Besser spät als nie - Was meint Ihr zu meinen Investment-Einsteiger-Plänen

  • Hallo liebe Community,


    ich bin nun schon einige Zeit stille Mitleserin und konnte schon viele Infos für meinen Investment-Start aus diesem Forum und diversen Büchern ziehen. Ich habe mir nun einen "Plan" erstellt und würde mich vor der Umsetzung über Meinungen von Euch freuen.


    Aber erstmal zu mir und der Ausgangslage:


    Ich bin 43, alleinerziehende Mama von zwei Kindern, Lebzeitbeamtin im gehobenen Dienst und arbeite 100% (das mit zwei kurzen Elternzeitunterbrechungen von 10 Monaten und 7 Monaten schon immer). 5,5 K Monatseinkommen, keine Schulden, 2,8K monatliche Belastungen (hier sind die Sparraten schon eingerechnet).


    Bisher habe ich mich sträflich wenig mit dem Vermögensaufbau befasst und mich blind auf meinen Bankberater verlassen, aber das meiste Geld "verlebt". Heute weiß ich, dass das ziemlich blöd war und bringe das meinen Kids jetzt schon anders bei.


    Stand derzeit:

    17 K in einem Deka Fond (DekaStruktur: 5ChancePlus) - Da gehen jeden Monat 300 Euro rein - derzeit bei +9% nach Abzug der Kosten

    7,5 K MSCI World UCITS monatlich 100 Euro

    7,5 K Deka Global Champions monatlich 100 Euro beide im Sparkassen Depot

    6,1 K Bausparer monatlich 150 Euro plus 40 Euro VL


    Jetzt habe ich einen sechsstelligen Betrag geerbt und bin endlich aufgewacht und habe mich mit dem Thema Vermögensaufbau befasst. Mein Plan wäre nun:

    Die zu erwartende Erbschaftssteuer in einen Geldmarkt-ETF anlegen

    100.000 Euro für einen geplanten größeren Umbau im Frühjahr und als Sicherheitsbaustein ebenfalls.

    Vom Rest Dreiviertel direkt in den IE00B6R52259 und den Rest als Sparplan in 5.000 Euro Schritten.

    Beide ETFs bei der Sparkasse auflösen (bestehen noch nicht lang, war eine "Ich-muss-das-Erbe-schnell-anlegen-ohne-mich-zu-informieren-Aktion) und die 15 K auch in den World-ETF.

    Gleiches gilt für den Bausparer sobald er zuteilungsreif ist.

    Den Deka-Fond würde ich halten wollen, aber die Rate auf 100 Euro verringern, um die freiwerdenen 200 Euro in den World-ETF zu packen.

    Sparrate in den World-ETF wären 600 bis 800 Euro.


    So, was meint Ihr dazu? Ich würde mich über Eure, gerne auch kritischen, Meinungen freuen.


    Vielen Dank im Voraus und allen einen guten Start ins Neue Jahr morgen!

  • Matthias P

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Moin Bommelbiene , willkommen im Forum.


    Einfachheit gewinnt.


    Da du leider keinen Berater hast sondern einen Verkäufer sieht man an den Dekafonds.


    Zur Abdeckung des Aktienanteils reicht ein kostengünstiger breitstreuender WeltAktien ETF in einem kostengünstigen Depot aus.


    Den Bausparer würde ich nur noch mit der VL besparen. Die Abschlussgebühr ist da eh weg.


    Dann den flüssigen Teil deines Geldes in Geldmarkt ETF und/oder Tagesgeld.


    Liegen da nich andere Finanzprodukte( Riester, Lebensversicherung o.ä.) bei dir rum?


    Viel Erfolg beim enttüddeln deiner Finanzen.

  • Ich bin 43, alleinerziehende Mama von zwei Kindern, Lebenszeitbeamtin im gehobenen Dienst und arbeite 100% (das mit zwei kurzen Elternzeitunterbrechungen von 10 Monaten und 7 Monaten schon immer). 5,5 K Monatseinkommen, keine Schulden, 2,8K monatliche Belastungen (hier sind die Sparraten schon eingerechnet).

    Bisher habe ich mich sträflich wenig mit dem Vermögensaufbau befasst und mich blind auf meinen Bankberater verlassen, aber das meiste Geld "verlebt". Heute weiß ich, dass das ziemlich blöd war und bringe das meinen Kids jetzt schon anders bei.

