Alternative zu Tagesgeldkonto bei Immobilienwunsch

  • Hallo zusammen,


    meine Frau und ich sind schon seit einiger Zeit auf der Suche nach einer Immobilie. Bisher sind wir noch nicht fündig geworden und mich catcht zunehmend der Drang, einen Teil unseres Eigenkapitals über das bestehende Tagesgeldkonto hinaus zu "investieren".


    Zudem nervt mich das ständige Tagesgeldhopping und der Zins wird auch zunehmend geringer.


    Ist das Parken des EKs eurer Meinung nach alernativlos, wenn man sich zeitnah eine Immobilie kaufen möchte? Macht es vielleicht Sinn einen Teil gerade jetzt wo die Kurse ein wenig eingebrochen sind, breitgestreut zu investieren, oder habt ihr gar einen ganz anderen Ansatz?


    Danke Euch vorab und beste Grüße 🫡

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Hallo, da bislang noch keiner geantwortet hat...

    Um welche Beträge sprechen wir denn, die sich auf dem Tagesgeldkonto angespart haben?


    100% davon würde ich bei einem Immobilienwunsch jetzt garantiert nicht in Aktien anlegen.

    Bei dem unbekannten Zeithorizon helfen auch keine breit gestreuten weltweiten ETFs. Da ist einfach ein temporäre Verlustrisiko vorhanden.


    Ich persönlich würde in diesem Fall nicht in Aktien investieren.


    Spielen wir mal ein denkbares Szenario durch:

    Man kann sich überlegen, welcher Betrag ein "solider" Betrag als Eigenkapital für den Immobilienkauf bedeuten könnte und was die Bank als ausreichendes EK ansieht.


    Beispiel: man hat aktuell 200t Euro auf dem TG-Konto. Die gewünschte Immobilie soll 500t inkl. Kaufnebenkosten und möglicher Sanierungen/Renovierungen kosten.

    Dann könnte man z.B. 100t Euro weiterhin auf dem Tagesgeldkonto belassen = 20% sicheres EK für den Immobilienkauf.


    Die restlichen 100k legt man an der Börse an.

    Stehen die Aktien zum Zeitpunkt des Immobilenkaufes schlecht, dann könnte man versuchen mit der Bank das Immobiliendarlehen zu teilen: 300k fest für 10-15 Jahre. Und 100t lediglich für 5 Jahre.

    Damit zockst du dann aber auf Aktiengewinne innerhalb der dann nächsten 5 Jahre.


    Wie gesagt, ich persönlich es nicht machen.

    Und man muss sich auch überlegen, wieviel soetwas überhaupt wirklich an "Gewinn" bringen könnte.

    Für mich steht da der mögliche Gewinn in keinem guten Verhältnis zum Risiko.

  • Zudem nervt mich das ständige Tagesgeldhopping und der Zins wird auch zunehmend geringer.


    Ist das Parken des EKs eurer Meinung nach alernativlos, wenn man sich zeitnah eine Immobilie kaufen möchte?

    Ein Geldmarktfonds wäre ggf. eine Alternative, um das Tagesgeldhopping zu umgehen. Aber mehr Zinsen gibt es da auch nicht.

    Macht es vielleicht Sinn einen Teil gerade jetzt wo die Kurse ein wenig eingebrochen sind, breitgestreut zu investieren

    Es hat schon seinen Grund, dass für Investments in ETFs eine Haltedauer von mindestens 15 Jahren empfohlen wird. Kurzfristig in Aktien investieren ist Zockerei. Das kann man machen, wenn man auf das Geld absolut nicht angewiesen ist und einen Verlust verschmerzen könnte. Ist das bei euch so? Ansonsten würde ich das sein lassen.


    Denn was macht ihr, wenn euch nächste Woche die passende Immobilie über den Weg läuft und leider genau zu dem Zeitpunkt auch die Märkte um 50% einbrechen? Ja, es gab die letzten Tage einen kleinen Rückgang. Das sagt aber nichts über die Wahrscheinlichkeit aus, wie die Kurse sich kurz- bis mittelfristig weiter entwickeln. Es kann wieder hochgehen, es kann aber genauso gut lange seitwärts gehen oder nochmal kräftig runter.

