Dividende statt Staatsanleihen

  • Hallo Forumsfreunde

    das letzte Thema hier war wieder mal ganz nach meinem Geschmack.

    Es ging drum:

    Ist man mit Einzelaktien besser als mit einem Welt-ETF?

    Wenn wenn ja,

    Wie sind die Ergebnissse der Vermögensverwalter im Vergleich zum Index?

    Hierüber wurde ja hier schon unzählig oft diskutiert.

    Ich selbst kann aus eigenener 40-jähriger Erfahrung eines auf jeden FAll sagen:

    Vermögensverwalter, egal ob Hausbank, Schweizer Banken, US-Giganten oder auch bankenunabhängige Verwalter mit Milliardenvermögen wie Flossbach, Fiduka Heller München, MLP und wie sie alle heißen, kochen alle auch nur mit Wasser.

    In den 80er und 90er Jahren als das Internet noch nicht so detaillliert war, war ich selbst bei mehreren Vermögensverwaltungen.

    Mit meinen 7-stelligen Beträgen war ich dort gern gesehen und wurde stets in die heiligen Hallen eingeladeni und köstlich bewirtet.

    Es hat einige Zeit gebraucht, bis ich bemerkt habe, dass per SALDO der Konto- und Depotstand am Jahresende meist geringer war, sofern ich diesen mit der durchschnittlichen Wertentwicklung des DOW JONES und später dem MSCI verglichen habe.

    Warum sind in meinem Freundeskreis auch heute noch nach vielen Jahrzehnten einiger meiner Freunde IMMER NOCH bei diesen Vermögensverwaltungen?

    Ich habe altersbedingt im meinem Freundeskreis Menschen die ihre Firma verkauft haben und heute in einer Liga von mehreren Hundert Millionen sich bewegen.

    Erst letzte Woche hat ich Besuch von einem Freund aus dem Bodenseeraum der eine Firma mit über 1.000 Mitarbeitern hatte und diese mangels Nachfolge für über 500 Mio. Euro verkauft hat.

    Er sagte mit dass er mit seinem Vermögensverwalter zufrieden ist.

    Immerhin wäre fast am Ende jeden Jahres ein grünes Plus-Zeichen gegenüber dem Vorjahr gestanden.

    Ich habe ihn mal gefragt, ob er schon mal einen Vergleich gemacht hat mit der Wertentwicklung seines Vermögensverwalters und der Wertentwicklung von Aktien OHNE Vermögensverwalter?

    Natürlicht nicht.

    Er schaut so wie die meisten Anlagelaien auf die absolute Zahl.

    Wenn da am Jahresende ein PLUS ist, dann ist die Welt in Ordnung.

    Das ist eine der möglichen Antworten warum immer noch viele Menschen ihr Geld Vermögensverwaltern anvertrauen.

    Sie fühlen sich da einfach besser aufgehoben als wenn sie selbst Entscheidungen treffen sollen.

    Deshalb finden wir hier im Forum auch nur selten einen Anleger aus dieser Liga also "Alt und hohes Vermögten".

    Daher bin ich sicher ein seltenes Exemplar unter den Forumsfreunden hier.

    Zum Schluß aber auch noch der Hinweis:

    Mit forschreitendem Alter (und Vermögen) wird einem die Höhe der Rendite immer unwichtiger.

    Das überlässt man sozusagen den Profis.

    Im letzten Lebensabschnitt hat man ganz andere Prioritäten.

    Vor allem erst einmal gesund bleiben und für die richtige Nachfolge sorgen.

    Daher mache ich mir keine Sorge um diesen Berufsstand.

    Viele Grüße McProfit

  • Er sagte mit dass er mit seinem Vermögensverwalter zufrieden ist.

    Immerhin wäre fast am Ende jeden Jahres ein grünes Plus-Zeichen gegenüber dem Vorjahr gestanden.

    Die Entscheidung ein großes Vermögen von einem (teuren) Vermögensverwalter verwalten zu lassen ist in vielerlei Hinsicht nicht ideal. Ich muss aber zugeben, dass es nicht die schlechteste Entscheidung ist, die Ex-Unternehmer treffen können. Ich kenne einige, die es nach dem Exit nicht schaffen die Zügel aus der Hand zu geben und meinen, dass ihre Expertise, die sie in ihrem Feld erfolgreich machte, auch auf die Kapitalanlage übertragbar sei. Einzelaktien sind dabei noch harmlos. Viele lassen sich zu sehr dubiosen Strategien verleiten oder investieren große Teile in Start-Ups. Und verlieren vieles oder alles. Da sind mir die, die 2-3% an den Verwalter überweisen, so gut wie jede Benchmark underperformen und am Ende nach Inflation gerade so rauskommen doch lieber.


    Faszinierend ist es trotzdem, dass ,,poplige" Multi-Asset-ETFs wie die von Vanguard, sehr wahrscheinlich so gut wie jeden Vermögensverwalter outperformen. Gesamtheitlich und risikoadjustiert. Zumindest war es bisher so. Jeder Reiche und Superreiche könnte mit einer Einmalorder in einen solchen ETF die Besten der Besten schlagen und im richtigen rechtlichen Mantel könnte ein solches Investment über Generationen viel Nutzen stiften. Und zwar unglaublich günstig und maximal steuerlich effizient.