    Wenn ich Deka, Deka, Deka lese, kannst Du überhaupt keine Bankkundin sein!


    Dein persönlicher Sparkassenwirt ist allerdings auch kein Berater, sondern wie sein Kollege bei der Deutschen Bank ein Finanzprodukteverkäufer.


    Du bist mit Deinem Ausgabe- oder Sparverhalten niemandem verantwortlich außer Dir selbst, den Foristen schon gleich garnicht. Insoweit ist eine vorsorgliche Entschuldigung (wie sie von vielen Anfragern hier kommt), fehl am Platz.


    Natürlich ist es schlau, Reserven aufzubauen (zu welchem Zweck auch immer). Sie schaffen Dir finanzielle Freiräume, und Geld regiert nun einmal die Welt. Aber das ist Deine Sache, allein Deine.

    17 K in einem Deka Fonds (DekaStruktur: 5ChancePlus) - Da gehen jeden Monat 300 Euro rein - derzeit bei +9% nach Abzug der Kosten

    7,5 K MSCI World UCITS monatlich 100 Euro

    7,5 K Deka Global Champions monatlich 100 Euro beide im Sparkassen Depot

    6,1 K Bausparer monatlich 150 Euro plus 40 Euro VL

    Alles, vor dessen Namen Deka steht, ist letztlich zu teuer. Vermutlich ist auch Dein Girokonto bei der Sparkasse und alles andere, was Du dort hast, zu teuer. Meine Finanztransaktionen sind einfach, insbesondere sind bei mir keine dabei, bei denen ich als Bittsteller dort auflaufen müßte. Also bin ich schon seit vielen Jahren bei einer Online-Bank und glücklich damit. Stünde ich heute vor der Entscheidung, würde ich eine Werbeaktion nutzen und mir den Girokontowechsel mit z.B. 75 € Werbeprämie versüßen lassen.


    Die gängigen Verdächtigen bieten Dir auch ein Depot zu tolerablen Konditionen und auch noch ein Tagesgeld.


    Diesbezüglich bin ich noch einen Schritt weiter, das führt jetzt aber zu weit.


    Der DekaStruktur: 5ChancePlus hat im vergangenen Jahr stolze 15,7% gemacht - ein vergleichbarer ETF auf den ACWI allerdings 27%. 10% Differenz, bei Deinen 17 T€ heißt das: 1700 € liegengelassen. Leistungsloses Einkommen, wohlgemerkt, Du hättest nichts dafür tun müssen als einen Standard-ETF zu kaufen.


    Der Global Champions ist mit 30% besser gelaufen als der ACWI, trotzdem wäre der zweite meine Wahl. Ein spezieller IT- oder gar KI-Fonds dürfte aktuell besser laufen als der breite Markt - aber halt auch schneller zurückkommen, wenn es kracht, denn die Bewertungen sind hoch. Mir persönlich ist die längere Sicht lieber.


    Was hast Du mit dem Bausparer vor? Ein Bausparer ist grundsätzlich eine schlechte Anlage. Er lohnt sich allenfalls dann, wenn Du zum rechten Zeitpunkt das Darlehen brauchst und dann das allgemeine Zinsniveau auch hoch ist. Hast Du ein solches Projekt im Blick? Wenn nicht, sparst Du Dich mit dem Bausparer arm.

    Jetzt habe ich einen sechsstelligen Betrag geerbt und bin endlich aufgewacht und habe mich mit dem Thema Vermögensaufbau befasst. Mein Plan wäre nun:

    Die zu erwartende Erbschaftssteuer in einen Geldmarkt-ETF anlegen.

    Das kann man machen. Wenn Du einen Geldmarkt-ETF als Tagesgeld nimmst (Ich mache das so), solltest Du (ggf. nur für diesen Fonds) einen Broker mit niedrigen Spesen haben. Mein Geldmarktfonds liegt bei Scalable Capital (Jetzt nenne ich doch das Thema, das ich oben als Thema für Fortgeschrittene bezeichnet habe ...).

    100.000 Euro für einen geplanten größeren Umbau im Frühjahr und als Sicherheitsbaustein ebenfalls.

    Ja.

    Vom Rest Dreiviertel direkt in den IE00B6R52259 und den Rest als Sparplan in 5.000 Euro Schritten.

