Immobilie verkaufen und Geld voll bzw. ganz in ETFs?

  • Ich bin 30 Jahre alt und aktuell überwiegend in Form dieser 1 Immobilie investiert. Das Depot wächst aber zukünftig, da ich hier auch von meinem Gehalt reinspare.

    Für eine 30jährige hast Du mit dieser Wohnung schon ein erkleckliches Vermögen zusammen. Vermutlich hast Du das nicht alles selber gemacht, sondern Deine Eltern (oder sonstwer) hat Dir zumindest beim Anschub geholfen. Aber egal, jetzt ist es so.

    Es ist jetzt aber schon die Frage, wohin Du gehst. Man kann mit Immobilien gut Geld verdienen (dann allerdings mit dicken Schulden, was - siehe Christoph Gröner - auch danebengehen kann), man kann auch diversifizieren, sprich: Meinethalben die Wohnung stehen lassen und jetzt erstmal ein Aktiendepot aufbauen. Natürlich kannst Du die Wohnung auch verkaufen und mit dem Geld andere Wohnungen kaufen oder halbe-halbe oder ... oder. ..

    Laß Dir Zeit mit Deiner Entscheidung, lies Dich schlau und beratschlage Dich mit Deinen Eltern oder demjenigen, der Dir damals beim Kauf dieser Wohnung geholfen hat.

  • Für eine 30jährige hast Du mit dieser Wohnung schon ein erkleckliches Vermögen zusammen. Vermutlich hast Du das nicht alles selber gemacht, sondern Deine Eltern (oder sonstwer) hat Dir zumindest beim Anschub geholfen. Aber egal, jetzt ist es so.

    Es ist jetzt aber schon die Frage, wohin Du gehst. Man kann mit Immobilien gut Geld verdienen (dann allerdings mit dicken Schulden, was - siehe Christoph Gröner - auch danebengehen kann), man kann auch diversifizieren, sprich: Meinethalben die Wohnung stehen lassen und jetzt erstmal ein Aktiendepot aufbauen. Natürlich kannst Du die Wohnung auch verkaufen und mit dem Geld andere Wohnungen kaufen oder halbe-halbe oder ... oder. ..

    Laß Dir Zeit mit Deiner Entscheidung, lies Dich schlau und beratschlage Dich mit Deinen Eltern oder demjenigen, der Dir damals beim Kauf dieser Wohnung geholfen hat.

    Ja, das Geld kam größtenteils über eine vorab Schenkung meiner Eltern, da diese mir das Geld nicht erst im Erbfall, sondern teilweise schon jetzt übergeben wollten. Ich mache mir jetzt nochmal in Ruhe Gedanken und hoffe, dass ich eine passende Lösung finde.

  • Laß Dir Zeit mit Deiner Entscheidung, lies Dich schlau und beratschlage Dich mit Deinen Eltern

    Ja, das Geld kam größtenteils über eine vorab Schenkung meiner Eltern, da diese mir das Geld nicht erst im Erbfall, sondern teilweise schon jetzt übergeben wollten.

    Wunderbar! Solche Eltern hätte ich auch gern, das Geld könnte ich auch brauchen.

    Du hast Dir in den letzten Jahren nicht viel Gedanken über Geldanlage machen müssen, weil Du nur das Darlehen abtragen wolltest. Infolgedessen hast Du jetzt kein Konzept, wo Du finanziell hinwillst. Da gibt es eine Menge Möglichkeiten, in jedem Fall nimmst Du aber eine Menge Geld in die Hand, das auch weg sein kann. Gerade mit Immobilien geht das ganz leicht. Immobilien kosten bereits beim Einstieg viel Geld, das weg ist (hohe Transaktionskosten). Laß Dich von der Steuerersparnis nicht blenden! Die Steuer ist ein Argument bei der Geldanlage, aber es sollte das letzte sein und nicht das erste.

    Ich lege Leuten, die hier nach Orientierung bei der Geldanlage fragen, immer nahe, sie möchten sich Zeit nehmen (z.B. ein Vierteljahr), in der sie sich schlaulesen. Mein Lieblings-Anfängerbuch ist von Hartmut Walz - Ihre Finanzen fest im Griff: Vermögen aufbauen, statt Geld verschenken. 12 Euro. Nicht teuer.

