Fragen eines Neulings

  • Guten Abend,


    seit ca. 2 Monaten beschäftige ich mich mit ETF's und allem was dazu gehört und bin sehr an der Thematik interessiert. Ein Depot bei der ING ist nun eröffnet und ich würde gerne einen ETF-Sparplan einrichten. Nun hätte ich ein paar ganz generelle Fragen, deren Antworten ich weder in zahlreichen Videos (Finanztip/Finanzfluss) noch hier im Forum finden konnte. Darüber hinaus noch ein paar Gedanken zu Anlagestrategien und ob diese Ideen Sinn machen in den Augen von euch erfahrenen Investoren.


    Fragen:

    1) Sagen wir ich bespare bei der ING einen ETF mit monatlicher Sparrate, so ist dieser Sparplan kostenlos (bis auf die TER des ETF's). Einmaleinzahlungen kosten dagegen 4,95€ + 0.25% Gebühr. Wäre es stattdessen nicht möglich, einmalige Summen über die einmalige manuelle Erhöhung des Sparplans einzuspeisen um diese Gebühr zu umgehen, und die Rate nach Ausführung wieder zu reduzieren? Die Frage bezieht sich zwar auch auf meinen geplanten Sparplan, aber vor allem auch auf das Kinderdepot meiner Tochter, wo zu verschiedenen Anlässen Verwandte eventuell mal Geld zuschießen möchten.

    2) Ist der Zeitpunkt (Uhrzeit) der Sparplanausführung relevant und wenn ja, ist es möglich eine konkrete Uhrzeit für die Ausführung einzustellen? Hintergrund: es wird häufig geraten, Aktien zwischen ca. 16-17Uhr zu kaufen, wenn die meisten (relevanten) Börsen der Welt geöffnet sind. Würde ein Sparplan z.B. am 1. jeden Monats um 00:00 Uhr ausgeführt, könnten mir langfristig höhere Preise für den Kauf entstehen, ist das soweit korrekt?


    Ideen für Anlagestrategien:

    1. Idee: Unabhängig ob jetzt 1 Thesaurierer oder mehrere thesaurierende ETF's im Portfolio landen, aber macht es generell Sinn, zu jedem thesaurierenden ETF den exakt gleichen ETF als ausschüttenden ETF parallel zu besparen? Meine Idee: Die beiden zueinander gleichen ETF's solange mit gleicher Rate zu besparen, bis der/die ausschüttende/n den Freibetrag von ca. 1000€/Jahr an Dividenden erreicht, den Sparplan des/r Ausschüttenden dann zu stoppen und nur noch den Thesaurierer zu besparen? Warum jeweils zwei exakt gleiche ETF's? --> um kein Klumpenrisiko zu bekommen, was bei mehr als zwei ETF's dann natürlich erneut zu prüfen wäre.

    2. Idee (unabhängig von Idee 1, sonst wirds zu kompliziert): Sagen wir ich lege mir vier thesaurierende ETF's ins Portfolio, z.B. erstens MSCI World, zweitens Emerging Markets, drittens Small Caps, viertens Europe 600. Über die genaue Verteilung müsste man wegen Klumpenrisiko nachdenken, aber folgender Grundgedanke: Alle vier werden parallel sagen wir mit 100€/Monat bespart. Ist nun einer dieser ETF's am Monatsende deutlich stärker gefallen als die drei anderen, würde ich manuell die Sparrate zum 1. des Monats für diesen ETF erhöhen (z.B. auf 200€ --> "günstig einkaufen") und die der anderen entsprechend und je 33€ reduzieren. Kann das Sinn machen oder zu einfach gedacht?



    Ich freue mich sehr über Feedback und interessante Fachdiskussionen!! :)

    LG

    Matthias

  • Kater.Ka

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • 1) Sagen wir ich bespare bei der ING einen ETF mit monatlicher Sparrate, so ist dieser Sparplan kostenlos (bis auf die TER des ETF's). Einmaleinzahlungen kosten dagegen 4,95€ + 0.25% Gebühr. Wäre es stattdessen nicht möglich, einmalige Summen über die einmalige manuelle Erhöhung des Sparplans einzuspeisen um diese Gebühr zu umgehen, und die Rate nach Ausführung wieder zu reduzieren?

