ETF's von Deka oder von einem anderen Anbieter

  • Hallo,


    ich möchte erstmalig in ETF's investieren. (Aktuell habe ich den Rest meines Vermögens breit gestreut in Deka-Aktienfonds (mit deren Performance ich nicht sehr zufrieden bin), Mitarbeiter-Aktien meines Arbeitgebers, offenen Immobilienfonds und Festgeldanlagen angelegt)


    Nun hat mir der Berater der Sparkasse bzgl. den ETF's empfohlen, dass ich die ETF's von der Deka kaufen soll und in mein bereits vorhandenes Deka-Depot legen soll. Laut der "Beratung" wäre das für mich besser, da die ETF's von der Deka zwar ein bisschen mehr laufende Kosten verursachen, allerdings aber im Deka-Depot kostenlos verwahrt werden könnten. (Das Deka-Depot kostet nur eine feste Jahresgebühr und keine Gebühr, die vom Bestandswert abhängig ist) Der Berater sagte mir, dass bei meinem (ebenfalls bereits vorhandenen) Sparkassen-Depot in jedem Jahr mehrere hundert Euro an zusätzlichen (bestandswert-abhängigen) Depotgebühren anfallen würden.


    Folgende Produkte würde ich dann eventuell kaufen:

    Deka MSCI World UCITS (ETFDE000ETFL508) => 40.000 Euro (Laufende Kosten: 0,30%)

    Deka DAX® UCITS (ETFDE000ETFL011) => 20.000 Euro (Laufende Kosten 0,15%)

    Deka MSCI Emerging Markets UCITS (ETFDE000ETFL342) => 10.000Euro (Laufende Kosten 0,65%)


    Nun ist mir durchaus bewusst, dass der Berater (oder besser gesagt "Verkäufer") der Sparkasse nicht immer nur Produkte empfiehlt, die "zu meinem Besten" sind. Deswegen die zwei Fragen an Euch:

    - Sind diese ETF's von der Deka (mal abgesehen von den höheren laufenden Kosten) vergleichbar mit anderen ETF's, die das gleiche Anlagespektrum betrachten? (Also zum Beispiel der "Deka MSCI World UCITS" im Vergleich mit dem "HSBC MSCI World UCITS ETF USD")??? Oder sind die aus irgendwelchen Gründen schlechter bzw. nicht zu empfehlen?

    - Kann ich der Aussage bzgl. der Depotpreise trauen? (Also dass das bei der Deka extrem viel günstiger ist) Wenn das stimmen würde, dann frage ich mich warum das nicht jeder so macht?


    Bereits Vorab vielen Dank für Eure Meinungen.

  • Elena H.

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Mit fondsweb.de kannst du ganz leicht die ETF´s und Fonds vergleichen.

    Dann kannst du selber rausfinden welche für dich passen und ob du unbedingt beim DEKA Depot bleiben möchtest.

    Vergleichen - fondsweb


    Mit zinsen-berchnen.de kannst du dir dann mal die unterschiedlichen Kosten Durchrechnen.

    Fondsrechner zum Fondssparen


    Ist so ähnlich wie beim Tanken. Für 2 Cent billigeren Sprit einen großen Umweg fahren lohnt sich nicht, aber wenn man sowieso dran vorbeikommt kann mal Volltanken.

    - Kann ich der Aussage bzgl. der Depotpreise trauen? (Also dass das bei der Deka extrem viel günstiger ist) Wenn das stimmen würde, dann frage ich mich warum das nicht jeder so macht?

    Da musst du genau nachlesen. Aussagen würde ich nicht vertrauen sondern nur geschriebenem.

  • Ich möchte erstmalig in ETFs investieren. (Aktuell habe ich den Rest meines Vermögens breit gestreut in Deka-Aktienfonds (mit deren Performance ich nicht sehr zufrieden bin), Mitarbeiter-Aktien meines Arbeitgebers, offenen Immobilienfonds und Festgeldanlagen angelegt)


    Nun hat mir der Berater der Sparkasse bzgl. den ETFs empfohlen, dass ich die ETFs von der Deka kaufen soll und in mein bereits vorhandenes Deka-Depot legen soll.

    Du gehst in ein Autohaus der Firma BMW und fragst einen der "Berater", ob Du nicht besser einen VW kaufen solltest. Was antwortet der "Berater" Dir dann wohl? :)


    Es wäre ein Beitrag zur Klarheit, wenn Du den unsachgemäßen Begriff "Berater" durch den sachlich zutreffenden Begriff "Finanzprodukteverkäufer" ersetzen würdest.


    Dann ist auch unmittelbar klar, warum der Mann die Produkte des eigenen Hauses als einzig sinnvolle Möglichkeit anpreist.

    Laut der "Beratung" wäre das für mich besser, da die ETF's von der Deka zwar ein bisschen mehr laufende Kosten verursachen, allerdings aber im Deka-Depot kostenlos verwahrt werden könnten. (Das Deka-Depot kostet nur eine feste Jahresgebühr und keine Gebühr, die vom Bestandswert abhängig ist) Der Berater sagte mir, dass bei meinem (ebenfalls bereits vorhandenen) Sparkassen-Depot in jedem Jahr mehrere hundert Euro an zusätzlichen (bestandswert-abhängigen) Depotgebühren anfallen würden.

    Aus nachvollziehbaren Gründen sagt Dir der "Berater" aber nicht, daß die Kaufspesen bei einer Direktbank entscheidend geringer sind als bei der Sparkasse und Dich dort das Depot auch nichts kostet.