    Ich bin kein Freund von Immobilien, vor allem deswegen, weil Du damit schnell ein Klumpenrisiko hast. Diese Wohnung ist jetzt der Großteil Deines Vermögens. Wenn Du richtig in Immobilien einsteigst, nimmst Du Kredit auf, investierst also mehr, als Du hast. Damit gibt es eine sog. Hebelwirkung, die Dich nach oben hebeln kann, aber auch nach unten.
    :)

    Nimm Dir Zeit und lies Dich schlau!

  • Danke für deine ausführliche Antwort und den guten Input

    Gerne geschehen. Wenn ich meine ernsthaftes Interesse zu erkennen und einen ebensolchen Beratungsbedarf, versuche ich mich gerne an einer Antwort. Im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich nur.

    Die entscheidende Stellschraube in Sachen "Vermögensaufbau" - neben Deinem Humankapital und dessen Nutzung und Optimierung natürlich - stellt die übergeordnete Ebene Deiner Asset-Allocation dar sprich die Aufteilung (Gewichtung) in "risikoarme" vs "risikoreiche" Anlagen. Das gilt generell und immer - aber ganz besonders in so jungen Jahren (30). Du könntest noch fast vier Jahrzehnte vor Dir haben bis zum dann regulären Renteneintrittsalter (siehe auch Nr. 13).

    An der Stellschraube mußt Du so drehen, daß diese Deinen Vorstellungen, Prioritäten, Zielen usw. entspricht - eingedenk Deiner objektiven Risikotragfähigkeit und eingedenk Deiner subjektiven Risikobereitschaft (Risikotoleranz).

    "One Size fits all" - haut schon bei Bekleidung oder Schuhen nicht hin; jedenfalls, wenn es wirklich passgenau sein soll. Eine Pauschalformel für alle kann es da aus meiner Sicht deshalb bei einer Asset-Allocation nicht geben.

    Nimm Dir Zeit und lies Dich schlau!

    Der Hinweis oder Rat ist natürlich generell stets ein guter.

    Bei Deinen speziellen Überlegungen (siehe Nr. 1) würde ich parallel aber (unbedingt) auch empfehlen möglichst mal mit Leuten in Kontakt zu kommen, die zum einen schon länger oder lange Immobilien vermieten (20 oder 30 Jahre aufwärts) und zum anderen auch nicht nur eine oder zwei Wohnungen sondern eine größere Anzahl. Dann bekommt man ein eher realistisches Gesamtbild von dem Thema.

    Man sollte sich aber der Tatsache bewußt sein, daß mal als Vermieter auch immer Teil einer Art der "politischen Verteilungsmasse" darstellt. Und da es in diesem Land mehr Mieter als Wohneigentümer gibt (und erst recht als Vermieter) ...

    Problem bei solchen politisch motivierten interventionistischen Eingriffen: Jede Aktion führt auch zu Reaktionen und weiteren Folgen samt (aus Sicht der Politik) unerwünschten Nebenwirkungen (nicht selten Kollateralschäden). Meist kommt es dann zum nächsten Eingriff, um die (für Fachleute zwar absehbaren aber aus politischer Sicht) unerwünschten Folgen- und Nebenwirkungen des ersten Eingriff zu bekämpfen. Und so weiter, und so weiter. Ein typisches Beispiel für sich fortsetzende Interventionsspiralen samt deren Folgen.


    Dir weiter gute Gedanken und danach ebensolche Lebens- und Finanzentscheidungen !

  • Euch allen nochmal vielen Dank für den Input. Ich habe die letzten Tage viel Zeit mit recherchieren verbracht und bin zum Entschluss gekommen, dass ein größeres Immobilien-Portfolio mit erheblichen Risiken verbunden ist und nichts für mich ist. Welche Frage ich aber nicht klären konnte ist die, was ich mit meiner jetzigen, abbezahlten und vermieteten Wohnung machen sollen.

    Hier bin ich mir nach wie vor unsicher, ob ich diese einfach verkaufen soll, das Geld in einen ETF stecke und eine neue auf Kredit kaufe (inzwischen natürlich mit deutlich höheren Zinsen, teureren Baupreisen, etc) und dafür aber den gestiegenen Preis bei der anderen Wohnung mitnehmen. Oder aber ob ich die jetzige Einheit behalte, auch wenn ich natürlich jetzt mit meinem eigenen GEld drinstecke und ganz ohne Fremdkapitalhebel arbeite.