  • Also, wenn ihr das Geld komplett direkt verfügbar vorhalten wollt um jederzeit bei einer Immobilie zuschlagen zu können, dann kommen aus meiner Sicht nur Geldmarkt ETF / Fonds in Frage.


    Mit Immobilien ist es aber doch so eine Sache. Ich kenne Leute, die Jahre - wenn nicht Jahrzehnte - immer auf der „Suche“ nach einer Immobilie waren und heute noch zur Miete wohnen. Wenn ich über so lange Zeiträume viel Geld immer griffbereit halte, dann habe ich da doch sehr beträchtliche Opportunitätskosten und kann mich nie mit einer sinnvollen Vermögensstruktur befassen.


    Andererseits kenne ich Leute, die hatten nie besonderes Interesse am Kauf einer Immobilie, und dann kam plötzlich eine Gelegenheit, Verkauf eines Reihenhauses im erweiterten Bekanntenkreis. Da haben sie dann spontan zugeschlagen ohne sich vorher finanziell gezielt darauf vorbereitet zu haben. Die haben relativ wenig Eigenkapital eingebracht und viel finanziert.


    Ich würde an eurer Stelle noch mal in euch gehen und überlegen, wie wichtig und realistisch die Sache für euch ist. Sind eure Vorstellungen über Preis und das gebotene tatsächlich marktgerecht? Dann solltet ihr aber auch irgendwann etwas finden. Andernfalls würde ich erst mal den Druck aus der Sache nehmen und schauen, welche Vermögensstruktur ich ohne die Immobilie haben will und das dan auch umsetzen. Trotzdem könnt ihr den Markt für Immos ja weiter beobachten. Wenn ihr die für den Kauf einer Immobilie sowieso empfehlenswerte finanzielle Leistungsfähigkeit habt, insb. auch hinsichtlich Gehalt, dann bekommt ihr bei einer plötzlich auftauchenden tollen Kaufgelegeheit die Sache auch unter Dach und Fach ohne vorher 10 Jahre lang hunderttausende auf dem Tagesgeldkonto gehortet zu haben.


    Noch eine Anmerkung. Ich persönlich finde den Begriff „Immobilienwunsch“ immer etwas merkwürdig. Das klingt für mich wie Kinderwunsch, so als Lebenstraum oder Schlüssel zum persönlichen Glück. Ich persönlich würde das viel nüchterner sehen. Auch der Kauf einer dann selbstbewohnten Immobilie ist zunächst mal eine Finanzentscheidung, die auch unter den Aspekten Werthaltigkeit, Wiederveräußerbarkeit und Vermietbarkeit, Kostenabwägungen usw. zu betrachten ist. So sehe ich das zumindest, und ich absolut kein Gegner von Immobilien, wohne selbst in einer Eigentumswohnung.

  • Auch der Kauf einer dann selbstbewohnten Immobilie ist zunächst mal eine Finanzentscheidung, die auch unter den Aspekten Werthaltigkeit, Wiederveräußerbarkeit und Vermietbarkeit, Kostenabwägungen usw. zu betrachten ist.

    Für mich ist das eher eine Frage des Lebensgefühls. Man kann vieles selbst entscheiden und braucht keine Eigenbedarfskündigung zu befürchten. In sofern hat das schon Ähnlichkeiten mit einem Kinderwunsch. Beides hat Vorteile, aber auch Verpflichtungen.


    Ob das betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, ist m.E. zweitrangig.

  • Für mich ist das eher eine Frage des Lebensgefühls. Man kann vieles selbst entscheiden und braucht keine Eigenbedarfskündigung zu befürchten. In sofern hat das schon Ähnlichkeiten mit einem Kinderwunsch. Beides hat Vorteile, aber auch Verpflichtungen.


