Sparplan aufstellen

  • Hallo zusammen!


    Ich überlege gerade wie ich meinen Sparplan zusammen stelle... Momentan habe ich 12000 € im SPDR MSCI IMI. Habe noch ca. 15 k € übrig.


    Um den 2000 € Freibetrag (Zusammenveranlagung) jährlich auszunutzen, will ich jetzt erst mal mit 500 € monatlich und den 15k auf Ausschütter (auto-reinvestieren) gehen. Habe mir dafür schon mal den Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield rausgesucht.


    Wie würdet ihr den ergänzen?

  • Spdr acwi imi weiter besparen. Um den Freibetrag auszunutzen: rollieren (ein paar anteile verkaufen und im Anschluss wieder anlegen, so dass der Freibetrag ausgenutzt wurde). Keinen vanguard ftse high dividend. Schlechtere risikoadjustierte Rendite. Ebenso mentale Buchführung mit der Dividendenstrategie.

  • Aber das ist doch viel komplizierter oder?

    Gibt es dazu irgendeinen Guide?


    Und kommen dann nicht auch die Verkaufskosten noch dazu, die das Ganze dann mindern?

  • Hallo zusammen,

    hier mal etwas grundsätzliches.

    ETF Steuern
    So viel Steuern musst Du von Deinem ETF abdrücken
    www.finanztip.de

    Ein ETF reicht:: Sie können erst in einen ausschüttenden investieren bis der Freibetrag ausgeschöpft ist.

    Dann einfach stehen lassen und mit dem selben Welt ETF der dann selbständig reinvestiert (thesauriert) weiter machen.

    LG


    Thesaurierer vs. Ausschütter: Wo kommt mehr Gewinn raus?
    Du investierst in ETFs und willst maximalen Gewinn rausholen? Heute zeigen wir Dir den Unterschied zwischen Thesaurierern und Ausschüttern.
    www.finanztip.de

  • Ja, so hatte ich das in dem Finanztip Video auch verstanden.

    Also der Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield alleinstehend reicht aus? Der ist ja doch eher US-lastig.. Dachte es wäre sinnig, den irgendwie zu kombinieren :D

  • Hups, hab vergessen zu zitieren ^^

    Spdr acwi imi weiter besparen. Um den Freibetrag auszunutzen: rollieren (ein paar anteile verkaufen und im Anschluss wieder anlegen, so dass der Freibetrag ausgenutzt wurde). Keinen vanguard ftse high dividend. Schlechtere risikoadjustierte Rendite. Ebenso mentale Buchführung mit der Dividendenstrategie.


    Aber das ist doch viel komplizierter oder?

    Gibt es dazu irgendeinen Guide?


    Und kommen dann nicht auch die Verkaufskosten noch dazu, die das Ganze dann mindern?

  • Ich finde es sogar einfacher:


    Beispiel:

    Wenn ich weiß, dass von 1000 Euro Freibetrag bereits 700 Euro durch Zinsen auf das Tagesgeldkonto verbraucht sind, dann verkaufe ich im Dezember eben drei, vier Anteile und mein Freibetrag ist vollständig verbraucht. Im Anschluss investiere ich das Geld aus den drei, vier veräußerten Anteilen wieder in den ETFs. Ich erhöhe dann für einen Monat den Sparplan, dann kostet es mich keine Gebühren.


    Falls irgendwann der Freibetrag bereits vollständig beispielsweise durch die Zinsen auf das Tagesgeldkonto aufgebraucht ist, dann muss ich überhaupt keine Anteile mehr verkaufen.


    Ich habe dann weiterhin nur 1 ETFs im Depot und kann mir später im Ruhestand dann meine Dividende selbst auszahlen durch Anteilsverkäufe. Und zwar immer im der Höhe und zu dem Zeitpunkt wie ich es genau brauche. Denn mit einem reinen ausschüttenden ETFs wird die Dividende von 1,5% bis 2% vermutlich eher nicht ausreichen, so dass man dann trotzdem Anteile verkaufen muss. Dann bin und bleibe ich gleich beim Thesaurierer.


    Ein FTSE All-World High Dividend ist weniger diversifiziert als der Gesamtmarkt und stellt nur einen Teil davon dar. Auch hat er eine schlechtere Gesamtrendite. Aber die Gesamtrendite setzt sich nun mal aus Kurswachstum und Dividende zusammen. Warum denn auf einen Teil davon verzichten und nur auf Dividendenwerte setzen? Auch kostet der High Dividend ETFs mehr als ein Gesamtmarkt ETFs.

  • Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.


    Ich stelle es mir nur so kompliziert vor.. Ich gehe davon aus, dass man eine Excel Tabelle mit Kaufdatum, Kurs zum Kaufdatum, heutiger Kurs etc brauchen würde oder?

  • Ich stelle es mir nur so kompliziert vor.. Ich gehe davon aus, dass man eine Excel Tabelle mit Kaufdatum, Kurs zum Kaufdatum, heutiger Kurs etc brauchen würde oder?

    Ja, sollte man machen.

    Dann kann man sich bei Bedarf genau ausrechnen wie hoch der Gewinnanteil pro Sparplanrate ist.

    Und mal ernsthaft: Ich mach das jetzt seit 5 1/2 Jahren so. Dauert nur wenige Sekunden die Kaufdaten in eine Excel-Liste einzutragen.