    Im 1. Fall könnte ich das ganze Geld in einen ETF stecken, da mir die Bank für eine neue Wohnung eine 105 Finanzierung (also mit Nebenkosten) anbieten würde. Wenn ich die Wohnung behalte würde ich hingegen einfach den monatlichen Mietüberschuss als Sparplan in mein Depot laufen lassen.

    Vielleicht ist hier ja noch jemand dabei der sich mit Immobilien beschäftigt hat und kann Input dazu geben, ob ggf. auch eine abbezahlte Immobilie sinnvoll ist?!

  • Input dazu geben, ob ggf. auch eine abbezahlte Immobilie sinnvoll ist?!

    Natürlich ist das sinnvoll, wenn die Rendite stimmt.

    Ein Kredit kann Dir einen Vorteil bringen, wenn Du Dein Geld besser anlegen kannst, also entweder einen höheren Ertrag als den Kreditzins erwirtschaftest oder für die Habenerträge einen niedrigeren Steuersatz zahlst, als auf den gesparten Zins sparst. Auf der anderen Seite hast Du aber auch höhere Hebelrisiken.

    Rechne Dir das mal durch, idR. wird die Steuerwirkung überschätzt! Viel wichtiger ist, dass sich Dein Objekt vor Steuer rentiert. Steuersparen ist immer nur das i-Tüpfelchen, nicht mehr.

    Ich habe inzwischen auch überwiegend abbezahlte Objekte. Da ich absehbar bald keinen Spitzensteuersatz mehr zahlen werde, wird die Steuerwirkung immer unwichtiger.

  • Natürlich ist das sinnvoll, wenn die Rendite stimmt.

    Ein Kredit kann Dir einen Vorteil bringen, wenn Du Dein Geld besser anlegen kannst, also entweder einen höheren Ertrag als den Kreditzins erwirtschaftest oder für die Habenerträge einen niedrigeren Steuersatz zahlst, als auf den gesparten Zins sparst. Auf der anderen Seite hast Du aber auch höhere Hebelrisiken.

    Rechne Dir das mal durch, idR. wird die Steuerwirkung überschätzt! Viel wichtiger ist, dass sich Dein Objekt vor Steuer rentiert. Steuersparen ist immer nur das i-Tüpfelchen, nicht mehr.

    Ich habe inzwischen auch überwiegend abbezahlte Objekte. Da ich absehbar bald keinen Spitzensteuersatz mehr zahlen werde, wird die Steuerwirkung immer unwichtiger.

    Die Wohnung hat einen Wert von 450.000 € (wurde erst kürzlich in einem Kurzgutachten festgestellt). Meine Mieteinnahmen kalt betragen 16.200 €. Davon muss ich noch rund 800 € Instandhaltungsrücklage bezahlen und 600 € für den Verwalter, sprich 1.400 abziehen. Somit bleiben wir mir 14.800 €.

    Der Gedanke bzgl. Kredit ist halt in erster Linie der, dass ich dann nicht einen so großen Batzen meinerseits in dieser Kapital zu kleinen Zinsen hätte, sondern eben Fremdkapital.

    Wirklich schwierig hier eine Entscheidung zu treffen für mich. Ich bin als sehr junger Mensch zu Geld gekommen und habe einfach diese Immobilie gekauft und sie dann innerhalb von 10 Jahren abbezahlt, weil ich dachte, das wäre das sinnvollste.

  • Was ich noch ergänzen möchte: In der gleichen Stadt werden gerade Neubauten angeboten, 1-Zimmer Wohnung, 25qm, 164.000 €. Zins wären 3,0 % bei 105 % Finanzierung, also inkl. Nebenkosten und 1,5 % Tilgung (habe ich bei der Bank aus Interesse mal angefragt). Da könnte ich dann natürlich die Zinsen vollständig absetzen und würde nichts tilgen.

  • Die Wohnung hat einen Wert von 450.000 € (wurde erst kürzlich in einem Kurzgutachten festgestellt). Meine Mieteinnahmen kalt betragen 16.200 €. Davon muss ich noch rund 800 € Instandhaltungsrücklage bezahlen und 600 € für den Verwalter, sprich 1.400 abziehen. Somit bleiben wir mir 14.800 €.

    Erstmal: Dich drängt nichts. Du hast keine Eile.

    Du hast mit etwas Rückenwind ein nennenswertes Vermögen aufgebaut, das Dir einen regelmäßigen Ertrag bringt. Das ist ja schonmal nicht schlecht.

    Du hast mit dieser Wohnung allerdings ein Klumpenrisiko. Wenn irgendwas mit der Wohnung oder dem Mieter ist, hast Du gleich ein großes Problem.