    Ja, das machen viele so bei der ING. Man kann mehrere Sparpläne zu je 1.000 EUR einmalig ausführen lassen, und das auch noch an 4 Terminen im Monat, da kann man schon einiges an Geld platzieren.

    2) Ist der Zeitpunkt (Uhrzeit) der Sparplanausführung relevant und wenn ja, ist es möglich eine konkrete Uhrzeit für die Ausführung einzustellen? Hintergrund: es wird häufig geraten, Aktien zwischen ca. 16-17Uhr zu kaufen, wenn die meisten (relevanten) Börsen der Welt geöffnet sind. Würde ein Sparplan z.B. am 1. jeden Monats um 00:00 Uhr ausgeführt, könnten mir langfristig höhere Preise für den Kauf entstehen, ist das soweit korrekt?

    Ich bin auch bei der ING. Man kann sich keine Uhrzeit aussuchen. die Sparpläne werden morgens um 9 ausgeführt (also zu normalen deutschen Börsenöffnungszeiten. Man muss also keine Angst haben, durch Ausführung um Mitternacht oder zu sonst einer abseitigen Zeit einen nicht marktgerechten Kurs zu erhalten.


    Meine Idee: Die beiden zueinander gleichen ETF's solange mit gleicher Rate zu besparen, bis der/die ausschüttende/n den Freibetrag von ca. 1000€/Jahr an Dividenden erreicht, den Sparplan des/r Ausschüttenden dann zu stoppen und nur noch den Thesaurierer zu besparen?

    Einfacher geht das, indem Du „rollst“, das heißt zum Jahresende einmal schaust, wieviel Freibetrag noch übrig ist und genau so viele Anteile verkaufst und wieder kaufst, dass Du den Freibetrag ausnutzt. Vorteil: Genaue Planung möglich, auch schon in den ersten Jahren kein verfallener Freibetrag (vorausgesetzt es gibt genug Gewinn).


    Bei einem Ausschütter gibt es bei den großen marktbreiten Welt-ETFs Ausschüttungen von gerade mal ca. 1,5% (also auf 10.000 Eur ETF-Volumen ca. 150 EUR Ausschüttung). Da müsste man schon ein erhebliches Volumen haben, um den Freibetrag ausnutzen zu können.


    Und: Ausschütter sind auf lange Sicht und insbesondere in der Entnahmephase steuerlich nachteiliger. Denn Ausschüttungen kommen, ob Du sie gerade brauchst oder nicht, und sie werden immer komplett zu 100% versteuert. Bei einem Thesaurierer fällt nur die Vorabpauschale an, ansonsten wird die Steuer auf Gewinne gestundet, und auch bei der Entnahme kann man steueroptimiert Anteile mit möglichst geringem Gewinnanteil verkaufen.


    Alle vier werden parallel sagen wir mit 100€/Monat bespart. Ist nun einer dieser ETF's am Monatsende deutlich stärker gefallen als die drei anderen, würde ich manuell die Sparrate zum 1. des Monats für diesen ETF erhöhen (z.B. auf 200€ --> "günstig einkaufen") und die der anderen entsprechend und je 33€ reduzieren. Kann das Sinn machen oder zu einfach gedacht?

    Das nennt sich „Rebalancing“ und muss jeder machen, der manuell die Gewichtung mit mehreren ETFs steuern will. Problem an der Sache: Irgendwann ist dein Depot so groß, dass Rebalancing mit Sparraten nicht mehr funktioniert. Bei einem Depot von 500.000 EUR entspricht gerade mal 1% Schwankung einem Betrag von 5.000 EUR. Lass mal einen ETF mit 25% Depotanteil (= 125.000 EUR) um 30% runtergehen, dann kommst du in Bereiche, wo mit der Sparrate allein nicht viel zu holen ist.


    Ich persönlich würde immer nur einen einzigen, weltweiten, marktbreiten ETF nehmen, z.B. einen FTSE All World oder MSCI ACWI. Vorteil: Das Rebalancing ist automatisch eingebaut und passiert ohne Dein Zutun und ohne Gebühren oder Steuern auszulösen. Wenn sich z.B. der Marktanteil der Schwellenländer erhöht, wird der Anteil automatisch auch im ETF höher. Nachteil (wenn man darin einen Nachteil sehen will): Man kann sich die Gewichtung nicht selbst zusammenbasteln, wie man möchte.

