Hallo zusammen,
jetzt muss ich mich doch mal hier umhören wie Ihr das mit der Geldanlage macht bzw. machen würdet wenn man das Ziel der "finanziellen Freiheit" erreicht hat. Ich hab schon ein Bauchgefühl, aber ich würde gerne losgelöst davon mal so hören wie das andere machen / machen würden.
Ich, aktuell 53, habe unsere Vermögenswerte ganz überwiegend über Immobilien aufgebaut, ich hoffe das gibt jetzt kein bashing über Art und Umfang.
Vorhanden:
- Selbstgenutztes Eigenheim schuldenfrei
- mehrere vermietete Immobilien. Kleiner Teil schuldenfrei, großteils aber noch ~15a (unterschiedliche Kreditlaufzeiten) aktuell sehr günstig noch zu ~40% fremdfinanziert (Wert insg ~5,5 Mio, aktuell noch 2 Mio Schulden...in 15a noch ~1 Mio Schulden ). Mieteinnahmen aktuell pro Jahr ~ 170.000€ Brutto, nach Zins/Tilgung/Steuer bleiben aktuell ca. 60k€/a Netto übrig, wenn das Einkommen aus Arbeit demnächst wegfällt (dazu unten mehr) etwas mehr Netto daraus, weil geringere Steuerlast
- Barmittel aktuell ca. 400k€, davon derzeit ~100k in Welt ETF, 300k noch als Tagesgeld...vorwiegend die letzten Jahre erst aufgebaut durch die Mieteinnahmen und überschüssiges Einkommen aus Arbeitseinkommen , vorher ging eben quasi alles in Immobilien
- jetzt steht aktuell noch im Raum, in ca. 1,5 Jahren aus dem Job mit größerer Abfindung auszusteigen, Barmittel dann ca. 1 Mio und eben noch ca. 10a Jahre bis Rentenbeginn. Je nachdem was ich jetzt noch als freiwillige Rentenzahlung einbringe werden das dann ca. 2,5 k€/Monat Rente werden plus Kleinzeug wie auf Minimum für Förderung runtergefahrene Riester/Rentenversicherung, betriebliche Rentenansprüche, plus Rente meiner Frau, die aber übersichtlich ist wegen viele Jahre Teilzeit.
Zum "vernünftigen" Basis-Leben brauchen wir ~3k€/Monat, alles darüber hinaus ist Luxus wie besondere Reisen etc die wir uns aber auch leisten....ok, wenn ich mehr Zeit habe, werde ich auch mehr ausgeben, aber das werden keine Unsummen sein...
Das Erbe der Kinder (2) soll definiert vor dem Tod übergeben werden, dass sie auch maximalen Nutzen haben zu Zeiten wo es Ihnen hilft...sagen wir jede soll 1,5 Mio an Wert bekommen in den nächsten 20a, ob jetzt als Immobilie oder Bar wird man sehen...der Rest könnte für uns sein....wenn doch noch was übrig bleibt, und davon gehe ich aus, ist das natürlich auch gut und sei es für die (noch nicht vorhandenen) Enkel.
Ich kann dem "die with zero" und "investiere in Erlebnisse/Erinnerungen zu Zeiten guter Gesundheit" Gedanken schon etwas abgewinnen, aber ich sehe auch nicht dass wir jetzt in Saus und Braus leben um mit 0€ auf dem Konto zu sterben...reiner Konsum (wie z.B. teuer Autos) sind uns eh nicht wichtig
Ich würde uns aktuell also als "finanziell frei" bezeichnen, wir sollten von den "Einnahmen aus Vermögen" und Rente bis zum Ende unserer Tage sehr gut leben können und sehr vermutlich wird sogar abzüglich vorgezogenem Erbe etliches übrigbleiben das vernünftig angelegt werden will....nur wie?
Grob würde ich sagen, man hat bzgl. Risiko alle Optionen. Von "riskant" (heißt für mich, sehr hohe bis 100% Aktienquote in Form von ETF´s für die Barmittel) bis hin zu sehr defensiver "Allwetterstrategie" mit sehr hoher Anleihequote und Tagesgeld.
Grob heißt es ja immer, je älter desto weniger Risiko und damit weniger Aktienquote, aber wenn auch mit "hohem" Risiko sicher immer noch genug zum Leben da ist, warum dann nicht doch dieses Risiko eingehen? Wenn ich das Geld für meine Kinder anlegen würde, würde ich es ja auch mit höherem Risiko anlegen weil die ja noch sehr lange Zeit haben bis zum Alter.
Dagegen steht der Spruch:"you only have to get rich once" und ab dann sollte man nur noch schauen, dass das Vermögen erhalten bleibt...
wie würdet Ihr investieren bzw. das Vermögen managen?