Tochter wird 18, ETF Depot mit 25.000€ für Studium - und nun?

Liebe Community,
am Dienstag, den 24. Juni 2025, führen wir ein technisches Update durch. Das Forum wird an diesem Tag zeitweise nicht erreichbar sein.
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  • Unsere Tochter wird Anfang nächstes Jahr 18 und wird dann im Herbst Richtung Studium starten (vermutlich ist noch ein Aupair, Frewilligenjahr, work and travel oder/und „reines“ Reisen dazwischen)

    Auf Ihren Namen läuft ein Depot, das zwischenzeitlich einen Stand von knapp 25.000€ hat (ETF weltweit) Das Geld wurde in unterschiedlichen Raten von den Großeltern seit der Geburt mit dem Ziel der Unterstützung während der Ausbildung eingezahlt. Sie weiß um das Depot und den Zweck, zeigt aber (noch) kein so großes Interesse daran. Selbstverständlich werden wir die weiteren Schritte mit ihr besprechen. Momentan ist es so, dass sie ganz dankbar ist, wenn man mit Vorschlägen kommt. Sollte sie andere Wünsche haben, was gerade aber überhaupt nicht der Fall scheint, dann würden wir es natürlich nach ihren Wünschen gestalten. Schließlich ist es ihr Geld!


    Folgende Gedanken gehen uns durch den Kopf:

    • Es wäre doch langsam an der Zeit, dass Geld zu “ sichern“, so dass sie einen fixen „Grundbetrag“ für Ihr Studium zur Verfügung hat. Der Rest kommt natürlich von uns als Eltern. Hier denke ich tatsächlich daran, alles zu verkaufen und dann eine Festgeldtreppe über 5 Jahre zu bauen, so dass jedes Jahr 5.000 € frei werden. So hätte sie schon jeden Monat gut 400.- €, die sie dann logischerweise für die Monate selbst einteilen muss. Ist ja auch ein Lernfeld 😊Alternativ könne man einen Bankauszahlplan über 5 Jahre abschließen.
      Hier kann man dann jährlich oder sogar monatliche Auszahlung wählen. (Rendite derzeit 2.1%) Dies wäre vermutlich die bequemste Variante mit dem geringsten Verwaltungsaufwand. Zumal viele Banken keine Produkte für Minderjährige anbieten
    • Die zweite Idee ist, die ETF jetzt zu verkaufen und dann zurückkaufen, so dass wir ihr ein versteuertes Depot übergeben können. (Für den Fall, dass Sie nächstes Jahr nach der Schule doch mehr arbeitet als reist…) Beim Wiederkaufen könnte man den Aktienanteil zugunsten Geldmarkt oder Anleihen ETF reduzieren. Der Nachteil ist dann eben, dass die monatlichen Entnahmeraten "unsicher" sind. Und momentan sehen wir nicht, dass sie später Freude daran hat sich um ETF Verkäufe zu kümmern.

    Unsere Tendenz geht gerade zu Lösung 1, - alles verkaufen und Umsichten in einen Festgeldtreppe/Entnahmeplan - weil es planbarer und unkomplizierter ist. Was meint ihr zu diesen Gedanken?
    Vielleicht muss ich noch dazusagen, dass von den Großeltern vermutlich weiterhin (derzeit 100.- /Monat) überwiesen werden. Hier würden wir tatsächlich, unabhängig von den obigen Überlegungen diese 100.- € in Form eines ACWI IMI weiterhin in ihr Depot laufen lassen. Wir wollen ihr ja mitgeben, dass sich Sparen in ein Weltportfolio langfristig lohnt. Das könne sie dann tatsächlich einfach laufen lassen.


    Ich freue mich über Kritik, Gedanken und Vorschläge.

  • Lasst es doch einfach so weiterlaufen. :/ 25k bei 6% p.a. über weitere 40 Jahre ergibt ca. 370k...