    Ob das betriebswirtschaftlich sinnvoll ist, ist m.E. zweitrangig.

    Ja, Wohneigentum hat spezifische Vor- und Nachteile und ist am Ende eine Frage der persönlichen Präferenz.


    Aber gleichzeitig ist es für die meisten Leute auch ein sehr großes Finanzgeschäft das auch ins Auge gehen kann. Ich würde zur Selbstnutzung nichts kaufen, das ich nicht prinzipiell auch als Finanzinvestition kaufen würde. (Im Umkehrschluss bedeutet das natürlich nicht, dass alles was ich als Finanzinvestition kaufen würde auch zur Selbstnutzung in Frage kommt.) Wer weiß schon was das Leben bringt, und für mich sollten Vermögenswerte sinnvoll liquidierbar sein. Sonst ist es eben reiner Konsum. Das geht auch, muss man sich dann aber auch leisten können und wollen, wenn es nicht wie gedacht läuft.

  • Vielen Dank für Eure Anregungen... Wir suchen bereits seit gut 1,5 Jahren. Der Kauf einer Immobilie ist fest eingeplant, ohne dass wir uns jetzt heftig unter Druck zu setzen. Es soll aber möglichst nicht mehr Jahre dauern.


    Ausgangslage: Unser EK ist aus vergangenen "Finanzentscheidungen" auf unterschiedlichste Weise angelegt.

    1. Tagesgeld

    2. Fondssparen im Versicherungsmantel

    3. Bausparen


    Einen großen Teil des Fondssparen (2.) habe ich bereits aufgelöst, jedoch laufen da noch ein paar Sachen. Rest ist auf TG oder Bausparer.


    Mir ging es primär darum, irgendwie die Zeit bis zum Immokauf nutzen zu können. Ich merke jedoch schon dass das sicherste wohl das TG sein wird. Es triggert mich halt, überall zu lesen, man soll mit dem investieren beginnen und man selbst parkt das Geld nur auf dem TG.


    Aber gut, so ist es nun mal. Danke euch.

  • Unser EK ist aus vergangenen "Finanzentscheidungen" auf unterschiedlichste Weise angelegt.


    1. Tagesgeld

    2. Fondssparen im Versicherungsmantel

    3. Bausparen

    Tagesgeld ist tolerabel - dafür kann man einen Geldmarktfonds nehmen, das spart das Hopping.


    Versicherungsmantel ist rausgeworfenes Geld.


    Ein Bausparer ist rausgeworfenes Geld und so ziemlich die ungünstigste Geldanlage, wenn man einen Immobilienwunsch hat (!). Das ist so, und wenn Dein Opa zehnmal das Hohelied des Bausparvertrags singt.

    Mir ging es primär darum, irgendwie die Zeit bis zum Immokauf nutzen zu können.

    Die sechs Wochen bis sechzig Jahre?

    Ich merke jedoch schon dass das sicherste wohl das TG sein wird. Es triggert mich halt, überall zu lesen, man soll mit dem investieren beginnen und man selbst parkt das Geld nur auf dem TG.

    Wie lange bist Du Denn schon auf der Suche nach einer Immobilie?

  • Wie lange bist Du Denn schon auf der Suche nach einer Immobilie?

    Seit gut 1,5 Jahren hat er am Anfang des Posts geschrieben.


    1. Tagesgeld

    2. Fondssparen im Versicherungsmantel

    3. Bausparen


    Einen großen Teil des Fondssparen (2.) habe ich bereits aufgelöst, jedoch laufen da noch ein paar Sachen. Rest ist auf TG oder Bausparer.

    Den Bausparer solltest Du Dir genauer ansehen. Das ist meistens keine sinnvolle Anlage (selbst wenn man eine Immobilie zu kaufen plant).


    Mir ging es primär darum, irgendwie die Zeit bis zum Immokauf nutzen zu können. Ich merke jedoch schon dass das sicherste wohl das TG sein wird. Es triggert mich halt, überall zu lesen, man soll mit dem investieren beginnen und man selbst parkt das Geld nur auf dem TG.

