Ich gebe 70/30 auf. (M)eine Zwischenbilanz nach 5 Jahren.

  • Ich weiß nicht wie oft ich Dir schon gesagt habe, dass ich mir des Klumpenrisikos sehr bewusst bin, es aber die nächsten mind 5 Jahre trotzdem nicht ändern werde, weil das steuerliche Nachteile im mittleren sechstelligen € Bereich zur Folge hätte und dieser Nachteil für mich schwerer wiegt, als die Vorteile das Risiko jetzt zu reduzieren. Komm damit klar oder nicht, mir egal. Deine Meinung nehme ich sogar wahr, und sei es weiter schlicht als guter Kontraindikator für meine eigenen finanziellen Entscheidungen 😉 Nur leider scheint Dir der Unterschied zwischen Meinung und Beleidigung nicht klar zu sein.

    Du bist der Meinung, dass steuerliche Abwägungen wichtiger wiegen als das Klumpenrisiko.

    Ich bin der Meinung, dass Steuern immer nachranging betrachtet werden sollten und man sein Vermögen besser heute als morgen sinnvoll aufstellen sollte. Das sind unterschiedliche Meinungen und das ist völlig in Ordnung. Eine Beleidigung sehe ich nicht. Ich sehe nur jemanden, der anscheinend nicht damit umgehen kann, dass ihm jemand nicht nach dem Mund redet.


    Wie gesagt: Ich bin verantwortlich für mein Geld. Du bist verantwortlich für dein Geld.

    Wenn du denkst, dass dein Weg der richtige ist, dann solltest du es so machen.


    Es scheint dir sehr wichtig zu sein was andere über deine Strategie denken und du scheinst Kritik an dieser als persönlichen Angriff wahrzunehmen. Ich würde mich von sowas lösen. Was (unbekannte) Andere in einem Forum über dich und deinen Vermögensaufbau denken, ist irrelevant.

  • Okay, ich stand unter dem Eindruck, dass noch ein Einmalinvest aus einem Verkauf erfolgt.

    Ist auch richtig so. Der Kauf am 05.02. erfolgt dann aber per ETF-Sparplan. Geht da auch nur um knapp 4K.


    Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen. Ich habe über die DKB bereits mehrfach Einzelkäufe getätigt (5-stellige Beträge). Diese Käufe habe ich jeweils in der Zeit der Öffnungszeiten der Börse ohne Limit getätigt.

    Als Langfristanleger sehe ich das auch nicht so kritisch, ob ich nun ein paar Cent mehr oder weniger bezahle.

  • Ich habe über die DKB bereits mehrfach Einzelkäufe getätigt (5-stellige Beträge). Diese Käufe habe ich jeweils in der Zeit der Öffnungszeiten der Börse ohne Limit getätigt.

    Als Langfristanleger sehe ich das auch nicht so kritisch, ob ich nun ein paar Cent mehr oder weniger bezahle.

    Das mache ich seit geraumer Zeit auch so. Die Spreads der großen ETFs und die Wahrscheinlichkeit einen ungünstigen Kurs zu erhalten sind extrem gering. Mit Limit ist es allerdings so, dass einem meistens die Kurse davonlaufen und man gar nicht kauft. Das ist nichts anders als market-timing. Bringt überhaupt nichts.

  • Aber um auf Deine Frage zurück zu kommen. Ich habe über die DKB bereits mehrfach Einzelkäufe getätigt (5-stellige Beträge). Diese Käufe habe ich jeweils in der Zeit der Öffnungszeiten der Börse ohne Limit getätigt.

    Als Langfristanleger sehe ich das auch nicht so kritisch, ob ich nun ein paar Cent mehr oder weniger bezahle.

    Leider bin ich noch nicht soweit, es "einfach" laufen zu lassen. Bei Einzelorder immer mit Limit. ETF-Sparplan läuft bei mir viermal im Monat über Ing. Ist das sinnvoll oder einmal im Monat besser? Deine Beiträge hier sind super. Vielen Dank.

  • Mit Limit ist es allerdings so, dass einem meistens die Kurse davonlaufen und man gar nicht kauft. Das ist nichts anders als market-timing. Bringt überhaupt nichts.