    Edit: plus der 100 Euro mtl. als Sparplan wären wir dann sogar bei 623k :)

  • Hm… also verkaufen, Steuer zahlen und Geld ausgeben?


    Hier steht nichts darüber welche Ausgaben denn bei ihr anstehen werden, wie die Wohnsituation sein wird und ob es Einnahmen geben wird (einmal steht was von Studium, einmal von Ausbildung).


    Wenn sie das Geld komplett wirklich braucht und es auch nicht weniger werden darf in nächster Zeit… okay… wobei sich der Welt-ETF noch nicht mal richtig erholt hat.



    Aber wenn sie nicht alles braucht, geringe Ausgaben hat, eventuell Einkünfte, dann würde ich das Geld nicht direkt voll verprassen sondern weiter als ETF laufen lassen. Rechnet ihr halt mal vor was die 25k in 10, 20 oder 30 Jahren wert sein könnten. Mir scheint sie hat da keine Ahnung, gleichzeitig aber auch nicht den direkten Bedarf es jetzt schon direkt auszugeben.

  • Ein Verkauf ist prinzipiell nicht nötig.

    Steuerlich auch nicht.


    Bei welcher Bank ist das?

    Eventuell einen Teil verkaufen und in zeitlich auslaufende Anleihen umschichten.

    Besser als Festgeld.


    Wegen den Kosten ist der Broker wichtig.

  • Hallo zusammen,

    einen Bankauszahlplan - auf keinen Fall.

    Wenn das Geld aktuell nicht gebraucht wird - laufen lassen.

    Zuzahlungen einstellen und auf ein Tagesgeld umleiten. Wenn das nicht reicht natürlich mehr.

    Könnte der Welt ETF nicht schon für die Altersversorgung sein?

    Die Finanzbildung des Kindes sollte intensiviert werden.

    Finanztip Schule hat einiges dazu vorbereitet ggf. auch die Finanztip Academy.

    LG

  • Es wäre doch langsam an der Zeit, dass Geld zu “ sichern“, so dass sie einen fixen „Grundbetrag“ für Ihr Studium zur Verfügung hat. Der Rest kommt natürlich von uns als Eltern.

    Ich glaube es ist anders rum.

    Ihr als Eltern seid für den Grundbetrag zuständig, Luxus/Anschaffungen kann sie dann aus ihrem eigenen Geld machen.


    Wenn sie das mit 18 alles auf den a Kopf kauen will, dann langsam umschichten, ansonsten so lassen.

  • Edit: Gleichzeitig gleicher Gedanke wie itschytoo.

    • ... so dass sie einen fixen „Grundbetrag“ für Ihr Studium zur Verfügung hat. Der Rest kommt natürlich von uns als Eltern. ...

    Müsste es nicht umgekehrt sein? Ihr zahlt ihr den Unterhalt, der ja ein fixer Grundbetrag ist, und sie überlegt, was sie zusätzlich aus ihrem eigenen Vermögen als Extra braucht oder auch nicht.

  • Unsere Tochter wird Anfang nächstes Jahr 18 und wird dann im Herbst Richtung Studium starten (vermutlich ist noch ein Aupair, Freiwilligenjahr, work and travel oder/und „reines“ Reisen dazwischen)


    Auf Ihren Namen läuft ein Depot, das zwischenzeitlich einen Stand von knapp 25.000€ hat (ETF weltweit) Das Geld wurde in unterschiedlichen Raten von den Großeltern seit der Geburt mit dem Ziel der Unterstützung während der Ausbildung eingezahlt. Sie weiß um das Depot und den Zweck, zeigt aber (noch) kein so großes Interesse daran.

    Da haben die Eltern bezüglich der Finanzerziehung offensichtlich keinen besonders tollen Job abgeliefert.

    Folgende Gedanken gehen uns durch den Kopf:

    • Es wäre doch langsam an der Zeit, dass Geld zu “sichern“, so dass sie einen fixen „Grundbetrag“ für Ihr Studium zur Verfügung hat.