    Das kann man so machen. Ich habe just diesen ETF, er ist etwas breiter als der MSCI World. Wie genau man das Geld nun in diesen ETF steckt, ist Ansichtssache. Du mußt Dich wohlfühlen dabei. Ich kann mir gut vorstellen, daß man gerade als Anfänger Manschetten hat, eine sechsstellige Order aufzugeben.


    Mal angenommen, Du wolltest 150 T€ in diesen Fonds stecken, kaufst anfänglich 100 T€ und eierst dann mit 10 Käufen zu je 5 T€ alle Monate hinterher. Bringt es das? Ich glaube nicht.


    Für mich ist ein Sparplan ein Mittel fürs monatliche Sparen, fürs Zurücklegen dessen, was vom Gehalt übrig ist. 5000 € sind da drüber, wenngleich man das technisch gebacken bekommt. Auf lange Sicht ist der Kaufkurs sekundär, die Zeit am Markt aber primär. Niemand kann in die Zukunft sehen, und ich glaube, daß es (wenn es 2025 weiter nach oben geht), erstmal langsamer steigt. Im Jahr 2024 wärest Du mit Deiner Strategie dem Markt hinterhergelaufen.


    Ich habe in meinem eigenen Depot mehr Aktien als die meisten hier und weniger Sicherheitsbausteine (eigentlich sogar überhaupt keine). Und doch bin ich hier in diesem Forum derjenige, der gerade Anfängern zu behutsamem Vorgehen rät. Aktien-ETFs sollte man nicht deswegen kaufen, weil Saidi das sagt, sondern deswegen, weil man davon überzeugt ist, daß das Geld an der Börse besser aufgehoben ist als in Staatspapieren.


    Man sollte sagen können: Wenn die Börse um 30% zurückgeht und von meinen 300 T€ nur 200 T€ übrig sind, gerate ich nicht in Panik und springe nicht in den Rhein. Wenn das dann tatsächlich passiert, ist es zwar nochmal anders, aber man hält es dann leichter aus, als wenn man schon von Anfang an gesagt hat: Was mache ich bloß, was mache ich bloß?


    Beide ETFs bei der Sparkasse auflösen (bestehen noch nicht lang, war eine "Ich-muss-das-Erbe-schnell-anlegen-ohne-mich-zu-informieren-Aktion) und die 15 K auch in den World-ETF.

    Welche beiden ETFs meinst Du? Ich lese dort von 1 ETF. Einen ETF auf den MSCI World könnte man stehen lassen. Den Nicht-ETF mit den Global Champions müßte man sich angucken.


    Von DEKA-Sachen würde ich mich vermutlich trennen, aber wenn der ETF ein normaler ist, könnte man den stehen lassen oder auf ein neues Depot übertragen lassen.


    Von Depot und Konto hast Du nicht gesprochen. Planst Du da etwas?

    Gleiches gilt für den Bausparer sobald er zuteilungsreif ist.

    Es könnte sein, daß es sinnvoll wäre, den Bausparer zu kündigen. Man könnte leichter dazu etwas sagen, wenn man die Eckdaten kennen würde.

    Den Deka-Fonds würde ich halten wollen, aber die Rate auf 100 Euro verringern, um die freiwerdenen 200 Euro in den World-ETF zu packen.

    Was versprichst Du Dir von diesem Schritt? Was spricht für den Deka-Fonds?

    Sparrate in den World-ETF wären 600 bis 800 Euro.

    Einen Großteil Deines Geldes willst Du in einen ACWI stecken. Daneben willst Du einen MSCI World mit einer hohen Sparrate weiterführen. Was versprichst Du Dir davon?

  • Hallo Bommelbiene , die Kollegen haben sich ja schon intensiv mit deinen Anlagen beschäftigt, sicher für uns Anleger ist nur die Ersparnis bei den Kosten. Diese sind bei der Wahl des Brokers und des Fonds möglich, hier kannst du dich auf den Finanztipseiten schlau lesen. Fakt ist gemanagte Fonds sind erheblich teurer als ETFs, Direktbanken und Neobroker sind bei der Depotführung deutlich günstiger als Filialbanken, den sogenannten Berater, der ein Verkäufer ist, kann man durch die Hinweise von Finanztip ersetzen. Normalerweise reicht im risikoreicheren Teil ein weltweiter ETF, du hast noch 15 Jahre bis zur Rente, also genügend Zeit bis zum Bedarf. Viel Erfolg bei deinem Vorhaben!

