Gold welcher Risikoklasse zuordnen?

  • Guten Abend,

    Zählt Ihr physisches Gold zum risikoarmen oder risikoreichen Teil eines Portfolios?

    Nach Entrümpelung der Altlasten möchte ich 60 risikoreich :40 risikoarm aufteilen.

    Ca 25 % des Gesamtvermögens besteht bereits aus physischem Gold das ich behalten möchte.

    Wo rechne ich das nun dazu?
    Oder nimmt man das aus der Aufteilung ganz raus und teilt nur die restlichen 75% auf?

    Habe bei Waltz über Gold gelesen und bin in dieser Frage noch nicht ganz schlau geworden.

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  • Der aktuelle Goldpreis liegt inflationsbereinigt ca. 0,23 % unter dem Hoch von 1980.

    Fazit:

    Nach 45 Jahren hat Gold gerade erst wieder den realen Wert von 1980 erreicht – und ist inflationsbereinigt immer noch leicht darunter. Wer also 1980 am Hoch kaufte, hat real praktisch keinen Gewinn gemacht, sondern nur den Wert erhalten (mit jahrzehntelanger Volatilität dazwischen).

    • Hilfreichste Antwort

    Zählt Ihr physisches Gold zum risikoarmen oder risikoreichen Teil eines Portfolios?

    Weder noch - gilt jedenfalls für mich. Und nur für mich kann ich sprechen.

    Gold läuft bei mir unter "Versicherungen" - vor dem/gegen das staatliche Papiergeld, vor dem/gegen den Umgang des Staates und der staatlichen Notenbank damit, insbesondere auch vor dem/gegen die staatlichen Währungsexperimente (Beispiel: Einheitswährung Euro), vor dem/gegen generell sehr unangenehme Entwicklungen (von Finanzmarkt über die staatliche Regulatorik bis hin zu (geo)politischen Verspannungen und/oder ebensolche Friktionen).

    Oder nimmt man das aus der Aufteilung ganz raus

    Wie "man" da vorgeht, maße ich mir nicht an zu sagen. Für meinen Teil (siehe oben) gilt das ganz bzw. nahezu überwiegend.

    In meiner Vermögens-Gesamtbilanz (Nominalwerte vs Sachwerte im weiteren Sinne) allerdings subsumiere ich das Gold aber unter die zweite Abteilung. Sozusagen die einzige meiner "Versicherungen" mit einer Art "Sachwertcharakter" im weitesten Sinne.

    Ein ziemlich spezieller "Stoff" jedenfalls. Manche sehen darin beispielsweise nur einen Rohstoff, andere beispielsweise eine Art letztes bzw. ultimatives Geld, wieder andere einen Schmuckgegenstand, den man weltweit zu Geld machen kann, noch andere eine Möglichkeit Vermögenswerte spurenlos weiterzugeben usw.

    Wenn, dann nur physisch und einer möglichst sichere aber auch rechtssichere Verwahrung gehören dazu. Ebenso wie Diversifikation auch im geographischen Sinne. Es ergibt wenig Sinn, sein (jedenfalls gesamtes) Gold ausgerechnet dem Zugriff von Institutionen auszusetzen - vor denen und deren Politik man sich gerade mit Gold schützen und/oder gegen diese versichern will.


    Dir weiter gute Gedanken und ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Pepekeke 6. August 2025 um 22:56

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  • Weder noch - gilt jedenfalls für mich. Und nur für mich kann ich sprechen.

    Gold läuft bei mir unter "Versicherungen"

    Versicherung ist eine interessante Klassifikation die aber sehr passend erscheint. Sehr schlüssig, es daher weder noch zuzuordnen!

    Vielen Dank für diesen neuen Blickwinkel und die weiteren Schlussfolgerungen!

  • Vielen Dank für diesen neuen Blickwinkel und die weiteren Schlussfolgerungen!

    Gerne geschehen. Wenn ich meine ernsthaftes Interesse zu erkennen, schreibe ich gerne eine Anmerkung - im Rahmen meiner bescheidenen Kenntnisse natürlich. Ein bißchen Erfahrung habe ich bei dem Thema private Finanzen immerhin im Laufe meines Lebens gesammelt.


    Dir weiter gute Gedanken und viel Erfolg mit Deinen privaten Finanzen !

  • Das Gewicht von Gold schwankt nicht, nur der Wert dem wir ihm beimessen.

    Gold kann sich auch nicht in Luft auflösen oder Schulden machen, Aktienunternehmen hingegen schon.

    Dafür erwirtschaftet Gold nichts und liegt einfach nur rum.

    Zuerst wird Gold mit riesigem Aufwand aus der Erde geholt um es in Barren oder Münzen zu gießen damit es dann wieder in die Dunkele Tresore weggesperrt wird.

    Gold kann geklaut werden, kennt jemand einen Fall das digitale Aktien geklaut worden sind?

  • Ich halte Assets, die sich (abseits der Inflation) wenig nach oben oder unten bewegen, für überflüssig bis Augenwischerei. Das macht für mich nur in wenigen Konstellationen Sinn. In der Vermögensaufbauphase stellt Gold aus meiner Sicht ein psychologischen belastbaren Anker dar. Gleichzeitig sieht man nicht, dass es gleichzeitig ein Hemmschuh ist. ETFs schwanken da sicher stärker, aber wenn ich langfristig investiert bin und mein ETF mal 20% abkackt, dann ist er womöglich trotzdem noch Gold (oder vergleichbarem) voraus (das kann im Einzelfall variieren). Wenn ein gewisser Anteil in Gold dafür sorgt, dass man keine Panikverkäufe in Krisenzeiten macht, erfüllt es seinen Zweck. Aus Renditesicht macht es bei langem Anlagehorizont für mich keinen Sinn.

  • "Risiko" bemisst sich im Portfolio durch Volatilität. Der Goldpreis ist vergleichbar mit der Schwankungsbreite von Aktien. -> Also risikoreich.

    und wenn das Gold gar nicht im "Portfolio" sondern im Keller oder Schließfach liegt? ;)

    Ich sehe Gold auch primär als Versicherung und nicht als Asset, das im Sinne von Rendite/Wertschwankung "risikoreich/arm" gesehen wird. Gold funktioniert als Wertspeicher seit tausenden von Jahren...könnte von Bitcoin in dieser Funktion abgelöst werden, aber ob das so kommt weiß man nicht...deshalb habe ich davon auch etwas als Versicherung, aber nicht wegen Renditeerwartung. Gold hat als Nebeneffekt noch die Eigenschaft, dass die Wertentwicklung oft nicht mit Aktienmarkt korreliert, also in vielen Fällen Stabilität ins Depot bringt, aber das ist für mich nur ein Nebeneffekt.

  • Dann ist das keine Anlage, sondern eine Ablage.

    Demzufolge: Wahnsinn, was die staatlichen Notenbanken rund um den Globus an "Ablagen" haben (> 36.000 Tonnen) und diese "Ablagen" dann auch noch jährlich um weitere 1.000 Tonnen an "Ablagen" erhöhen ...

    Damit könnten ausgerechnet die staatlichen Notenbanken weltweit das Zeug zum "Ablagen"-Weltmeister haben ... :)

    Dabei bräuchten Sie doch nur ihrem eigenen Produkt - dem staatlichen Papiergeld über das sie zudem die Aufsicht haben und über dieses sie wachen - zu vertrauen ... Dann bräuchten sie überhaupt kein Gold ... :/