    Für viele Leute geht nicht beides gleichzeitig. Entweder selbst genutzte Immobilie oder dickes Aktien-Depot. Das wird sich ja vermutlich nicht ändern, nachdem ihr die Immobilie gekauft habt, weil dann die Sparrate ins Abzahlen des Kredits fließen wird, oder?

  • Ein Bausparer ist rausgeworfenes Geld und so ziemlich die ungünstigste Geldanlage, wenn man einen Immobilienwunsch hat (!).

    Das ist sehr häufig so. Lässt sich in diesem Fall aber nicht nachträglich korrigieren.


    Ich würde mir das Ding aber jetzt ansehen wollen, nicht erst, wenn das Traumobjekt da ist! Hintergrund ist, dass selbst bei einer Kündigung das Geld nicht sofort da ist.


    Also: Zuteilungsreif ja/nein? Kreditzins bei Zuteilung? Dauer einer möglichen Zuteilung bis Auszahlungsreife? Dauer einer Auszahlung bei Kündigung?

  • Es gibt IMHO auch noch ein Mittelding zwischen TG-Hopping und Geldmarktfonds, nämlich TG-Anbieter, welche sich am EZB-Einlagenzinssatz orientieren, wie beispielsweise "WillBe" von der LLB. Klar, damit schlägt man nicht die Inflation, aber man hat eine gewisse Ruhe.


    Einziger Nachteil ist das Ausfüllen der Anlage KAP, da liechtensteinische Banken keine Abgeltungssteuer abführen bzw. Freistellungsaufträge berücksichtigen.

  • Das ist sehr häufig so. Lässt sich in diesem Fall aber nicht nachträglich korrigieren.


    Ich würde mir das Ding aber jetzt ansehen wollen, nicht erst, wenn das Traumobjekt da ist! Hintergrund ist, dass selbst bei einer Kündigung das Geld nicht sofort da ist.


    Also: Zuteilungsreif ja/nein? Kreditzins bei Zuteilung? Dauer einer möglichen Zuteilung bis Auszahlungsreife? Dauer einer Auszahlung bei Kündigung?

    Danke für deine Antwort. Bis der Bausparer Zuteilungsreif ist, dauerts noch ne ganze Zeit. Da steckt auch nicht wirklich viel Geld drin. Ich persönlich hänge da in keinster Weise dran. Frage ist, ob es ein Nachteil wäre, den Bausparer jetzt einzustimmen, oder ob er mir nicht doch noch irgendetwas bringt.


    Grundsätzlich muss man zu unserer Situation sagen, dass vieles durch einen "Finanzberater" erstellt wurde. Vom Bausparer über aktiv gemanagte Fonds, bis hin zu privater Rentenversicherung. Überall wurde und wird mitverdient. Ich bin für mich an einem Punkt, alles in Frage zustellen und quasi nochmal bei Null zu starten, da ich auch aufgrund vieler Finanztipp-Videos mittlerweile schlauer bin als damals.


    Fakt ist, die Immobilie soll kommen und ich möchte mich auf dem Weg dahin von alten Lasten lösen. Das Investieren in ETFs stelle ich auch dank eurer Aussagen beiseite und werde mich nun darauf konzentrieren, alte Verträge anzuschauen, in denen ich heute noch stecke.


    Denke die ganze Nummer würde hier jetzt auch den Rahmen sprengen. Vielleicht nur eine letzte Frage, wenn auch sicherlich nicht DIE eine Antwort dazu:


    Angenommen ihr steckt in meiner Situation. Verheiratet, erstes Kind im Anlauf und Immobilienwunsch (oder wie auch immer man es nennen möchte) Bausparer, aktiv gemanagt Fonds, private Altersvorsorge und Riester.


    Alles platt machen / beitragsfrei stellen und stumpf auf Tagesgeld / Geldmarktfonds gehen und quasi nichts im Aktienmarkt anlegen?