    Die Aussage stimmt natürlich nicht, das weiß der Finanzprodukteverkäufer auch, das sagt er Dir aber aus nachvollziehbaren Gründen nicht.


    Wenn Du mich fragst: Kippe das Projekt Sparkasse insgesamt und lege Dein Geld bei einer Direktbank oder einem Neobroker an. Was Du dort im einzelnen sinnvollerweise kaufst, darüber reden wir dann.

  • Im Gegensatz zu einer Ehefrau ist es problemlos möglich mehrere Depots bei verschiedenen Brokern gleichzeitig zu haben.

    Da gibt es sogar die Möglichkeit, bei denen Du zu extrem günstigen Preisen einen beliebigen ETF Deiner Wahl zu kaufen.

    Du bist nicht mit der Sparkasse verheiratet!


    Ich bin z.B. seit vielen, vielen Jahren zufriedener Kunde bei der DKB. Und habe dort aktuell 4 ETF in meinem Depot. Aber keinen von der Deka! ;)

  • Kann man nehmen, besser wäre natürlich ein günstigerer bei einem günstigeren Depotanbieter.


    Und komm nicht auf die Idee einen DAX ETF zu nehmen.

    Mindestens mal Europa ;)


    Mehr gestolpert bin ich über den Punkt "Offene Immobilienfonds".

    Die sind vom Grundkonzept her eine völlige Fehlkonstruktion.

  • Die Kollegen haben ja schon viel geschrieben, die Sparkasse mit eigenem Depot ist definitiv nicht günstig. Es gibt die Möglichkeit sich vor jeder Anlage schlau zu machen. Wenn man sich einen passenden ETF raus gesucht hat, kann man zB bei justETF diesen eingeben und sich dann die einzelnen Anbieter anschauen und die Preise vergleichen, das ist noch einmal nach Sparplan und Einmalanlage unterteilt. Ob ein NEObroker oder eine Direktbank für dich in Frage kommt, musst du mit dir selber ausmachen. Hat beides Vor- und Nachteile, allerdings sind beide Varianten deutlich günstiger als die Sparkasse.

  • Der Kauf und die Verwahrung von ETF Anteilen (gleichgültig ob Deka oder andere) in einem Depot der Sparkassen ist verhältnismäßig sehr teuer, denn die Depotkosten werden in der Regel anteilig von dem Wert des Depots berechnet.


    Ein Depot bei der DekaBank direkt kostet bei online Nutzung 12,50 EUR - will man die Belege mit der normalen Post erhalten sind es 19,50 Euro pro Jahr. (siehe Preisverzeichnis der DekaBank)


    Wichtig zu erfragen ist es, ob weitere Kosten für die Ausführung eines Sparplanes von Deka ETF's anfallen (vermutlich nein) und was es kostet, wenn man einmalig eine Summe X anlegen möchte.

    Der Kauf und Verkauf wird dann über die Deka direkt erfolgen - ein Handel über die Börse(n) ist nicht möglich.

  • ...

    - Sind diese ETF's von der Deka (mal abgesehen von den höheren laufenden Kosten) vergleichbar mit anderen ETF's, die das gleiche Anlagespektrum betrachten? (Also zum Beispiel der "Deka MSCI World UCITS" im Vergleich mit dem "HSBC MSCI World UCITS ETF USD")??? Oder sind die aus irgendwelchen Gründen schlechter bzw. nicht zu empfehlen?

    Ja, das Produkt bildet den MSCI World ab wie andere Produkte auf diesen Index auch, jedenfalls versucht man den MSCI World abzubilden. Und wie gut dies gelingt, genau darauf käme es an. Diesbezüglich ist der Deka der schlechteste ETF auf den MSCI World, den ich kenne. Der entwickelt sich durchschnittlich um 0,4% p.a. schlechter als der Index. Das nennt man die Trackingdifferenz.


    Aber das ist noch vergleichsweise harmlos, wenn man den ebenfalls angebotenen ETF auf den MSCI Emerging Markets betrachtet, so ist der mit einer Trackingdifferenz von durchschnittlich 1,1% p.a. geradezu gruselig. Dass bedeutet, der schneidet jährlich um 1,1% schlechter ab als der Index. Das ist richtig Geld.


    Den Dax-ETF habe ich jetzt nicht geprüft. Das ist für mich ohnehin kein hinreichend breit gestreutes Investment. Das ist schon eine Wette auf Deutschland.


    Zitat

    Kann ich der Aussage bzgl. der Depotpreise trauen? (Also dass das bei der Deka extrem viel günstiger ist) Wenn das stimmen würde, dann frage ich mich warum das nicht jeder so macht?

    Das ist irrelevant! Man will Dir Sand in die Augen streuen.

    Ein Depot bei einer normalen Online-Bank kostet nichts. Das muss nicht einmal ein Neo-Broker sein.

    Warum das nicht jeder so macht, willst Du wissen?! Weil viele Leute den guten Onkel von der Sparkasse brauchen, um einen echten Menschen die Hand geben zu können. Dort kann man Fragen stellen und bekommt auch antworten.


    Kleiner Tipp:

    Schreibe ETFs zukünftig ohne Apostroph, sonst merkt Dein Gesprächspartner sofort, dass Du keine Ahnung hast. ;)


  • Ich würde diese typische Verkaufsaktion der KSK zum Anlass nehmen, mich von dieser DEKA-Idee zu verabschieden.


    Du darfst ein Depot nur für deine ETF-Anlagen eröffnen, ohne dass der böse Onkel von der Kreissparkasse schimpft.