Depot meiner Eltern

  • Hallo zusammen,


    dieses Mal geht es um das ING-Depot meiner Eltern (Ü70). Beide haben einen auskömmlichen Lebensabend (abgezahltes EFH, monatl. Geldeingänge von ca. 6.000 €). Sämtliche Ausgaben können aus den laufenden Einnahmen finanziert werden. Nach Abzug der Fixkosten bleiben dennoch jeden Monat etwa 1.000 € übrig. Meine Eltern möchten möglichst lange im eigenen Haus wohnen bleiben können. Eventuell sind dafür dann mittelfristig Umbauarbeiten zwecks Barrierefreiheit erforderlich, die dann aus den Ersparnissen und/oder Einnahmen bestritten werden sollen. Meine Mutter regelt bis heute alle Finanzen im Elternhaus und hat vor Jahren damit begonnen, hier und da kleinere oder auch größere Positionen (in Aktien, ETFs und Fonds) anzulegen.


    Am Wochenende haben wir uns dann gemeinsam das weiter unten aufgelistete "Kraut und Rüben Depot" angesehen. Grundsätzlich haben beide kein Interesse mehr daran, für sich selbst größere Summen anzusparen, Geld ist schließlich in dieser Lebensphase zum Ausgeben da. Allerdings möchten beide dennoch für Ihre Kinder/Enkel etwas anlegen.


    Was die Depotstruktur betrifft, sollte man hier ggf. Umstrukturierungen (auch hinsichtlich etwaiger mittelfristiger Ausgaben) vornehmen?


    Zwecks Inflationsausgleich habe ich dazu geraten, zumindest ein Tagesgeldkonto für den oben genannten Restbetrag am Monatsende zu eröffnen. Nachteil ist hier leider, dass die Sonderzinsen nur befristet sind, macht hier eventuell auch ein GMF als Alternative sinn? Kontohopping möchten wir alle gerne vermeiden.


    Würdet ihr für das Anlageziel "Kinder/Enkel" einen ETF empfehlen? Hier käme dann irgendwann die Schenkungssteuer ins Spiel.


    Das Depot sieht folgendermaßen aus:


    AktieNominaleKurswert in EUR
    Gewinn/Verlust in EUR
    Airbus SE25 Stk. seit 02/241.000+70
    Alphabet A10 Stk. gekauft vor 20221.950+750
    Biontech6 Stk. gekauft vor 2022
    680-250
    Rheinmetall2,7 Stk. gekauft vor 20222.000+640
    TSMC12 Stk. seit 12/24
    2.400+170


    FondNominaleKurswert in EUR
    Gewinn/Verlust in EUR
    DWS Vermögensbildungsfond
    160 Stk. gekauft vor 2022
    51.000+1.200
    Allianz Dynamic Multi Asset Strategy SRI 5063 Stk. gekauft vor 202211.000+1.600
    Komfort-Anlage - ING World Fund 30/7020 Stk. gekauft vor 20222.100+100


    ETFNominaleKurswert in EUR
    Gewinn/Verlust in EUR
    HSBC MSCI World (Acc)121 Stk. seit 10/244.200+300
    IShares NASDAQ 100 (Dist)10 Stk. gekauft vor 20222.000+1.000
    iShares Global Clean Energy UCITS ETF (Dist)100 Stk. seit 04/23
    600-380
    Amundi MSCI Water ESG Screened UCITS ETF (Dist)210 Stk. seit 01/2314.000+4.100
    Vanguard FTSE Developed World UCITS ETF (Acc)1,8 Stk. seit 01/25
    200
    +4
    Xtrackers MSCI Nordic UCITS ETF (Dist)45 Stk. seit 09/232.300+46
    Xtrackers MSCI World Health Care UCITS ETF (Acc)68 Stk. gekauft vor 2022
    3.500+420


    Ich würde mich sehr über konstruktive Vorschläge freuen. :)

  • ...

    Würdet ihr für das Anlageziel "Kinder/Enkel" einen ETF empfehlen? Hier käme dann irgendwann die Schenkungssteuer ins Spiel.

    ...

