ETF-Duell der Giganten: Kommer-ETF vs. MSCI World – Mein Selbstversuch im Wochentakt

  • Lieber Taust  Schwachzocker und jetzt auch wieder@Irving

    Ich kann dieser Diskussion nicht mehr folgen!

    Bin ich da der Einzige? - und ist das jetzt doch ein Zeichen von Altersdemenz oder sind hier nur noch Superprofis unterwegs wo man sich als Normalsterblicher am besten ausklinkt.

    Gruss McProfit

    Ich klinke mich da inzwischen auch aus.

    Ich habe eine Weile versucht, die Argumente nachzuvollziehen, und komme immer wieder zu dem Ergebnis

    a) Es wiederholt sich.

    b) Ich sehe keinen Beleg, dass ein anderer Ansatz wirklich zwingend besser wäre als Marktkapitalisierung (unter der Berücksichtigung der realen Bedingungen, also verfügbares Angebot, TER, Aufwand bei der Anlage und beim Rebalancing, Abhängigkeit vom eigenen Anlagezeitraum usw...).

    c) Es kommen immer wieder sehr subjektive Argumente durch (der gefühlte "Klumpen", die angeblich "zu hohen" Bewertungen, die mögliche "Blase"). Mir hat noch niemand für mich verständlich und nachvollziehbar erklären können, woher diese Einschätzung kommt und wer entscheidet, wann eine Bewertung "zu hoch" ist.

    d) Done is better than perfect. Ich habe meinen Sparplan auf einen MSCI World, ich lasse ihn laufen egal was in der Welt und an der Börse passiert (seit jetzt bald 4 Jahren), und habe für mich die Gewissheit, dass es jedenfalls nicht die schlechteste Lösung ist (vielleicht auch nicht die beste - aber das ist mir egal).

  • Lieber Taust  Schwachzocker und jetzt auch wieder@Irving

    Ich kann dieser Diskussion nicht mehr folgen!

    Bin ich da der Einzige? - und ist das jetzt doch ein Zeichen von Altersdemenz oder sind hier nur noch Superprofis unterwegs wo man sich als Normalsterblicher am besten ausklinkt.

    Gruss McProfit

    Du bist nicht allein ;) Das liest sich für mich nach dem verzweifelten Kampf um die Nachkommarendite.

  • Ich kann dieser Diskussion nicht mehr folgen!

    Im Grunde geht es seit Wochen nur um die Frage, ob man einfach einen nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF kaufen soll oder ob man seinen Aktienteil anders strukturieren sollte.
    ETFs wie der MSCI World, die nach Marktkapitalisierung aufgebaut sind, gewichten die Aktien nach ihrem Börsenwert. Das führt dazu, dass wenige Unternehmen mit sehr hohem Börsenwert einen überproportional großen Anteil einnehmen. Allein Microsoft hat im MSCI World einen größeren Anteil als alle gelisteten deutschen Unternehmen zusammen.

    Vereinfacht gesagt: Einige wenige „Dickschiffe“ machen fast die Hälfte des Index aus, während sich die restliche Hälfte auf über tausend kleinere Unternehmen verteilt.

    Nun stellt sich die Frage: Ist das eine Übertreibung, die bald in einer Abwertung dieser Dickschiffe münden könnte? Oder ist das völlig in Ordnung, weil die Gewichtung eben die tatsächlichen Börsenwerte widerspiegelt und somit „der Markt das so will“?

    Taust meint, man sollte sich breiter aufstellen, insbesondere wenn man größere Summen investiert, um eine mögliche Sektorrotation abzufedern.
    Schwachzocker sieht das anders: Man solle den Markt einfach entscheiden lassen.

    Das Problem: Von dieser vermeintlichen „Überbewertung“ ist nun schon seit über zwölf Jahren die Rede und dennoch haben Anleger, die weiter auf marktkapitalisierte ETFs gesetzt haben, profitiert. Seit den ersten Warnungen haben nämlich genau diese „überbewerteten“ Dickschiffe noch einmal um rund 1.000 Prozent zugelegt (siehe NASDAQ).

