Dr.Walz und das nachgewürzte ETF-Depot

  • 8:14 Kredit und Vermögensaufbau kombinieren...modernes Finanzmanagement

    Schönes Interview!

    Für hiesige Ansätze etwas ungewöhnlich ist auch die Empfehlung zur mittleren Frist: das Geld lieber im Aktienmarkt lassen und für das Auto einen Kredit aufnehmen. Also eine Art Zinsdifferenzwette.

    Wenn ich das richtig verstanden habe, investiert er aber auch nicht nach den risikoreich:risikoarm Modell, sondern hat seinen Liquiditätsbedarf in Cash vor Augen und ist mit dem Rest im risikoreichen Teil. (Also so ähnlich wie Walz).

    In seiner Situation macht er sich dann keine GlobalAggregate-Gedanken zur Risikodämpfung oder Vehikel für die mittlere Frist, sondern ist bereit, das Risiko durch Hebel zu erhöhen.

    Das ist insofern wahrscheinlich nicht ganz ungünstig als man für Autos, Immobilien, etc. attraktivere Zinsen angeboten bekommen kann als bei einem Lombardkredit.

  • Schönes Interview!

    Für hiesige Ansätze etwas ungewöhnlich ist auch die Empfehlung zur mittleren Frist: das Geld lieber im Aktienmarkt lassen und für das Auto einen Kredit aufnehmen. Also eine Art Zinsdifferenzwette.

    Der Teil hat mir auch sehr gut gefallen. Mal was anderes. Das ist auch grundsätzlich etwas für Immobilienbesitzer. Wenn das Haus (größtenteils) abbezahlt ist, kann man es eigentlich immer günstig mit 100-200.000 Euro beleihen. Da stellt sich schon die Frage wie sinnvoll es ist große Beträge über Jahrzehnte auf oder (sehr wahrscheinlich) unter Inflation im Geldmarkt liegen zu haben (z.B. für die Instandhaltungsrücklage). Wer die Kapitalmärkte versteht und eine ausreichende emotionale Stabilität mitbringt, kann das machen.

    • Geldmarkt für den kurzfristigen Liquiditätsbedarf (wahrscheinlich sehr gering bei Pensionären)
    • Aktien-ETF
    • Kredit/Hypothekendarlehen für die mittlere Frist/größere Ausgaben
  • Als Finanz-Laie, so wie meine Wenigkeit, kann man von Experten

    Noch ein Professor.

    und als alter Mensch

    8:14 ... modernes Finanzmanagement

    viel dazu lernen ...

    Etwa

    8:14 Kredit und Vermögensaufbau kombinieren

    ... indem man beispielsweise einen üblicherweise (sehr) zügig im Wert fallenden Gebrauchs- bzw. Konsumgegenstand wie ein Auto via Kredit kauft (und dafür (noch dazu steuerlich vermutlich nicht absetzbare) Zinsen bezahlt) - obwohl die Mittel für den Kauf vorhanden wären. Diese sind aber für den Aktienmarkt gedacht.

    Werde ich einem meiner Patenkinder vorschlagen, da steht bald ein Autokauf an.


    Wer die Kapitalmärkte versteht

    Daran arbeite ich noch.

  • Zinsdifferenzwette.

    Mir - als zugegebenermaßen Finanz-Laie - sind nur Zinsdifferenzwetten mit der Ratio "Habenzinsen" vs "Kreditzinsen" bekannt ... !?

    Keine einzige meiner Aktien hat mir jemals Habenzinsen gezahlt ... ? Bei meinen Aktien kann ich nur auf Dividenden und/oder Kurssteigerungen hoffen ... !?