    Das Depot deiner Eltern liegt aktuell bei 98.930 Euro. Das ist weit entfernt vom Freibetrag von 400.000 Euro im Falle einer Schenkung "Eltern -> Kind" (pro Elternteil).


    Keine Ahnung warum du 2022 als "magische Grenze" erwähnt hast. Es macht sicherlich einen Unterschied, ob xyz Euro als "Gewinn" seit 2022 oder seit 2001 angefallen sind.

    Gemanagte Fonds (rd. 50 % vom Depot) dürften eher "teuer" sein.


    Clean Energy / Water / Health Care sind halt Sektor-Wetten.

  • Mit 70+ und 6k Geldeingang im Monat ist das Gesamtvermögen ausgesprochen schwach.


    Mir fällt das "Deppenaktiendepot" auf. Ich kauf mal das,was empfohlen wird. Fehlt eigenlich nur Tesla und Nvidia.


    M.E. zu viele verschiedene Einzelposten.

    Eine Santander, Deutsche Bank, Postbank, Noris Bank oder Klarna möchte ich nicht als Vertragspartner.

  • Sollte es nur um Erbschafts- Schenkungssteuer gehen, spielt das Depot eine untergeordnete Rolle, hier müsste man alle Anlagen und Immobilien mit einbeziehen. Ebenso spielt die Anzahl der Erben und das jeweilige Familenverhältnis eine entscheidende Rolle. Das Depot an sich kostet in dieser Hinsicht bei Verandschaft 1. Grades keine Steuer. Sinnvoll wäre ein Testament, dass die genannten Punkte berücksichtigt, von den Beträgen müsste man die geschenkten Beträge für 10 Jahre einrechnen. Sollte der Betrag an die Enkel höher sein als der Freibetrag kann man es erst an die Eltern schenken und diese verschenken es dann an die Kinder weiter.

  • Die Eltern „gönnen“ sich jeden Monat Ausgaben von 5000 Euro. Haus ist abbezahlt.


    Gesamtvermögen nicht bekannt.

    Aktien und ETF ein seltsames Wirrwar mit teils zu vernachlässigenden Beträgen.


    Sparplan in 01/25 gerade erst begonnen ?

  • Was ist denn neben EFH und Depot sonst noch an Vermögen vorhanden? Wieviel ist im Geld (Giro, Tagesgeld…), gibt es noch vermietete Immobilien?


    6000 Geldeingang pro Monat ist recht viel, das Depot ist recht klein, so ganz stimmig wirkt es noch nicht. Vielleicht wurde viel in Private Rentenversicherungen gesteckt.


    In dem Alter und mit dem Haus würde ich schon auch eine substanziellere Geld-Reserve (Tagesgeld, Geldmarkt-ETF…) haben wollen.


    Die generelle Empfehlung wird dich wahrscheinlich nicht überraschen: Alles verkaufen und in einen All-World ETF stecken. Geldmarktfonds/ETF kann Sinn machen für gewünschten Geld-Anteil.

  • Vielen Dank für die zahlreichen Rückmeldungen. :thumbup:

    Keine Ahnung warum du 2022 als "magische Grenze" erwähnt hast. Es macht sicherlich einen Unterschied, ob xyz Euro als "Gewinn" seit 2022 oder seit 2001 angefallen sind.


    Gemanagte Fonds (rd. 50 % vom Depot) dürften eher "teuer" sein.


    Clean Energy / Water / Health Care sind halt Sektor-Wetten.

    Zu 1.: Dies ist nur dem Umstand geschultet, dass bei der ING alle Belege vor 2022 bereits archiviert wurden. Ich wollte mich nicht durch einen Berg an Mitteilungen in der Postbox wühlen. :)


    Zu 3.: Daher planen wir auch bis ins nächste Jahr den Abverkauf dieser ETFs. U. a. haben wir heute Clean Energy und Health Care abgestoßen.

    Mir fällt das "Deppenaktiendepot" auf. Ich kauf mal das,was empfohlen wird. Fehlt eigenlich nur Tesla und Nvidia.


    M.E. zu viele verschiedene Einzelposten.

    Ja, da ist was dran. Meine Mutter hat es jedenfalls mit Humor aufgenommen. ^^

    Woher kommen die 6000 Euro/Monat?