    Taust argumentiert, man könne das Risiko senken, wenn man sich breiter aufstellt.
    Schwachzocker widerspricht. Durch diese Abkehr von der Marktkapitalisierung entstünden neue Risiken. Anmerkung von mir: Wenn man die Dickschiffe reduziert, muss das Kapital schließlich irgendwohin – etwa in europäische oder japanische Unternehmen sowie in kleinere Firmen. Damit entstehen jedoch ganz andere Risiken: geopolitische (Russland, China), strukturelle (träge Wirtschaft in Europa, Bürokratie) oder unternehmensspezifische (höheres Risiko bei kleineren Firmen, alte Industrien usw.).

    Es gibt viele Experten, die die eine Position vertreten – und ebenso viele, die das Gegenteil sagen.

    Ich denke, dass es langfristig keinen sehr großen Unterschied machen wird und die Hebel woanders liegen. Ich selbst lege mit dem Gerd-Kommer-ETF nicht nach Marktkapitalisierung an und habe sehr viele kleine Unternehmen, Value-Unternehmen und weniger Firmen aus den USA. Der ETF begrenzt ,,Dickschiffe" auch auf 1% je Titel. Für mich hat sich das bisher ausgezahlt. Das war allerdings reines Glück beim Timing. Für viele, die den Gerd-Kommer-ETF seit Auflage haben, hat es sich bisher nicht ausgezahlt. Wie es in den kommenden Jahren werden wird, weiß ich nicht. Ich gehe allerdings von einer (kleinen) Outperformance nach Kosten aus.

  • Im Grunde geht es seit Wochen nur um die Frage, ob man einfach einen nach Marktkapitalisierung gewichteten ETF kaufen soll oder ob man seinen Aktienteil anders strukturieren sollte.

    Danke für die verständliche Erläuterung. Aber warum eröffnen die Protagonisten dann nicht einfach einen Thread genau zu dieser Fragestellung? Statt diese über diverse Threads verteilt zu diskutieren? :/ Dann wäre es für alle anderen einfacher, diesen Thread nicht zu abonnieren 8o

  • Taust meint, man sollte sich breiter aufstellen, insbesondere wenn man größere Summen investiert...

    Das meint er, ja. Er tut es aber nicht. Er stellt sich nicht breiter auf, sondern verschiebt lediglich die Gewichtung. Er meint, dass die anderen nichts wissen, er jedoch.

    Danke für die verständliche Erläuterung. Aber warum eröffnen die Protagonisten dann nicht einfach einen Thread genau zu dieser Fragestellung?...

    Das hat der Protagonist Schwachzocker gemacht. Aber auch das will Taust offenbar nicht verstehen.

  • Ich kann dieser Diskussion nicht mehr folgen!

    Ich würde dieser "Diskussion" - en Detail jedenfalls - gar nicht folgen wollen.

    Bin ich da der Einzige?

    Vermutlich nicht.

    ist das jetzt doch ein Zeichen von Altersdemenz ...

    Höchstwahrscheinlich nicht.

    oder sind hier nur noch Superprofis unterwegs wo man sich als Normalsterblicher am besten ausklinkt.

    Mich wundert ein bißchen - oder eher ein bißchen mehr - aufgrund der Schreibfrequenz, wieviel Tagesfreizeit einige der Protagonisten (bzw. "Superprofis" - um Deine Formulierung aufzugreifen) zu haben scheinen, obwohl (zumindest teilweise) noch als Beschäftige unterwegs sprich im erwerbsfähigen Alter ...

    Eventuell könnte hier - unter einer Kosten bzw. Aufwand/Nutzen-Betrachtung - der Fokus auf das eigene Humankapital und dessen Einsatz finanziell gesehen deutlich mehr einbringen. Insbesondere auch in Form unternehmerischer Tätigkeit und/oder aktiver Bewirtschaftung der eigenen Mittel. Einerseits.

    Aber wenn das gar nicht im Vordergrund steht - sondern eher das "Recht haben", mag das natürlich wieder anders aussehen. Andererseits.

    Eventuell wollen die "Superprofis" aber auch nur ehrenamtlich und rein altruistisch Informations- und Aufklärungsarbeit leisten. :)


    Dir, lieber McProfit, weiter einen schönen Ruhestand bei möglichst eiserner Gesundheit !