  • Achim Weiss, vielen Dank für deine ausführliche Antwort, bzw. Erklärungen!

    Alles, vor dessen Namen Deka steht, ist letztlich zu teuer. Vermutlich ist auch Dein Girokonto bei der Sparkasse und alles andere, was Du dort hast, zu teuer. Meine Finanztransaktionen sind einfach, insbesondere sind bei mir keine dabei, bei denen ich als Bittsteller dort auflaufen müßte. Also bin ich schon seit vielen Jahren bei einer Online-Bank und glücklich damit. Stünde ich heute vor der Entscheidung, würde ich eine Werbeaktion nutzen und mir den Girokontowechsel mit z.B. 75 € Werbeprämie versüßen lassen.

    Ja, mein Girokonto ist seit ich 14 Jahre alt war bei der Sparkasse. Derzeit überlege ich, ob ich alles zur ING hole. Sowohl Depot (derzeit TR) als auch Tagesgeld (liegt momentan auch bei TR), als auch Girokonto. Ich habe mich allerdings noch nicht zu 100 Prozent entschieden den Broker zu wechseln. Bin bisher bei TR zufrieden. Habe aber auch den Kundenservice noch nicht gebraucht...

    Der DekaStruktur: 5ChancePlus hat im vergangenen Jahr stolze 15,7% gemacht - ein vergleichbarer ETF auf den ACWI allerdings 27%. 10% Differenz, bei Deinen 17 T€ heißt das: 1700 € liegengelassen. Leistungsloses Einkommen, wohlgemerkt, Du hättest nichts dafür tun müssen als einen Standard-ETF zu kaufen.

    Ich habe bereits den Sparplan komplett beendet und werde diesen Fond im Laufe der Woche schließen. Geld kommt komplett in den ACWI.

    Der Global Champions ist mit 30% besser gelaufen als der ACWI, trotzdem wäre der zweite meine Wahl. Ein spezieller IT- oder gar KI-Fonds dürfte aktuell besser laufen als der breite Markt - aber halt auch schneller zurückkommen, wenn es kracht, denn die Bewertungen sind hoch. Mir persönlich ist die längere Sicht lieber.

    Bei dem weiß ich tatsächlich noch nicht was ich machen werde.

    Was hast Du mit dem Bausparer vor? Ein Bausparer ist grundsätzlich eine schlechte Anlage. Er lohnt sich allenfalls dann, wenn Du zum rechten Zeitpunkt das Darlehen brauchst und dann das allgemeine Zinsniveau auch hoch ist. Hast Du ein solches Projekt im Blick? Wenn nicht, sparst Du Dich mit dem Bausparer arm.

    Ich wohne in einem doch recht alten Haus, das immer mal wieder Aufmerksamkeit braucht... dafür ist der Bausparer da.

    Das kann man machen. Wenn Du einen Geldmarkt-ETF als Tagesgeld nimmst (Ich mache das so), solltest Du (ggf. nur für diesen Fonds) einen Broker mit niedrigen Spesen haben. Mein Geldmarktfonds liegt bei Scalable Capital (Jetzt nenne ich doch das Thema, das ich oben als Thema für Fortgeschrittene bezeichnet habe ...).

    Hier hatte ich an den LU0290358497 gedacht und das eben bei TR.

    Das kann man so machen. Ich habe just diesen ETF, er ist etwas breiter als der MSCI World. Wie genau man das Geld nun in diesen ETF steckt, ist Ansichtssache. Du mußt Dich wohlfühlen dabei. Ich kann mir gut vorstellen, daß man gerade als Anfänger Manschetten hat, eine sechsstellige Order aufzugeben.


    Mal angenommen, Du wolltest 150 T€ in diesen Fonds stecken, kaufst anfänglich 100 T€ und eierst dann mit 10 Käufen zu je 5 T€ alle Monate hinterher. Bringt es das? Ich glaube nicht.


    Für mich ist ein Sparplan ein Mittel fürs monatliche Sparen, fürs Zurücklegen dessen, was vom Gehalt übrig ist. 5000 € sind da drüber, wenngleich man das technisch gebacken bekommt. Auf lange Sicht ist der Kaufkurs sekundär, die Zeit am Markt aber primär. Niemand kann in die Zukunft sehen, und ich glaube, daß es (wenn es 2025 weiter nach oben geht), erstmal langsamer steigt. Im Jahr 2024 wärest Du mit Deiner Strategie dem Markt hinterhergelaufen.