    Sorry für die Themensprünge und Danke vorab... LG

  • Bis der Bausparer zuteilungsreif ist, dauerts noch ne ganze Zeit.

    Das heißt: Du kannst den Vertrag nicht für eine Immobilienfinanzierung einsetzen. Im Gegenteil: Sie belastet Dich sogar noch, denn Du mußt den Vertrag besparen zu einem Zeitpunkt, zu dem Du besser Deine Schulden verringerst.

    Da steckt auch nicht wirklich viel Geld drin. Ich persönlich hänge da in keinster Weise dran. Frage ist, ob es ein Nachteil wäre, den Bausparer jetzt einzustimmen, oder ob er mir nicht doch noch irgendetwas bringt.

    Was verstehst Du unter "den Bausparer jetzt einzustimmen"?


    "Nicht wirklich viel Geld" ist immer relativ. Wenn man über Geld spricht, ist es im allgemeinen sinnvoll, Beträge zu nennen, so auch hier.

    Grundsätzlich muss man zu unserer Situation sagen, dass vieles durch einen "Finanzberater" erstellt wurde. Vom Bausparer über aktiv gemanagte Fonds, bis hin zu privater Rentenversicherung. Überall wurde und wird mitverdient. Ich bin für mich an einem Punkt, alles in Frage zustellen und quasi nochmal bei Null zu starten, da ich auch aufgrund vieler Finanztip-Videos mittlerweile schlauer bin als damals.

    Wenn der Fisch einen Haken mit einem Wurm im Wasser baumeln sieht, ist es für ihn günstiger, gleich garnicht anzubeißen. Erst anzubeißen und hinterher zu sagen: Das war jetzt keine so tolle Idee! ist meist nur die zweitbeste Lösung.

    Fakt ist, die Immobilie soll kommen und ich möchte mich auf dem Weg dahin von alten Lasten lösen.


    Denke die ganze Nummer würde hier jetzt auch den Rahmen sprengen.

    Ja und nein. Für einen guten Rat würde sie keineswegs den Rahmen sprengen. Wer Dir wirklich raten soll, muß die Lage im Detail kennen.


    Du bist hier aber keine Ausnahme. Hier fragen viele um Rat, die dann bei der Situationsbeschreibung äußerst wolkig bleiben. Man kann es in einer Art verstehen: Zur Beurteilung der Lage braucht man etliche sehr private Daten, die man Fremden nicht so gern preisgeben möchte. Aber ohne die kann halt kein Fremder einen guten Rat geben. Das ist wie beim Arzt: Wenn Du Dich nicht untersuchen lassen willst, kann er Dir nicht helfen.

    Angenommen ihr steckt in meiner Situation. Verheiratet, erstes Kind im Anlauf und Immobilienwunsch (oder wie auch immer man es nennen möchte) Bausparer, aktiv gemanagt Fonds, private Altersvorsorge und Riester.


    Alles platt machen / beitragsfrei stellen und stumpf auf Tagesgeld / Geldmarktfonds gehen und quasi nichts im Aktienmarkt anlegen?

    Durch die Hose keine Diagnose. :)

  • Bis der Bausparer Zuteilungsreif ist, dauerts noch ne ganze Zeit.

    Das bedeutet aber, dass Du das Ding nicht sofort zum Kauf nutzen kannst. Ein "Finanzberater" würde dann sagen: Macht nichts, weiterlaufen lassen für eine Renovierung oder Umschuldung. Das wäre aber sicherlich das Dümmste, das man machen kann, da es langfristig Dein EK bindet, statt zur sofortigen Schuldenreduzierung eingesetzt zu werden.


    Trotz Unkenntnis der Bedingungen erscheint mir hier eine sofortige Kündigung die sinnvollste Lösung.

