Wird nicht sonst immer ein Anlagehorizont von mindestens 10-15 Jahren empfohlen? Na, dann hätte ich mich auch verspekuliert
ganz ehrlich: 30 Jahre haben doch die wenigsten. Unser aller Leben ist ja bekanntlich endlich.
Ich empfehle einen Blick ins Renditedreieck: 221231_MSCI_World-Rendite-Dreick_Web.pdf (nicht ganz aktuell, aber reicht für einen Eindruck)
Bei einem Anlagezeitraum von 10-15 Jahren gibt es eine große Wahrscheinlichkeit, nominal (!), also vor Inflation, nicht mit einem Minus rauszugehen. Sicher ist das aber nicht, wenn man wirklich nach 10-15 Jahren gezwungen ist, alles zu verkaufen. Und "kein nominales Minus" ist ja nochmal etwas sehr anderes als "5% p.a. Rendite nach Inflation". Insofern sehe ich 10-15 Jahre für mich persönlich eher als Untergrenze.
Aber ich halte 30 Jahre auch nicht für utopisch. Wer zwischen 30 und 40 anfängt zu sparen, hat mit großer Wahrscheinlichkeit mehr als 30 Jahre vor sich. Und die wenigsten werden direkt bei Rentenbeginn ihr komplettes Depot verkaufen, das heißt, auch spätere Sparraten können noch über Jahrzehnte liegenbleiben. Natürlich gibt es keine Garantie für ein langes Leben. Wer mit Ende 50 stirbt, hat umsonst für die Rente gespart, aber das wäre für mich jetzt kein Grund, von vornherein gar nicht zu sparen oder nur mit einem Anlagehorizont bis Ende 50 zu planen.
Klar, wer erst mit Mitte 50 einsteigt und vorhat, bei Renteneintritt mit Mitte 60 das gesamte Depot zu versilbern und mit fettem Plus rauszugehen, der hat in der Tat ein ziemliches Risiko, sich zu verspekulieren.