    Wie hoch ist das Gesamtvermögen und wie ist es strukturiert?

    Das sind ausschließlich Pensions- und Rentenzahlungen.


    Das EFH wird laut der neuen Grundsteuerreform mit 500k+ angesetzt. Allerdings sind hier nicht die vielen Umbauten und Renovierungen mit einberechnet. Dazu kommt das oben genannte "Deppendepot" ^^ und nochmals 10k+ Cash und Gold.

    Sollte es nur um Erbschafts- Schenkungssteuer gehen, spielt das Depot eine untergeordnete Rolle, hier müsste man alle Anlagen und Immobilien mit einbeziehen. Ebenso spielt die Anzahl der Erben und das jeweilige Familenverhältnis eine entscheidende Rolle. Das Depot an sich kostet in dieser Hinsicht bei Verandschaft 1. Grades keine Steuer. Sinnvoll wäre ein Testament, dass die genannten Punkte berücksichtigt, von den Beträgen müsste man die geschenkten Beträge für 10 Jahre einrechnen. Sollte der Betrag an die Enkel höher sein als der Freibetrag kann man es erst an die Eltern schenken und diese verschenken es dann an die Kinder weiter.

    Danke für die Erläuterung. Damit werden wir uns bei Gelegenheit auseinandersetzen. Testamente bestehen bereits.

    Aktien und ETF ein seltsames Wirrwar mit teils zu vernachlässigenden Beträgen.


    Sparplan in 01/25 gerade erst begonnen ?

    Zu 1.: Anlass zu diesem Wirrwar waren meist angepriesene Trends aus diversen Zeitungen. Wir haben heute viele Positionen verkauft. Der Sparplan wurde in der Tat erst im Januar aufgenommen, aber zwischenzeitlich wieder gelöscht.

    es noch vermietete Immobilien?


    In dem Alter und mit dem Haus würde ich schon auch eine substanziellere Geld-Reserve (Tagesgeld, Geldmarkt-ETF…) haben wollen.

    Zu 1.: Nein, es gibt keine weiteren Immobilien.


    Zu 2.: Das gehen wir jetzt an. Der Steuerfreibetrag ist für dieses Jahr aber bereits ausgeschöpft. Die restlichen Themen-ETF verkaufen wir dann in 2026. Der heutige Erlös aus dem Verkauf der Aktien und ETFs wandert größtenteils in Sicherheitsbausteine. Wir überlegen noch, ob wir ein neues Tagesgeldkonto eröffnen oder doch lieber bei der ING den Betrag in kurzlaufende Staatsanleihen anlegen. Wie gesagt, eine regelmäßige Entnahme ist nicht geplant, daher halten sich dann auch wahrscheinlich die Gebühren bei der ING in Grenzen. Die Geldreserve sollen dann durch Einmalzahlungen und Sparpläne entsprechend aufgestockt werden.

  • Das Depot deiner Eltern liegt aktuell bei 98.930 Euro. Das ist weit entfernt vom Freibetrag von 400.000 Euro im Falle einer Schenkung "Eltern -> Kind" (pro Elternteil).

    Und es ist auch weit entfernt von „ich weiß nicht wohin mit meinem Geld, ich will meinen Kindern und Enkeln was schenken.“ Jedenfalls wenn man in einem perspektivisch altengerecht umzubauenden Haus wohnt.


    Ich würde mindestens den dafür benötigten Betrag aufs Tagesgeld legen statt in ETFs.

  • Das sind ausschließlich Pensions- und Rentenzahlungen.


    Das EFH wird laut der neuen Grundsteuerreform mit 500k+ angesetzt. Allerdings sind hier nicht die vielen Umbauten und Renovierungen mit einberechnet. Dazu kommt das oben genannte "Deppendepot" ^^ und nochmals 10k+ Cash und Gold.

    6000 Euro inflationssicheres, monatliches Einkommen, abbezahltes Eigenheim (500k) und 110k liquides Vermögen. Erst mal grundsätzlich: So gut haben es nicht viele. Deine Eltern haben ein paar Sachen richtig gemacht.