  • Es gibt viele Experten, die die eine Position vertreten – und ebenso viele, die das Gegenteil sagen.

    Das ist ja das schöne am Kommer und seinem Anlageprinzip ist ja, dass es der Theorie nach völlig fundiert ist. Daher erspriest sich die Diskussion hier ja auch so schön lebhaft, weil da ist grundsätzlich was dran. Anders als manch andere Anlageprodukte ist der Kommer ETF eben kein Quacksalberprodukt.

    Der Schönheitsfehler liegt nur leider darin begründet, dass die Strategie bisher einfach nicht aufgeht. Ich mein ist das ein Beinbruch? Nö, du hast etwa 70% der Performance vom World, kein höheres Risiko, die meisten Anleger wären stolz so ein tolles Produkt im Depot zu haben.

    Nur betreibt Kommer eben einen heiden Aufwand, der sich bisher nicht ausgezahlt hat. Weder bei der Rendite noch beim Risiko.

    Daher der vorsichtige Versuch überhaupt mal die Frage in den Fokus zu rücken, ob ich allein mit der Anlage im Aktienmarkt diese Ziele erreichen kann. Sprich, vielleicht hat jemand Lust sich mal mit dem Themenfeld Multi-Asset auseinander zu setzen, wobei da landest du dann bei Arero :P

  • Nur betreibt Kommer eben einen heiden Aufwand, der sich bisher nicht ausgezahlt hat. Weder bei der Rendite noch beim Risiko.

    Ich denke, dass der Zeitraum noch zu kurz ist. Der ETF macht ziemlich genau das was die ,,Bestandteile" des ETFs erwarten lassen.

    Renditen seit Auflage (6/2023) des Gerd-Kommer-ETF (nach Kosten):

    Aktien-SegmentRendite
    Global inkl. Small Caps und Emerging Markets40,36%
    Gerd Kommer36,91%
    Emerging Markets inkl. Small Caps36,14%
    Europa Großunternehmen31,61%
    Japan Großunternehmen28,43%
    Kleine Unternehmen Industrieländer26,66%
    USA Großunternehmen48,65%


    Rendite 2025 (nach Kosten)

    Aktien-SegmentRendite
    Global inkl. Small Caps und Emerging Markets8,81%
    Gerd Kommer9,44%
    Emerging Markets inkl. Small Caps18,72%
    Europa Großunternehmen16,41%
    Japan Großunternehmen11,02%
    Kleine Unternehmen Industrieländer5,37%
    USA Großunternehmen5,50%
  • Es sind durchaus auch andere Betrachtungsweisen zulässig. Sie sind aber nicht sinnvoll. Jedenfalls kannst Du denn Sinn nicht erklären. Du sagst einfach: "Heißa, ich mache mal etwas anders zum Maßstab. Wir leben ja in einem freien Land."

    Nein, Du solltest erklären, warum Dein Masstab besser ist wenn Du andere aks Quatsch bezeichnest. Ich sage alle sind willkürlich.

  • Genau, der Kommer löst sein Versprechen bei der Entklumpung des Portfolios durchaus ein. Ultradiversifikation nennt er das wohl. Soweit würde ich schätzen haben wir auch einen Konsens. Verglichen mit einem ACWI IMI (Beispiel war oben im link), der ja nach diesem Maßstab ebenfalls Ultradiversifiziert aber rein MCap gewichtet ist, sehen wir eben, dass vor allem seine BIP Gewichtung und der Factor-Tilt bisher zumindest bei der Rendite keinen positiven Beitrag leisten konnte. Wäre ja schön wenn sich das mal ändert.

  • na wenn ich mir die letzten 3 Jahre ansehe, dann laufen World, ACWI und Kommer doch ziemlich exakt im Gleichtakt Hand in Hand:


    Es kann doch nicht wirklich jemand ernsthaft glauben, dass er einem KI crash im MSCI World entkommen kann indem er in einen der zwei anderen "diversifiziert"?

    Einen Teil im Geldmarkt zu lassen hilft, aber dafür brauch ich keinen Mischfonds mit nochmal Gebühren außenrum; Festgeld kann ich auch selber anlegen.