Deutschland -> Land der armen Schlucker "keine 2000 Euro als Notgroschen"

  • Kredit statt Sparen: Jeder Zweite hat keine 2000 Euro als Notgroschen
    Fast zwei Drittel der Deutschen haben Schwierigkeiten mit Finanzfragen, laut Liquiditätsbarometer von TeamBank.
    www.bild.de


    scheinbar werden die Leute in Deutschland immer ärmer, je mehr über ETFs, Finanzbildung usw. gesprochen wird. Youtube platzt aus allen Nähten mit all den Inhalten zu ETFs, Bitcoin usw. Interessante Entwickung.

  • Manche sollten halt mal öfter vor die Tür gehen und sich die Realität anschauen.

    Für Menschen mit niedrigen bis mittleren Einkommen ist/kann allein ein Wohnungswechsel existenzgefährdend sein. Und diese Kostenspirale wird bewusst weiter gedreht.

    Insofern empfinde ich auch Äußerungen im Kontext steigender Kosten bei der Krankenversorgung für höhnisch, wenn davon gesprochen wird, dass man eben nur noch eine "Grundversorgung" (was auch immer das bedeuten soll) sicher stellen solle und der Rest durch Zusatzversicherungen individuell zu leisten sei. Das sprengt die Gesellschaft noch weiter auseinander. Noch besser wird es, wenn man diesen Menschen im Zusammenhang mit der so von vornherein quasi zementierten Altersarmut vorhält, dass sie doch rechtzeitig mit der Altersvorsorge hätten anfangen sollen. Ist hier halt schon eine ganz andere Welt.

  • Die Inhalte zu Finanzen sind zwar lobenswert und gut, aber erreichen letzendlich nur eine bubble. Ein kleiner Teil interessiert sich wirklich für Finanzthemen und hat deutlich überdurchschnittliche Finanzbildung. Aber ich würde schätzen >90% der Deutschen haben noch nie ein Video von Finanztip, Finanzfluss oder ähnlichem gesehen.

    Das ist die große Herausforderung, das Basiswissen in die Breite bringen.

  • Es gibt halt echt enorme Unterschiede.


    Ich hatte jetzt länger auch keine 2000€ Notgeoschen… aber halt nur weil ich direkt alles investiert habe und im Notfall bis zum nächsten Gehalt 1500€ zinsfrei über die Kreditkarte puffern könnte. Sonst müsste halt eine Depotentnahme passieren. War eine bewusste Entscheidung.

    Aber ja, meistens ist es weil sich Leute das nicht leisten können oder wollen. Zu wenig Gehalt, zu viel Ausgaben, zu viel Konsum. Sicher könnten hier viele ansetzen und etwas verbessern aber es ist halt Arbeit, man muss aus seiner Komfortzone und hat auch Unsicherheiten bei z.B. Job oder Wohnungswechsel. Und so ein bisschen Glück braucht man meist auch.

  • Bernd123 ist halt schon ein Unterschied, ob nix übrig bleibt aufgrund einer hohen Sparrate oder aufgrund mittleren Einkommens und der allgemein hohen Fixkosten. Wozu sollten sich diese Leute mit Finanzbildung beschäftigen, wenn eh kein Geld übrig ist, das zum Anlegen verwendet werden kann?

  • Chups , klar ist das ein Unterschied aber sich mit seinen Finanzen, so ganz im allgemeinen zu beschäftigen ist immer sinnvoll. Es ist allein schon erschreckend das eigentlich fast Niemand seine Finanzen bzw. Ausgaben wirklich kennt! Es gibt eigentlich so ziemlich immer Einsparpotential. Und Kleinvieh macht auch Mist, hier paar Euro, da paar Euro und am Schluss hat man 100€ mehr die man sparen kann.


    Und dann gibt’s halt leider noch total verkehrte Prioritätensetzungen. Will gar nicht wissen was so mancher dieser Leute die keinen 2000€ Notgroschen haben für ein Auto fahren und dafür zahlen.

  • Als ehemaliger Arbeitgeber habe ich so einiges erlebt. Ich habe z.B. öfter Sonderzahlungen geleistet und die AN gebeten, doch bitte eine Steuererklärung abzugeben. Aber 1000€ zu verdienen für 10 Minuten Aufwand war dann doch zu viel verlangt. Prioritäten waren nicht Sparen, sondern Netflix, Party machen und dergleichen. Das Smartphone war teurer als meins. Aber später völlig unverschuldet kein Geld...

  • Youtube platzt aus allen Nähten mit all den Inhalten zu ETFs, Bitcoin usw.

