Riester DWS TopRenteDynamik kurz vor Auszahlphase - welche Variante dafür wählen?

  • Vor dem Hintergrund wäre für den TE eine mögliche weitere Option also die förderschädliche Komplettkündigung des DWS Vertrages und mit dem Nettoerlös Kauf von Rentenpunkten im gleichen Jahr :/ Die Auszahlung des Riestervertrages erhöht die Steuerprogression und der Kauf der Rentenpunkte wird dadurch gleichzeitig wieder lohnenswerter.

    In der Tat. So ergibt sich eine weitere Möglichkeit.

  • Die Anfrage an die ZfA wegen Berechnung bei förderschädlicher Verwendung etc. gebe ich prophylaktisch heute mal auf den Weg. Wie lange muss man da wohl aktuell auf Antwort warten, geht so etwas schnell? Denn „mein“ Auszahlungszeitpunkt ist ja schon bald (1.5.) und ich muss der DWS ggf. noch eine kurzfristige Rückmeldung (bis 1.4.) hinsichtlich der gewünschten Variante geben.

  • Irgendwo habe ich vorgerechnet, dass die Förderbeträge (z.B. 175 €, Kind 300 €) keine Rolle spielen, wenn das Einkommen über z.B. 52.000 liegt.

    Maßgebend ist m.E. für die Rückzahlung dann nur die ersparte Steuer, die einem das Finanzamt Jahr für Jahr mit dem Steuerbescheid mitteilt.*

    Da man diese sorgfältig aufbewahrt und abheftet, kann man die Summe daraus, die man wohl zurückzahlen muss, wenn man den Riestervertrag kündigt, schnell selber zusammenstellen.

    Meist bleibt dieser Betrag auch in etwa gleich (z.B. 530 €/J), wenn man immer z.B. 162,50 €/M eingezahlt hat.

    Theoretisch geht man davon aus, dass man diese Steuerersparnis, die man ja erst Mitte eines nächsten Jahres erstattet bekommt, schon vorher oder nachher wieder für die Einzahlung in den Riestervertrag nimmt. Hat man hohe Förderbeträge (viele Kinder) vermindern diese (nur) die Einzahlung, - man kann mit dem Geld noch ein halbes oder ganzes Jahr 'arbeiten'.

    So gesehen, hatte ich einem 'Bekannten' vor Jahren (aus heutiger Sicht völlig falsch) geraten, einen Riestervertrag (Sparplan ohne Kosten und zunächst fast keiner Verzinsung) abzuschließen mit dem Argument, dass er von den 160 € Einzahlung pro Monat bei der nächsten Steuererstattung schon 60 € zurückbekommen würde.
    Der Sinn eines Riestervertrages läge darin, zu Zeiten hoher Steuerbelastung ganz viel Steuern zu sparen und mit Rente nur ganz wenig Steuern für das gleiche Geld zahlen zu müssen.

    * Horst Talski kann das ja mal bei seiner Schwester nachrechnen, wenn er die Zeit dafür opfern will.

    berghaus 27.02.25

  • Meine Schwester hat in ihrem Vertrag fast nur die Kinderzulagen abgegriffen. Da steckt nur ein Drittel eigenes Geld drin und ist stillgelegt. Das ganze wird in 6 Jahren als Kleinstbetragsrente komplett ausbezahlt.

    Grob abschätzen kann man die Steuererstattung bzw. Maximal Förderung mit dem Steuerrechner vom BMF.

    Lohn- und Einkommensteuerrechner:Einkommensteuer - Berechnung

    Einfach die Steuern seines Jahresbrutto einmal mit und ohne 2100€ Riesterbeitrag ausrechnen lassen. Die Differenz der Steuerlasten entspricht der Riesterförderung.

    Bei 60000€ Jahresbrutto kommt da unverheiratet 14415 Steuerlast heraus. Bei 57900 beträgt die Steuerlast nur 13603. Ergibt eine Steuerersparnis von 818€ von denen noch die Förderung von 175€ abgezogen werden muss. Bleiben 643€ Steuerersparnis aus dem Riester.

    Ohne Gewähr.

  • Hallo Nick2, wo kommt denn eigentlich dieses ungeförderte Kapital her? Das ist ja doch ein erheblicher Teil des gesamten gebildeten Kapitals.

    Na ja, er hat den Vertrag halt überspart. Heißt es nicht überall, daß man für die Altersvorsorge sparen solle und ein Riestervertrag dazu geradezu ideal sei?

    Siehste. Und schon macht man so einen Unsinn.