    Das ist ja auch Blödsinn. Wenn ich jetzt kaufen will, soll das Limit mich ja vor einem zu hohen Spread schützen. Dann kann ich natürlich auch ein Limit einige Cent über den aktuellen Preis setzten. Ist halt mehr Arbeit, wenn die Order dann nicht sofort durchgeht, weil einem der Preis in der Zwischenzeit 'weggelaufen' ist. Dann erstmal wieder Order löschen und wieder eine neue Limit-Order anlegen. :rolleyes: Wäre mir zu viel Aufwand und Zeit kostet ja auch Geld.

    Bei den üblichen 08/15 ETF braucht man sich darum eigentlich keine Gedanken zu machen, wenn man innerhalb der Börsenöffnungszeiten kauft. Da liegt der Spread bei wenigen Cent.


    Wenn man aber Wertpapiere mit niedrigem Handelsvolumen kaufen will, sollte man die Orders schon mit einem Limit versehen.

  • Eine Beleidigung sehe ich nicht. Ich sehe nur jemanden, der anscheinend nicht damit umgehen kann, dass ihm jemand nicht nach dem Mund redet

    Eine Beleidigung ist zb, wenn Du mich als Person wegen meiner Vorgehensweise und Denkweise als furchtbar anstrengende Mammutaufgabe für jeden Honorarberater hinstellst. Ich sage Dir: jeder Honorarberater würde mir den Vogel zeigen, wenn ich mit dem Plan käme, jetzt die Immobilien zu verkaufen um das Klumpenrisiko sofort zu reduzieren und nicht erst in 5a wenn die Steuerschädlichkeit weg ist. Und jetzt ists gut hier, das hat hier im thread nichts verloren.

  • Leider bin ich noch nicht soweit, es "einfach" laufen zu lassen. Bei Einzelorder immer mit Limit. ETF-Sparplan läuft bei mir viermal im Monat über Ing. Ist das sinnvoll oder einmal im Monat besser? Deine Beiträge hier sind super. Vielen Dank.

    Die Frage ist ja um welche Summe es geht.

    AFAIK kann man bei der ING max. 'nur' 1.000€ pro Sparplan besparen. Wenn Du mehr Geld im Monat anlegst, geht das ja ohnehin nur mit mehreren Sparplänen.

    Wenn Du natürlich einen Betrag von 200€/Monat auf 4 Sparpläne á 50€ pro Woche 'verteilst' frage ich mich ernsthaft was Du Dir davon versprichst. :/


    Irgendwann ist das Depot hoffentlich so groß, dass der monatliche Sparplans im täglichen 'Kursrauschen' untergeht.


    PS: Einfach nicht ständig ins Depot gucken. ;)

  • No, EUR 1000 ist viermal im Monat möglich und das vom Verrechnungs- und Referenzkonto, also wären 8000 Euro im Monat machbar.

  • Eine Beleidigung ist zb, wenn Du mich als Person wegen meiner Vorgehensweise und Denkweise als furchtbar anstrengende Mammutaufgabe für jeden Honorarberater hinstellst. Ich sage Dir: jeder Honorarberater würde mir den Vogel zeigen, wenn ich mit dem Plan käme, jetzt die Immobilien zu verkaufen um das Klumpenrisiko sofort zu reduzieren und nicht erst in 5a wenn die Steuerschädlichkeit weg ist. Und jetzt ists gut hier, das hat hier im thread nichts verloren.

    Ich denke nicht, dass dir jeder Honorarberater den Vogel zeigen würde, wenn du nicht market-timing wegen der Steuer betreiben willst.


    Seit der Spitze in 2022 sind die Immobilienpreise in München um 10-20% gefallen.

    Wie sie sich in den kommenden 5 Jahren entwickeln werden, weiß kein Mensch.

    ,,Ich warte, weil...." ist immer market timing. Davon halte ich nichts. Du schon. Da jeder nur für sein Geld verantwortlich ist, passt das schon so.

  • No, EUR 1000 ist viermal im Monat möglich und das vom Verrechnungs- und Referenzkonto, also wären 8000 Euro im Monat machbar.

    OK.

    Die Frage ist dann ja, ob Dir das so reicht?

    BTW: Wenn ich für > 20K gekauft habe, habe ich das immer per Direktkauf gemacht. Bei der DKB kostet eine Order max. 30€. Bei 20K finde ich dass von den Transaktionskosten her in Ordnung.