    Das liquide Vermögen ist relativ gering, wenn man das (sehr) hohe Einkommen bisher bedenkt. Da ist vermutlich sehr viel ins Haus und in den Konsum geflossen (nicht negativ gemeint). Instandhaltungsrücklagen, Kosten für Umbau, Vorkehrungen für die Pflege,... Da sind 110k ein bisschen wenig. Zumal der Teil in der nächsten Krise in wenigen Wochen halbiert werden kann.

    • Ich würde das komplette Depot glattstellen. Noch heute. Alles verkaufen.
    • Dann zwei Fonds: Geldmarkt und Aktien.
    • Der Geldmarkt-Anteil muss hoch sein, vermutlich alles (Umbau, Instandhaltungsrücklagen, Pflege,...das sind Themen, die mit Ü70 wahrscheinlich nicht mehr lange dauern)
    • Das liquide Vermögen würde ich deutlich ausbauen. Die Enkel müssen warten.

    Die Depotstruktur ist hier m.E. nicht das Hauptproblem. Viel wichtiger erscheint mir eine Liquiditätsplanung für die kommenden 10-15 Jahre zu sein. Welche konkreten Zahlungen kommen auf einen zu oder können kommen? Wie viel decken die 6k ab oder können abdecken? In welcher Form könnte man die 500k im Haus ,,verflüssigen"? Sparen für die Enkel wäre für mich in der Phase nicht relevant. Die kann man später immer noch (steuerfrei) beglücken.

  • Um das Depot steuerschonend zu restrukturieren würde ich die Aktien und die Fonds verkaufen. Bei den ETFs würde ich alles unter 2.000 EUR verkaufen.


    Über den Rest würde ich nächstes Jahr nachdenken.

    Eine Santander, Deutsche Bank, Postbank, Noris Bank oder Klarna möchte ich nicht als Vertragspartner.

  • Um das Depot steuerschonend zu restrukturieren würde ich die Aktien und die Fonds verkaufen. Bei den ETFs würde ich alles unter 2.000 EUR verkaufen.


    Über den Rest würde ich nächstes Jahr nachdenken.

    Da habe ich eine andere Meinung. Steuerliche Überlegungen sollten immer zweitrangig sein.

    Eine unvorteilhafte Asset-Allokation und Liquiditätsplanung sollte immer sofort und gesamtheitlich verbessert werden. Steuerliche Überlegungen sollten hier keine Rolle spielen. In diesem Fall haben sehr betagte Menschen sehr wahrscheinlich einen relativ hohen Liquiditätsbedarf innerhalb den kommenden 10 Jahre. Sie besitzen allerdings sehr wenig liquide Mittel, die fast ausschließlich sehr riskant anlegt sind. Man sollte hier nicht wegen ein paar Hundert Euro Steuern, die man sparen kann, weiterhin mit einem unverhältnismäßig hohen Risiko fahren.

  • In diesem Fall haben sehr betagte Menschen sehr wahrscheinlich einen relativ hohen Liquiditätsbedarf innerhalb den kommenden 10 Jahre. Sie besitzen allerdings sehr wenig liquide Mittel, die fast ausschließlich sehr riskant anlegt sind. Man sollte hier nicht wegen ein paar Hundert Euro Steuern, die man sparen kann, weiterhin mit einem unverhältnismäßig hohen Risiko fahren.

    Das sehe ich genauso.


    Aktiengewinne bei Verkauf aller Positionen: 1.380 EUR (nach Saldierung der Verlustposition)

    Fondsgewinne bei Verkauf aller Positionen: 8.390 EUR (nach Saldierung der Verlustposition); nach Teilfreistellung von 30 % noch 5.873 EUR (unter der Annahme, dass alle Fonds teilfreistellungsfähig sind)


    Da kommt also irgendwas in der Größenordnung von 7.250 EUR an Gewinn raus (ggf. noch etwas weniger, wenn die letzten zwei Jahre schon Steuer auf die Vorabpauschale gezahlt wurde und jetzt nur die Differenz zwischen Kaufwert und aktuellem Kurs betrachtet wird).


