Hallo Zusammen,
bin nun 60 Jahre alt und wollte euch mal Fragen, ob man ( wenn ich in Rente gehe) die Hälfte meines Geldes aus ETF‘s rausnehmen kann, weil ich es dann brauchen werde.
Danke schon mal für die Antworten.
Hallo Zusammen,
bin nun 60 Jahre alt und wollte euch mal Fragen, ob man ( wenn ich in Rente gehe) die Hälfte meines Geldes aus ETF‘s rausnehmen kann, weil ich es dann brauchen werde.
Danke schon mal für die Antworten.
Hallo.
Klar geht das, ist ja Dein Geld. Ob das im der Form so sinnvoll ist, das wäre die nächste Frage. Aber je nachdem wie Du Dein Geld verplant hast, kannst Du das im Rahmen Deiner Entnahmestrategie sicher so machen.
Gewinne sind zu versteuern, daher muss man wahrscheinlich etwas rechnen.
bin nun 60 Jahre alt und wollte euch mal Fragen, ob man ( wenn ich in Rente gehe) die Hälfte meines Geldes aus ETF‘s rausnehmen kann, weil ich es dann brauchen werde.
Der Wertpapierbestand aus ETFs kann jederzeit so verkauft werden, wie man es braucht.
Du musst bei deinem Broker also zum Verkauf an der Börse eine bestimmte Stückzahl angeben, wobei nur ganze Stückzahlen verkauft werden können.
Mach dich vorher schlau, ob und welche Kosten für einen Verkaufauftrag anfallen. Das kann von Broker zu Broker unterschiedlich sein.
Angefallene Kursgewinne sind zu versteuern. Wenn dein Freistellungsauftrag nicht ausreicht, dann fallen Steuern an (Kapitalertragsteuern + Soli + eventueller Kirchensteuer). Beachte, dass der Verkauf nach dem FiFo Prinzip funktioniert, also zunächst werden die Anteile verkauft, die du zuerst angeschafft hast.
Hallo Ritschy,
schau dir doch mal das LIFO-Prinzip (last in, first out) an, damit kann man gezielter zuerstAnteile verkaufen, die (noch) nicht so viel Gewinn gemacht haben und entsprechend weniger Steuern verursachen.
Infos dazu:
Dazu müsste man wissen, wie viel in deinen ETFs liegt und wieviel davon du davon in welchem Zeitraum benötigst. Alles was du entnimmst und in sicherere Anlagen verschiebst, wird wahrscheinlich eine geringere Dividende erzielen. Auf Tagesgeld und Geldmarkt ETFs wirst du wahrscheinlich nur die Inflation ausgleichen können, mit Glück knapp darüber und mit Pech darunter. Auf jeden Fall würde ich 5 Jahre und einen Sicherheitsbaustein absichern, den Rest im ETF belassen und bei gutem Stand wieder umschichten. Liegt alles in deinem Ermessen und deiner Risikobereitschaft, ich gehe so vor, allerdings ist das nicht jedermanns Sache. Wenn du errechnet hast, dass du mit 50/50 bis zum Ende hinkommst ist doch alles okay.
Bin nun 60 Jahre alt und wollte euch mal fragen, ob man (wenn ich in Rente gehe) die Hälfte meines Geldes aus ETFs rausnehmen kann, weil ich es dann brauchen werde.
Können kann man immer, fragt sich, ob man es sollte.
Eine Rente läuft typischerweise um die 20 Jahre. Solltest Du beabsichtigen, Dein Geldvermögen in dieser Zeit zu verbrauchen, würdest Du überschlägig pro Jahr 5% des Betrags entnehmen. Von einem größeren Depot braucht niemand mit Schlag 65 (oder 67) das ganze Geld.