    Unbedingt! Die junge Dame hat ja eine Restlebenserwartung von lediglich 80 Jahren. Es ist nicht auszudenken, wenn ihr jetzt ein Börsencrash dazwischenkommen würde. Den könnte sie in ihrem Restleben ja nie wieder aufholen.

    • Hier denke ich tatsächlich daran, alles zu verkaufen und dann eine Festgeldtreppe über 5 Jahre zu bauen, so dass jedes Jahr 5.000 € frei werden. So hätte sie schon jeden Monat gut 400.- €, die sie dann logischerweise für die Monate selbst einteilen muss. Ist ja auch ein Lernfeld 😊Alternativ könne man einen Bankauszahlplan über 5 Jahre abschließen.
      Hier kann man dann jährlich oder sogar monatliche Auszahlung wählen. (Rendite derzeit 2.1%) Dies wäre vermutlich die bequemste Variante mit dem geringsten Verwaltungsaufwand. Zumal viele Banken keine Produkte für Minderjährige anbieten.

    Tja, wenn der Vater ein Sicherheitssparer ist, kann er ja kaum auf einen andern Gedanken kommen.

    • Die zweite Idee ist, die ETF jetzt zu verkaufen und dann zurückkaufen, so dass wir ihr ein versteuertes Depot übergeben können. (Für den Fall, dass Sie nächstes Jahr nach der Schule doch mehr arbeitet als reist…) Beim Wiederkaufen könnte man den Aktienanteil zugunsten Geldmarkt oder Anleihen ETF reduzieren. Der Nachteil ist dann eben, dass die monatlichen Entnahmeraten "unsicher" sind. Und momentan sehen wir nicht, dass sie später Freude daran hat sich um ETF Verkäufe zu kümmern.

    Es ist sicher keine schlechte Idee, Bilanz zu ziehen und den Steuerfreibetrag (Krankenkassenfreibetrag!) zu nutzen, solange das geht. Insoweit könnte man das Depot schon einmal umsetzen.


    Ansonsten bin ich Aktienfreund und Du Sicherheitssparer, wir beide können also nicht zusammenkommen.

    Unsere Tendenz geht gerade zu Lösung 1: Alles verkaufen und umschichten in einen Festgeldtreppe/Entnahmeplan - weil es planbarer und unkomplizierter ist. Was meint ihr zu diesen Gedanken?

    Du wirst Deiner Tochter eine Antwort geben müssen, wenn sie Dich fragt, warum Du von Aktien auf Renten umgeschichtet hast.


    Hätte ich eine 17jährige, würde ich sie in die Entscheidung einbinden (wobei ich im Zweifelsfall die Möglichkeit hätte, ihr das Gap Year auch dann zu finanzieren, wenn ein ausrastender Donald die Börsen zum Absturz bringt).

    Wir wollen ihr ja mitgeben, dass sich Sparen in ein Weltportfolio langfristig lohnt.

    Eben drum willst Du ja das Vermögen "sichern" (sprich: In festverzinsliche Papiere mit einer Verzinsung unter der Inflation umschichten).


    Für mich ist das widersprüchlich. Aber schließlich ist Sicherheit das wichtigste auf der Welt.


    :)

  • Danke schon mal. Zu den Nachfragen, bzw. als zusätliche Erklärung:


    - Uns ist klar, dass wir für den Grundbetrag während ihrer Ausbildung zuständig sind. Dennoch möchten wir den "Wunsch" der Großeltern nachkommen. Dies ist übrigens auch für unsere Tochter völlig okay. Zumal sie an anderer Stelle Dinge von uns bekommt, die nicht mit Grundversorgung zu tun haben :) Dies hier auszuführen, würde allerdings denn Rahmen hier sprengen.