    Es ist generell ratsam, daß man sich ein Konzept über sein Vermögen und dessen Aufbau zurechtlegt - und dabei gibt es natürlich viele Möglichkeiten. All das, was Du oben erwähnt hast, ist denkbar, aber es gibt noch eine ganze Menge anderer Möglichkeiten. Du kannst (und sollst!) damit mit anderen Leuten sprechen, Deinen Eltern in erster Linie, aber durchaus auch hier im Forum. Die Entscheidung, wohin Du gehen willst, mußt Du letztlich aber selber treffen.

    Wirklich schwierig, hier eine Entscheidung zu treffen für mich. Ich bin als sehr junger Mensch zu Geld gekommen und habe einfach diese Immobilie gekauft und sie dann innerhalb von 10 Jahren abbezahlt, weil ich dachte, das wäre das sinnvollste.

    Klar. :) Hier eine Entscheidung zu treffen, ist nicht einfach, aber das kann Dir keiner abnehmen. Das Klumpenrisiko mit der einen Wohnung hattest Du die ganze Zeit. Es ist nichts passiert, also solltest Du auch nicht zurückschauen mit einem: "Wenn da was passiert wäre, ogottogott!" Gedanken darüber machen solltest Du Dir aber schon. Und vor allem brauchst Du einen Weg in die Zukunft, denn Du sparst ja weiter und baust Dein Vermögen weiter auf. Fragt sich halt, wie.

  • Die Wohnung hat einen Wert von 450.000 € (wurde erst kürzlich in einem Kurzgutachten festgestellt). Meine Mieteinnahmen kalt betragen 16.200 €. Davon muss ich noch rund 800 € Instandhaltungsrücklage bezahlen und 600 € für den Verwalter, sprich 1.400 abziehen. Somit bleiben wir mir 14.800 €.

    Vermutlich brutto, oder? Bei grob über den Daumen gepeilt 30% Steuer (keine Ahnung, wie Dein persönlicher Steuersatz ist), wären das netto nur noch 10.360 EUR. Da kommen dann nur noch eher magere 2,3% Rendite raus.

  • Erstmal: Dich drängt nichts. Du hast keine Eile.

    Du hast mit etwas Rückenwind ein nennenswertes Vermögen aufgebaut, das Dir einen regelmäßigen Ertrag bringt. Das ist ja schonmal nicht schlecht.

    Du hast mit dieser Wohnung allerdings ein Klumpenrisiko. Wenn irgendwas mit der Wohnung oder dem Mieter ist, hast Du gleich ein großes Problem.

    Es ist generell ratsam, daß man sich ein Konzept über sein Vermögen und dessen Aufbau zurechtlegt - und dabei gibt es natürlich viele Möglichkeiten. All das, was Du oben erwähnt hast, ist denkbar, aber es gibt noch eine ganze Menge anderer Möglichkeiten. Du kannst (und sollst!) damit mit anderen Leuten sprechen, Deinen Eltern in erster Linie, aber durchaus auch hier im Forum. Die Entscheidung, wohin Du gehen willst, mußt Du letztlich aber selber treffen.

    Klar. :) Hier eine Entscheidung zu treffen, ist nicht einfach, aber das kann Dir keiner abnehmen. Das Klumpenrisiko mit der einen Wohnung hattest Du die ganze Zeit. Es ist nichts passiert, also solltest Du auch nicht zurückschauen mit einem: "Wenn da was passiert wäre, ogottogott!" Gedanken darüber machen solltest Du Dir aber schon. Und vor allem brauchst Du einen Weg in die Zukunft, denn Du sparst ja weiter und baust Dein Vermögen weiter auf. Fragt sich halt, wie.

    Danke dir nochmal für deinen Input. Du hast definitiv recht, dass ich nichts überstürzen brauche und mir in Ruhe meine Gedanken machen sollte.

  • Vermutlich brutto, oder? Bei grob über den Daumen gepeilt 30% Steuer (keine Ahnung, wie Dein persönlicher Steuersatz ist), wären das netto nur noch 10.360 EUR. Da kommen dann nur noch eher magere 2,3% Rendite raus.