    Alles unter 1% Transaktionskosten würde mir als Langzeitanleger keine großen Kopfschmerzen bereiten.

  • Vorab: 1. In den kleinen Disput ( Taust vs Micho) möchte ich mich nicht einmischen. 2. Die

    Beiträge von monstermania finde ich - jedenfalls ganz überwiegend - sehr gut und lesenswert (soweit ich das als Finanz-Laie und nur Generalist überhaupt beurteilen kann).



    Ich schätze gerade die Meinung und Erfahrung von monstermania sehr

    Das geht mir bezüglich der fachlichen "Meinung" überwiegend ebenso (von einigen wenigen aber grundsätzlichen Themen abgesehen). Bezüglich des Themas "Erfahrung" sehe ich das etwas anders. Wenn jedenfalls das hier zutrifft (aus Nr. 1)

    nach 5 Jahren ETF wird es Zeit mal (m)eine kleine Zwischenbilanz zu ziehen.

    und auch wörtlich zu verstehen ist. Unter "Erfahrung" würde ich - ganz persönlich - Anleger subsumieren (egal ob bei Aktien, Immobilien, Bonds, Gold oder Tangible Assets), die 20 Jahre aufwärts (bei Gold eher 30 Jahre aufwärts) in dem Segment engagiert sind - und damit einige Konjunktur-, Börsen-, und Assetklasse-Zyklen sprich Auf und Abs sowie auch einige kleinere oder größere "Crashs" selbst miterlebt haben.


    Wobei ich auch zwei Leute mit dezidierter und fundierter Meinung zum Aktien- bzw. Immobilienmarkt kenne, die das jeweilige Segment seit Jahrzehnten intensiv beobachten ohne eine einzige Aktien (der eine Fall) oder eine einzige Immobilie (der andere Fall) selbst im Bestand zu haben. Das dürften aber eher (absolute) Ausnahmefälle sein.


    Nichtsdestotrotz kann man auch mit nur 5 Jahren eigener Erfahrung samt eigenem Engagement sehr gute "Kenntnisse" samt ebensolchem Detail-Wissen und damit auch eine fundierte "Meinung" haben (wie - aus meiner Sicht - die Beiträge von monstermania ja zeigen und belegen).


    "Erfahrungen" in dem Bereich sind aber - aus meiner Sicht - etwas anderes.

  • ,,Ich warte, weil...." ist immer market timing.

    weil "market timing" hier in den thread passt zum Depotumbau weg von 70/30...


    Das was ich mache mit den Immos wegen den Steuern, ist eben genau NICHT Market timing, weil es hier um die Steuer geht die jetzt sicher anfallen würde und (nach menschlichem Ermessen) in 5a nicht mehr und eben nicht um den Immobilienmarkt oder auch den Wert des Objekts an sich. Ob die Steuer anfällt oder nicht, ist im Gesetz festgeschrieben und eben keine Frage "des Marktes".


    Die Steuerhöhe hängt in dem Fall noch nicht mal vom Wert bzw. möglichen Gewinn der Immobilie zum Verkaufszeitpunkt ab weil es um eine Sonderabschreibung abhängig von den Erstellungskosten geht (hab ich auch schon mal geschrieben, also völlig egal wieviel die Immos in 5a Wert sind...was die Wert sind weiß ich nicht, das weiß keiner).


    Das hat mit Markettiming einfach rein gar nix zu tun.

  • Zitat von Sovereign

    "Erfahrungen" in dem Bereich sind aber - aus meiner Sicht - etwas anderes.

    Ich denke Erfahrung an der Börse hat hauptsächlich mit dem Durchleben von (echten und langen) Krisen zu tun. Bullenmärkte dienen nicht um Erfahrungen zu sammeln (und der aktuelle Bullenmarkt dauert schon sehr lange). Je mehr Krisen man durchlebt hat, desto erfahrener wird man. Und dabei spielt die Aktienquote und das Depotvolumen eine entscheidende Rolle. Insbesondere der letzte Punkt ist m.E. wichtig und bei vielen Anlegern, die glauben emotional stabil zu sein, nicht ausreichend vorhanden, um das überhaupt abschätzen zu können. Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man weiß, dass es schon irgendwann wieder steigen wird, oder, ob man weiß, dass es irgendwann schon wieder steigen wird während das Depot seit 2 Jahren 500.000 Euro im Minus liegt und selbst Experten beginnen ,,umzukippen".