Von Angsthasen wird regelmäßig empfohlen, mit 60 oder 65 sein Aktiendepot vollständig gegen Festverzinsliches zu tauschen, damit in den kommenden 20 oder 25 Jahren kein Aktiencrash dazwischenkommen kann. Ich halte das für übervorsichtig. Selbst wenn ein Aktiencrash passiert, wenn ich 65 bin, hat das Depot hinreichend Gelegenheit, sich zu erholen, bis ich 85 bin. Aber das muß jeder selber wissen. Wer auf Festverzinsliches setzt, bekommt auch in guten Börsenjahren nur die Rendite der Festverzinslichen und läßt die in guten Börsenjahren deutlich höhere Rendite von Aktien liegen. Wenn ich zehn Jahre gute Renditen eingefahren habe, ist mein Aktiendepot einem Depot von Festverzinslichem weit davongelaufen. Ich kann dann auch einen größeren Rückgang verkraften und liege damit immer noch besser, als wenn ich nur Festverzinsliches hätte.
Die meisten Deutschen sind sehr niedrig in Aktien investiert. Meistens wird als Basis lediglich das frei investierbare Vermögen genommen und Immobilieneigentum und Ansprüche an die gesetzliche Rente nicht in die Rechnung mit einbezogen.
Wenn ich auf mein Depot schaue, sehe ich dort praktisch ausschließlich Aktien. Betrachte ich mein Gesamtvermögen, liegt der Aktienanteil dennoch deutlich unter 50%, weil eben die Rentenansprüche im Vergleich mehr wert sind als das Depot.
Ich beabsichtige nicht, im Ruhestand meinen Aktienanteil zu verringern, weil auch dann meine Renteneinkünfte meinen Lebensunterhalt sichern werden und die Erträge und die Wertenwicklung des Depots nur oben drauf kommen werden.
Das muß sich aber jeder selbst mit seinen eigenen Zahlen durchrechnen.
Ich stimme Achim Weiss zu, es macht wenig Sinn zu viel auf einmal zu verkaufen, wenn man nicht in absehbarer Zeit darauf angewiesen ist. Man kann ja in Tranchen umschichten, dazu gibt es soweit ich mich erinnere auch einen Ratgeber bei Finanztip mit Zeitangaben, wann es sinnvoll wird.
Ergänzen würde ich noch – neben dem erheblich wirksameren 'weiterarbeiten' lassen des Aktiendepots – dass es möglicherweise auch steuerlich vorteilhafter ist, die Verkäufe auf verschiedene Steuerjahre zu verteilen? Möglicherweise habe ich da einen Denkfehler, aber zumindest den Pauschbetrag sollte man ggf. jährlich nutzen.
Und der Verkauf nach Renteneintritt, wenn man voraussichtlich einen niedrigeren Grenzsteuersatz hat (frisches Steuerjahr), ist vermutlich auch bares Geld wert...
Viel Erfolg!
Ergänzen würde ich noch – neben dem erheblich wirksameren 'weiterarbeiten' lassen des Aktiendepots – dass es möglicherweise auch steuerlich vorteilhafter ist, die Verkäufe auf verschiedene Steuerjahre zu verteilen? Möglicherweise habe ich da einen Denkfehler, aber zumindest den Pauschbetrag sollte man ggf. jährlich nutzen.
Wenn man nennenswert Geld entnimmt, ist der Sparerfreibetrag ein Tropfen auf dem heißen Stein (zumal er bei einem ordentlichen Depot seit der Neuregelung der Investmentfondsbesteuerung zum guten Teil von der Vorabpauschale aufgefressen wird). Darüber hinaus ist die Besteuerung flach, der Steuersatz ist von der Entnahme in der Regel unabhängig.
Mir ging es um etwas anderes, nämlich daß der durchschnittliche Ruhestand ganz schön lang ist, somit die Überlegung übervorsichtig ist, schon mit 60 alles in trockene Tücher zu packen, damit im Restleben nur ja kein Börsenrückgang dazwischenkommt.
