Verlustverrechnungstopf Aktien 60k€

  • Hallo zusammen,


    kurz zur Situation, mein Vater (75 Jhr.) hat ein altes Depot bei dem er einen Aktienverlust-Verrechnungstopf in Höhe von ca. 60.000 € hat. In dem Depot befindet sich "nur" ein paar Einzelaktien in Höhe von 5k €, aber ohne Gewinn. Zusätzlich hält er noch den ARERO Fond (DWS0R4) mit ca. 10.000€ mit einem Gewinn von 1.500€.


    Meine Frage ist nun ob es aus eurer Sicht irgendeine Sinnvolle Strategie gibt diesen - aus meiner Sicht - sehr hohen Verlust-Verrechnungstopf zu nutzen?


    Vmtl. macht es Sinn den ARERO zu verkaufen und evtl. Wieder zu kaufen.


    Danke schon mal im Voraus.

  • Hinweis: der Verlusttopf kann (zusammen mit dem ganzen Depot) übertragen werden. Der Verlusttopf kann also auch Dir geschenkt/vererbt werden.

    Keine Ahnung wie der Topf dann abgerechnet wird (Schenkung in Höhe von 60k? Gar nicht?).


    Evtl kann so ein Depot auch verkauft werden?

    Also vielleicht zählt euch jemand etwas um danach Aktiengewinne steuerneutral realisieren zu können?

  • Um dem Verlusttopf aufzubrauchen brauchst du Aktienkursgewinne. Je nachdem was zu deiner Strategie und Risikobereitschaft passt gibt es hier einige Optionen. Beispiel Berkshire Hathaway als Alternative zum ETF, Microstrategy als Alternative zu Bitcoin...

  • Guten Morgen zusammen

    Ich kann euch auch nur mit Halbwissen dienen


    Verluste und Gewinne mit Aktien sind meines Wissens nach, auch nur mit Verlusten oder gewinnen, mit anderen Aktien zu verrechnen


    Dasselbe gilt für Fonds.

    Auch dort ist nur eine Verrechnung mit Käufen und Verkäufen anderer Fonds möglich


    Da es sich jedoch um ein alte Depot handelt, muss man prüfen, ob das überhaupt möglich ist, weil alle Käufe und Verkäufe vor 2009

    Steuerfrei sind


    Da gibt es aber sicher bessere Fachleute hier im Forum

    Viele Grüße, Mcprofit

  • Um dem Verlusttopf aufzubrauchen brauchst du Aktienkursgewinne. Je nachdem was zu deiner Strategie und Risikobereitschaft passt gibt es hier einige Optionen. Beispiel Berkshire Hathaway als Alternative zum ETF, Microstrategy als Alternative zu Bitcoin...

    Novhmal: es kann hier jahrelang seriös die Dividende der Telekom ohne Steuerabschlag kassiert werden.

    Die Ausschüttungen der Telekom senken später beim Verkauf fiktiv den Einstandskurs. Wer einen Verlustvortrag hat, ist von dieser Gewinnmitnahme steuerlich nicht betroffen,


    Das alles unter der Voraussetzung, dass der Kurs in den nächsten Jahren nicht zusammenbricht.

  • Novhmal: es kann hier jahrelang seriös die Dividende der Telekom ohne Steuerabschlag kassiert werden.

    Die Ausschüttungen der Telekom senken später beim Verkauf fiktiv den Einstandskurs. Wer einen Verlustvortrag hat, ist von dieser Gewinnmitnahme steuerlich nicht betroffen,


    Das alles unter der Voraussetzung, dass der Kurs in den nächsten Jahren nicht zusammenbricht.

    Ich habe mich nicht dagegen ausgesprochen... Nimm es gerne in die Liste auf. Am Ende sind das aber auch Kursgewinne, da der Einstandskurs entsprechend reduziert wird. Es gibt noch ein paar mehr Aktien dieser Art...

  • Novhmal: es kann hier jahrelang seriös die Dividende der Telekom ohne Steuerabschlag kassiert werden.

    Ist das so? Ich dachte der Aktienverlustverrechnungstopf kann nur mit Gewinnen aus dem Verkauf bzw. der Differenz aus An- und Verkaufskurs von Aktien verrechnet werden. Meines Wissens zählen Dividenden nicht zu diesen verrechenbaren Gewinnen.

    Des Weiteren ist der Aktienverlusttopf meines Wissens auch nicht vererbbar und erlischt mit dem Tod.

    Wenn beides so ist gibt es nur eine sinnvolle Strategie: dein Vater selbst muss versuchen Gewinn mit Aktien (nicht mit ETFs,, Fonds oder Anleihen, etc.) zu erzielen, diese Gewinne realisieren und sofort wieder reinvestieren, um den Verlusttopf zu nutzen.

