ETF verkaufen, wieder neu kaufen

  • Sicher eine Anfängerfrage:

    Ich habe im Februar und März in zwei ETFs investiert, je 10k ca. Seither bleiben sie im Minus, mal mehr, mal weniger.

    Ich überlege, die Anteile wieder zu verkaufen und neu zu investieren, vielleicht sogar die gleichen ( mit 2-3 Tagen dazwischen).

    Ist das dumm oder macht das Sinn?

    Ich habe gelesen, dass der Zinseszins damit weg wäre, natürlich von KI und nicht wirklich ausgeführt. Wer kann mir zu der Entscheidung Hinweise geben?

    Danke im Voraus 🙋

  • Du willst ETFs verkaufen und genau die gleichen wieder kaufen? Der Zinseszinseffekt wird nur in der Zeit des nicht investiert seins unterbrochen. Wenn man mit Verlust verkauft, ist das natürlich schädlich für den Zinseszinseffekt. Was genau bewegt dich zum Verkauf? Welche ETFs hast du und warum hast du sie gekauft?

  • Also Steuer Problem sehe ich keins, da die ETFs ja im Minus sind. Dem Zinseszins ist es auch egal, mit der Einschränkung, dass du natürlich ein bisschen Gebühren zahlst und die sind dann Weg und können keine Rendite mehr liefern.

    Aber was das ganze bringen soll, verstehe ich auch nicht. Du bekommst dann einen Verlusttopf. Aber brauchst du den?

  • Was passiert, wenn die Etfs in der Zwischenzeit zwischen Verkauf und Kauf um ein paar Prozent steigen?

  • Wenn die Anlagen im Minus sind, brauchst du über Zinseszins und Steuern nicht nachdenken.

    Kannst du denn den Verlust sinnvoll nutzen, also sonstige Gewinne oberhalb des Freibetrags?

    Wenn du jetzt zum niedrigeren Wert neu kaufst, hast du später mehr Gewinne, die du versteuern musst, weil du ja die aktuellen Verluste realisiert hättest.

    Ob das alles sinnvoll ist, kann ich nicht beurteilen.

  • Änderung der Reihenfolge von mir.

    Ich habe im Februar und März in zwei ETFs investiert, je 10k ca. Seither bleiben sie im Minus, mal mehr, mal weniger.

    Ich überlege, die Anteile wieder zu verkaufen und neu zu investieren, vielleicht sogar die gleichen ( mit 2-3 Tagen dazwischen).

    [...]

    Ich habe gelesen, dass der Zinseszins damit weg wäre, natürlich von KI und nicht wirklich ausgeführt

    Ist das dumm oder macht das Sinn?

    Das ist sogar ziemlich dumm.

  • Also, ehrlich gesagt, verstehe ich das hier nicht.

    Positionen im Minus zu verkaufen, um einen Verlusttopf aufzubauen, halte ich für absolut legitim und sinnvoll. Selbstverständlich muss man schauen, dass die Handelskosten in Relation stehen … aber wer zahlt für einen Kauf oder Verkauf schon noch nennenswert mehr als einen Euro?


    Richtig ist, dass man auch aufpassen muss, die Operation schnell durchzuführen, damit es zwischen den Handelsereignissen keine Entwicklung gibt, die die Operation unrentabel macht - also, am besten jetzt verkaufen und unmittelbar danach wieder einen anderen ETF auf den gleichen oder einen ähnlichen Index kaufen.


    Um welche ETFs geht es denn?




    PS: Mit dem Zinseszins hat es aber wirklich nichts zu tun.

  • Also Steuer Problem sehe ich keins, da die ETFs ja im Minus sind. Dem Zinseszins ist es auch egal, mit der Einschränkung, dass du natürlich ein bisschen Gebühren zahlst und die sind dann Weg und können keine Rendite mehr liefern.

    Aber was das ganze bringen soll, verstehe ich auch nicht. Du bekommst dann einen Verlusttopf. Aber brauchst du den?

    Die Anteile sind jetzt viel günstiger und ein verlusttopf schadet nicht, irgendwann verkaufe ich sowieso

  • Die Anteile sind jetzt viel günstiger und ein verlusttopf schadet nicht, irgendwann verkaufe ich sowieso

    Ich unterstelle mal, dass du so Sachen wie Orderkosten und Spread bei Verkauf und Kauf im Blick hast. Schließlich willst du am Ende ja einen Vorteil für dich, nicht für deinen Depotanbieter, mit der Aktion erzeugen.

    außerdem gehe ich davon aus, dass du grundsätzlich buy and hold machst, also langfristig anlegen möchtest. Denn wenn du irgendwann mal wirklich verkaufen willst, musst du den nominellen Gewinn so oder so versteuern. Durch die Geldentwertung mittels Inflation wird eben reell nur etwas von der Steuer gestundet.