    Wir sprechen hier also bei vollständigem Verkauf sämtlicher Positionen über weniger als 2.000 EUR Steuer. Ja, das ist Geld, aber wäre für mich kein Grund, eine Depotbereinigung herauszuzögern. Wer weiß, wo ein ETF wie der "MSCI Water ESG Screened" in einem Jahr steht. Dann kann zwar der neue Freibetrag für 2026 ausgenutzt werden, dafür steht er dann vielleicht 4.000 EUR im Minus statt im Plus. Wird er dann trotzdem verkauft? Oder wird dann gewartet in der Hoffnung, dass er wieder ins Plus kommt? Wird bei einem Börsencrash der eigentlich benötigte barrierefreie Badumbau nicht vorgenommen und erstmal kein Treppenlift angeschafft, bis sich die Kurse erholt haben?


    Und das alles nur, um 2.000 EUR Steuer zu sparen?


    Ich bin grundsätzlich ein großer Fan von Aktien-ETF, aber eben nur mit dem Geld, das man nicht kurz- oder mittelfristig benötigt. Im Fall der Eltern des Threadstarters würde ich mir einen Plan für diesen mittelfristigen, schon absehbaren Bedarf machen, dann noch einen großen Puffer draufschlagen, diesen Betrag auf ein Tagesgeldkonto legen und höchstens noch den verbleibenden kleineren Rest in Aktien-ETF anlegen.

  • Warum sind immer Steuerersparnisse, koste es was es wolle, wichtig? Ich habe unattraktive Anlagen, die dazu noch teuer sind, behalte diese aber, um Steuern zu sparen?

    Eine gute Werbung richtet sich immer nach dem Zielpublikum.


    Das allerwichtigste für Deutsche sind staatliche Zulagen. Die schlagen alles.

    Das zweitwichtigste ist das Steuernsparen. Wenn einer dieser Begriffe fällt, setzt das Denkvermögen des Durchschnittsdeutschen aus, besser gesagt: Es verengt sich auf diese beiden Begriffe, die er abgreifen will, koste es, was es wolle.


    Hast Du je von einer Riester- oder Rüruprente gehört, die beworben wird als Geldanlage mit hoher Rendite? Nein. Rendite ist völlig uninteressant. Staatliche Förderung und Steuervorteile: Darauf fahren die Kunden ab.

  • Da ist vermutlich sehr viel ins Haus und in den Konsum geflossen

    Genau das war bis vor ein paar Jahren noch der Fall. Meine Eltern haben das
    Haus erst sehr spät gekauft, wollten aber auch nicht auf 2-3 Urlaube pro Jahr mit der Familie verzichten und notfalls in der Lage sein, auch mit nur einem Einkommen die Finanzierung zu stemmen.

    Da sind 110k ein bisschen wenig. Zumal der Teil in der nächsten Krise in wenigen Wochen halbiert werden kann.

    • Ich würde das komplette Depot glattstellen. Noch heute. Alles verkaufen.
    • Dann zwei Fonds: Geldmarkt und Aktien.
    • Der Geldmarkt-Anteil muss hoch sein, vermutlich alles (Umbau, Instandhaltungsrücklagen, Pflege,...das sind Themen, die mit Ü70 wahrscheinlich nicht mehr lange dauern)
    • Das liquide Vermögen würde ich deutlich ausbauen. Die Enkel müssen warten.

    Wir haben heute alle Kapitalanlagen verkauft und ein Tagesgeldkonto bei der Bank11 erstellt. Der Erlös wird dann auf dieses Konto eingezahlt. Außerdem werden wir noch Sparpläne für das Tagesgeldkonto (90% der monatl. Sparrate) und eventuell einen Welt-ETF (10%) bei der ING zeitnah eingerichten. Ich dachte hierbei an den SPDR MSCI ACWI IMI.


    Und das alles nur, um 2.000 EUR Steuer zu sparen?


    Ich bin grundsätzlich ein großer Fan von Aktien-ETF, aber eben nur mit dem Geld, das man nicht kurz- oder mittelfristig benötigt. Im Fall der Eltern des Threadstarters würde ich mir einen Plan für diesen mittelfristigen, schon absehbaren Bedarf machen, dann noch einen großen Puffer draufschlagen, diesen Betrag auf ein Tagesgeldkonto legen und höchstens noch den verbleibenden kleineren Rest in Aktien-ETF anlegen.