    - Das Depot ist bei der ING (kann aber natürlich geändert werden)


    - Bei der ganzen Fragestellung geht es nicht um Luxus/Anschaffungen/Verprassen. Das Geld wurde dazu angespart um mit den Lebensunterhalt während der Ausbildung (hier: Studium) zu decken. Genau diesem Zweck möchten wir es zuführen und zwar komplett! Es soll gerade nicht für ihre Rente stehen bleiben. Die Frage ist nicht, ob Geld für den Lebensunterhalt entnommen wird, sondern es geht hier um das wie. Und bei dem Wie geht es um Einfachheit. Die Rendite wurde wie geplant eingefahren, dies lief alles gut, jetzt geht es in Richtung ausgeben!


    - Ich kann mittlerweile gerade gut damit leben, dass Finanzen (noch) nicht interessant für sie sind. Das hat auch nichts damit zu tun, dass wir die Thematik aussparen, Kinder sind eben unterschiedlich. Ich bin sehr überzeugt, dass dies alles noch kommt. Es ist ja auch schön zu sehen, dass sie extrem motiviert und wissbegierig ist und vermutlich einen hervorragenden Schulabschluss haben wird. Und ich erlebe meine Tochter auch nicht so, dass sie ihr Taschengeld alles sinnlos raushaut.

  • Kann man für das Depot nicht einen Auszahlplan anlegen, der dann immer nur die Anteile verkauft, die zum Lebensunterhalt benötigt werden? Hätte den Vorteil, dass der Rest jeweils weiter von der Aktienentwicklung profitiert. Unabhängig davon könnten die Großeltern diesen weiter sponsern.

    Nicht zu vernachlässigen wäre bei einem Verkauf ggf. die Steuern, die bei so einem großen Verkauf fällig würden. Der Freibetrag (1000 €) könnte nur 1x zur Anrechnung gebracht werden. Wenn der Auszahlplan aber z.B. über 5 Jahre läuft, würden auch 5 Freibeträge zur Berücksichtigung kommen können. Wenn davon keine weiteren Beträge berücksichtigt werden, könnte es für die Tochter also ggf. ganz ohne Steuerzahlung ausgehen.

    Eine Festgeldtreppe lohnt sich imho bei den gesunkenen Festgeldzinsen nicht mehr. Es würde wohl so gerade die Inflationskosten einbringen.

    Nachtrag: Während ich dies schrieb, sind bereits andere Einträge eingegangen. Trotzdem lasse ich es stehen.

  • Tja, wenn der Vater ein Sicherheitssparer ist, kann er ja kaum auf einen andern Gedanken kommen.

    Ist man ein Sicherheitssparer, wenn man für sein Kind über 17 Jahre auschließlich in weilteweite streuende ETF für einen definiierten Anlagezweck anlegt und sich dann 1 Jahr vor dem definierten Verwendungszweck sich Gedanken dazu macht, wie man das logistisch macht? Wäre mir neu!

  • Ist man ein Sicherheitssparer, wenn man für sein Kind über 17 Jahre auschließlich in weilteweite streuende ETF für einen definiierten Anlagezweck anlegt und sich dann 1 Jahr vor dem definierten Verwendungszweck sich Gedanken dazu macht, wie man das logistisch macht? Wäre mir neu!

    Bis dahin sicherlich nicht, jetzt scheint es aber in diese Richtung zu gehen. Aber auch in deinem (euren) Fall kann man ohne Kenntnis, wann wird wieviel benötigt, keine Hilfestellung leisten.

  • Das Geld wurde dazu angespart um mit den Lebensunterhalt während der Ausbildung (hier: Studium) zu decken. Genau diesem Zweck möchten wir es zuführen und zwar komplett!

    Wenn der Zweck der Lebensunterhalt während des Studiums ist, dann wurde es falsch geschenkt, da dann die Schenkung an die Eltern nicht das Kind hätte gehen dürfen.


    Es ist das alleinige Geld der Tochter, warum sollte sie es für den Lebensunterhalt ausgeben müssen? Gerade wenn sie sich noch nicht für Finanzen interessiert, sollte es doch erst recht einfach liegen bleiben, bis sie sich interessiert.