  • Hinweis: der Verlusttopf kann (zusammen mit dem ganzen Depot) übertragen werden. Der Verlusttopf kann also auch Dir geschenkt/vererbt werden.

    Keine Ahnung wie der Topf dann abgerechnet wird (Schenkung in Höhe von 60k? Gar nicht?).

    Der Übertrag des Verlusttopfes ist nur auf eine andere (fremde) Person ist nicht möglich.

    Die Übertragung der Wertpapiere und somit die Verlusttöpfe sind an den Kontoinhaber gebunden.


    Im Todesfall verfallen die Verlusttöpfe - Verlustvorträge, die der Verstorbene nicht mehr selbst nutzen konnte, verfallen mit seinem Tod.


    Im Erbfall werden bei einem Übertrag von Wertpapieren die Anschaffungsdaten auf die Erben übertragen.

  • Ist das so? Ich dachte der Aktienverlustverrechnungstopf kann nur mit Gewinnen aus dem Verkauf bzw. der Differenz aus An- und Verkaufskurs von Aktien verrechnet werden. Meines Wissens zählen Dividenden nicht zu diesen verrechenbaren Gewinnen.

    Des Weiteren ist der Aktienverlusttopf meines Wissens auch nicht vererbbar und erlischt mit dem Tod.

    Wenn beides so ist gibt es nur eine sinnvolle Strategie: dein Vater selbst muss versuchen Gewinn mit Aktien (nicht mit ETFs,, Fonds oder Anleihen, etc.) zu erzielen, diese Gewinne realisieren und sofort wieder reinvestieren, um den Verlusttopf zu nutzen.

    Das Ganze kann nicht vererbt werden.

    Das mit der Telekom und anderen Aktiengesellschaften, die diese Gewinne aus dem besonderen Topf ausschütten funktioniert allerdings wirklich hervorragend.


    Das ging bisher auch bei Freenet. Jetzt nicht mehr. Es gibt noch andere Firmen dieser Art in Deutschland, die leicht durch eine Internetsuche zu finden sind.

    Jenoptik zum Beispiel.

  • Das Ganze kann nicht vererbt werden.

    Das mit der Telekom und anderen Aktiengesellschaften, die diese Gewinne aus dem besonderen Topf ausschütten funktioniert allerdings wirklich hervorragend.


    Das ging bisher auch bei Freenet. Jetzt nicht mehr. Es gibt noch andere Firmen dieser Art in Deutschland, die leicht durch eine Internetsuche zu finden sind.

    Jenoptik zum Beispiel.

    Also vielleicht reden wir ja gerade völlig aneinander vorbei. Und mein letzter Kauf und Besitz einer Einzelaktie bzw. Vereinnahmung einer Dividende ist knapp 20 Jahre her. Aber soweit ich das nach kurzer Recherche verstanden habe geht das eben nicht. Also man Verluste aus Aktien nicht mit Dividenden verrechnen. Das sind nach meinem Verständnis unterschiedliche Verlustverrechnungstöpfe.

    Vielleicht kann ein Experte auf diesem Gebiet Licht ins Dunkel bringen.

  • Ein rechnerisches Beispiel für die Telekom:


    https://www.telekom.com/de/inv…ung%20unserer%20Dividende.



    Dieter Dödel hat durch Verkäufe von Bayer-Aktien 2024 5000 Euro Verlust gemacht.


    Im Januar 2025 kauft er für 30 Euro das Stück 1000 Aktien der Telekom AG.


    Er erhält 900 Euro Dividende, die ohne Abgeltungssteuer ausgezahlt werden.


    Die Bank reduziert nun den Einstandskurs fiktiv auf 30 - 0,90 =29,1 Euro.


    Am 26. Mai 2025 verkauft er die 1000 Aktien zu einem Kurs von 34,10 €.


    Die Bank rechnet nun so:

    34,10 € -29,10 € ist gleich 5 Euro.


    Der Gesamtgewinn beträgt demnach 5000 €.

    Da sich im Verlusttopf für für Aktien 5000 € befinden, erhält er den Erlös von 34.100 € seinem Konto gutgeschrieben.

  • Aha, verstehe. Das ist dann bei der Telekom so aufgrund der steuerfreien Ausschüttung. Bei anderen Unternehmen die Dividenden nicht steuerfrei ausschütten funktioniert das hingegen nicht.

    Was lernen wir daraus: am besten keine Einzelwerte, ist viel zu kompliziert. Und noch besser: einfach keinen Verlust machen, dann hat man den Stress nicht ;)

  • Die Panik, Verluste zu realisieren, betrifft natürlich fast ausschließlich Menschen mit Einzeltiteln.

    Das funktioniert auch nicht in der Realität.