    Das waren dann die ausschlaggebenden Argumente für die Depotbereinigung, vielen Dank!


    Das zweitwichtigste ist das Steuernsparen. Wenn einer dieser Begriffe fällt, setzt das Denkvermögen des Durchschnittsdeutschen aus

    Wieso fühle ich mich hier gerade angesprochen. ^^


    So wie die Schilderung aussieht, geben die Eltern ziemlich viel Geld im Monat aus.

    Zum Aufbau einer Rücklage wäre vielleicht ein Haushaltsbuch angebracht.

    Die monatlichen Ausgaben belaufen sich nach erneuter Rückfrage auf ca. 3.000 €. Die eingangs erwähnten 5.000 € schienen mir auch etwas hoch gegriffen.



    Nochmals vielen Dank an euch alle! Ihr habt mir viele gute Argumente geliefert. :thumbup:

  • Genau das war bis vor ein paar Jahren noch der Fall. Meine Eltern haben das
    Haus erst sehr spät gekauft, wollten aber auch nicht auf 2-3 Urlaube pro Jahr mit der Familie verzichten...

    Daran ist nichts auszusetzen. Ganz im Gegenteil. Die emotionale Rendite in Form von Erfahrungen mit der Familie wird manchmal unterschätzt. So zumindest meine Erfahrung.


    Zitat von 1 Deutsche Mark

    Wir haben heute alle Kapitalanlagen verkauft und ein Tagesgeldkonto bei der Bank11 erstellt. Der Erlös wird dann auf dieses Konto eingezahlt. Außerdem werden wir noch Sparpläne für das Tagesgeldkonto (90% der monatl. Sparrate) und eventuell einen Welt-ETF (10%) bei der ING zeitnah eingerichten. Ich dachte hierbei an den SPDR MSCI ACWI IMI.

    Ich denke das war eine gute Entscheidung. Der genannte ETF ist m.E. auch sehr gut.

    Je nach Philosophie sind für mich der ACWI IMI und der Kommer-ETF momentan die besten Ein-ETF-Aktien-Lösungen am Markt.


    Sobald die bank11 die Zinsen unter Marktniveau senkt oder die 100k (Einlagensicherung) überschritten werden, würde ich auf Geldmarktfonds umstellen. Das ist m.E. bequemer.


    Wie gesagt: Mit 6000 Euro Einkommen und 3000 Euro Ausgaben im Monat + abbezahltem EFH, haben deine Eltern das Spiel gewonnen. Kein Grund weiterzuspielen. Jetzt geht es eigentlich nur noch darum die ganz großen verbleibenden Risiken abzusichern (altersgerechtes Wohnen und Pflege). Und dafür braucht man risikoarme Anlagen, die sofort verfügbar sind. Mit 2700 Euro/Monat und 100k als Start kommt da schon noch was zusammen.

  • Wir haben heute alle Kapitalanlagen verkauft und ein Tagesgeldkonto bei der Bank11 erstellt. Der Erlös wird dann auf dieses Konto eingezahlt. Außerdem werden wir noch Sparpläne für das Tagesgeldkonto (90% der monatl. Sparrate) und eventuell einen Welt-ETF (10%) bei der ING zeitnah eingerichten. Ich dachte hierbei an den SPDR MSCI ACWI IMI.

    Du bist ja von der ganz schnellen Truppe! Erste Anfrage gestern, heute bereits tätig geworden. Und dann gleich ein Rundumschlag! Ich hätte das nicht so schnell gemacht. Ich brauche für die Entwicklung eines vernünftigen Finanzkonzepts länger. Aber es ist ja nicht Dein Geld.


    Ach so ja: Nicht jeden Ü70 muß man finanziell gesehen als Sohn ans Händchen nehmen. Ich könnte mir vorstellen, daß unser guter McProfit seinem Sohn was husten würde, wenn der das versuchen würde. Ich glaube nicht, daß ich das wollte, wenn ich mal Ü70 sein sollte.