    Genau, das ist brutto. Mein Steuersatz liegt bei rund 32%. Ich habe aber jährlich noch eine Afa gegenzurechnen in Höhe von 6.000 €, so dass netto rund 12.000 € übrig bleiben. Fraglich ist natürlich, ob das jetzt eine gute Rendite ist. Ich habe ansonsten keinerlei Immobilienvermögen und nur ein Depot mit einem World-ETF sowie ein Tagesgeld mit rund 4 Monatsgehältern. That's it, keine Bausparverträge, Rentenversicherungen oder sonst was. Rein fürs Gefühl ist da eine Immobilie (wenngleich es ggf. nicht eine so große sein muss) vielleicht schon nicht schlecht als Gegenwicht zum Depot, zumal ich das Depot ja weiter bespare über die nächsten Jahre.

  • Rein fürs Gefühl ist da eine Immobilie (wenngleich es ggf. nicht eine so große sein muss) vielleicht schon nicht schlecht als Gegenwicht zum Depot, zumal ich das Depot ja weiter bespare über die nächsten Jahre.

    Gefühle sollte man möglichst aus der Kapitalanlage raushalten. Fakt ist, dass die Wahrscheinlichkeit, dass du mit der Immobilie risikoadjustiert ein günstiges, breites Portfolio aus Aktien und Anleihen schlagen wirst, Null ist.

    Von privaten Anlegern in Immobilien wirst du wenig Kritik an Immobilien hören. Meistens, weil das einer Kritik am eigenen Lebensentwurf gleich kommt. Schönrechnerei und das Ignorieren von Risiken ist sehr verbreitet bei dieser Anlegerschaft. Klumpenrisiken, politische Risiken, Standortrisken, Fremdkapitalrisiken, Demografie, realistische Instandhaltungsrücklagen, die richtige Bemessung der eigenen Arbeitszeit,.... die meisten Rechnungen von privaten Vermietern sind falsch oder schön gefärbt.

    Es ist für mich immer wieder faszinierend zu sehen wie sich Anleger aller Vermögensklassen bei ihrer Kapitalanlage verkünsteln und am Ende ein klassisches 60/40 Portfolio aus Aktien und Anleihen nicht schlagen. Risikoadjustiert schon gar nicht. Und mit allen Vermögensklassen meine ich wirklich alle: 50.000 Euro wie 50 Mio. Euro. Die Untersuchungen bei brokern, family offices, Vermögensverwaltern, usw. sind niederschmetternd.

    Ich würde alles verkaufen und in einen ETF stecken. In den LifeStrategy 60 von Vanguard zum Beispiel. Der macht deutlich mehr Sinn als große Teile in Immobilien zu halten. Schwankt auch nicht so stark. Eine höhere Aktienquote wäre aus Renditesicht noch besser. Aber das halten viele nicht aus. Weil eines ist halt bei einem ETF schon anders: Schönrechnerei und Wunschdenken sind schwieriger als bei Immobilien.

    ETF Multi-Asset | Vanguard

  • Mein Steuersatz liegt bei rund 32%.

    Durchschnittlicher Steuersatz oder Grenzsteuersatz?

    Sollte das Dein Grenzsteuersatz sein (nur der ist relevant für Steuerrechnungen), würde ich nicht so viel über das Thema Steuer nachdenken. Die Wirkung wird oft überschätzt.

    In der gleichen Stadt werden gerade Neubauten angeboten, 1-Zimmer Wohnung, 25qm, 164.000 €.

    Die wichtigste Information fehlt: Welche Miete/ Rendite lässt sich damit erreichen? Wie sind die laufenden Kosten?

    Klingt für mich ad hoc nicht nach einem attraktiven Objekt zur Vermietung. Mit gebrauchten Wohnungen solltest Du deutlich bessere Renditen erwirtschaften können.

    That's it, keine Bausparverträge, Rentenversicherungen oder sonst was.

    Sehr gut! Bleibe dabei!

  • Genau, das ist brutto. Mein Steuersatz liegt bei rund 32%.

    Wenn es ums Absetzen geht, mußt Du genauer hinschauen. Du solltest dann die Steuer (Absolutbetrag) ohne und mit Absetzbetrag ausrechnen und dann das Verhältnis bilden. Das ist quasi der Grenzsteuersatz. Der Durchschnittssteuersatz über Dein ganzes Einkommen (egal ob vor oder nach dem Absetzen) ist weniger interessant.

    Ich kann Dir ein Beispiel rechnen, wenn Du eins brauchst.

    Ich habe mir für meine privaten Zwecke ein Excel-Blatt gebastelt, für eine Peilung reicht auch jedes beliebige Steuerprogramm.

