100.000€ Anlegen als Rentner: welche Optionen sind ratsam?

  • ika , wenn schon, dann war das deiner - ich habe keinen. :)
    Entweder hast Du in "Einstellungen" nur meine Signatur gelöscht oder gleich alle - wer weiß?


    Aber für Dich und eventuell andere Löscher hier im Fließtext:
    Unhappy Wive - Unhappy Life! Roger Murgatroyd 1977

    Danke für die Erinnerung. Hatte wegen nerviger längerer Signaturen die Option mal eingeschaltet.

  • Eine sehr schwierige Situation. Solche Menschen wären fast immer in betreuten Wohngruppenkonzepten deutlich besser aufgehoben. Bei meinem Bekannten in ähnlicher Situation möchte man das aber nicht, man will dem Bub ein möglichst sicheres und „einfaches“ Leben gewähren, wo er es eh schon so schwer hat. Wie auch hier, in deinem Fall, sitzt man deswegen zu dritt im goldenen Käfig fest, trifft keine Entscheidungen und lässt das Leben einfach so verstreichen. Mit zunehmendem Alter der Eltern tritt dann immer häufiger Torschlusspanik auf, was denn wohl aus dem Sohnemann wird, wenn die Eltern nicht mehr sind.

    Du triffst den Nagel auf den Kopf.

    Ist eine sehr ähnliche Situation.


    Danke für eure Tipps und Ratschläge.

    Viele Grüße

  • Ich selbst beschäftige mich seit meinem 16. Lebensjahr mit meinen eigenen Finanzen. Ich habe von Beginn an alles im Internet u.a. bei Finanztip gelernt. Ich habe grundsätzlich immer alles von den Produktverkäuferin gemieden. Habe diesbezüglich schon einen gewissen Ruf, das ich es meist lieber selber in der Hand hab. Will sagen: ich ticke wie ihr und würde davon gerne etwas wissen weitergegeben. Natürlich sehe ich auch die hier angesprochenen Probleme und Fallstricke.

    Zwar bin ich in diesem Forum derjenige, der immer wieder schreibt: Finanzplanung muß immer ganzheitlich sein, aber selbstverständlich habe ich diesen Spruch nicht erfunden. Vielmehr gehört er zu den Grundsätzen jeder Finanzplanung, jeder ernstzunehmende Autor schreibt ihn.


    Umso mehr wundert es mich, daß Du als langjähriger Anleger gegen dieses zentrale Prinzip verstößt und hier isoliert fragst: Was sollen meine Schwiegereltern mit 100.000 € machen?


    Mittlerweile ist klar, daß die Geldanlage für Deine Eltern eher das geringste Problem ist.


    Das Haus ist von 1950, sie bewohnen es vermutlich schon seit einer halben Ewigkeit. Vielleicht ist das sogar das Elternhaus, das sie irgendwann mal übernommen haben. Du hältst es für sanierungsbedürftig. Wenn man die Sanierung echt angehen würde, könnte ein Rückbau auf Rohbauzustand angesagt sein. Mit "während der Sanierung im Haus wohnen" wäre da vermutlich nichts. Möglicherweise wäre eine echte Sanierung auch teurer als ein Neubau. Das Haus sei in guter Lage, mit hoher Wahrscheinlichkeit darf man auf dem Grundstück mehr bauen als aktuell drauf steht. Das dürfte das Todesurteil für das Haus sein, sobald Deine Eltern ausziehen. Das heißt schon jetzt, daß man sich wohl überlegen sollte, wieviel Geld man jetzt in dieses Haus hineinsteckt, weil streng genommen jede Maßnahme sie in kurzer Zeit amortisieren müßte. Ein Neubau wird aus dem Haus mit allem Geld ohnehin nicht. Ich habe mal an einem Altbau eine relativ einfache Maßnahme durchgeführt, nämlich die Isolierung der obersten Geschoßdecke. Wenn man das nicht selber machen kann, kommt man dabei auf erstaunliche Amortisationsdauern. Energie ist in Deutschland nämlich billig und nicht etwa teuer, wie es immer heißt. Sobald Du Dir daneben einen Handwerkerlohn anschaust, wirst Du nicht umhinkommen, dieser meiner Darstellung beizupflichten. Löhne sind nämlich wirklich teuer hier im Land. Man kann für den Preis einer solchen (einfachen!) Maßnahme nämlich ziemlich viel Heizenergie kaufen.