  • Hallo und willkommen im FT Forum,

    Fragen:

    1) Sagen wir ich bespare bei der ING einen ETF mit monatlicher Sparrate, so ist dieser Sparplan kostenlos (bis auf die TER des ETF's). Einmaleinzahlungen kosten dagegen 4,95€ + 0.25% Gebühr. Wäre es stattdessen nicht möglich, einmalige Summen über die einmalige manuelle Erhöhung des Sparplans einzuspeisen um diese Gebühr zu umgehen, und die Rate nach Ausführung wieder zu reduzieren?

    Ja, ganz genau so umgeht man die einmaligen Gebühren beim Kauf.

    2) Ist der Zeitpunkt (Uhrzeit) der Sparplanausführung relevant und wenn ja, ist es möglich eine konkrete Uhrzeit für die Ausführung einzustellen? Hintergrund: es wird häufig geraten, Aktien zwischen ca. 16-17Uhr zu kaufen, wenn die meisten (relevanten) Börsen der Welt geöffnet sind. Würde ein Sparplan z.B. am 1. jeden Monats um 00:00 Uhr ausgeführt, könnten mir langfristig höhere Preise für den Kauf entstehen, ist das soweit korrekt?

    Sparpläne werden bei allen mir bekannten Brokern zu Xetra Börsenzeiten ausgeführt.

    Irgendwann zwischen Morgen und Mittag. Das reicht völlig.

    Ideen für Anlagestrategien:

    1. Idee: Unabhängig ob jetzt 1 Thesaurierer oder mehrere thesaurierende ETF's im Portfolio landen, aber macht es generell Sinn, zu jedem thesaurierenden ETF den exakt gleichen ETF als ausschüttenden ETF parallel zu besparen? Meine Idee: Die beiden zueinander gleichen ETF's solange mit gleicher Rate zu besparen, bis der/die ausschüttende/n den Freibetrag von ca. 1000€/Jahr an Dividenden erreicht, den Sparplan des/r Ausschüttenden dann zu stoppen und nur noch den Thesaurierer zu besparen?

    Kann man machen. In der Regel bespart man aber erst nur den Ausschütter und wechselt dann. Das kann man aber handhaben wie man möchte. Oder man verzichtet ganz auf Ausschütter und nutzt den Freibetrag gezielt durch Verkäufe.

    Der sichere Teil der Geldanlagen sollte ja bei aktuell um die 2% Zinsen auch einne Teil des Freibetrags ausschöpfen.

    2. Idee (unabhängig von Idee 1, sonst wirds zu kompliziert): Sagen wir ich lege mir vier thesaurierende ETF's ins Portfolio, z.B. erstens MSCI World, zweitens Emerging Markets, drittens Small Caps, viertens Europe 600. Über die genaue Verteilung müsste man wegen Klumpenrisiko nachdenken, aber folgender Grundgedanke: Alle vier werden parallel sagen wir mit 100€/Monat bespart. Ist nun einer dieser ETF's am Monatsende deutlich stärker gefallen als die drei anderen, würde ich manuell die Sparrate zum 1. des Monats für diesen ETF erhöhen (z.B. auf 200€ --> "günstig einkaufen") und die der anderen entsprechend und je 33€ reduzieren. Kann das Sinn machen oder zu einfach gedacht?

    1. warum sollte man diese 4 zum Start gleichgewichten? Dadurch weicht man sehr stark vom normalen MCAP ab.


    2. wäre mir das viel zu aufwändigen und genau das Gegenteil von "zu einfach" gedacht.

    Eine 1-ETF Lösung ist m.E. für den Start (und eigentlich auch darüber hinaus) völlig ausreichend.

  • Bei diesen Sparplänen sieht man immer diesen unglaublichen Gestaltungsdrang, der gerade von Neulingen durch die Presse und Medien gefördert wird.


    Ich würde in dieser Situation erst mit einem Welt-ETF anfangen und ein paar Jahre besparen.


    Ein ähnliches Beispiel sieht man hier.

    Monatlich 400 € verteilt auf viele Positionen.