    Dann dauert es auch nur wenige Minuten auszurechnen wie viele ETF-Anteile in verkaufen muss um den Freibetrag auszuschöpfen.


    PS: Das Wiederanlegen der Ausschüttungen braucht ja auch Zeit, wenn der Broker das nicht automatisch anbietet.

    Und in den letzten 2 Jahren war der Freibetrag eh durch die Vorabpauschale aufgebraucht. ;)

  • Du hast 15k "rumliegen" und willst die über einen 500€-Sparplan über 2,5 Jahre anlegen? Warum nicht alles sofort investieren? Das dürfte aus meiner Sicht mehr bringen als alle Steueroptimiererei.

  • Du hast 15k "rumliegen" und willst die über einen 500€-Sparplan über 2,5 Jahre anlegen? Warum nicht alles sofort investieren? Das dürfte aus meiner Sicht mehr bringen als alle Steueroptimiererei.

    ich glaube Nyubuu möchte beides machen :)



    Nyubuu den FTSE All-World High Dividend Yield finde ich ganz gut, habe mir den mal kurz angeschaut (da noch nie damit auseinandergesetzt) und finde der ist breit genug gestreut und vor allem nicht ganz so USA-lastig. Ergänzen würde ich da nix mehr.


    Wobei ich John Bogle zustimme und persönlich alles in den SPDR MSCI IMI reinhauen würde, aber wenn Du Dir eine Strategie zurecht gelegt hast, verfolge sie.

  • Vielen Dank für die ausführliche Erklärung.


    Ich stelle es mir nur so kompliziert vor.. Ich gehe davon aus, dass man eine Excel Tabelle mit Kaufdatum, Kurs zum Kaufdatum, heutiger Kurs etc brauchen würde oder?

    Die brauchst Du so oder so, wenn Du irgendwann Geld entnehmen und vor dem Verkauf wissen willst, wieviel Geld abzüglich Steuer auf Deinem Konto ankommen wird. Kompliziert ist das aber nicht. Du baust Dir einfach eine Excel-Tabelle mit den Spalten "Datum", "Kaufkurs", "Kaufbetrag", "Anzahl gekaufte Anteile" und trägst da Deine Käufe ein.


    Warum ist das sinnvoll?


    Beispiel: Du willst irgendwann in der Rente 10.000 EUR im Jahr entnehmen, um Deine Rente aufzubessern. Wenn Du dann einfach nur auf gut Glück Anteile im Wert von 10.000 EUR verkaufst, werden (FIFO-Prinzip!) zuerst die ältesten Anteile verkauft. Sind in diesen Anteilen Gewinne im Wert von (zum Beispiel) 6.000 EUR enthalten, bedeutet das, Du musst diese 6.000 EUR versteuern (also Kapitalertragsteuer + Soli darauf zahlen), d.h. es bleiben nur noch 4.417,50 EUR übrig. Zuzüglich der 4.000 EUR Anteilswert, die kein Gewinn sind, bedeutet das, Du bekommst nach dem Verkauf von Anteilen im Wert von 10.000 EUR nach Steuer einen Betrag von 8.417,50 EUR ausgezahlt.


    Wenn Du eine Excel-Tabelle hast, in der für jede Tranche die Kaufkurse aufgeführt sind, kannst Du vor dem Verkauf berechnen, wieviel Steuer anfallen würde (und ggf. gezielt eine Tranche mit wenig Gewinnanteil verkaufen).


    Das ist übrigens auch ein Nachteil von Dividenden-ETFs: Die Ausschüttungen werden immer komplett versteuert. Wenn Du also (im vorgenannten Beispiel) einen ETF hättest, der 10.000 EUR Ausschüttung im Jahr generiert, Du also keine Anteile verkaufen müsstest, würdest Du nach Steuer nur 7.362,50 EUR erhalten (weil die Steuer auf die gesamte Ausschüttung anfällt).

  • Beispiel: Du willst irgendwann in der Rente 10.000 EUR im Jahr entnehmen, um Deine Rente aufzubessern. Wenn Du dann einfach nur auf gut Glück Anteile im Wert von 10.000 EUR verkaufst, werden (FIFO-Prinzip!) zuerst die ältesten Anteile verkauft.


    Wenn Du eine Excel-Tabelle hast, in der für jede Tranche die Kaufkurse aufgeführt sind, kannst Du vor dem Verkauf berechnen, wieviel Steuer anfallen würde (und ggf. gezielt eine Tranche mit wenig Gewinnanteil verkaufen).

    Der Vollständigkeit halber: Wenn es um einen Teilverkauf eines Postens geht, braucht man dann ein zweites Depot, auf das man einen Teil des Postens überträgt. Das sind auch wieder jeweils die ältesten, so daß die neueren zurückbleiben, die man dann nach dem von Dir beschriebenen Muster verkauft.


    Beispiel:

    Man hat 1000 Anteile eines bestimmten ETFs im Depot, Man möchte die 200 neuesten verkaufen. Also überträgt man 800 Anteile auf ein Zweitdepot (oder Unterdepot), wodurch diese 200 Anteile zurückbleiben, die man dann gezielt steuergünstig verkaufen kann.


    Du weißt das natürlich, aber Dein Vorredner möglicherweise nicht.