    Einzige Alternative, falls der Kreditzins sehr niedrig ist: Starke Reduzierung der Bausparsumme (z.B. auf das Doppelte des Guthabens), um eine schnelle Zuteilung eines kleinen Betrages zu erreichen. Aber auch hier sind Mindestlaufzeiten zu beachten, die für Dich vermutlich schon zu lang sein können. Letztlich verkompliziert ein kleiner Vertrag aber auch die Gesamtfinanzierung.


    Ich bin für mich an einem Punkt, alles in Frage zustellen

    Das klingt gut. Das bedeutet aber alles zu prüfen, nicht alles überhastet zu kündigen!


    Die Prüfung solltest Du jetzt angehen. Wenn das Traumobjekt in Sichtweite ist, hast Du keine Zeit dazu. Ggf. Vertrag für Vertrag hier anonymisiert einstellen.

  • Angenommen ihr steckt in meiner Situation. Verheiratet, erstes Kind im Anlauf und Immobilienwunsch (oder wie auch immer man es nennen möchte) Bausparer, aktiv gemanagt Fonds, private Altersvorsorge und Riester.


    Alles platt machen / beitragsfrei stellen und stumpf auf Tagesgeld / Geldmarktfonds gehen und quasi nichts im Aktienmarkt anlegen?

    Erstmal die großen Risiken ( Haftpflicht, BU und Risiko LV) absichern.


    Dann um die anderen Geldanlagen kümmern und möglichst einfach und kostengünstig aufstellen. Wenn du deine aktuellen Standmitteilungen der o.g. Finanzprodukte hier mitteilst kann dir schon geholfen werden.

  • Um vielleicht etwas Klarheit reinzubringen und Orientierungen zu schaffen, hier einige Zahlen inkl. Rentenversicherung, auch wenn dies hier eigentlich nicht das Thema war, wenn ich aber schon mal dabei bin :)


    Bausparer:

    Liegt akt. bei ca. 5.000€ (monatl. 100€ Sparrate)

    Bausparsumme 100.000 Sollzins; 2,35%; Guthabenzins: 0,20%

    Mindestansparung also in weiter Ferne...


    Die Fonds im Versicherungsmantel liegen bei meiner Frau. Ich habe mich von meinen bereits getrennt und alles (ca. 50k) auf ein TG gelegt.


    Zum Thema Rente:


    Riester:

    Liegt akt. 20k drin (monatl. Beitrag 160,42€)

    davon sicherheitsorientiert: ca. 7k

    davon renditeorientiert: ca. 13k


    Garantierte Rente zu Beginn Regelrente: (2053) 192€

    Vorauss. Rente zu Beginn Regelrente (2053) 664€



    "Basisrente Vermögensaufbau":

    Liegt akt. ca. 8,5k drin (monatl. Beitrag: 315€)

    davon renditeorientiert: ca. 5,5k


    Garantierte Rente zu Beginn Regelrente: (2053) 0€ (?)

    Vorauss. Rente zu Beginn Regelrente (2053) 487€

    Jährliche Erhöhung ist drin und Zusatzversicherung: BU



    Fondsgebundene Rentenversicherung:

    Liegt akt. ca. 2k drin (monatl. Beitrag 50€)

    davon renditeorientiert: 159€


    Garantierte Rente zu vereinbarten Renteneintritt: (2054) 53€

    Vorauss. Rente zu Beginn Regelrente (2053) 141€

    keine Dynamik


    VASP (was auch immer das bedeutet)

    Akt. Vertragswert: 932€

    davon Renditeorientiert: 760€

    Vorauss. Rente zu Beginn Regelrente (2053) 54€

    Garantierte Rente: 0€

    Voraussichtliche Kapitalabfindung 16k in 2053


    Weitere Vertragsinfos: 4,4k im Todesfall (Zusatzversicherung?)

    21€ monatliche Rate


    Erwarte zudem eine Betriebsrente die ca. 1.000 € mit sich bringen wird.


