Wie reagiert ihr mit euren Geldanlagen auf Trumps Mega Zölle?

  • Na, das schaut doch gut aus, wenn es ein Sparplan (selbst bei Einmalinvest nicht) sein sollte bei dir sind da auch kaum Buchverluste bisher angelaufen seit letztem August und du kaufst mit deinem Sparplan aktuell immer günstiger ein. Bei deinem geplanten Anlagenhorizont wirst du so was wohl noch öfters erleben. Schlimm ist das für Leute die jetzt nach 20 Jahren in der Auszahlphase sind oder sogar vor haben was grösseres (z.B. Rest eines Immokredits) abzulösen, die stehen wirklich bescheiden da. Bei deinem Anlagenhorizont kannst du ja wirklich entspannt sein, zumal langfristig angelegtes Geld ja nicht jetzt benötigt wird und somit Buchverluste, ausser im Auge, nicht schmerzen.

  • Wette, Glück, zocken, ... Die Diskreditierung kannst du weglassen. Wir sind ja keine Schicksalsgemeinschaft, bei der man sich an die eine Regel zu halten hätte. Einzusteigen, wann man es für richtig hält oder zu verkaufen, sind persönliche Entscheidungen, die zu respektieren sind.
    Ich habe auf nichts gewettet, sondern für mich final bewertet, nicht schon am 18.02., sondern ein paar Tage später, dass mir der augenblickliche Gewinn wichtiger ist, als alles Andere. Wenn wer zu anderen Schlüssen kommt, ist das okay. Meinen Kindern habe ich auch nicht pauschal empfohlen auszusteigen.
    Also, entspann dich gern.

    Absolut identisch gemacht und ich glaube bei mir war es wenig später. Paar Spitzen nicht mehr mitgenommen aber ich sah es:


    Trump hat null Ahnung was er anrichtet, die ganzen libertären Deppen rallen auch nichts und die Party wird nun crashen.


    Daher hab ich alles verkauft und in langweilige Anleihen und den chf Franken bei 0,1% Zinsen (was ein Witz...) umgeschichtet.


    Anleihen laufen zum Jahresende aus, Franken steigt und steigt, die Börse crashed.


    Ich wollte halt nicht zu 100% ausreizen sondern war auch mal zufrieden.


    Viele lachten. Jetzt sind sie zornig.

  • Ich hoffe es passt hierher, aber es ist ja doch mit der Frage "Wie reagiert ihr..." verknüpft.

    Mein Gedanke war, den Absturz zu nutzen, um mein Depot etwas aufzuräumen. Davor habe ich mich immer wegen der Steuern gedrückt. Gleichzeitig könnte ich dadurch auch einen Teil der übrigen Gewinne realisieren. Die Transaktionskosten der Neobroker sind zu vernachlässigen, somit hätte ich "nur" den Spread als Kosten.

    Ich würde also:

    1) Alle Positionen mit Verlusten verkaufen um den Verlusttopf zu füllen.

    2) Im Anschluss einige der Positionen mit Gewinn verkaufen, sodass der Verlusttopf wieder weitgehend leer ist.

    3) Das frei gewordene Kapital sofort wieder investieren und die Zielallokation wieder herstellen (jedoch nun mit weniger einzelnen Bausteinen, Stichwort "Aufräumen")

    Liege ich also richtig, dass hier, sofern sich die Beträge aus Verlust > Gewinne keine Steuern fällig werden (oder gibt es da irgendwelche Fristen, die eingehalten werden müssen)?

  • Das alles darfst Du aber nicht ungestraft hier schreiben.


    Ich habe komischerweise nie nie viel Rendite gemacht aber immer so reagiert, wie ich es sinnvoll hielt: über die Jahre Goldmünzen und chf angehäuft - neben den Aktien, die nun weg sind, zum Glück.


    Als nächstes kaufe ich kleine Eigentumswohnungen in Thailand und vermiete die.


    Der chf steigt und steigt ggü dem Baht.


    Wenn dann Trump weg ist, kann ich weiter sehen. Aber dieses starre mitgehen nur weil zig Gurus das sagen, überzeugt mich nicht und ich bin zu alt für 30 Jahre Experimente - und auch für 15 Jahre.


    Eine schöne Wohnung in Thailand suche ich mir dann noch für mich raus und sollen die anderen Aktienkurse verfolgen - ich empfinde das momentan als extrem sonderbar und anstrengend.

  • Ob das nun bei einer temporären "frischen Brise" (5) bleibt oder sich zu einem "stürmischen Wind" (8) oder "Sturm" (9) ausweitet oder gar zu einem lang andauernden "Orkan" (12) mutiert - wer kann das wissen ? Keine Mensch logischerweise (Windstärken-Zuschreibung aus der Erinnerung - das Segeln habe ich schon lange aufgegeben - präziser das Segeln mich).