    Die Menge hat sicherlich über die letzten Jahre stark zugenommen. Die Qualität aber eher nicht. Jeder Depp mit Kamera verkündet entweder die gleiche Wahrheit zum X. Mal neu, oder gleich seine eigenen Wahrheiten. Finanzvideos kannst du ja selbst dann noch machen, wenn du für OnlyFans zu hässlich bist. Das ist kein Maßstab für die gesellschaftliche Finanzbildung.

    Dann eher: Wieviel gibt der Durchschnittsdeutsche denn in diesem Jahr für seinen verdienten Urlaub aus? Denke so mancher "Notgroschen" wandert einmal im Jahr in die Tourismusbranche. Autos wurden schon genannt. Das neueste Fussballtrikot muss jetzt bald kommen, die tollsten Schuhe eh dazu... Bringt nix, wenn im einen Browsertab Youtube mit Finanztip läuft, im zweiten Amazon, im dritten Booking.

  • Und dann gibt’s halt leider noch total verkehrte Prioritätensetzungen. Will gar nicht wissen was so mancher dieser Leute die keinen 2000€ Notgroschen haben für ein Auto fahren und dafür zahlen

    Die meisten mit wenig Geld haben eher ein praktisches Auto und keinen Porsche.

    Das Kern Problem aktuell ist dass der mietmarkt in den letzten Jahren ohne gegensteuern US der Politik deutlich stärker als die allgemeine Inflation teurer geworden ist, insbesondere in den Regionen mit höheren Gehältern.


    Übrigens finanzbildung ist nicht Teil des Lehrplans, insbesondere junge Leute haben davon wenig Ahnung, gerade mal 30% Fragen ihre Eltern, je nach Schicht kommt dann „leg aufs Sparbuch an“ oder Nix. Über Geld spricht man nicht ist in Deutschland auch ein großes Problem.



    Die Sache mit dem Notgroschen ist nicht neu, es gab letztes Jahr auch Umfragen zu finanzbilung und andere Bereiche, die mit anlegen und co. Zu tun haben, werden auch regelmäßig mit Statistiken hinterlegt, die Ergebnisse sind schlecht bis desaströs.

  • Übrigens finanzbildung ist nicht Teil des Lehrplans, insbesondere junge Leute haben davon wenig Ahnung, gerade mal 30% Fragen ihre Eltern, je nach Schicht kommt dann „leg aufs Sparbuch an“ oder Nix. Über Geld spricht man nicht ist in Deutschland auch ein großes Problem.

    Das ist sowieso das Schlimmste.

    Hatte auch keine Finanzbildung und hab tolle Eltern aber vom Investieren konnte ich da nichts lernen, da hieß es nur mit Geld spielt und zockt man nicht. Alles, nur keine Börse. Hab erst vor 2,5 Jahren angefangen mich selbst zu informieren.

  • Übrigens finanzbildung ist nicht Teil des Lehrplans

    Ja, leider auch nicht im Studium bei den Lehrern. Das müsste dann wohl zuerst geändert werden. Aber eine Regierung, die von "Rente verzocken" redet, wenn es um staatliche Aktienanlagen für die Rente geht, wird das wohl kaum ändern.

  • zur Meinungsbildung in punkto Finanzen: Glaubt jemand hier wirklich der Bild-Zeitung? Ich nicht.

    Bin ja nun wirklich kein Bild-Leser, aber stimmen denn die zitierten Angaben in etwa bzw. stellen die Problemlage in der Tendenz korrekt dar? Wenn ja, frage ich mich, worauf dein Argument abziehlt.

  • gegensteuern

    Mehr Bauland, vor allem zu günstigeren Preisen

    Einfachere Genehmigungen

    Einfachere Baustandarts

    Mehr städtischer Wohnungsbau

    Genehmigung auch höherer Gebäude um weniger Fläche zu benötigen.

    Engere Zusammenarbeit mit Wohnungsbaugenossenschaften



    Die Rahmen Bedingungen sind in Deutschland schon länger investitions feindlich, ein gegensteuern wurde nichteinmal versucht. Der Bau von neuen Wohnungen & Wohnanlagen ist indes weiter im Sturzflug.

  • Und was wäre "gegensteuern"?

    Die Preise für CO2-Zertifikate regelmäßig erhöhen, diese dann zunehmend verknappen und in die Versteigerung geben klingt für mich plausibel🙄

    Vielleicht noch günstiges Frackinggas besorgen. Weiß zwar nicht wie das zusammenpasst, aber viel schlauere Menschen als ich es einer bin, werden das bestimmt gut durchdacht haben.

  • Ja und deutlich mehr Bauland und Genehmigungen für ein tini house.