  • Nochmal kurz zur "Einmalanlage": Ich kann gerade nicht nachsehen, meine aber, dass man bei der Anlage eines neuen Sparplans bei der ING doch zusätzlich noch ein Feld hat, in dem man eine einmalige (sozusagen Start-)Anlage zusätzlich angeben kann. Wäre interessant zu wissen, ob die hier angegebene (einmalige) Anlage mit Gebühren verbunden ist oder nicht.

  • Nochmal kurz zur "Einmalanlage": Ich kann gerade nicht nachsehen, meine aber, dass man bei der Anlage eines neuen Sparplans bei der ING doch zusätzlich noch ein Feld hat, in dem man eine einmalige (sozusagen Start-)Anlage zusätzlich angeben kann. Wäre interessant zu wissen, ob die hier angegebene (einmalige) Anlage mit Gebühren verbunden ist oder nicht.

    Zumindest in der App finde ich das beim Anlegen eines Sparplans nicht.


    Es kommt natürlich auch auf die Höhe der Einmalanlage an.

    Bekanntlich kann man bei der ING in kurzer Zeit sehr viel Geld in einen Sparplan fließen lassen.

  • 1a: Ja, kann und sollte man

    2a: Ist egal


    1b: Nein, viel zu kompliziert. Die Steuern machen auf lange Sicht sowieso nicht den großen Unterschied. Und den bekommt man auch über die oben beschriebenen Wege (Ausschütten oder Handeln am Jahresende)


    2b: Das ist zu kompliziert gedacht und führt zu viel Arbeit. Die Gefahr ist dabei auch groß, dass du dich ans Handeln gewöhnst und dann in Krisenzeiten doch mal verkaufst.


    Mein Ratschlag (extrem kreativ): Starte mit einem marktbreiten ETF und sammel damit Erfahrung.

  • 1. warum sollte man diese 4 zum Start gleichgewichten? Dadurch weicht man sehr stark vom normalen MCAP ab.

    Mattes1989 Mit MCAP ist die Marktkapitalisierung gemeint, das ist quasi der Wert aller an der Börse notierten Unternehmen.


    Man könnte sagen, ohne das Bedüfnis vieler Anleger, diesen Weltmarkt (oder bestimmte Teile) abzubilden, gäbe es gar keine ETFs.

  • Nochmal kurz zur "Einmalanlage": Ich kann gerade nicht nachsehen, meine aber, dass man bei der Anlage eines neuen Sparplans bei der ING doch zusätzlich noch ein Feld hat, in dem man eine einmalige (sozusagen Start-)Anlage zusätzlich angeben kann. Wäre interessant zu wissen, ob die hier angegebene (einmalige) Anlage mit Gebühren verbunden ist oder nicht.

    Tatsächlich ist eine Einmalanlage über die Sparplanfunktion bei der ING möglich. Jedoch nur direkt über die Internetseite und erst ab 500 Euro. Dort steht, dass die Einmaleinzahlung nach 1-3 Werktage, unabhängig des Sparplans, ausgeführt wird. Deshalb vermute ich, dass hier die normalen Gebühren anfallen. Probiert habe ich es aber noch nicht.

  • Würde ich nicht machen.

    Man kann ja mal beim Kundenservice einfach anfragen.

    Wichtiger Hinweis:

    Es gibt bei ING immer wieder eine größere Anzahl von Aktions ETF. Bei denen kostet dann die Einmalige Anlage von über 1000 €, 3,90 € pauschal.

  • Seit ca. 2 Monaten beschäftige ich mich mit ETFs. [...] Ein Depot bei der ING ist nun eröffnet und ich würde gerne einen ETF-Sparplan einrichten.

    Mach das doch einfach, vielleicht zunächst mit einem kleinen Betrag.

    Ich will Dich nicht zum Herummurksen verführen, aber trotzdem schlägt Praxis Theorie. Wenn Du mit einem (für Dich) kleinen Betrag anfängst, gehst Du daran auch nicht gleich pleite.

    Macht es generell Sinn, zu jedem thesaurierenden ETF den exakt gleichen ETF als ausschüttenden ETF parallel zu besparen?

