Einmalanlage 50k

  • Hi zusammen,


    Ich bin neu hier und habe eine Frage, über Ratschläge wäre ich sehr dankbar:


    Seit einigen Jahren habe ich einen ETF Sparplan auf den Vanguard FTSE All World. Dieser ist mittlerweile auf 60k angewachsen. 50k habe ich nun als Einmalinvestment verfügbar. Ich bin 32 Jahre, mein Anlagehorizont ist bis zur Rente.


    Nun schwanke ich zwischen 2 Strategien.


    Strategie 1: Keep it simple, alles in den gleiche ETF

    Strategie 2: USA und Tech geringer gewichten, da dort die Renditen in den letzten Jahren ja doch sehr hoch waren und daher das Portfolio für die nächsten 5 Jahre 60% Vanguard, 25% EM, 15% Europa ausrichten und danach nochmal weiterschauen.


    Gibt es Meinungen dazu? Oder vielleicht noch eine weitere Strategie?


    Viele Grüße

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Seit einigen Jahren habe ich einen ETF Sparplan auf den Vanguard FTSE All World. Dieser ist mittlerweile auf 60k angewachsen. 50k habe ich nun als Einmalinvestment verfügbar. Ich bin 32 Jahre, mein Anlagehorizont ist bis zur Rente.


    Strategie 1: Keep it simple, alles in den gleichen ETF

    Strategie 2: USA und Tech geringer gewichten, da dort die Renditen in den letzten Jahren ja doch sehr hoch waren und daher das Portfolio für die nächsten 5 Jahre 60% Vanguard, 25% EM, 15% Europa ausrichten und danach nochmal weiterschauen.


    Gibt es Meinungen dazu? Oder vielleicht noch eine weitere Strategie?

    Dies ist ist das Forum der Finanzselbermacher. Geldanlage ist individuell, wie die Menschen individuell sind. Jeder muß sich in erster Linie mal mit sich selber auseinandersetzen, mit seinen Vorstellungen, mit seinem Chancen- und Sicherheitsbedürfnis, mit seiner Finanzsituation, mit seinen Wünschen für jetzt und die Zukunft.


    Was Du vorschlägst, kann man beides machen. Der Vanguard ist ein breiter internationaler Aktienfonds, der auch in Zukunft die Entwicklung der Weltwirtschaft widerspiegeln wird. Ich bin diesbezüglich zuversichtlich, aber niemand kann die Entwicklung vorhersehen. In den letzten Wochen wackeln die Weltbörsen etwas, sie sind auch minimal zurückgekommen. Wie geht das weiter? Keine Ahnung.


    Man könnte sagen: Das Geld liegt jetzt rum, ich will es anlegen und - zack - morgen früh die 50 Mille in den Vanguard stecken. Man könnte auch sagen: Das ist mir jetzt zu wackelig, ich spalte das in 3 Tranchen, die ich heute, in 4 Wochen und in 8 Wochen einsetze.


    Du könnte auch sagen (wie Du es oben nennst): Die US-Dominanz ist mir zu hoch, ich teile mein Investment so, wie Du es vorschlägst. Auch hierbei kannst Du auf einmal kaufen oder in Tranchen.


    Du kannst das Geld auch auf dem Tagesgeldkonto liegen lassen, weil Dir die aktuelle Lage zu wackelig ist.


    Letztlich kann (und sollte) Dir keiner vorsagen, was Du tun solltest. Dein Geld, Deine Entscheidung. :)

  • Ich bin Fraktion: Keep it simple, stupid.

    Also weiter Vanguard FTSE All World und gut. Insbesondere bei dem noch sehr langem Anlagehorizont.


    Natürlich nur, wenn es in die Strategie passt. Die Frage sei erlaubt, wo die 50K jetzt hergekommen sind?

    Soll ja Menschen geben, die neben dem ETF-Depot noch einen 'sicheren' Vermögensteil haben. Dann sollte man den Invest natürlich nach dem persönlichen Risikoprofil aufteilen.

  • Nun schwanke ich zwischen 2 Strategien.