    Schon jetzt aber bleibt - wie so oft - bei so manchen von den üblichen Schlagworten (um die Formulierung Phrasen zu vermeiden) wenig bis nix übrig: "Rein rational anlegen", als "Homo Oeconomicus" sozusagen, "prognosefrei" und "langfristig", natürlich "passiv" und ohne jedes "Market-Timing" ... etc. pp.


    Besonders gefährdet und/oder betroffen dürften jüngere bullenmarkt-verwöhnte Anleger sein und/oder generell solche, die (mal wieder) ihre subjektive Risikotragfähigkeit falsch eingeschätzt hatten. Wie es aussieht, wenn aus sich (in der Theorie) als hard-boiled und cool gerierenden toughen Anlegern dann (in der Praxis) "Himbeerbubis" werden, hatte ich mir erlaubt hier schon an anderer Stelle darzustellen (Beobachtungen aus der Jahre 2000 ff und 2008 ff). Die immense Bedeutung und das ebensolche Gewicht psychologischer Faktoren wird nicht selten (eher regelmäßig) unterschätzt (aus meiner Sicht sozusagen die so wichtige "Compliance" den eigenen Finanzplan betreffend).


    Ebenso die Tatsache, daß man es hier bei allen Vergleichen logischerweise mit reinen "Rückspiegelbetrachtungen" zu tun hat - gefahren wird aber zwangsläufig mit dem Blick durch die Front- sprich Windschutzscheibe. Es gibt weder eine Gewähr oder Garantie, daß MDDs bei minus 50 oder 60% eine natürlich Grenze haben (warum nicht 80 oder 90% ?) noch daß spätestens ab einer Haltedauer von 15 Jahre mit einer Aktienanlage kein Verlust mehr anfällt (warum sollte das nicht auch mal 20 oder 23 Jahre dauern können ?). Dies ist bei der Einstellung der eigenen Asset-Allocation zumindest als Möglichkeit zu bedenken.


    Klar ist aus meiner Sicht aber auch: Risiko muß langfristig honoriert werden, sonst geht es keiner mehr ein. Die Zurverfügungstellung von Risikokapital (Beteiligung an Unternehmen) muß auf längere Sicht eine Rendite oberhalb des "risikolosen" Zins ergeben. Ist das nicht mehr möglich, dürfte es auch keine Marktwirtschaft mehr geben. So lange noch Unternehmen mit Gewinnerzielungsabsicht existieren (bzw. man diese staatlicherseits existieren läßt) ist das daher (sehr) unwahrscheinlich.


    Mit sehr hoher Wahrscheinlichkeit (manche würde auch von "mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit" sprechen - ich für meinen Teil nicht, da ich in dem Bereich nicht an "Sicherheiten" glaube; außer den "sicheren" Steuern, der "sicheren" Inflation und den "sicheren" Gebühren bei jedem Investment) wird auch die aktuelle "Turbulenz" in der Retrospektive nur ein letztlich völlig unbedeutendes "Wetterleuchten" in einem langen "Segler-Leben auf hoher See" bleiben (um das Bild in Abs. 1 mit den Windstärken nochmal zu bemühen). In der Rückschau jedenfalls der "alten Segler".



    Interessant fand ich jüngst ein Geplauder in vertrauter Runde mit einem damaligen Mitglied der ETF-Projektgruppe an der Deutschen Börse AG. Er sprach vom Jahr 2000 und den damals im April erstmals eingeführten und handelbaren ETFs Euro-Stoxx 50 und Stoxx 50 Europe (damals noch von Merrill Lynch; heute wohl längst von Blackrock). Der Euro Stoxx 50 (läßt Dividenden unberücksichtigt, reine Kursentwicklung) hätte in seiner Historie ein MDD von 64,5%; zudem sei an diesem der Siegeszug amerikanischer Aktien vorbei gegangen und zusätzlich hätte diesem die Eurostaatsschuldenkrise zugesetzt. Erst diesen Februar hätte dieser ETF wieder sein letztes Hoch aus dem Jahr 2000 erreicht. Die Rendite pro Jahr läge bei lediglich 3%, die bei dem Stoxx 50 Europe sogar bei nur 2,5% (dieser enthalte auch Aktien aus England und anderen Nicht-Euro-Ländern). Der erste DAX ETF aus dem Januar 2001 hätte sogar ein MDD von 67,5% (von 6.500 Pkt. runter auf 2.200 Pkt. im Zeitraum 2001-2003) und von 55% (2008-2009). Wie sinnvoll es sein kann und mag sich auf einzelne Länder oder Regionen zu konzentrieren wird im Auge des Betrachters liegen. Ob eine EU mit der jedenfalls Tendenz zur Plan- bzw. Kommandowirtschaft orchestriert mit ebensolcher Bürokratie und EU-Regulatorik wirklich der bessere Ort für Aktien ist als ein Land wie ausgerechnet die USA (oder die Schweiz - um ein anderes Beispiel zu nennen) scheint mir jedenfalls noch nicht ausgemacht.