    Nein. Es geht um den Sparerfreibetrag. Wenn Du den verfallen läßt, läßt Du ggf. 263,75 € möglicher Steuerersparnis liegen. Die kann man schon mitnehmen, aber es ist kein Beinbruch, wenn Du es nicht tust. Laß uns kurz vor dem Jahresende nochmal darüber reden!

    2. Idee: Sagen wir, ich lege mir vier thesaurierende ETFs ins Portfolio, z.B. erstens MSCI World, zweitens Emerging Markets, drittens Small Caps, viertens Europe 600.

    Das halte ich für keine tolle Idee. Versuche vor allem am Anfang, Deinen Gestaltungsdrang im Zaum zu halten. Ich würde erstmal mit 1 ETF anfangen.

  • ETF Sparen mit Fahrrad vergleichen:


    Du bist auch langsam mit Stützrädern angefangen und bist nicht sofort die Tour de France mit Heliumfüllung in den Reifen gefahren.


    Einen ETF mittels Sparplan kaufen und solltest du eine größeren Betrag bei der ING anlegen wollen kannst du mehre Sparpläne auf den gleichen ETF ausführen. Allerdings geht man von den Gebühren jetzt auch nicht tot..... viel schlimmer als die Gebühren ist es überhaupt nicht mit dem investieren zu starten.


    Beim Fahrradfahren fährt man am Anfang auch noch wackelig, aber das legt sich mit der Zeit.

    Beim ETF sparen ist das ähnlich.

  • Guten Abend,


    erst einmal vielen Dank an euch alle für die zahlreichen und sehr detaillierten Antworten, ich habe alle aufmerksam gelesen und bin wirklich begeistert!

    Tatsächlich war mir schon mehr oder weniger bewusst, dass ich gerade als Anfänger das Rad nicht neu erfinden sollte, aber vor allem die Begründungen warum bestimmte Denkansätze falsch/nicht zielführend sind hilft mir wiederum enorm in meinem Verständnis weiter, danke also nochmal! :)


    Es läuft nun bei mir auf einen weltweiten, breit diversifizierten thesaurierenden ETF hinaus. Vielleicht darf ich euch noch eine abschließende Frage stellen, was ich bei der Wahl beachten sollte? Was ich mir schon herausgearbeitet habe:


    1) TER ist zwar nicht alles, aber auch ein nicht zu vernachlässigender Faktor

    2) Wie lange ist der ETF bereits am Markt, und wie ist er bislang in etwa gelaufen (je länger desto besser, hinsichtlich Absicherung, dass er nicht direkt wieder geschlossen wird)

    3) Fondvolumen >100 Mio. € bzw. $ um Schließung des ETF zu vermeiden

    4) ansässig in Irland (halbe Quellensteuer, insbesondere für USA-lastige ETF's interessant)

    5) Replikationsmethode physisch (kein Kontrahentenrisiko) vs Swap (0% Quellensteuer in USA --> "871(m)-Regelung", bei gleichzeit 30%iger Teilfreistellung).

    [ 6) beten, dass das Finanzamt in 30 Jahren LIFO > FIFO noch nicht verboten hat ]


    Habe ich noch wichtige Punkte vergessen? Könnt ihr anhand dieser Faktoren vielleicht sogar schon einen konkreten ETF-Vorschlag machen?


    Kann ich für das Juniordepot einfach den gleichen ETF nehmen, den ich für mich selbst verwende, oder gilt es da Besonderheiten zu beachten?


    Lieben Dank vorab für euren Input!! :)

  • Matthes, halte die Sache einfach.


    - Sparpläne in den ersten Jahren erst mal für jeden nur auf EINEN MSCI, ACWI oder all world.

    - Wenn die Depots dann in den oberen 5-stelligen oder 6-stelligen Bereich kommen, dann kann man weiter diversifizieren.

    - Verwandte können dann auf das Verrechnungskonto (ExtraKonto) ihre Gelder überweisen

    - und du eröffnest dann in mehr oder weniger regelmäßigen Abständen mal einen zusätzlichen Sparplan um das Geld ´rüberzuschieben und löscht ihn nach Ausführung. (Wie oben ja schon gesagt: es sind monatlich mehrere Sparpläne auf den selben ETF möglich.

    Alles andere ist viel zu kompliziert.