    Das ist auch ein Punkt, der mich bei Georg immer etwas schmunzeln lässt. Er schreibt das Richtige und er hinterlegt seine Aussagen mit exzellenten Daten. Aber sein Depotvolumen ist (noch) relativ überschaubar und seine Ansparphase noch lang. Eine echte Krise mit großem Depot hat er noch nicht erlebt. Und ,,darüber reden" und ,,erleben" sind andere Welten. Ich glaube viele unterschätzen was eine richtige (und lange) Krise mit einem machen kann. Corona zählt m.E. nicht, weil viel zu kurz und offensichtlich. Die Finanzkrise jedoch schon. Und wie viele euphorische Börsianer von heute haben diese mit einem großen Depot durchlebt? Ich kenne niemanden.

  • Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man weiß, dass es schon irgendwann wieder steigen wird, oder, ob man weiß, dass es irgendwann schon wieder steigen wird während das Depot seit 2 Jahren 500.000 Euro im Minus liegt und selbst Experten beginnen ,,umzukippen".

    Das dann vielleicht noch 1-3 Jahre vor geplantem Rentenbeginn, während man gerade Entnahmeraten rechnet und feststellt, dass sehr viel weniger drin ist als erhofft… Da hilft es dann auch wenig, dass es erfahrungsgemäß irgendwann in den nächsten 10-12 Jahren wieder aufwärts gehen sollte (denn dann ist man um die 70 und die Weltreise war eigentlich ab Rentenbeginn geplant).


    Ich kann nicht sagen, wie ich mich in so einer Situation fühlen würde. Das weiß man erst, wenn es soweit ist. Zwei Jahre im Minus dank Einstieg kurz vor dem Ukrainekrieg waren kein Problem, aber das waren eben nur zwei Jahre (keine zehn), das Depotvolumen noch überschaubar und mit mehreren Jahrzehnten bis zur Rente, da ist das keine große Kunst, entspannt zu bleiben.

  • Ich maße mir nicht an ein Experte zu sein. :/

    Was den großen Crash angeht. Wer wusste schon im März 2020 das die Corona-Pandemie wirtschaftlich so vergleichsweise glimpflich abläuft!? Ich jedenfalls nicht, denn sonst hätte ich einen großen Kredit aufgenommen und wäre 'All-In' gegangen. :evil:

    Mein DD im Depot lag im Ende März 2020 bei -35%, was damals dem Wert eines Kleinwagens entsprach. Hätte ja auch bis heute andauern können.

    Fakt ist, dass mir dieser 'Verlust' nichts ausgemacht hat.

    Warum? Ich wusste, dass ich keinen Cent aus meinem Depot in den nächsten Jahren brauchen würde.

    5 Jahre später liege ich über 30% im Plus mit meinem Depot. Was wäre nun, wenn das Depot wieder um -35% einbricht? Nix, meine Gewinne aus den letzten 5 Jahren wären dann weg. Na und?

    Ich brauche aber nach wie vor keinen Cent aus meinem Depot. Nicht heute, nicht morgen und voraussichtlich auch nicht in den nächsten Jahren.

    Ich wäre sogar heilfroh, wenn wir in den nächsten Jahren mal einen mehrjährigen Bärenmarkt erleben würden. Einfach weil ich dann mit jeder meiner Sparrate mehr ETF-Anteile erwerben kann.


    Ja, dass kann ich so leichthin sagen, weil ich auch im Alter nicht zwingend auf das Depot angewiesen bin. Wie sich das dann verhält, wenn mich ein großer Crash direkt vor/zu/nach Rentenbeginn erwischt weiß ich nicht. Dazu simuliere ich meinen Entnahmeplan mit dem Jahrzehnt 2000-2009 und halte einen mehrjährigen Cashpuffer vor. Dann weiß ich zumindest was mich in Sachen DD erwarten kann. Die wirklich kritische Phase sind aber eh nur wenige Jahre.


    PS: Das ist meine Sicht der Dinge!