  • Hallo Saarlaender, diese Summe erklärt sich aus zwei Dingen. Zum einen habe ich zwar nicht durchgängig, aber über viele Jahre in monatlichen Raten den Höchstbetrag i.H.v. 2.100€ p.a. gezahlt und die Grundförderung von 175€ dabei außen vor gelassen, zum anderen sind darin auch noch Beträge enthalten, die zwar förderfähig sind, wo das Timelag zwischen betreffendem Jahresende, diesbezüglicher Beantragung der Zulage trotz Dauerzulagenantrag und tatsächlicher Gewährung und Gutschrift der Zulage im Vertrag das Bild verzerrt, dort also deshalb zumindest übergangsweise Beträge ausgewiesen werden, die da eigentlich nicht hingehören, sondern auf die andere Seite der geförderten Betragssumme. Ist insofern auch nicht ganz ungefährlich, weil die Gefahr besteht, dass man durch die ja mögliche, einmalige Entnahme von bis zu 100% des ungeförderten Betrages vor Beginn der Auszahlungsphase zu viel entnimmt, was dann dazu führt, dass dadurch Förderungen in Form von Zulagen und/oder Steuerermäßigungen zurück gerechnet bzw. nicht mehr gewährt werden.

    @all so schlecht, wie einige ihn hier sehen oder rechnen wollen, ist mein Fondssparplan im Riestervertrag bis zur nun anstehenden Auszahlphase nicht gelaufen, im Gegenteil. Von den manchmal in dem Zusammenhang zu lesenden Horrorgeschichten, dass z.B. die Quote Aktien/Renten oft, lange oder durchgehend nicht passte oder irgendwelche irrsinnigen Umschichtungen vorgenommen wurden, bin ich komplett verschont geblieben und damit ziemlich zufrieden, wenn ich sehe, wie hoch die Summe des durch mich eingebrachten Eigenbeitrags (rd. 40k) im Verhältnis zur jetzigen Gesamtsumme (70k) ausfällt. Des Weiteren kann man nicht, wie einige es hier durchgängig zum Thema Riester tun, ein durchweg reines Aktieninvestment z.B. in Form von irgendwelchen ETFs, Direktaktienanlagen oder reinen Aktienfonds damit in der Performance vergleichen, da in diesem und wohl auch allen anderen Riesterfondssparplänen niemals eine 100%ige Aktienquote existiert hat. Und wer das im Nachhinein bemängelt oder sich beklagt, der hat das Produkt nicht verstanden. Man vergleicht dabei nämlich die berühmten Äpfel mit Birnen.

    Was mich allerdings in der Tat sofort gestört hat, als ich den Brief von der DWS aufgrund der anstehenden Auszahlphase bekommen habe, sind die Zahlen des zweiten Teils dieses Riestervertrages, also die Zahlen der Leibrente und die dafür errechneten Prämien. Das haut schon rein und ist auch tatsächlich nicht schön. Aber gut, das ist Teil des Ganzen und ich saß bei der Unterschrift des Vertrages mit am Tisch, auch wenn die Zahlen zur Leibrente aufgrund anderer Voraussetzungen damals noch anders, nämlich humaner und in einem vernünftigeren Verhältnis waren. Auch diesbezüglich haben sich die Zeiten geändert.

  • Deine Rechnung wird nicht aufgehen. Warum? Du rechnest hier mit 29k. Die wird es hier aber nicht geben, denn die sind brutto und nicht netto, also nicht nach Steuern und somit hättest du - oder hier ich - deutlich weniger cash zur Verfügung, um damit ggf. Rentenpunkte zu kaufen. Es wird also in keinem Fall zu 101 + 91 kommen, sondern zu einem mehr oder weniger (je nach persönlichem Steuersatz) geringeren Ergebnis, das dann unter 173 liegen wird.

  • Du schreibst in diesem Post oben von Kinderzulagen und ziehst unten dann den Betrag der Grundzulage (175) ab? Da stimmt doch was nicht?

  • Hallo Saarlaender, diese Summe erklärt sich aus zwei Dingen. Zum einen habe ich zwar nicht durchgängig, aber über viele Jahre in monatlichen Raten den Höchstbetrag i.H.v. 2.100€ p.a. gezahlt und die Grundförderung von 175€ dabei außen vor gelassen

    Danke, den Teil hab ich verstanden. Ist bei mir dann wohl auch so :rolleyes:

    zum anderen sind darin auch noch Beträge enthalten, die zwar förderfähig sind, wo das Timelag zwischen betreffendem Jahresende, diesbezüglicher Beantragung der Zulage trotz Dauerzulagenantrag und tatsächlicher Gewährung und Gutschrift der Zulage im Vertrag das Bild verzerrt, dort also deshalb zumindest übergangsweise Beträge ausgewiesen werden, die da eigentlich nicht hingehören, sondern auf die andere Seite der geförderten Betragssumme.