    Eine weitere erhebliche Zeitbombe dürfte Dein Schwager sein. Du erzählst von ihm wenig, ich ahne also nur, daß er von Deinen Schwiegereltern dauerhaft abhängig sein wird. Vermutlich wäre es jetzt schon die bessere Entscheidung, eine andere Betreuungslösung für ihn zu finden. Irgendwann werden Deine Eltern für seine Betreuung zu schwach sein.


    Summa summarum: Die Geldanlage ist für Deine Schwiegereltern das geringste Problem.


    Wären es meine Schwiegereltern, würde ich mich ganz zurückhalten. Erfahrungsgemäß sind viele Leute emotional sehr stark an ihren Sparkassen-"Berater" gebunden. Laß sie machen! Letztlich ist es ihr Geld. Wenn Du etwas gegen die Sparkasse sagst, gibt es nur Streit.

  • theflex

    Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt.
  • Vor allem über die letzten 15-20 Jahre und des manisch depressiven Krankheitsbildes des Sohnemanns eben schwierig.

    bei solch einer belastenden Gesamtsituation ist dann auch leichter nachvollziehbar, warum die Eltern sich um Haus und Geldanlage nicht so viele Gedanken machen wollen. Langfristig zielführend ist das natürlich nicht, aber wer hatte nicht schon mal Lust "die Decke über den Kopf zu ziehen"?


    Überlegenswert scheint mir die Bestellung eines amtlichen Betreuers für die Finanzfragen deines Schwagers. Je nach Konstellation wird das nicht automatisch ein Familienangehöriger (deine Frau) werden, und nicht immer will sich ein Familienangehöriger (deine Frau) sowas überhaupt antun. Eine selbstbewohnte Immobilie vererbt sich nicht so leicht wie ein Tagesgeldkonto und lässt sich noch viel schwieriger bewerten und aufteilen .... das kann Ärger und Streit machen. Wenn dann bereits Jemand bestellt ist, der die Situation schon mit etwas Vorlauf kennt, kann dieser bei der Klärung und Abwicklung einen ausgleichenden Einfluss haben.

  • Einen entsprechenden Betreuer gibt es.

    Auch gab es viele Anläufe, um den Sohnemann in einer Wohngruppe zu manövrieren.

    Das Problem ist, man hat keine Handhabe. Wenn er sagt darauf habe ich keine Lust, dann kannst du ihn dazu nicht zwingen. Die Eltern können ihn rausschmeißen und dann ist er obdachlos. Dann weißt du nicht was passiert. Im besten Fall steht er vor der Türe, im schlimmsten Fall tut er sich was an.


    Das ist das große Dilemma. Was würdet du als Eltern mit deinem Kind machen?

  • Einen entsprechenden Betreuer gibt es.

    Auch gab es viele Anläufe, um den Sohnemann in einer Wohngruppe zu manövrieren.

    Das Problem ist, man hat keine Handhabe. Wenn er sagt darauf habe ich keine Lust, dann kannst du ihn dazu nicht zwingen. Die Eltern können ihn rausschmeißen und dann ist er obdachlos. Dann weißt du nicht was passiert. Im besten Fall steht er vor der Türe, im schlimmsten Fall tut er sich was an.


    Das ist das große Dilemma. Was würdet du als Eltern mit deinem Kind machen?

    das mit dem Betreuer ist sehr gut!


    und das die Eltern ihn nicht rausschmeissen wollen ist natürlich auch vollkommen verständlich ... das Dilemma aber bleibt, denn die Eltern werden nicht ewig leben ... und dann?


    Die ganze Situation wird sicherlich sehr belastend für sie sein, deswegen kann ich schon nachvollziehen, warum Haus und Investement etc für sie keine grosse Priorität haben. Die echten Probleme liegen derzeit woanders.

  • Hallo zusammen,

    da sind die Betroffenen nicht alleine.

    Das kommt öfter vor als man denkt.

    Es gibt gute Selbsthilfegruppen, Beratungsstellen oder Therapien.

    Alleine muss man da nicht sein.

    Viel Kraft wünsche ich.

    LG