Ja Achim, das kommt halt auf die Größe des Depots an. Bei erheblichem Wert, in deiner Bezeichnung 'ordentlich' , mag das nichts mehr ausmachen, aber bei Beträgen sagen wir um die 50.000 € ,denke ich wirkt sich das schon aus. Und dann ist auch jeder gesparte Euro was wert...
Zu deinem eigenlichen Punkt nicht gleich zu Anfang alles aufzulösen, weil man da im Zweifel Rendite verliert, stimme ich voll überein.
Wenn man nennenswert Geld entnimmt, ist der Sparerfreibetrag ein Tropfen auf dem heißen Stein (zumal er bei einem ordentlichen Depot seit der Neuregelung der Investmentfondsbesteuerung zum guten Teil von der Vorabpauschale aufgefressen wird). Darüber hinaus ist die Besteuerung flach, der Steuersatz ist von der Entnahme in der Regel unabhängig.
Mir ging es um etwas anderes, nämlich daß der durchschnittliche Ruhestand ganz schön lang ist, somit die Überlegung übervorsichtig ist, schon mit 60 alles in trockene Tücher zu packen, damit im Restleben nur ja kein Börsenrückgang dazwischenkommt.
Damit gehörst du zu den Vorsichtigen, wenn du damit zufrieden bist ist doch alles schön. Du hast hier aber nach dem sinnvollen Weg gefragt und da wirst du auf verschiedene Meinungen treffen. Ich würde definitiv nicht mein gesamten ETF Bestand in sogenannte sichere Anlagen verschieben. Selbst ein heftiger Crash ist in der Regel nach 5-10 Jahren ausgestanden. Ob nach der neuesten Zinssenkung die Anlagen noch reichen um die Inflation auszugleichen, halte ich zumindest für sehr fraglich. Wie gesagt jeder macht mit seinem Geld was er für richtig hält. Eine Variante wäre noch, was hast du seit Beginn deiner ETFs für eine Rendite erzielt und was wäre mit TG FG dabei rausgekommen. Alles was du nicht kurzfristig brauchst könnte man damit vergleichen, ist natürlich alles ohne Gewähr ob es so weitergeht.
Jaaa, alles richtig. Aber zu Rentenbeginn eine Vermögensstruktur (im freien Vermögen) von 50% Aktien und 50% Geldmarkt herzustellen, ist auch nicht unbedingt unsinnig. Das kommt auch auf das persönliche „Risikoempfinden“ an. Gerade wenn dann die Börse recht nah am Allzeithoch steht, kann man auf den Gedanken schon kommen.
Das ist jetzt natürlich noch kein ausgeklügelter Entnahmeplan, da sollte man sich sicherlich noch etwas mehr Gedanken drüber machen.
Ich würde definitiv nicht mein gesamten ETF Bestand in sogenannte sichere Anlagen verschieben.
Das hat der Fragesteller ja nicht vor, er schreibt „die Hälfte“.
Mir ging es um etwas anderes, nämlich daß der durchschnittliche Ruhestand ganz schön lang ist, somit die Überlegung übervorsichtig ist, schon mit 60 alles in trockene Tücher zu packen, damit im Restleben nur ja kein Börsenrückgang dazwischenkommt.
Damit gehörst du zu den Vorsichtigen, wenn du damit zufrieden bist ist doch alles schön.
Ich gehöre hier zu den Vorsichtigen? Staun! Das war mir neu.
Du hast hier aber nach dem sinnvollen Weg gefragt und da wirst du auf verschiedene Meinungen treffen.
Du scheinst da irgendwas durcheinanderzubringen. Ich habe nicht gefragt, sondern geantwortet.
Du scheinst da irgendwas durcheinanderzubringen. Ich habe nicht gefragt, sondern geantwortet.
Ja, irgendwie ist mir dein Zitat reingerutscht, sollte alles Sasove gelten. Sorry
Hallo Zusammen,
bin nun 60 Jahre alt und wollte euch mal Fragen, ob man ( wenn ich in Rente gehe) die Hälfte meines Geldes aus ETF‘s rausnehmen kann, weil ich es dann brauchen werde.