    Den Teil hingegen hab ich nicht so richtig verstanden :/

    @all so schlecht, wie einige ihn hier sehen oder rechnen wollen, ist mein Fondssparplan im Riestervertrag bis zur nun anstehenden Auszahlphase nicht gelaufen, im Gegenteil. Von den manchmal in dem Zusammenhang zu lesenden Horrorgeschichten, dass z.B. die Quote Aktien/Renten oft, lange oder durchgehend nicht passte oder irgendwelche irrsinnigen Umschichtungen vorgenommen wurden, bin ich komplett verschont geblieben und damit ziemlich zufrieden, wenn ich sehe, wie hoch die Summe des durch mich eingebrachten Eigenbeitrags (rd. 40k) im Verhältnis zur jetzigen Gesamtsumme (70k) ausfällt.

    Ja, das ist richtig. Diese konkrete (und seltene) Art von Riester Fondssparplänen ist tatsächlich oftmals in der Ansparphase ganz ok gelaufen. Aber nur die älteren Verträge mit hohem Aktienanteil. Was aber leider nichts daran ändert, dass Riester in den allermeisten Fällen trotzdem desatrös war und ist. Und das eigentliche Desaster kommt auch dort erst in der Auszahlphase. Daher solltest du zu deinen im Eingangspost genannten Optionen m.E. noch eine weitere in Betracht ziehen: die vollständige förderschädliche Kündigung jetzt kurz vor der Auszahlphase. Das klingt auf den ersten Blick unlogisch, kann sich aber rechnen. Auch wenn ich weiterhin der Ansicht bin, dass in deinem Vertrag noch Erträge hinzu kommen welche die DWS aus regulatorischen(?) Gründen nicht ausweist. Sie kalkuliert die komplette Auszahlphase quasi mit einer Nullverzinsung. Eine solche Nullverzinsung kann auch durchaus eintreten, dürfte aber über die gesamte Laufzeit der Auszahlungen doch höchst unwahrscheinlich sein. Selbst der Geldmarktfonds wird ja zumindest anfänglich eine positive Nominalrendite abwerfen.

  • Deine Rechnung wird nicht aufgehen. Warum? Du rechnest hier mit 29k. Die wird es hier aber nicht geben, denn die sind brutto und nicht netto, also nicht nach Steuern und somit hättest du - oder hier ich - deutlich weniger cash zur Verfügung, um damit ggf. Rentenpunkte zu kaufen. Es wird also in keinem Fall zu 101 + 91 kommen, sondern zu einem mehr oder weniger (je nach persönlichem Steuersatz) geringeren Ergebnis, das dann unter 173 liegen wird.

    Du hättest aber gleichzeitig beim Kauf der Rentenpunkte ebenfalls eine Steuerersparnis (zumindest bis zum Höchstbetrag der Vorsorgeaufwendungen). Du könntest also den Riester förderschädlich kündigen und im gleichen Veranlagungsjahr Rentenpunkte kaufen.

  • Deine Rechnung wird nicht aufgehen. Warum? Du rechnest hier mit 29k. Die wird es hier aber nicht geben, denn die sind brutto und nicht netto, also nicht nach Steuern und somit hättest du - oder hier ich - deutlich weniger cash zur Verfügung, um damit ggf. Rentenpunkte zu kaufen. Es wird also in keinem Fall zu 101 + 91 kommen, sondern zu einem mehr oder weniger (je nach persönlichem Steuersatz) geringeren Ergebnis, das dann unter 173 liegen wird.

    Mit den 29K senkst Du das zu versteuernde Einkommen im entsprechenden Jahr und bekommst daher im Folgejahr eine (je nach persönlichem Steuersatz) mehr oder minder hohe Steuererstattung, die Du mit der Steuerbelastung aus der Auszahlung verrechnen kannst.

  • Du rechnest hier mit 29k. Die wird es hier aber nicht geben, denn die sind brutto und nicht netto, also nicht nach Steuern und somit hättest du - oder hier ich - deutlich weniger cash zur Verfügung, um damit ggf. Rentenpunkte zu kaufen.

    Du bekommst die 30% und die ungeförderten Einzahlungen brutto ausgezahlt. Die werden erst mit der folgenden Steuererklärung versteuert. Dann hast du alles cash und kannst es in die DRV einzahlen. Und dann im Folgejahr wird dann (zusammen)gerechnet (quasi: RiesterEntnahme-Rentennachzahlung = Null 8) ).

    So hatte ich es gemacht.

  • Du schreibst in diesem Post oben von Kinderzulagen und ziehst unten dann den Betrag der Grundzulage (175) ab? Da stimmt doch was nicht?

    Nimmst du dir mal deinen Steuerbescheid und da steht über die Altersvorsorgezulage hinausgehende Steuerermäßigung (§10a Abs.4 EStG) . Die Zulagen werden von der Steuerermäßigung abgezogen.

    Die Kinderzulagen bezogen sich auf den Riestervertrag meiner Schwester die nur minimal einbezahlt hat um die Kinderzulagen abzugreifen. Völlig andere Vorraussetzungen wie bei dir.