    Unnötig das gesamte Geld für den den Lebensunterhalt auszugeben, das kann doch nicht im Sinne der Tochter sein. Höchstens im Sinne der Großeltern, aber die haben es ja verschenkt. Und Du muss im Sinne der Tochter nicht der Großeltern oder in deinem eigenem Sinne handeln.

  • Nicht zu vernachlässigen wäre bei einem Verkauf ggf. die Steuern, die bei so einem großen Verkauf fällig würden. Der Freibetrag (1000 €) könnte nur 1x zur Anrechnung gebracht werden.

    Eine Festgeldtreppe lohnt sich imho bei den gesunkenen Festgeldzinsen nicht mehr. Es würde wohl so gerade die Inflationskosten einbringen.

    Es liegt eine NVA vor, insofern ist ein Komplettverkauf kein Problem.

    Die Festgeldtreppe sehe ich auch nicht zur weiteren Rendite. Das ist klar, dass es maximal Inflationsausgleich gibt. Die Rendite wurde ja bereits eingefahren.

  • Ist man ein Sicherheitssparer, wenn man für sein Kind über 17 Jahre auschließlich in weltweite streuende ETF für einen definierten Anlagezweck anlegt und sich dann 1 Jahr vor dem definierten Verwendungszweck sich Gedanken dazu macht, wie man das logistisch macht?

    Ja. :)


    Zähle einfach, wie oft Du auf Sicherheit abhebst, dann merkst Du es vielleicht selber.


    Geld bekommt seinen Wert dadurch, daß man es sinnvoll ausgibt - und was sinnvoll ist, das bestimmt derjenige, dem das Geld gehört. Wenn Deine Tochter Schlag 18 sagt, sie wolle das Geld für eine Karre ausgeben, dann soll sie das tun. Wenn sie das Geld zurückhalten will und sich sagt: Ich nehme davon, wenn ich es brauche, dann soll sie das auch tun. Dann liegt das Geld eben weiter im Depot und kommt nicht Monat für Monat von einem Auszahlplan aufs Girokonto, den ihr werter Vater ihr aufdrückt.


    Wenn man jung ist, sollte man sein Geld in Aktien stecken und nicht in festverzinsliche Papiere. Für den Sicherheitsaspekt bist ohnehin Du zuständig, denn Du zahlst ihr regelmäßig Unterhalt. Und wenn ihr das Geld knapp wird, gibst Du es ihr ohnehin besser mit warmen Händen, als daß sie es in 40 Jahren erbt. Jetzt hat sie nämlich mehr davon.


    Du solltest finanziell erheblich leistungsfähiger sein als sie. Selbst wenn ihr Depot auf die Hälfte einknackt, sind das nur 12.000 € - die solltest Du in diesem Extremfall zulegen können.


    Ein guter Bekannter hat eine Tochter, die mit dem Studium fast fertig ist. Sie hat Wert darauf gelegt, ihren Lebensunterhalt selbst zu verdienen. Unterhalt haben sie ihr trotzdem gezahlt. Sie hat dieses Geld aber zur Seite gelegt und gespart, weil sie selbst genug für ihren Lebensunterhalt verdient hat. Ihre Eltern sind wohlbetucht, so daß sie an die Erbschaftsteuer denken müssen. Also haben sie angefangen, ihr passend etwas zu geben. Sie hat es beiseitegelegt und schon ein stattliches Depot zusammen.


    Geld ist Selbständigkeit. Dazu gehört das Sammeln (also das Sparen), das Anlegen und das Ausgeben.


    Hätte ich eine solche Tochter wie die oben beschriebene, wäre ich mächtig stolz auf sie. Sie wird ihren Weg gehen.

  • Wenn das Depot durch Verkauf aufgelöst wird, hat SIE 25000 € steuerpflichtiges Einkommen. Die NVA würde also nicht den ganzen Betrag von 25000 Euro, sondern nicht mal die Hälfte abdecken. 12096 Euro = Grundfreibetrag für einen Single.