    Ich habe in meinem eigenen Depot mehr Aktien als die meisten hier und weniger Sicherheitsbausteine (eigentlich sogar überhaupt keine). Und doch bin ich hier in diesem Forum derjenige, der gerade Anfängern zu behutsamem Vorgehen rät. Aktien-ETFs sollte man nicht deswegen kaufen, weil Saidi das sagt, sondern deswegen, weil man davon überzeugt ist, daß das Geld an der Börse besser aufgehoben ist als in Staatspapieren.

    Danke für diese absolut verständliche und ausführliche Erläuterung. Ich denke, dass es mir tatsächlich einfach ein besseres Gefühl gibt nicht gleich alles in den einen ETF zu hauen. Deine Argumentation ist allerdings nachvollziehbar und ich werde mir nochmals Gedanken hierzu machen.

    Man sollte sagen können: Wenn die Börse um 30% zurückgeht und von meinen 300 T€ nur 200 T€ übrig sind, gerate ich nicht in Panik und springe nicht in den Rhein. Wenn das dann tatsächlich passiert, ist es zwar nochmal anders, aber man hält es dann leichter aus, als wenn man schon von Anfang an gesagt hat: Was mache ich bloß, was mache ich bloß?

    Ich denke, dass ich das aushalten kann. Wie es in der Situation dann tatsächlich ist, kann ich natürlich jetzt noch nicht sagen (aber ich schätzte mich als "cool" ein).

    Welche beiden ETFs meinst Du? Ich lese dort von 1 ETF. Einen ETF auf den MSCI World könnte man stehen lassen. Den Nicht-ETF mit den Global Champions müßte man sich angucken.

    Hier sieht man wieder, wie schlecht ich mich selbst informiert hatte... ich war der Meinung, dass der Global Champions auch ein ETF ist... werde ich mir nochmal genau anschauen.

    Von DEKA-Sachen würde ich mich vermutlich trennen, aber wenn der ETF ein normaler ist, könnte man den stehen lassen oder auf ein neues Depot übertragen lassen.

    Der ETF ist ein normaler. Allerdings habe ich noch den ACWI bei TR und denke, dass es Sinn machen würde diese zusammenzuführen.

    Von Depot und Konto hast Du nicht gesprochen. Planst Du da etwas?

    Depot bei Trade Republic, hatte ich vergessen zu schreiben im Ausgangspost. Auch das bisher nicht angelegte Erbe liegt im Moment dort, wird aber morgen auf den ACWI und den Geldmarkt-ETF verteilt.

    Einen Großteil Deines Geldes willst Du in einen ACWI stecken. Daneben willst Du einen MSCI World mit einer hohen Sparrate weiterführen. Was versprichst Du Dir davon?

    Die Sparrate soll ausschließlich in den ACWI gehen. Da habe ich mich falsch ausgedrückt. Höchstens noch ein Teil in den GlobalChampions, je nachdem wie ich mich diesbezüglich entscheide.


    Nochmal vielen, vielen Dank für deine Einschätzung! Jetzt wird erstmal richtig verschlankt und dann denke ich, dass ich gut aufgestellt bin (für meine Bedürfnisse).

  • Ja, mein Girokonto ist seit ich 14 Jahre alt war bei der Sparkasse. Derzeit überlege ich, ob ich alles zur ING hole. Sowohl Depot (derzeit TR) als auch Tagesgeld (liegt momentan auch bei TR), als auch Girokonto. Ich habe mich allerdings noch nicht zu 100 Prozent entschieden den Broker zu wechseln. Bin bisher bei TR zufrieden. Habe aber auch den Kundenservice noch nicht gebraucht...

    Ich hab sorgen alles drei ;)


    Mein normales Girokonto sowie diverse Tagesgeldkonten (Kleinkram für unterjährige Kosten, etc.) und Depots für meine ETF Sparpläne laufen bei der ING. (Ein ETF, aber jeweils ein Spaplan für mich und je ein kleiner für meine beiden Kinder).