    Selbst die von dem Protagonisten genannten ETFs (Euro-Stoxx 50, Stoxx 50 Europe und der ETF auf den DAX (WKN 593393) dürften aber vermutlich in der Rückschau immer noch Girokonto, Sparbuch und Tagesgeld geschlagen haben.



    Wünsche gutes Gelingen samt realistischer Selbsteinschätzung allerseits !

  • Die sicherste Methode gegen den Durchgriff eines Staats besteht darin, geographisch breit zu streuen.

    Diese geographische Diversifikation ist meines Erachtens generell empfehlenswert (zu dem Aspekt einer auch persönlichen sozusagen "Geo-Arbitrage" hatte ich hier schon mal etwas an anderer Stelle geschrieben). Ebenso zu Bankverbindungen in einer andere Jurisdiktion.

    Dann hat man nur noch das Risiko, dass man im eigenen Land eingesperrt wird und nicht ans ausländische Vermögen kommt.

    Einerseits: Beim Blick in die Geschichte ist praktisch nichts auszuschließen. Andererseits gibt es aber Länder und Regionen in denen dies eher wahrscheinlich sein könnte als in anderen Ländern (die eine gewisse Historie und Tradition im Umgang mit Bürgerrechten, mit Privateigentum, mit privatem Vermögen usw. haben).

  • Mein Gedanke war, den Absturz zu nutzen, um mein Depot etwas aufzuräumen. Davor habe ich mich immer wegen der Steuern gedrückt.

    Nun ja. Statt Gewinn abzüglich Steuern mitzunehmen, freut man sich, keine Steuern zu bezahlen. Das verstehe, wer will.

  • Nun ja. Statt Gewinn abzüglich Steuern mitzunehmen, freut man sich, keine Steuern zu bezahlen. Das verstehe, wer will.

    Ich glaube, du hast meinen Gedanken nicht verstanden. Mir geht es keineswegs um eine Gewinnmitnahme im eigentlichen Sinne. Das Geld wird ja sofort wieder investiert. Ich will in ersten Linie mein Depot "aufräumen". Und das könnte ich nun machen, ohne für die Aufräumaktion Abgeltunsgssteuer zu bezahlen. Im übrigen wäre mir mein unaufgeräumtes Depot mit dem Werten von Januar natürlich lieber....

  • Wer es wagt, den Gurus zu widersprechen, ist ein Troll.


    Fest steht, dass ich Gewinne mitnahm und nun alles von der Seitenlinie betrachte. Wer jetzt nicht verkauft, dem ist einfach nicht zu helfen. Der verdient den Absturz und ich wünsche das keinem: Da geht viel Altersvorsorge den Bach runter.


    Einem guten Freund riet ich letzte Woche, ALLES SOFORT zu verkaufen, was er zum Glück tat.


    Ich rate weiter dazu, zu verkaufen, und bei wirklich niedrigen Kursen wieder einzusteigen.

    All das ist nichts Neues.


    Es gibt bei jedem Börsenabschwung Leute, die vermeintlich rechtzeitig verkauft haben und dann von ihrem überlegenen Börsenwissen überzeugt sind.


    Auch dieses Börsenbeben wird vorbeigehen, irgendwann werden die Kurse wieder steigen. Ich werde Dich dann fragen, ob Du rechtzeitig wieder eingestiegen bist. Erfahrungsgemäß wird dann regelmäßig zu spät eingestiegen, es gibt dazu reichlich einschlägige Untersuchungen.

  • Eine schöne Wohnung in Thailand suche ich mir dann noch für mich raus und sollen die anderen Aktienkurse verfolgen - ich empfinde das momentan als extrem sonderbar und anstrengend.

    Also das wäre nix für mich! Ich mag die Thais und auch das Essen, die Kultur sowieso, aber diese Hitze und die hohe Luftfeuchtigkeit - nee, das halte ich nicht aus, selbst in Shorts nicht!

    Als Visionär muss man mit der Tatsache leben, dass die Welt voller engstirniger Idioten ist.

    Alles Große beginnt im Kleinen! 😎 Offizieller Beitrag von Saidi. 👍

  • Es gibt bei jedem Börsenabschwung Leute, die vermeintlich rechtzeitig verkauft haben und dann von ihrem überlegenen Börsenwissen überzeugt sind.

    Aber das ist doch ganz einfach: wenn Market Timing zufällig funktioniert hat war es selbstverständlich Können. Andernfalls war es natürlich Pech, denn DAS konnte ja nun wirklich keiner ahnen.