    Ich kenne da einige, die sich mit Bayer, Lanxess und Lufthansa richtig runter geritten haben und irgendwann die Reißleine gezogen haben.

  • Liebe Forums Freunde


    An der Bärse gibt es nun mal nicht nur Gewinne, sondern auch Verluste


    Wer nicht bereit ist, Verluste zu machen, darf keine Aktien kaufen


    Verluste sind jedoch überhaupt kein Problem!!


    Voraussetzung ist, dass man sein Kapital nicht auf die Aktien eines einzigen Unternehmen setzt. sondern eben eine Mischung macht, von mindesten 10 bis maximal 20 verschiedenen Unternehmen

    Für ein erfolgreiches Depot braucht kein Mensch mehr Aktien

    Selbst in meinem Depot das siebenstellig ist habe ich nicht mehr wie 12 verschiedene Unternehmen


    Wenn von diesen Aktien, die eine oder andere im minus notiert, ist das völlig unwichtig, weil andere Aktien Gewinne aufweisen


    Im Gegenteil

    Mit einer einzelnen Aktie kann man maximal 100 % verlieren,

    das muss man erst mal hinbekommen,

    Dazu müsste das Unternehmen insolvent werden

    wenn man auf solide Unternehmen setzt

    Ist das eher ein theoretisches Risiko?


    Andererseits kann man mit erfolgreichen,Unternehmen seinen Einsatz verdoppeln oder verfünffachen oder noch mehr - es ist nur eine Zeitfrage


    Letztlich zählt daher bei einem Anleger mit Einzelaktien, immer nur das Saldo aller Aktien


    Einzelne Ergebnisse egal ob minus uns

    oder plus sind schön,

    aber völlig unwichtig,

    weil am Ende der Saldo zählt


    Wenn du einen ETF kaufst, hast du ja auch Aktien mit Verlust und Gewinn


    Nur siehst du die eben nicht, weil du immer nur auf das Gesamtergebnis des ETF schaust


    Das ist aber nichts anderes, wie wenn du auf das Gesamtergebnis deines Depots schaust

    Und einzelne Ergebnisse ignorierst


    Daher verstehe ich die Angst bei Einzelaktien überhaupt nicht, ein ETF kauft auch Einzelaktien


    Es ist auch längst erwiesen, dass das Ergebnis kein großer Unterschied ist, ob du 10 oder 20 oder 200 Unternehmen in deinem Depot hast


    Man sieht es bereits auf einen Blick im den Jones Index


    Der enthält ebenfalls nur die Aktien von den 30 größten Unternehmen der USA


    Und das seit Jahrzehnten ohne große Umschichtung


    Und trotzdem ist dieser Index in den letzten 40 Jahren wo ich persönlich an der Börse bin von 1000 Punkte auf 40.000 Punkte gestiegen, nur mit 30 Aktien, und nur mit halten und liegen lassen


    Und natürlich mit Gewinner und Verlierer Aktien


    Also bitte keine Angst vor Verlusten,

    nur der Saldo zählt!!


    Viele Grüße McProfit

  • Danke für eure umfangreichen Antworten.


    Ich würde ihm vorschlagen in Berkshire Hathaway zu investieren, da hier - aus meiner Sicht - das Risiko noch am geringsten ist und man ja relativ gut diversifiziert ist.


    Zudem kann ein ETF für die Verlustverrechnung ja nicht genutzt werden.

  • Danke für eure umfangreichen Antworten.


    Ich würde ihm vorschlagen in Berkshire Hathaway zu investieren, da hier - aus meiner Sicht - das Risiko noch am geringsten ist und man ja relativ gut diversifiziert ist.


    Zudem kann ein ETF für die Verlustverrechnung ja nicht genutzt werden.

    Ein Verlusttopf von 60K ist natürlich ein Brett. Und ich bin ja gegen Stock Picking aber das löst ja nicht das Problem. Außer in Zukunft würde eine Anrechnung mit Fonds/ETFs erfolgen.


    Aber ein alternativer Vorschlag:


    Statt alles in Berkshire hathaway zu investieren könnte man auch darüber nachdenken die ersten 20 Aktien des MSCI-World zu nehmen und darin zu investieren. Das wäre eine breitere Streuung und man wäre mit der Rendite vermutlich nah an der Entwicklung des MSCI-World World, da diese Unternehmen ja den ETFs treiben. Wenn dann verkauft und die Verluste ausgeglichen das Cash in den Welt Aktien ETFs stecken.


    Nur als ein weiterer Gedankengang.

  • Der Verlusttopf kann weder an andere Personen übertragen noch vererbt werden.



    Zu den Verlustverrechungskreisen ist ein Verfahren am BVerfG anhängig.

    Ich würde dennoch empfehlen zu versuchen Aktiengewinne zu erzielen.