    Was du vor hast kann schon etwas Sinn machen, denn du legst ja sicherlich in ETF an, thesaurierend oder ausschüttend, die von der Vorabpauschale betroffen sind. Das heißt jährlich wird ein fiktiver Gewinn in etwa auf Höhe des Basisertrags versteuert.

    Wenn du nun einen Verlusttopf hast, dann wird dieser fiktive Ertrag damit verrechnet, es entsteht also zunächst keine Zahllast für die Kapitalertragssteuer. Wichtig ist hier das zunächst, denn mit der verkaufen und kaufen Aktion verringerst du deinen Anschaffungswert, und damit wirst du später mehr Erträge versteuern müssen.


    Du schrammst also haarscharf an der Milchmädchenrechnung vorbei, und man kann sagen: ja, das kann Sinn machen, wenn du die Kosten im blick behältst.

    Ich persönlich würde da aber nicht mehrere Tage warten. Wenige Sekunden nach Abschluss des Verkaufes sind völlig ausreichend, besonders dann, wenn sich Verkauf und Kaufkurse unterscheiden. Beispielsweise um einen Cent. Wieso sollte man länger warten?


  • Ich persönlich würde da aber nicht mehrere Tage warten. Wenige Sekunden nach Abschluss des Verkaufes sind völlig ausreichend, besonders dann, wenn sich Verkauf und Kaufkurse unterscheiden. Beispielsweise um einen Cent. Wieso sollte man länger warten?

    Ich hatte hier irgendwo gelesen, dass das FA das gar nicht mag, wenn es zu offensichtlich ist!?

  • Das halte ich für eine urban legend, also Hörensagen.

    So wie ich die Situation bisher verstanden habe, existiert in Deutschland kein mit der amerikanischen „wash sale“-Regel vergleichbares verbot. Einzig ein in-sich-Geschäft bei dem du gleichzeitig kaufst und verkaufst und sich die orders gegenseitig erfüllen wäre verboten. Also du mit dir selber handelst.


    Das findet aber nicht statt, denn du willst ja erst verkaufen. Bei TR sowieso nur an den Market Maker, und anschließend willst du kaufen, auch wieder vom Market maker. Wenn du nun auch noch einen Cent mehr oder weniger zahlst ist absolut ausgeschlossen, dass es sich um ein verbotenes in-sich Geschäft handelt.

    Ich kann daher kein Problem erkennen, wenn du das in direkter Abfolge machst. Natürlich ist deine Motivation nicht hier Steuern zu umgehen, sondern eine andere.

  • Ich grübele grade ob es für den DBX1MW vielleicht einen besonderen Grund gibt, den ich aktuell nicht sehe. Gibt’s einen?


    Sonst könnte man überlegen ob man hier die Chance nutzt, auf ein moderneres Produkt umzusatteln. Immer im Blick, dass es hier um eine Ersparnis im Sub-1%-Bereich geht. Man könnte sagen Spieltrieb. Aber immerhin.

  • Mal ein kleines Gedankenspiel: Du kaufst ETF Anteile für 10.000 €. Dein Depot ist im Minus. Du verkaufst deine Anteile für 9000 € und bildest 1000 € Verlusttopf. Im Anschluss kaufst du direkt nochmal nach und deine ETF Anteile iHv 9000 € steigen um 1000 €. Wenn du jetzt verkaufst, hast du zwar "steuerfrei" 1000 € Gewinn gemacht, aber am Ende ist es komplette Augenwischerei. Nehmen wir die 9000 € Anteile steigen auf 11.000 €. Beim Verkauf müsstest du dann nur 1000 € statt 2000 € versteuern. Wenn du jetzt deine Anteile, die du damals für 10.000 € gekauft hast, hälst und bei 11.000 € Wert verkaufst, hast du auch nur 1.000 € Gewinn.

    Für die Anzahl deiner Beiträge ist dein Wissen überraschend gering. Bespar den normalen MSCI World und lass ihn laufen. Ich meine das wirklich nicht böse, aber ich hab den Eindruck, dass du keinen blassen Schimmer hast, was du da tust und warum du es tust.