    Nichtveranlagungsbescheinigung – was ist das?
    Wer wenig verdient, aber hohe Kapitalerträge hat, kann eine Nichtveranlagungsbescheinigung beantragen. Wir zeigen, was das bringt.
    www.vlh.de

  • Wenn das Depot durch Verkauf aufgelöst wird, hat SIE 25000 € steuerpflichtiges Einkommen. Die NVA würde also nicht den ganzen Betrag von 25000 Euro, sondern nicht mal die Hälfte abdecken. 12096 Euro = Grundfreibetrag für einen Single.

    https://www.vlh.de/kaufen-inve…einigung-was-ist-das.html

    Das Depot läuft auf den Namen der Tochter. Wenn es einmal umgesetzt wird, versteuert sie den Gewinn und nicht das Kapital. Eine relevante Zahl diesbezüglich ist nicht der in diesem Zusammenhang regelmäßig genannte Grundfreibetrag, sondern die Grenze der Krankenkasse, ab der die Familienversicherung wegfällt. Und das sind etwa 7000 € im Jahr. Wenn sie also von den 25 T€ mehr als 7 T€ Gewinn hat, verteilt man die Umsetzaktion besser auf mehrere Jahre.

  • Ich würde auf keinen Fall verkaufen, wenn es mein Kind wäre und ich prinzipiell die Möglichkeit hab ihr Unterhalt fürs Studium zu zahlen.


    Der eigentliche Wert des Depots liegt darin ihr den Umgang mit Geld beizubringen und ihr Startkapital für den eigenen Vermögensaufbau zu geben. Ihr Haupkonto sollte bei der ING sein, so dass sie bei jedem Login den Depotwert sieht. Zu sehen, wie eine solche Summe langfristig an Wert gewinnt, hat ein riesiges Potential für die finanzielle Bildung.


    Es sollte ihre Entscheidung sein, wie sie damit umgeht. Als Denkanstoß mitgeben, dass sie vielleicht etwas verkauft (~3-5k) für ein Sicherheitspolster im Tagesgeld-Konto (der "Notgroschen"), aber lasst sie selber verkaufen (oder eben entscheiden es nicht zu tun).

    Dann fürs Studium ganz normal monatlich Unterhalt überweisen. Genug um die absolut notwendigen Ausgaben fürs Studium zu decken, aber nicht für Luxus.

    Anregen sich einen kleinen Job zu suchen, den man realistisch neben dem Studium ausüben kann (so ein 450€ Minijob, nix großartiges. Vielleicht auch als studentische Hilfskraft an der Uni, dann lernt man noch was dabei). Eben um damit Urlaube etc zu finanzieren.


    Ihr seid sowieso unterhaltspflichtig während der ersten Ausbildung. Das Depot läuft auf ihren Namen. Es ist weder rechtlich okay noch pädagogisch sinnvoll sie zu zwingen aus dem Depot ihr Studium zu finanzieren.

    Dann hättet ihr das auf euren Namen laufen lassen müssen, mit dem Ziel daraus den gesetzlich vorgesehen Unterhalt zu zahlen.... Jetzt ist es ihr Eigentum.

  • Hallo zusammen,

    Wie mit dem ETF-Depot der Tochter zum Studienstart umgehen?

    Wenn das Ziel der Geldanlage von Beginn an die finanzielle Unterstützung während der Ausbildung war, ist es sinnvoll, das Vermögen nun auch entsprechend einzusetzen. Dennoch gilt:


    Wer Geld langfristig in Aktien angelegt hat,


    muss nicht automatisch mit dem Studienstart alles verkaufen. Gerade bei einer so jungen Person kann eine gewisse Aktienquote weiterhin sinnvoll sein. Es kommt auf Planung, Aufteilung und Kommunikationsbereitschaft an.