    Bei TR hab ich letztes Jahr ein Depot und Verrechnungskonto eröffnet, um dort einen Großteil meiner Altlasten (Aktien) zu günstigen Konditionen zu verkaufen. Momentan liegen da noch ein paar Aktien einer Firma, von denen ich mich (noch) nicht trennen konnte, ansonsten nehme ich dort die Zinsen auf dem VR Konto mit für einen Großteil meines Notgroschen.


    Über die Sparkasse läuft unser Immobilienkredit und (leider) auch unser Gemeinschaftskonto.

    Ich hoffe aber, das wir das Konto in den nächsten ein, zwei Jahre schließen, wenn der Kredit getilgt ist.

  • Achim Weiss, vielen Dank für deine ausführliche Antwort, bzw. Erklärungen!

    Gern geschehen.


    [Das Konto bei der Sparkasse]

    Ja, mein Girokonto ist seit ich 14 Jahre alt war, bei der Sparkasse. Derzeit überlege ich, ob ich alles zur ING hole. Sowohl Depot (derzeit TR) als auch Tagesgeld (liegt momentan auch bei TR), als auch Girokonto. Ich habe mich allerdings noch nicht zu 100 Prozent entschieden, den Broker zu wechseln. Bin bisher bei TR zufrieden. Habe aber auch den Kundenservice noch nicht gebraucht ...

    Meine Präferenz beim Service ist Self-Service. Aus diesem Grund bin ich vor vielen Jahren von der Sparkasse weggegangen hin zum Online-Banking. Mein Service-Bedarf ist somit gering.


    Ich habe auch ein Depot bei Scalable Capital bzw. der Baaderbank, bei dem mir der Service in der Tat zu schlecht ist. Die haben in den etwa eineinhalb Jahren schon mehr Mist gebaut als meine anderen Banken in vielen Jahren, und das bei Standardbuchungen wie etwa US-Dividenden.


    Was Du machst, ist Deine Sache.


    Wäre ich heute noch bei der Sparkasse, würde ich mein Girokonto verlegen zu einem Discountbroker. Die ING scheint mir diesbezüglich keine schlechte Wahl, man hört über die viel Lob. Eine Option wären auch comdirect (ggf. Zugriff auf die Ressourcen der Commerzbank) oder Targobank (ggf. Filiale vor Ort). Attraktiv scheint mir auch die Santander (auch ggf. Filialen vor Ort), die momentan heftig werben.


    Ich habe nicht besonders viele Buchungen auf meinem Girokonto, dennoch wollte ich es nicht wechseln, auch nicht für die um die 70 €, die mir die Santanderbank zahlen würde.


    Beim Depot (genauer: den Depots) bin ich offener. Ich habe mehrere, meist aus Gründen. Ich würde an Deiner Stelle das Depot bei Trade Republic behalten, und zwar der konkurrenzlos günstigen Handelsspesen wegen zumindest für den Geldmarktfonds. Ich nutze meinen (gleiche ISIN, wie Du sie angibst) quasi als Tagesgeld und handle ihn somit mehr als gelegentlich.


    Wenn Du jetzt was Sechsstelliges hast, kannst Du das bei Trade Republic spesengünstig in den Geldmarktfonds stecken. Du kannst weiterhin auch ein ETF-Depot mit z.B. dem ACWI aufbauen, meinetwegen in Schritten. Manche Leute fühlen sich wohler mit schrittweisem Vorgehen, muß man respektieren.


    Wenn Du mit dem Girokonto zur ING gehst, bekommst Du dort unproblematisch ein Depot dazu. Ich habe ein Depot bei der ING für einen Schweizer Wert, dessen Dividende heftig Schweizer Quellensteuer kostet. Man kann den Großteil davon zurückfordern, braucht dafür aber einen sog. Tax Voucher, ein banales Blatt Papier, das sich viele andere Banken geradezu vergolden lassen.


    Wenn Du Buy-and-Hold-Anlegerin bist, könntest Du auf eine Depotübertragungsprämie spekulieren, etwa die maximal 500 €* von maxblue, einer Tochter der Deutschen Bank. Die Prämie beträgt 0,5% des übertragenen Wertes. Für die maximale Prämie schiebst Du einen Posten von 100 T€ auf ein dortiges, kostenloses Depot und läßt es dort mindestens 1 Jahr liegen. Maxblue ist ein Discountbroker wie manche andere, die Konditionen sind ähnlich. Als Girokonto paßt dazu die norisbank, mittlerweile auch Tochter der DeuBa. Vorteil (wie bei comdirect/Commerzbank), daß Du für irgendwelche Spezialsachen die Ressoucen einer Großbank hinter Dir hast. Um mich haben sich die Leutchen der lokalen DeuBa rührend gekümmert, mir war das schon fast peinlich, weil ich ja von Anfang an nur vor hatte, die Prämie mitzunehmen.