    Ich habe aber jährlich noch eine Afa gegenzurechnen in Höhe von 6.000 €, so dass netto rund 12.000 € übrig bleiben.

    Was auch immer "netto" in diesem Zusammenhang ist.

    Ich habe ansonsten keinerlei Immobilienvermögen und nur ein Depot mit einem World-ETF sowie ein Tagesgeld mit rund 4 Monatsgehältern. That's it, keine Bausparverträge, Rentenversicherungen oder sonst was. Rein fürs Gefühl ist da eine Immobilie (wenngleich es ggf. nicht eine so große sein muss) vielleicht schon nicht schlecht als Gegenwicht zum Depot, zumal ich das Depot ja weiter bespare über die nächsten Jahre.

    Bausparverträge und Rentenversicherungen (einschließlich Riester und so ein Zeug) läßt man besser unterwegs.

    Immobilien sind sicherlich eine Anlageklasse, aber in Deinem Vermögen ist der Immobilienanteil eigentlich zu groß (Stichwort: Klumpenrisiko). Das ist bei vielen Leuten so, die eine oder wenige Renditeimmobilien haben. Wenn Du ein Immobilienportfolio aufbauen willst, ist das kaum vermeidlich. Ungut ist das trotzdem.

    Lies mal über "Anlagenmix" oder "Asset Allocation".

    Ich rede Dir nicht dazu, ich rate Dir nicht ausdrücklich ab. Ich rate Dir dazu, daß Du Dich einliest in die Materie, wozu Du auch Zeit hast. Das muß nicht in den nächsten zwei Wochen sein. Du kommst aber nicht umhin, Dir eine Meinung zu bilden, wo Du mit Deinem Vermögen hinwillst. Du solltest ein gutes Gefühl haben, wenn Du irgnendwelche Anlagen tätigst, Du solltest davon überzeugt sein, daß das für Dich richtig ist. Vielleicht nicht jede Einzelheit, aber in der großen Linie schon.

  • Du solltest ein gutes Gefühl haben, wenn Du irgnendwelche Anlagen tätigst, Du solltest davon überzeugt sein, daß das für Dich richtig ist. Vielleicht nicht jede Einzelheit, aber in der großen Linie schon.

    Sind nicht die meisten Privatanleger von ihrer Anlage überzeugt und haben nicht die meisten ein gutes Gefühl? Fast 70 Mio. Menschen in diesem Land besitzen nicht eine einzige Aktie und nicht einen einzigen Fondsanteil. Die wenigsten würden behaupten, dass sie kein gutes Gefühl bei ihren Lebensversicherungen, Immobilien, Rentensparverträgen, Zertifikaten....haben. Warum auch? Für das gute Gefühl haben der Produktverkäufer und die Marketingmaschinerie der Immobilienfinanzierer schon gesorgt.

  • Durchschnittlicher Steuersatz oder Grenzsteuersatz?

    Sollte das Dein Grenzsteuersatz sein (nur der ist relevant für Steuerrechnungen), würde ich nicht so viel über das Thema Steuer nachdenken. Die Wirkung wird oft überschätzt.

    Die wichtigste Information fehlt: Welche Miete/ Rendite lässt sich damit erreichen? Wie sind die laufenden Kosten?

    Klingt für mich ad hoc nicht nach einem attraktiven Objekt zur Vermietung. Mit gebrauchten Wohnungen solltest Du deutlich bessere Renditen erwirtschaften können.

    Sehr gut! Bleibe dabei!

    Das ist mein durchschnittlicher Steuersatz. Der Grenzsteuersatz liegt bei 42%.


    Mit dem potenziellen neuen Objekt würde sich eine Miete von 600€ mtl realisieren lassen. Hier muss ich dann noch 50 für Instandhaltung und 50 für den Verwalter abziehen, so dass mir 500 € bleiben würden.

  • [32%] Das ist mein durchschnittlicher Steuersatz. Der Grenzsteuersatz liegt bei 42%.

    44,31%. Mit einem Durchschnittssteuersatz von 32% zahlst Du in jedem Fall Soli obendrauf.

    Mit dem potenziellen neuen Objekt würde sich eine Miete von 600€ mtl realisieren lassen. Hier muss ich dann noch 50 für Instandhaltung und 50 für den Verwalter abziehen, so dass mir 500 € bleiben würden.

    Du scheintst bereits darauf eingerastet zu sein, eine weitere Immobilie zu erwerben.