    Vieles ist aus meiner Sicht miteinander Verschachtelt. Einiges vielleicht auch überflüssig oder gar schlecht investiert. Vieles wurde vor geraumer zeit abgeschlossen, in erster Linie um überhaupt etwas zu machen. Es wurde zu wenig Fokus darauf gelegt, was es inhaltlich eigentlich ist oder man hat sich einfach leiten lassen. Nun ist es so und ich möchte wieder Herr der Lage werden.


    Hoffe die Zahlen bringen Euch weiter, sie stammen größten Teils aus der app.


    Gruß

  • Zum Bausparer: Da hat dir aber einer einen schönen 100.000€ angedreht. Mit der Sparrate brauchst du Jahrzehnte bis der Zuteilungsreif wird. Das Ding war nur gut für den Verkäufer.


    Bausparkassen profitieren vom Irrtum ihrer Kunden - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Es ist eine ernüchternde Erkenntnis: Bausparen lohnt sich in den meisten Fällen nicht. Die Bausparkasse lebt vom Irrtum ihrer Kunden.
    hartmutwalz.de



    Zum Riester:


    Grob überschlagen dürfte der Rentenfaktor deutlich unter 30 liegen.

    Nicht wirklich brauchbar für die Rente.

    Du kannst dir mal die Zulageninfo aus dem Vertrag holen. Dazu einfach das Kontaktformular der Zulagenstelle benutzen.


    Nutzen Sie gern unser Kontaktformular.
    Allgemeine, nicht kontextbezogene Kontaktaufnahme mit einem Ansprechpartner des Auftritts
    riester.deutsche-rentenversicherung.de



    Die Basisrente dürfte eine Rüruprente mit BU sein. Ein Kombiprodukt welches oft nicht vorteilhaft für den Kunden ist. Reicht die BU Absicherung überhaupt?

    Checken ob eine separate BU vielleicht für dich günstiger wäre.


    Ausstieg aus Rürup-Verträgen - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Rürup-Renten-Verträge sind intransparent, teuer und unflexibel. Viele wollen daher raus aus ihrem Rürup-Vertrag. Viele Möglichkeit gibt es dafür nicht.
    hartmutwalz.de


    Rürup-Rente: Steuern sind halt nicht alles! - Gastbeitrag von Steffen Grebe - Prof. Dr. Hartmut Walz
    Der Fluch von Kombi-Produkten zur Absicherung und Vorsorge: Gegenüberstellung von einer reinen BU-Rente gegen eine Rürup-Rente, gekoppelt mit einer BU.
    hartmutwalz.de



    Fondsgebunde Rentenversicherung:


    Lohnt nicht der kleine Betrag.



    VSAP kenne ich nicht.

    4,4 K€ helfen im Todesfall gerade mal den Beerdigungskaffee zu bezahlen.



    Nur meine kleine Meinung auf die schnelle.

    Viel Spaß beim rechnen und lesen.

  • Deine Anlagen sehen ziemlich finanzoptimiert aus.


    Ahem: In welchem Preisbereich suchst Du eigentlich Deine Immobilie? Mit allem Verlaub: So richtig viel Eigenkapital hast Du ja nicht. Hast Du mal bei einer Bank vorgetastet, wieviel Geld sie Dir geben würden?


    Die um die 500 €/m, die Du - hier ein bißchen, dort ein bißchen - in verschiedene Geldanlageprodukte steckst, dürfte die Bank vermutlich lieber als Tilgung im Darlehen sehen denn als Bauspar-Riester-Rürup-Beitrag.

  • 2,4% bis max. 50k finde ich nicht übertrieben attraktiv. Das wäre für mich kein Grund, in das Ausland zu gehen.

    Habe auch nicht behauptet, dass es für jeden das passende Modell ist. Es ist ein möglicher Baustein und der Threadersteller hatte am Anfang nicht angegeben, um wieviel Geld es geht.
    Für mich das entspannter, als alle paar Nase lang irgendwo ein Konto zu eröffnen, mich mit irgendwelchen Video-basierten Identifikation zu nerven und mit Freistellungsaufträgen zu hantieren.