    Ganz unabhängig - bei Realitätsbezug jedenfalls - von diversen weiteren sich in dem Kontext (Kredit für das Auto und das Geld am Aktienmarkt ins Risiko geschoben) stellenden Fragen wie ggf. muß der Kfz-Brief (heute: Zulassungsteil 2) bei der Bank (als Sicherheit) hinterlegt werden, wie ggf. Auswirkungen auf den Schufa-Score, wie ggf. Pflicht bzw. Zwang zur Vollkasko-Versicherung des via Kredit finanzierten Autos, wie ggf. Erlaubnis/Genehmigung der Bank bei Verkauf des Autos erforderlich, wie ggf. der Verpflichtung dann die Darlehenssumme auf einen Schlag zurückzuzahlen (auch wenn der Verkaufspreis unter der Restschuld liegt).


    Als Finanz-Laie stellt sich die Frage (bevor ich das meinem Patenkind (Nr. 63) empfehle): Ist das wirklich "modernes Finanzmanagement" ?

  • Ben Felix übrigens auch.

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  • 8:14 Kredit und Vermögensaufbau kombinieren...modernes Finanzmanagement

    Interessant.

    Einige seiner Ansichten teile ich nicht. Diese ebenso nicht. Die ersparten Zinsen sind sicher und daher rechne ich diese eher meinem risikoarmen Portfolioanteil zu. Daher kaufe ich Autos bar, rechne des jeweiligen Zeitwert dem risikoarmen Portfolioanteil zu und führe den Wertverlust sozusagen als Eigenkredit dem risikoarmen Portfolioanteil wieder zu.

    Aktuell liegen Autofinanzierungen eher bei 6,x %. Beim letzten Autokauf wäre eine Leasingrate mehr als doppelt So hoch gewesen, wie der tatsächlich eingetretene Wertverlust. 6,x% sicher, da muss ich nicht zweimal überlegen.

    Zu Nullzinszeiten oder bei Sonderangeboten wäre das eine Sache, aber so??? Also bei weniger als 3,5% fange ich an darüber nachzudenken (unter Berücksichtigung von möglichem Barzahlungsrabatt). Aber auch da würde ich mich wohler fühlen, wenn ich keine Verpflichtungen gegenüber Banken hätte.

    Auch bezüglich Dividendenaktien decken sich aber seine Meinungen nicht mit meinen. Denn auch da kommt es zu Substanzverzehr wenn die Kurs- Performance geringer, als die Dividende ist. Dividenden sind aus meiner Sicht ein Nullsummenspiel und die Beschränkung auf ein Teilsegment des Marktes erhöht das Risiko. Meine Ausschüttungen steuere ich lieber selbst. So kann ich dann auch die Substanzausschüttungen in Krisen reduzieren, wenn ich das möchte.

    Aber da sieht man mal wieder, dass jeder seine eigenen Ansichten, Meinungen und Überzeugungen hat und es nicht den einen Anleger gibt.

  • Aktuell liegen Autofinanzierungen eher bei 6,x %. Beim letzten Autokauf wäre eine Leasingrate mehr als doppelt So hoch gewesen, wie der tatsächlich eingetretene Wertverlust. 6,x% sicher, da muss ich nicht zweimal überlegen.

    Beim Auto bin auch der Meinung, dass das nicht aufgeht. Zumal man auf die 8% Rendite bei Aktien (wenn es sie gibt) auch Steuern zahlen muss.

    Bei einer Beleihung der selbst genutzten Immobilie könnte ich es mir vorstellen. Da hängt unglaublich viel Kapital drin und außer der gesparten Miete wird nichts verdient. Die Zinsen sind auch meistens deutlich niedriger. Wer sich hier z.B. entscheidet einen Teil der Instandhaltungskosten später über eine Hypothek zu finanzieren, anstatt viele Jahre einen Geldmarkt-ETF zu besparen, kommt vermutlich positiv raus.

    Zitat von Factfulness

    Auch bezüglich Dividendenaktien decken sich aber seine Meinungen nicht mit meinen.

    Das habe ich auch nicht verstanden. Mit einem Dividenden-Fokus sinkt nachweislich die risikoadjustierte Rendite. Sie bieten auch keinen Schutz in Krisen. Die Daten sind auch einfach zugänglich. Das ist schön seltsam. Der Mann ist ja hochintelligent und in der Materie bewandert. Vermutlich eine emotionale Sache.