    Klare Zielsetzung klärt vieles

    Das Geld wurde über viele Jahre gezielt für das Studium der Tochter angespart – in einem breit gestreuten Welt-ETF, was eine sehr gute Entscheidung ist. Jetzt steht die Verwendung an. Wichtig ist, zunächst zu klärne, was konkret mit dem Geld finanziert werden soll: Wird ein regelmäßiger monatlicher Zuschuss benötigt oder eher ein flexibler Puffer für Reisen, Praktika oder Anschaffungen? Je konkreter das Ziel, desto einfacher lässt sich eine passende Lösung finden.

    Teilweise Umschichtung kann sinnvoll sein

    Eine vollständige Umschichtung in Festgeld ist nicht notwendig, kann aber als Teilstrategie sinnvoll sein. Wer zum Beispiel weiß, dass in den nächsten fünf Jahren jedes Jahr 5.000 Euro gebraucht werden, kann diesen Teil absichern – etwa über ein Tagesgeldkonto oder eine Festgeldtreppe. Der Rest kann weiterhin investiert bleiben, idealerweise in einem Welt-ETF mit moderatem Risiko. So wird Planungssicherheit mit dem Potenzial für Wertzuwachs kombiniert.

    Ein Auszahlplan ist eine flexible Alternative

    Ein ETF-Auszahlplan kann eine gute Lösung sein, um regelmäßige Entnahmen zu ermöglichen und dennoch vom Kapitalmarkt zu profitieren. Die Tochter verkauft dabei monatlich oder jährlich automatisch Anteile, die Tochter erhält das Geld aufs Konto. Bei vielen Onlinebrokern lässt sich ein solcher Plan unkompliziert einrichten.

    Vorteil: Die steuerliche Belastung verteilt sich über die Jahre und die restlichen Anteile bleiben investiert.

    Steuerliche Aspekte nicht außer Acht lassen

    Ein einmaliger Komplettverkauf kann zu steuerlichen Nachteilen führen, da der Freibetrag nur einmalig genutzt werden kann.

    Mit einem gestreckten Entnahmeplan lässt sich der Steuerfreibetrag jährlich neu ausnutzen. Auch eventuelle BAföG-Relevanz oder Auswirkungen auf Familienversicherung in der Krankenkasse sollten berücksichtigt werden.

    Einbindung der Tochter als Lernchance nutzen

    Auch wenn die Tochter aktuell wenig Interesse zeigt – sie ist bald volljährig und muss künftig Verantwortung für das Depot übernehmen. Jetzt ist ein guter Zeitpunkt, sie mit einzubeziehen, damit sie versteht, wie Geldanlage funktioniert. Ein einfaches Setup hilft hier weiter – zum Beispiel ein Mix aus Tagesgeld und einem ETF mit Auszahlplan. Die Finanztip Academy oder die Inhalte der Finanztip Schule können dabei als Einstieg helfen.


    Es muss nicht alles auf einmal verkauft werden. Wer Planungssicherheit möchte, kann den voraussichtlich benötigten Teil absichern und den Rest weiter in einem Weltportfolio lassen. Ein ETF-Auszahlplan kann Aufwand sparen und steuerlich günstiger sein.


    Die Tochter sollte nach Möglichkeit eingebunden werden


    – nicht um alles allein entscheiden zu müssen, sondern um mit Unterstützung Verantwortung zu übernehmen.

    LG

  • Ich würde auf keinen Fall verkaufen, wenn es mein Kind wäre und ich prinzipiell die Möglichkeit hab ihr Unterhalt fürs Studium zu zahlen.

    Hier liegt dein Fehler, das Depot läuft auf den Namen der Tochter, ausschließlich sie kann verkaufen, egal wer eingezahlt hat. Da in dem momentan geschilderten Fall, die Kommunikation in der Familie komplett zu fehlen scheint, macht es wenig bis keinen Sinn irgendwas zu empfehlen. Der Fall ist hier im Forum falsch, besser alle Beteiligten würden sich an einen Tisch setzen und die Möglichkeiten besprechen und danach vorgehen.