  • Habe ich noch wichtige Punkte vergessen? Könnt ihr anhand dieser Faktoren vielleicht sogar schon einen konkreten ETF-Vorschlag machen?

    Mach' es Dir nicht komplizierter, als es ist! :)


    Üblicherweise wird irgendeiner der folgenden ETFs empfohlen:

    Alle thesaurierend, Fondsgröße bei allen mehrere Milliarden, TER bei allen zwischen 0,12% und 0,22%, aus der Tracking Difference kann man eine Wissenschaft machen, aber am Ende nehmen die sich alle nicht viel


    Der letzte in der Liste (WKN A1JJTD) ist der breiteste, da sind auch Small Caps mit drin, aber alle vier enthalten jeweils mehrere tausend Unternehmen und decken sowohl Industrie- als auch Schwellenländer ab.

  • Kann ich für das Juniordepot einfach den gleichen ETF nehmen, den ich für mich selbst verwende, oder gilt es da Besonderheiten zu beachten?

    Da kannst Du genau denselben ETF nehmen.


    Die ING, bei der Du bist, hat ja auch ein Juniordepot, vermutlich bietet es sich an, wenn Du das dann auch dort eröffnest (sofern noch nicht geschehen).


    Beachten musst Du, dass ein Kinderdepot auf den Namen des Kindes läuft, das heißt, was da drauf landet, ist Vermögen des Kindes und nur des Kindes. Du darfst es also nicht mehr entnehmen und für Dich / eure Familie für andere Zwecke entnehmen (selbst wenn das auch dem Kind zugute kommt). Alles, wofür ihr als Eltern unterhaltspflichtig seid (Ausbildung, Studium, Lebensunterhalt, Hobbies usw...), darf nicht aus dem Vermögen des Kindes bezahlt werden. Man darf auch nicht zwischen zwei Geschwistern "umverteilen" (wenn z.B. das eine Depot besser gelaufen ist als das andere oder ein weiteres Geschwisterkind geboren wird). Und mit 18 erhält das Kind vollen und alleinigen Zugriff auf das Depot und kann mit dem Geld machen, was es möchte.


    Wir haben uns deshalb entschieden, für unser Kind ein separates Unterdepot in unserem Depot auf unseren Namen anzulegen, so sind wir einfach flexibler. Ein Kinderdepot gibt es ggf. später, wenn das Kind etwas älter ist und auch selbst versteht bzw. mit entscheiden kann, vielleicht so ab Grundschulalter, das dann aber auch eher für kleinere Summen.

  • Und wichtig zur Beruhigung:


    Es geht auch jeder ETF auf den MSCI World den Finanztip empfiehlt.

    Allerdings wäre bei einem MSCI World ETF Schluss, der mehr als 0,19 % TER hat.

    Da gibt es aus früheren Zeiten, noch, welche die preislich nicht abgesenkt worden.


    Für das Juniordepot würde ich auf jeden Fall einen ausschüttenden nehmen.


    Z.B. den von Finanztip empfohlenen


    HSBC MSCI World UCITS ETF (Dist) | IE00B4X9L533 | A1C9KK
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum HSBC MSCI World UCITS ETF (Dist) (IE00B4X9L533 | A1C9KK) – extraETF – Das ETF Portal
    extraetf.com

  • Für das Juniordepot würde ich auf jeden Fall einen ausschüttenden nehmen.

    Warum? Aus pädagogischen Gründen (= damit das Kind ganz praktisch sieht, da kommt 4x im Jahr Geld rein)? Das kann man natürlich machen.


    Grundsätzlich würde ich bei Kindern aber genauso wie bei Erwachsenen standardmäßig einen Thesaurierer nehmen.

  • Warum? Aus pädagogischen Gründen (= damit das Kind ganz praktisch sieht, da kommt 4x im Jahr Geld rein)? Das kann man natürlich machen.


    Grundsätzlich würde ich bei Kindern aber genauso wie bei Erwachsenen standardmäßig einen Thesaurierer nehmen.

    Richtig ! Du darfst die psychologische Komponente bei Kindern und Jugendlichen nicht unterschätzen.

    Wann zum Beispiel ein jugendlicher Menschganz normal sieht, dass vier mal im Jahr eine Gutschrift erfolgt, für das zu einer sehr guten Haltung gegenüber Geldanlage.