  • Ich denke, die meisten Privatanleger sind gut damit beraten, sich von Krediten so weit wie irgend möglich fernzuhalten.

    Wie wir im 60/40 Thread schon herausgearbeitet haben, gibt es bei dem Renditepotential von Aktien einen abnehmenden Grenzertrag, je weiter man sich den 100% annähert. Der nimmt noch weiter ab, wenn auch noch Hebel-Kosten durch Kredite dazukommen, außerdem steigt das Risiko erheblich.

  • @John Bogle

    Ich bin mir nicht mehr sicher, ob du das schon mal erklärt hast...

    Könntest du bitte (nochmal) ausführen weshalb du auf 25% hoch bist im risikoarmen Teil?

    (reines Interesse)

  • @John Bogle

    Ich bin mir nicht mehr sicher, ob du das schon mal erklärt hast...

    Könntest du bitte (nochmal) ausführen weshalb du auf 25% hoch bist im risikoarmen Teil?

    (reines Interesse)

    Ich könnte jetzt sagen, dass es Studien gibt die sagen das 75/25 risikoadjustiert ein Portfolio mit 90/10 outperformed haben. Aber das 75/25 war zu Beginn meiner Investmentphase. Es war ein Gefühlsding. Wie beginnt ein Anfänger denn mit seiner Risikotragfähigkeit? Irgendwie muss er ja starten. Aber das empfohlene 60/40 war mir zu defensiv.

    Mittlerweile entspricht es auch kein 75/25 mehr. Denn ich mache safe Asset Floor. Der risikoarme Anteil ist auch so groß dass er mir langt. Die Aktien lasse ich laufen. Ich bin bestimmt mittlerweile bei 85/15 oder vielleicht 90/10. Irgendwann werde ich mal anfangen die Raten einzustellen oder reduzieren und nur noch in Tagesgeld und kurzlaufende deutsche Staatsanleihen gehen und so meine Asset Allokation im alter anpassen. Das ist dann wenigstens steuerneutral, einfach und kostengünstig.

    Wegen Factor-Investing:

    Burton Malkiel empfiehlt dass nur sehr reichen Menschen. Für den average Joe nicht. Ben Felix meinte ja auch im Video die meisten brauchen das nicht und sind mit einem MK Global Aktien ETF sehr gut mit dabei. Ich denke Gerd Kommers Klientel sind ja meist sehr reiche Menschen. Da mag das alles sinnvoll sein.

    Ich glaube nicht daran aufgrund der Rückkehr zum Mittelwert. Die Mehrkosten sind jedoch garantiert, die Rendite nicht.

    Wenn dann sollte das m.E niemand in Eigenregie machen sondern würde das wirklich als All In One Lösung machen mittels dem Gerd Kommer ETF.

    Gestern habe ich ein Video geposted von Lars Kroijer einem ehemaligen Hedgefonds Manager. Ich fand seine Aussagen genial bezüglich Marktkapitalisierung, und dass ein gutes robustes Portfolio nur zwei Dinge benötigt: globaler Aktien ETF und kurzlaufende Staatsanleihen in der Heimatwährung bester Bonität. Das ganze nach risikoarm/risikoreich Modell.

    Das ganze ist für mich logisch und sinnvoll. Kommer, Walz, Bogleheads, Bernstein, Kroijer schlagen alle in die selbe Kerbe.

    Man muss keine total cleveren Dinge tun. Es langt wenn man keine Fehler macht und dass über eine sehr lange Zeit. Fehler kosten nun mal Rendite.

    Und die meiste Rendite holt man sich über die Asset Allokation, dem Anlagehorizont und den niedrigen Gebühren. Und vorallem an seinem Plan festzuhalten. Kein ständiges hin und her. Ausnahme: das Ziel oder die Risikotragfähigkeit ist nicht mehr gegeben.