    Strategie 1: Keep it simple, alles in den gleiche ETF

    Strategie 2: USA und Tech geringer gewichten, da dort die Renditen in den letzten Jahren ja doch sehr hoch waren und daher das Portfolio für die nächsten 5 Jahre 60% Vanguard, 25% EM, 15% Europa ausrichten und danach nochmal weiterschauen.

    Was willst Du denn in 5 Jahren "schauen"? Was erwartest Du da zu sehen?

    Entweder hatte Deine neue Strategie dann Erfolg oder nicht. Was würdest Du daraus schließen, wenn es gut gelaufen ist? Und was wären die Schlussfolgerungen, wenn es schlecht laufen würde?


    Warum hast Du überhaupt angefangen, den All-World zu besparen?

  • Was willst Du denn in 5 Jahren "schauen"? Was erwartest Du da zu sehen?


    Manche Modelle zur Abschätzung der zukünftigen erwarteten Rendite ziehen die Konzentration in die Berechnung als negativen Faktor ein.

    Somit wäre das Kriterium in 5 Jahren vermutlich, ob sich die Konzentration verringert hat.


    Wie viel man von den Modellen halten kann, sei mal dahingestellt.


    Kapitalisierunggewichtete Indices sind in Zeiten abnehmender Konzentration auf jeden Fall tendenziell konstruktionsbedingt eher schlecht.

    Denn die Konzentration nimmt in erster Linie dadurch ab, dass sich das, worin man am meisten Geld hat, schlechter entwickelt als der Rest.

  • Im Rückblick zu schauen, was besser gewesen wäre, ist ja auch nicht hilfreich.


    Die Frage war ja, ob es in 5 Jahren ein vorwärts gerichtetes Kriterium gibt, mit dem man die Allokation justieren kann.
    Und das könnte eben die Konzentration sein.


    In der Strategie würde zunehmende Konzentration theoretisch bedeuten, die Strategie beizubehalten oder sogar noch zu verschärfen.


    Das muss man dann aber auch durchziehen.

    Wenn man dann beim Blick in den Rückspiegel umfällt, sollte man erst gar nicht damit anfangen.

    Außer man hat eine fundierte Theorie, warum die Strategie in der Zukunft doch keine gute Idee ist.

  • Besten Dank für die Stellungnahmen.


    Vielleicht zur Gesamtsituation:


    Ich wohne in einer abbezahlten Immobilie, habe Rücklagen für außergewöhnliche Ereignisse und einen recht sicheren Job.


    Die 50k kamen aus einer Erbschaft.


    Schwachzocker : so weit habe ich noch nicht gedacht. Habe ihn angefangen zu besparen, weil es hieß er sei sinnvoll, um die Weltwirtschaft hinreichend repräsentativ abzubilden.


    Ich tendiere nun in Richtung

    Vanguard als Einalinvestment


    Fühle mich glaube besser, wenn ich den statistisch vielversprechendsten Weg gehe (Einmalinvestment) bzw. den, der auf einer festen Methodik (Weltwirtschaft nach Marktkapitalisierung) folgt, ohne manuell einzugreifen. Jeder meiner Eingriffe wäre ohnehin lediglich bloßes Bauchgefühl, traue mir auch nicht zu, mir eine Meinung zu bilden, die den Markt schlägt.


    Sollte ein anderer Weg dann am Ende der bessere sein, sei es drum :)

  • Ich wohne in einer abbezahlten Immobilie, habe Rücklagen für außergewöhnliche Ereignisse und einen recht sicheren Job.


    Die 50k kamen aus einer Erbschaft.


    Ich tendiere nun in Richtung Vanguard als Einalinvestment

    Das ist ein gangbarer und auch sinnvoller Weg (von mehreren Möglichkeiten). Dann mach das doch so!

    Sollte ein anderer Weg dann am Ende der bessere sein, sei es drum :)

    Eben. Man fährt meistens besser, wenn man zügig einen Weg geht, der sich in der Rückschau als ordentlich erweist, als daß man ewig nach Perfektion sucht und in der Rückschau feststellt, daß man sich besser vom Fleck bewegt hätte, als jahrelang zu zaudern.

  • Dann an dieser Stelle nochmal abschließend vielen Dank an alle, die sich die Zeit genommen haben, um mir hier Ratschläge zu geben.


    Investition ist nun getätigt, mal schauen was die nächsten 30 Jahre bringen :)