Ich würde es eher anders herum rechnen. Und zwar vom benötigten Depotwert aus.
Um 350€ im Monat entnehmen zu können brauchst Du nach der langfristig durchaus risikoreichen '4%-Regel' ein ETF-Vermögen von 105.000€.
Vorsicht vor der 4% Regel – Finanzen? Erklärt!
Das ganze vor Steuern und Inflation. Was ich damit sagen will: Heute 350€ sind eben keine 350€ in 20 Jahren und wie es steuerlich in 20 Jahren aussieht weiß eben auch noch niemand!
Zumindest bei der Inflation haben wir Vergangenheitswerte und man kann daher anhand dieser Werte in etwa hochrechnen, welchen Wert 350€ heute in 20 Jahren haben.
Bei einer durchaus realistischen langfristigen Inflationsrate von 2,5% p.a. entsprechen heutige 350€ in 20 Jahren etwa 520€! Das macht dann schon einen Depotwert von min. 156.000€. Vor Steuern! Wenn man wie aktuell mit 20% Besteuerung der ETF-Erträge rechnet ist man dann schon bei 190.000€ Depotwert.
Und klar sollte sein, dass man allein schon aus Sicherheitsgründen etwas großzügiger rechnen sollte. Also entweder nur mit eine Entnahme von 3% p.a. startet und/oder noch einige Jahre Entnahme als Sicherheitspuffer in Cash vorhalten sollte.
Wer dann mit 5 Jahren Cashpuffer rechnet, kommt dann in 20 Jahren auf 40.000€, die zusätzlich zum Depotwert noch vorgehalten werden sollten.
Insgesamt sollte man also mind. mit einem in 20 Jahren vorhandenen Gesamtvermögen von 230.000€ (190K ETF-Depot, 40K Cash) rechnen um dann zumindest die min. Anforderung der Entnahme einigermaßen sicher erfüllen zu können. Mehr ist natürlich immer besser.
Hier mal kurz ein Sparplanrechner auf einen Depotwert von 200.000€ in 20 Jahren bei 6% p.a. Rendite:
Wären dann 325€/Monat + Steigerung von 2% p.a. in der Sparrate.
Der Cashpuffer muss dann natürlich auch noch gesondert bespart werden!
Achtung: Das Ganze ist nur eine grobe Überschlagsrechnung! Niemand kennt die Renditen der Zukunft und dass Renditereihenfolgerisiko bei einem Sparplan muss man immer berücksichtigen. 20 Jahre ist eben keine wirklich lange Ansparphase!
Da ich vor einigen Jahren in einem ähnlichen Alter gestartet bin, kann ich nur sagen, dass ich das Glück hatte sowohl mit einem deutlich höheren Startvermögen als 10.000€ zu beginnen und auch eine höhere monatliche Sparrate leisten zu können. Ich versuche daher meine Wunschdepotgröße möglichst schnell zu erreichen (möglichst einige Jahre vor dem geplanten Renteneintritt).
Ob das dann klappt, weiß ich dann aber auch erst, wenn es so weit ist.