    John Bogle: wenn es für ein Problem mehrere Lösungen gibt so nimm die einfachste. Einfachheit ist der Schlüssel zum Erfolg.

    Von daher: stay the course no matter what happens.

  • Ich denke, die meisten Privatanleger sind gut damit beraten, sich von Krediten so weit wie irgend möglich fernzuhalten.

    ich hab während der nullzins phase einiges mit 0% finanzierung gemacht gehabt, einfach nur weil es ging... kommt immer auf die jeweiligen konditionen an.

    auch bei der haussanierung habe ich teilweise finanziert, obwohl das kaptial im endefekt die letzten paar jahre da gewesen wäre...

    Leasingrate

    der geldwerte vorteil des firmen leasing wagen ist so gering beim e-auto, dass es sich erheblich lohnt...

    auserdem lohnt sich leasing bei neuwagen meistens, wenn man sowieso alle 3-5jahre seinen karren wechseln will auch bei privatleasing.

  • Ich könnte jetzt sagen, dass es Studien gibt die sagen das 75/25 risikoadjustiert ein Portfolio mit 90/10 outperformed haben. Aber das 75/25 war zu Beginn meiner Investmentphase. Es war ein Gefühlsding. Wie beginnt ein Anfänger denn mit seiner Risikotragfähigkeit? Irgendwie muss er ja starten. Aber das empfohlene 60/40 war mir zu defensiv.

    Danke. Dann hatte ich es falsch verstanden. Ich dachte du hattest mit 90/10 begonnen und bist jetzt aus irgendeinem Grund auf 75/25.

    Deine Strategie ist nachvollziehbar.

  • Danke. Dann hatte ich es falsch verstanden. Ich dachte du hattest mit 90/10 begonnen und bist jetzt aus irgendeinem Grund auf 75/25.

    Deine Strategie ist nachvollziehbar.

    Für die Entnahmephase wäre mir 90/10 dann doch zu viel.

    Aber 75/25 bis 60/40 erachte ich als sinnvoll. Jedoch eher zu 75/25.

    Man sollte im Alter nicht den risikoarmen Portfolioanteil unterschätzen.

  • Übrigens: Warren Buffett vs Indexing 😉

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  • Nachdem ich nun das Buch durch hab UND das Video geschaut habe, würde ich gern Eure Meinung hören zu

    Ausschüttender ETF vs. thesaurierend in Bezug auf die Entnahme in - sagen wir - ca. 15 Jahren

    unter der Prämisse, dass ich den Freibetrag für Kapitalerträge abseits der Vorabpauschale aktuell nur zu 25% ausschöpfe durch Zinserträge aus TG / FG.

    Stand heute habe ich eine prozentuale Überlast von risikoarmem TG / FG, resultierend aus dem Umstand, dass das Depot und ETFs von mir eher „spielerisch“ bekümmert wurden, wobei ich nun vorhatte

    * ungefähr 2/3 davon (= 6 Nettogehälter) nach Freiwerden des FG in TG-Form zu behalten, respektive in GMF zu stecken und nur dann aufzufüllen, wenn eine Entnahme für „was auch immer“ nötig wäre,

    * den Rest in den bereits per Sparplan (1 k€) gesparten ACWI zu schieben und selbigen dann „hardcore“ weiter zu besparen.

    Wäre es in Anbetracht des aktuell nicht ausgenutzten FSA und der in die Entnahmephase verschobenen Steuerlast nicht ggf. sinnvoller, ausschüttende Varianten zu wählen? Oder unterliege ich hier einem Trugschluss? Wenn ja, welchem / welchen?

    Viele Grüsse

    *EW*

    :thumbup:

  • Ausschüttende vs. thesaurierende Fonds
    In diesem Beitrag legen wir dar, welcher Ausschüttungsmodus (ausschüttend oder thesaurierend) am Besten zu welchem Anleger passt.
    gerd-kommer.de