Danke schon mal für die Antworten.
Was bedeutet für Dich 'brauchen werde'?
Musst Du zu Deinem Rentenbeginn zwingend zu einem festen Datum eine feste Summe bezahlen (z.B. Reststumme eines Immobilienkredits)?
Grundsätzlich sind Aktien-ETF und feste Zahlungsverpflichtungen keine gute Kombination. Wenn es ganz blöd läuft, kann sich so ein Aktien-ETF auch mal in kurzer Zeit um 30-50% im Wert reduzieren. Wenn Du genau dann Geld benötigst, ist ein Verkauf von ETF-Anteilen eher ungünstig.
Ich würde kein Geld, dass ich auf absehbare Zeit fix benötige in einem Aktien-ETF anlegen. Absehbare Zeit wären für mich so maximal 5 Jahre.
Ich würde bei Bedarf rechtzeitig vorher allmählich Geld aus einem Aktien-ETF hin in 'sichere' Geldanlagen umschichten (z.B. Tages- oder Festgeld bzw. Geldmarktfonds).
Man könnte zur Risikominimierung auch 5 Jahre vor der Zahlungsfälligkeit damit beginnen jedes Jahr 20% der erforderlichen Summe aus dem Aktien-ETF in 'sichere' Geldanlagen umzuschichten.
Wenn einen dann ein Crash auf dem Aktienmarkt erwischt, wären zumindest die Auswirkungen abgemildert.
Jetzt auch noch der Sinn von McProfit
Dem guten Ritschy Wie wird inzwischen der Kopf schwirren bei alten, vielen guten Ratschlägen.
Ich hab das tatsächlich alles gelesen, im Urlaub hat man keine Tageszeitung und viel Zeit
Am besten haben wir die Kommentare gefallen, die darauf hingewiesen haben, dass er letztlich eine Mentalität Frage ist
Es gibt neun mal viele Anleger. Die fühlen sich mit ihren Aktienanlagen wohler, wenn sie parallel noch ein ausreichendes SicherheitS Polster in Cash haben
Damit erträgt man kurz Rückschläge oder auch so genannte Crashs erheblich leichter weil man auf dieses Vermögen kurzfristig nicht angewiesen ist
Es sagt sich hier sehr leicht, dass nach jedem Rückschlag oder einem sogenannten Crash es anschließend wieder aufwärtsgeht
Wenn dieser Fall tatsächlich eintritt, ist es jedoch meist nicht so einfach
Wenn jeden Tag Katastrophenmeldungen von der Börse, die Schlagzeilen beherrschen, und wenn dann noch schlaue Experten, im Fernsehen erzählen, dass diesmal alles anders ist - dann ist das eben ganz anders als im Nachhinein zu sagen, was richtig gewesen wäreund
Wenn dann noch die Ehefrau sagt, ich habe dir gleich gesagt, dass du die Finger von Aktien lassen sollst Dann wird eben doch immer wieder mit Verlust verkauft nach dem Motto „nie wieder Aktien“
auch wenn es Rendite kostet, sollten gerade unerfahrene Anleger ein ausreichendes Cash Polster besitzen -
Viele Grüße Mcprofit
und wenn dann noch schlaue Experten, im Fernsehen erzählen, dass diesmal alles anders ist - dann ist das eben ganz anders als im Nachhinein zu sagen, was richtig gewesen wäreund
Hier musste ich schmunzeln!
Wer kennt es nicht, das Gefühl, beim aktuell eingetretenen Kurseinbruch sei alles anders.
Im Rückblick zeigt sich dann, dass nichts anders war und das genannte Gefühl allenfalls zur Folge hatte, die Chance zum günstigen Einkauf nicht oder viel zu zögerlich genutzt zu haben.
Ist dieses Phänomen erforscht?