    Das hieße für Dich: ACWI bei TR kaufen, übertragen lassen, minimal 1 Jahr liegen lassen.


    *Achtung! Für Prämien gibt es eine Freigrenze von 256 €, 500 € wären drüber, somit in voller Höhe als Einkommen zu versteuern. Keine Abgeltungsteuer.

    Ich wohne in einem doch recht alten Haus, das immer mal wieder Aufmerksamkeit braucht... dafür ist der Bausparer da.

    Bausparer sind Konstruktionen, die es in Zeiten hoher Zinsen bringen. Und hohe Zinsen sind beispielsweise 8%. Die gibt es schon lang nicht mehr. Du akzeptierst niedrige Habenzinsen in der Ansparphase und hast hinterher dafür einen günstigen Darlehenszins.


    Aktuell rechnet sich die Konstruktion aber nicht.


    Und dann: mit 6 Mille kannst Du nicht viel beschicken.


    Andererseits: Neben Deinem Erbe ist der vorhandene Bausparvertrag ein Krümel. Ich würde ihn bei Deinem geplanten Umbau umsetzen, wenn das geht.


    Was Du oben schreibst, klingt in meinen Ohren ganz vernünftig. Es gibt diesbezüglich ja nicht den einen Weg zur Seligkeit, sondern viele. Außerdem bist Du ja allein Dir selbst Rechenschaft schuldig und keinem anonymen Foristen wie mir. Das kriegst Du schon hin.


    Ich möchte Dir trotzdem das Büchlein von Hartmut Walz ans Herz legen:

    Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken. Kostet 11,99 € und ist dünn, kleine Bettlektüre für Investmentanfänger. Stöbere auch gern in seinem Blog oder im Blog von Gerd Kommer.


    Neulich habe ich mal Honisch - So wirst Du finanziell frei gelesen. Sofern Dir mein Mansplaining auf den Wecker geht, ist das vielleicht eine Alternative. Nett zu lesen, aber ich finde den Walz informativer und dichter. Aber die Schönheit liegt ja immer im Auge der Betrachterin. :)


    Viel Erfolg!

  • Wenn Du Buy-and-Hold-Anlegerin bist, könntest Du auf eine Depotübertragungsprämie spekulieren, etwa die maximal 500 €* von maxblue, einer Tochter der Deutschen Bank. Die Prämie beträgt 0,5% des übertragenen Wertes. Für die maximale Prämie schiebst Du einen Posten von 100 T€ auf ein dortiges, kostenloses Depot und läßt es dort mindestens 1 Jahr liegen.


    *Achtung! Für Prämien gibt es eine Freigrenze von 256 €, 500 € wären drüber, somit in voller Höhe als Einkommen zu versteuern.

    Da ich mir die Prämie letztes Jahr selbst geholt habe, habe ich in einem anderen Thread mitgeteilt, dass die Deutsche Bank dies anders abwickeln und dem Kunden auch so schriftlich kommuniziert.


    Die theoretische Versteuerung erfolgt hier über die Absenkung des Einstandkurses des Wertpapiers im Depot.

    Um die Prämie zu bekommen, gibt es zwei Möglichkeiten:

    Entweder überweist du das Geld und kaufst anschließend etwas dafür oder du überträgst Wertpapiere in das neue maxblue-Depot.

  • Da ich mir die Prämie letztes Jahr selbst geholt habe, habe ich in einem anderen Thread mitgeteilt, dass die Deutsche Bank dies anders abwickeln und dem Kunden auch so schriftlich kommuniziert.

    Bei mir war das Altbestand, da konnten sie das nicht.


    Gibt es diesbezüglich informelle Regelungen, die die geltende Gesetzeslage aushebeln, etwa ein Schreiben des Bundesfinanzministeriums? Man soll schon gehört haben, daß es sowas gibt.


    Wenn die Prämie unter 256 € bleibt, benachteiligt die Handhabung der DeuBa den Kunden. Warst Du drunter oder drüber?

  • 500 € habe ich bekommen.