    Jemand der außer seinem Depot keine weitere Altersvorsorge hat, oder deutlich höhere Ausgaben, oder, oder, mag das für sich ganz anders beurteilen.

  • Das dann vielleicht noch 1-3 Jahre vor geplantem Rentenbeginn, während man gerade Entnahmeraten rechnet und feststellt, dass sehr viel weniger drin ist als erhofft… Da hilft es dann auch wenig, dass es erfahrungsgemäß irgendwann in den nächsten 10-12 Jahren wieder aufwärts gehen sollte (denn dann ist man um die 70 und die Weltreise war eigentlich ab Rentenbeginn geplant).

    Das sehe ich auch so. Und dazu kommt, dass diese 10 oder 15 Jahre nur Erfahrungswerte sind. Ich erinnere mich noch gut an die Finanzkrise. Damals sind fast alle davon ausgegangen, dass es diesmal ganz anders wird. Das Finanzsystem selbst war betroffen und zwar strukturell. Viele haben von 20-30 Jahren und Großer Depression geredet. Und zwar nicht aus der Schwurbler- und Crashpropheten-Ecke. Wenn nämlich Warren Buffen im TV behauptet, dass es diesmal eng werden könnte und die besten Finanzleute dieses Planeten eine zweite Ausbildung als Tischler oder Koch beginnen, kommen doch ein paar Zweifel auf, ob es vielleicht diesmal vielleicht anders sein könnte. Und das 30 Jahre keine Zahl aus der Fabelwelt ist, konnte man an Japan sehen. 60+30 sind halt 90. Und fast jeder, der damals kurz vor der Rente stand und viele Aktien hatte, kam bei der Rechnung ganz schön ins Schwitzen.


    Ich bin kein Crashprophet und glaube an die Weltwirtschaft. Alles andere als eine hohe Aktienquote wäre nicht sonderlich clever. Aber ich wundere mich momentan schon manchmal was (auch hier im Forum) für Reden geschwungen werden. Ältere Sicherheitssparer, die nach 15 Jahren Bullenmarkt plötzlich die Aktie entdecken und das Tagesgeldkonto am besten gleich in den NASDAQ100 oder Nvidia stecken würden. Gehebelte ETFs als sichere Bank (bin doch nicht blöd und lege ohne Hebel an). 100% Aktienquote - alles andere ist völlig irrational. Für den Hausbau in 3 Jahren lieber 80% Aktien oder 100% Aktien?


    Ich mache mir schon Sorgen, dass hier das zarte Pflänzchen ,,Aktienkultur in Deutschland" wieder eingehen wird, sobald es knallt. Und knallen wird es - die Frage ist nur wann.


    Sorry monstermania, war wieder nicht das Thema. Ist mir einfach so eingefallen.

  • Ich denke Erfahrung an der Börse hat hauptsächlich mit dem Durchleben von (echten und langen) Krisen zu tun.

    Allerdings ist das so !

    Bullenmärkte dienen nicht um Erfahrungen zu sammeln (und der aktuelle Bullenmarkt dauert schon sehr lange).

    Allerdings ist das so !


    Solche Phasen oder eine ganze Ära sind sogar eher gefährlich: Ob Bullenzeit am Immobilienmarkt oder Dauer-Hausse an den Aktienmärkten ...


    Hatte in meinem Umfeld einige junge Leute, die damals nach dem Betrachten einiger YouTube-Filmchen meinten, der "jetzige Einstieg in Immobilien sei ideal"; auch um ein langfristiges "passives Einkommen" zu generieren ... Mit teilweise aberwitzigen Aussagen wie "Zinsen können eh immer nur fallen", "Immobilienpreise in Großstädten nur noch seigen" usw. Für die jungen Leute, die den Markt erst drei, fünf oder 10 Jahre selbst beobachten konnte, hat das ja sogar gestimmt ... Um mit Letzterem "passives" Einkommen anzufangen: Kreditgehebelte Immobilien als reine Kapitalanlage sprich zwecks Vermietung derselben hat mit "passivem" Einkommen nix zu tun - sondern ist eine unternehmerische Tätigkeit (Notare, Banken bzw. Kredite, Bauträger, private Verkäufer, ggf. Zwangsversteigerungen, Makler, Handwerker, Hausmeister, Hausverwaltungen, Mieter usw.). Zum "Zeitpunkt": Die Immobilienmärkte waren auch (präziser insbesondere) durch die "unkonventionelle" Geldpolitik der EZB über sehr lange Zeit extrem verzerrt (2009 bis 2022; aufgrund der langen Dauer muß man von einer Ära sprechen.). Immobilien-Kredite praktisch zum Nulltarif (Null vor dem Komma bei der Zinskondition), völlig ungewöhnliche aber in sich schlüssige Ratio "Kaufpreise vs JNK", "Anlagenotstand" (globale Finanzkrise und Eurokrise) - um nur einige Stichworte zu nennen. Das ist jedenfalls kein "Normalzustand".