  • Erst letzte Woche hat ich Besuch von einem Freund aus dem Bodenseeraum der eine Firma mit über 1.000 Mitarbeitern hatte und diese mangels Nachfolge für über 500 Mio. Euro verkauft hat.

    Wenn ihm etwas an der Firma und vielleicht auch an den Mitarbeitern gelegen hat: Warum hat er sich dann nicht um eine geeignete Nachfolge gekümmert?
    Oder hätte das jemand anders machen können bzw. sollen?

  • Es klingt immer ein bißchen seltsam, wenn ein Firmenbesitzer sagt, dass er die Firma verkauft hat, weil er keinen passenden Nachfolger gefunden hat. Es sei denn, es ging darum, dass ein Nachfolger aus der eigenen Familie gewünscht, aber nicht möglich war. Aber jemand aus der eigenen Familie einer muss ja auch nicht unbedingt der geeignetste unter allen Kandidaten sein, um die Firma weiter zu führen. Also geht es generell um die Regelung der Nachfolge.

    Also warum kann man den dann nicht finden?

  • Hallo Forumsfreund Micho  KaffeeOderTee  andiii_98

    Eigentlich ging es mir in meinem KOMMENTAR eher um die Frage,

    warum so viele vermögende Menschen ihre Vermögen immer noch einer Vermögensverwaltung vertrauen.

    Sie könnten ja ganz einfach auch mit ihren Millionenbeträgen einen MSCI kaufen und die Sache wäre erledigt.

    Wie immer kann man das nicht pauschalieren.

    Einer von Euch hat ja selbst die Antwort gegeben.

    Dass ein simpler MSCI-ETF-Fonds eine ideale Alternative für die Anlage ist, das ist längst noch nicht so weit verbreitet, als wir hier im Forum glauben.

    Auch ich habe mich Jahrzehntelang mit der der Anlage in Einzelaktien beschäftigt.

    Als dann die erste ETF Fonds in Mode kamen, habe ich, ähnlich wie viele andere alte Hasen, zunächst geglaubt, mit etwas "Mehrwissen" kann ich mit Einzelaktien eine bessere Rendite erzielen.

    Das Dummer daran ist, dass das sogar oft eine Zeitlang stimmt und man dann noch sicherer wird.

    Erst nach vielen Jahren und nach vielem Auf und Ab merkt man dann, dass man Ende doch nicht besser ist, wenn man ganz ehrlich rechnet.

    Da Unternehmer in der Regel gar keine Zeit für Anlagestrategien haben, verlassen sie sich auf die Profis.

    Meist werden zusätzlich zur Hausbank weitere Vermögensverwalter beaufragt.

    Sehr beliebt sind die Schweizer Banken aus vielerlei Gründen.

    Bitte vergesst nicht:

    Die wenigsten vermögenden Menschen vergleich die Wertentwicklung oder die Rendite Ihrer Anlage mit irgendeinem INDEX.

    Sie werden am Jahresende einen Blick auf den Jahres-Depot- oder Kontoauszug.

    Wenn diesem Im GRÜNEN BEREICH ist, dann ist zunächst mal alles in Ordnung.

    Häufig haben diese Menschen ja auch nicht nur AKITEN, sondern müssen sich auch mit Immoblien beschäftigen. Oder mit Beteiligungen an anderen Unternehmen, oder Aufsichtsratsposten und so weiter....

    Es ist einfach eine andere Liga, bei denen am Ende nicht so wichtig ist, ob nun das Depot ein paar Prozente mehr oder weniger ausweist.

    Das war eigentlich mein Thema hier.


    Dennoch kurz noch Anwort zu der Frage der Nachfolge.

    Auch da ist jeder Fall anders.

    Im Idealfall gibt es innerhalb der Familin geeignete Menschen, die aber nicht nur geeignet sind, sondern das auch pesönlich wollen.

    Unterschätzt nicht, dass viele Sprößlinge sich den Unternehmerstress mit ständigen Entscheidungen nicht antun wollen, auch wenn sie es vielleicht könnten.

    Alternative:

    Viele Unternehmer wechseln rechtzeitig solange der bisherige Inhaber noch mitarbeiten kann, unter das Dach einer Holding in der ähnliche Firmen vertreten sind die gegenseitig voneinander profitieren.

    Das ist so eine Art halber Verkauf weil der Inhaber weiter tätig ist, aber seine Nachfolge geregelt hat.

    Meistens erfolgt ein kompletter Verkauf fast immer an einen Großlieferenten, Hauptkunden oder eine Firma die von der Übernahme doppelt profitiert weil sie schon mit der Firma zusammengearbeitet hat.

    Der Verkauf an einen völlig fremden Dritten ist eher die Ausnahme.

    Das ist ein riesiges Feld. Ichkann Euch da mit x Beispielen versorgen. Es aber hier am Thema "Vermögensverwaltung" vorbei.

    Danke Euch wenn Ihr das alles gelesen habt.

    Viele Grüße McProfit