    Ich muss mal nach dem Schreiben der Deutschen Bank suchen, in dem das erklärt wird.

    Die Bedingungen sind seit mehreren Jahren unverändert. Dort steht:


    Steuerliche Behandlung

    Die Deutsche Bank darf in steuerlichen Angelegenheiten nicht beraten. Zu den steuerlichen

    Auswirkungen eines Depotübertrages, insbesondere bei einem Gläubigerwechsel, sowie

    zu der steuerlichen Behandlung der Geldprämie kontaktieren Sie bitte Ihren Steuerberater.

    Die Geldprämie ist steuerpflichtig. Sollten Sie uns Wertpapiere übertragen, so gilt diese

    Prämie nach § 22 Nr. 3 EStG als sonstige Leistung und muss von Ihnen in Ihrer

    Steuererklärung angegeben werden. Hierbei können ggf. Freigrenzen zum Tragen

    kommen.


    Falls Sie Kontoguthaben für den Kauf von Wertpapieren nutzen, so wird die Prämie nicht

    unmittelbar besteuert, sondern die steuerlichen Anschaffungskosten der gekauften

    Wertpapiere werden um die Prämie gemindert.


    Stand: 01.01.2021


    Die Geldprämie ist steuerpflichtig. Beim Übertrag gilt sie als sonstige Leistung und muß (bei einer Freigrenze von 256 €) vom Anleger als sonstige Einkunft mit dem persönlichen Steuersatz versteuert werden. Das stimmt so, soweit mich meine laienhafte Steuerkenntnis trägt.


    Das zweite hätte ich anders gesehen, auch hier bin ich der Auffassung, daß die Prämie nach wie vor sonstige Einkunft ist (siehe oben). Aber vielleicht gibt es da ein ministerialbürokratisches Schreiben, das eine andere Bewertung fordert. Wäre ja nicht das erste Mal.


    Hast Du denn ein Papier zu maxblue übertragen oder Geld, für das Du dann etwas gekauft hast?

  • ganz vielen Dank.

    Gern geschehen.

    Jetzt kann ich mir das Kramen sparen.

    Klar, ich hatte das Geld überwiesen und dann gekauft.

    Es geht nicht darum, daß ich Dir jetzt Arbeit gespart hätte. Das mache ich natürlich gern, wenn ich kann, aber der entscheidende Punkt ist es nicht. Ich habe vor Jahren dieses Prämie bekommen (als Überweisung auf das Verrechnungskonto) und mir nichts dabei gedacht. Ich hätte nichts anderes erwartet.


    Nachdem Du nun schreibst, daß das bei Dir anders gelaufen ist, bin ich neugierig geworden.


    Ich habe mir die aktuellen Bedingungen geholt und durchgelesen. Dort steht: Barauszahlung bei Wertpapierübertrag, Verrechnung mit dem Einstandskurs bei Wertpapierkauf.


    Daraufhin habe ich den passenden Ordner auf meiner Festplatte besucht, in den ich damals die entsprechenden Dokumente gespeichert hatte - dort ist der Text gleichlautend.


    Ich bin bekennender Internetabspeicherer, ich kann jedem nur raten, möglicherweise rechtlich relevante Dinge abzuspeichern. Wenn das .pdfs sind, geht das einfach, wenn es keine Dateien sind, mache ich mir Bildschirmkopien.


    Prämien sind sonstige Einkünfte, die Verrechnerei mit Kaufkursen ist meines Erachtens nicht korrekt. Neulich habe ich gelesen (hier im Thread?), daß eine Bank das auch bei einem Wertpapierübertrag gemacht habe, nämlich den Kaufpreis manipuliert. Meines Erachtens darf die Bank das nicht. Aber wo kein Kläger, ist vermutlich auch kein Richter.


    Gerade habe ich eine Prämie bezogen. Die hat die betreffende Bank als Kapitalertrag gerechnet und per KESt versteuert. Das ist nicht korrekt, das wäre eine sonstige Einkunft. Die betreffende Bank rechnet manches steuerlich nicht korrekt ab. Ich verfolge das und rechne nach. Wenn die Abweichung nicht zu groß ist, hake ich nicht weiter nach. Bei der real existierenden Servicequalität heutiger Neobroker würde man in ein Wespennest stechen, wenn man 35 € falsch berechnete Steuer korrigiert haben wollte.