  • All das ist nichts Neues.


    Es gibt bei jedem Börsenabschwung Leute, die vermeintlich rechtzeitig verkauft haben und dann von ihrem überlegenen Börsenwissen überzeugt sind.


    Auch dieses Börsenbeben wird vorbeigehen, irgendwann werden die Kurse wieder steigen. Ich werde Dich dann fragen, ob Du rechtzeitig wieder eingestiegen bist. Erfahrungsgemäß wird dann regelmäßig zu spät eingestiegen, es gibt dazu reichlich einschlägige Untersuchungen.


    Ich bin mir nicht 100% sicher, ob ich wieder einsteige. Vermutlich mit einem Teil meiner Investitionssumme - ich bin allerdings nun fast 60 und halte es schon für fast zu spät - langsam sollten Menschen in meinem Alter vernünftig werden und solide Anlageformen wählen ;)


    Zocken ist jedenfalls zunehmend nicht mehr meins.


    Ich habe nie hohe aber immer leichte Gewinne überhalb der Inflation gemacht. Der Kommentar war oft: "warum in Gottes Namen bist Du ausgestiegen?"


    Weil ich keine Lust habe mich zu verzocken?


    Frag mich gerne. Wenn der Dax so als grober Anhaltspunkt im Hochsommer bei 12000 Punkten steht und - kein Witz - Russland im Herbstmanöver dann noch auf Natogelände randaliert, werde ich schauen wohin die Reise geht.


    Einen Absturz auf unter 10 000 Punkten halte ich für nicht ausgeschlossen - ich schätze den Marktwert auf 30 - 40 % unter dem was wir noch zur Zeit sehen.


    Wenn ich nicht weitere massive Folgen sähe und es nur um das verlorene Vermögen der Zocker ginge, wäre es alles lustig.


    Es geht aber um Grundsatzfragen und die sollten wir mal beginnen ehrlich zu beleuchten und denen, die etwas Realitätssicht in alles bringen nicht immer das Schlimmste unterstellen.


    Unser komplettes System verändert sich gerade und ich bin einer derjenigen, die das gar nicht mögen aber die es zur Kenntnis nehmen und sich versuchen einzustellen.


    Da könnte es mit dem "Aussitzen" auf Jahrzehnte in die Hose gehen. Das ist keine Korrektur, das ist ein Umbruch.

  • Also mal ganz unter uns Chorknaben:

    Market Timing, Stock Picking und all die anderen lustigen Strategien sind doch letztlich immer nur Glücksache!

    Ist wie im Casino, bei Roulette oder Black Jack - man kann noch so sehr an seine Strategie glauben - letztlich ist das alles komplett wurscht.

    Mal verliert man und mal gewinnen die Anderen, so einfach ist das.

    Trotzdem gehe ich schon ganz gerne immer wieder mal ins Casino!

    Ich liebe den Nervenkitzel. 😉

    Als Visionär muss man mit der Tatsache leben, dass die Welt voller engstirniger Idioten ist.

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  • Ich sehe hier im Moment nur einen, der zornig ist. Obwohl, nee, zwei.


    Mir geht es gut und ich denke, es werden einige zornig werden und das zunehmend...


    Wer wenig hat und sich nun massiv verzockte, wird sich noch wundern.


    Ich sah das sehr wohl kommen (komischerweise auch den Anstieg des Goldpreises) und sage.


    Keine Kunst. Man muss nur mal ehrlich zu sich sein und erkennt dann:


    Russlands Angriffskriege, Trumps USA und der ganze libertär - aggressive Saftladen, sind wirtschaftsfeindlich.


    Ich habe daraus die Schlüsse gezogen zu verkaufen und das nicht aus einer Laune heraus getan.

  • Aber das ist doch ganz einfach: wenn Market Timing zufällig funktioniert hat war es selbstverständlich Können. Andernfalls war es natürlich Pech, denn DAS konnte ja nun wirklich keiner ahnen.

    Wie beim Christentum.


    Das einzige überlebende Kind aus den Trümmern des abgestürzten Flugzeugs?

    Ein Wunder Gottes!


    Die anderen 604 toten Passagiere im selben Flugzeug?

    Gottes Wege sind unergründlich!

  • Ich habe daraus die Schlüsse gezogen zu verkaufen und das nicht aus einer Laune heraus getan.

    Genial.


    Vielleicht könntest Du hier Deine Transaktionen - zeitnah und am besten über alle Anlageklassen hinweg - einstellen und damit öffentlich zugänglich machen (konkrete Beträge ggf. geschwärzt). Dann können auch weniger Kundige und/oder nicht so gut Informierte Deiner genialen Vorgehensweise folgen und davon profitieren ... ?!


    Fände ich prima.