    Und dabei spielt die Aktienquote und das Depotvolumen eine entscheidende Rolle. Insbesondere der letzte Punkt ist m.E. wichtig und bei vielen Anlegern, die glauben emotional stabil zu sein, nicht ausreichend vorhanden, um das überhaupt abschätzen zu können.

    Depotvolumen ist eine eher relative (und damit individuell-situative) Angelegenheit. Für den einen sind 100.000 € ein großes Volumen - für andere 10 Mio. eine kleine Beimischung. Bei den "eigenen Erfahrungen" samt eigenem Engagement ist - aus meiner Sicht - nur erforderlich, daß es "für den Betreffenden selbst ein relevanter Betrag ist" (was immer das dann im Einzelfall auch bedeuten mag).


    Genauso bedeutsam (wenn nicht noch wichtiger): Der Stand des Humankapital und dessen Perspektive. Ernsthafte Crashs (40 - 50% oder mehr) fühlen sich bei den Betroffenen nicht ganz selten mit 30, 40 oder 50 Jahren (und "voll im Saft" stehenden Humankapital) anders an - als mit 60 + oder 65 + (und mit gen Null tendierendem Humankapital).

    Es ist ein gewaltiger Unterschied, ob man weiß, dass es schon irgendwann wieder steigen wird, oder, ob man weiß, dass es irgendwann schon wieder steigen wird während das Depot seit 2 Jahren 500.000 Euro im Minus liegt und selbst Experten beginnen ,,umzukippen".

    Damals für mich "der Klassiker" schlechthin:

    Den signifikanten Unterschied zwischen einem simulierten nur theoretischen MDD - und einem in der Realität einer kräftigen Baisse (mit der im Verlauf zusätzlichen "Kirsche auf der Baisse-Torte" in Form der schrecklichen Terroranschläge in den USA 2001) habe hier hier vor Ort live "bewundern" dürfen. Und da ging es "nur" um Vermögensaufbau bzw. Vermögensanlage und überwiegend nicht um Entnahmestrategien im Alter. Das Humankapital war bei den meisten Protagonisten noch voll vorhanden):


    Aus vermeintlichen "Tough Guys" und "Hard-Core" bzw. "Hardboiled Investors" wurden teilweise - "Himbeerbubis" ...


    Einige sind nie mehr an die Märkte zurückgekehrt.


    Zu eurem kleinen inhaltlichen Disput: Als ausgesprochener Fan der Risikostreuung ist Diversifikation seit 50 Jahren der "rote Faden" bei meinen privaten Finanzen. Andererseits muß ich die Nachteile einer noch breiteren (schnell umgesetzten) Diversifikation auch selbst innerhalb nur einer Anlageklasse selbstverständlich immer gegen steuerliche Aspekte abwägen. Das scheint mir eine sinnvolle Vorgehensweise (Kosten/Nutzen Abwägung).

  • Du gehst bewusst und für weitere 5 Jahre unverhältnismäßig hohe (Klumpen-) Risiken ein mit der Erwartung, dass eine Steuerersparnis größer ausfallen wird als eine eventuell nach Inflation negative Wertentwicklung+Opportunitätskosten in diesen 5 Jahren. Das ist zu 100% market-timing und nicht prognosefrei. Ich würde mein Gesamtvermögen sofort so aufstellen, dass es keine unsystematischen Risiken mehr aufweist. Kosten und Steuern wären dabei für mich zweitrangig. Aber hey, wir drehen uns im Kreis. Mach' es doch einfach so wie du es für richtig hältst. ;)