Thesaurierer oder Ausschütter?

  • Bei stagnierendem Märkten fällt keine Steuer an (und die Vorabpauschale muss nie bezahlt werden).

    Mmm nö kommt darauf an.

    Die Vorabpauschale fällt nur an, wenn im jeweiligen Kalenderjahr alle drei Kriterien erfüllt sind: Der Basiszinssatz für das jeweilige Kalenderjahr ist positiv. Der Fondspreis (Kurswert) hat sich positiv entwickelt. Die Steuerpflicht ist noch nicht durch bereits erfolgte Ausschüttungen abgegolten.

    Zunächst wird der „Basisertrag“ eines bestimmten Jahres berechnet: Wert des Fonds oder ETF zum Jahresbeginn multipliziert mit 70 Prozent des Basiszinses. Für 2023 betrug der Basiszins 2,55 Prozent, für 2024 beträgt er 2,29 Prozent und für 2025 liegt er bei 2,53 Prozent.


    Der laufende Entwicklung kann also negativ sein und man zahlt trotzdem im Januar Vorabpauschale.


    Muss ich mir so einen muslimischen „Offshore“-Blog antun? Fehler bei der Behauptung zu Steuererklärungen..


    Also doch kein Fehler. Musst du dir nicht antun, wenn du Islam nicht magst. Ich bin Muslima und find es klasse dass es solche Islamic Banking Blogs gibt. Wieso müssen Deutsche immer so wertend und überheblich sein?

    Au BACKE !! Das hier tut weh:


    Wieso denn? Wieder reine Überheblichkeit.


    Wie kann man nur so einen Schund verlinken :(


    Eines ist klar. Die Leser dieses "Schunds" zahlen jedenfalls keine Vorabpauschale. Ist vielleicht nicht ganz so dumm wie gedacht. :thumbup:

  • Wenn ich überlege was es rechnerisch ausmacht wenn man weiss wie man diesen ganzen Steuermurks aus Deutschland umgehen kann (entgangener Zinseszins), dann habe ich echt das Gefühl in Deutschland werden die Leute abgemolken bis es nicht mehr geht (für was auch immer, für gute Strassen und Infrastruktur offenbar nicht, mein armes schönes neues Auto)

  • Wo ist da der Fehler? Das ist doch genau die Wirkung der VAP: die steuerfreien Anschaffungskosten werden in dem Jahr um die VAP erhöht.

    Am Jahresanfang hast Du einen steuerfreien Kurs von 100, der wegen Neuanschaffung steuerfrei sein mag.

    VAP in Deinem Beispiel 3 %
    Am Jahresende rechnest Du 100 + 3

    Die Rechnung stimmt, solange es eine Neuinvestition ist. D.h. Kurs und steuerfreier Kurs am Jahresanfang lagen beide bei 100. Wenn jedoch der Kurs insgesamt bei 120 liegt, wovon 100 steuerfrei sind, dann musst Du deutlich mehr als 3 addieren und nebenbei auch mehr als 3 % auf die 100 versteuern. Da hast Du falsche Bezugsgrößen in Deiner Rechnung.

    Ist nur ein Beispiel - gäbe sicherlich mehr.

    Die Inflation scheint in Deinem Modell auch nicht vorzukommen. Du entnimmst im Jahr 1 vier Einheiten und im Jahr 15 genauso.

    Bei der Berechnung des Kurs zum Jahresbeginn hast Du denke ich die Steuern auf die VAP vergessen? Ich sehe nur die Korrektur um die Bruttoentnahme.

    Mehr Zeit werde ich in Dein Excel nicht reinstecken.

    Die Frage der Vermögensentwicklung ist sicherlich interessant aber dafür müsstest Du hypothetisch von einem Komplettverkauf ausgehen. Mir ist aber viel wichtiger, wie hoch die Steuern sind, die ich jährlich bezahlen muss und meinen CashFlow belasten. Und die Steuern werden bei der Entnahme aus einem Thesaurierer von Jahr zu Jahr höher. Je nach Börsenentwicklung überholen sie den Ausschütter schnell oder weniger schnell.

  • Die Frage der Vermögensentwicklung ist sicherlich interessant aber dafür müsstest Du hypothetisch von einem Komplettverkauf ausgehen. Mir ist aber viel wichtiger, wie hoch die Steuern sind, die ich jährlich bezahlen muss und meinen CashFlow belasten. Und die Steuern werden bei der Entnahme aus einem Thesaurierer von Jahr zu Jahr höher. Je nach Börsenentwicklung überholen sie den Ausschütter schnell oder weniger schnell.

    Dankeeee für Deine tolle Erklärung! Danke!:thumbup:

  • Ich hoffe dass Deutschland endlich den Vermögensaufbau mehr fördert und private ETF Sparer steuerfrei stellt. Ich meine am Ende wäre das doch das beste für alle, auch den Staat. Mehr vermögende Bürger müssten doch eigentlich ein positives Ziel sein!

  • Und die Steuern werden bei der Entnahme aus einem Thesaurierer von Jahr zu Jahr höher. Je nach Börsenentwicklung überholen sie den Ausschütter schnell oder weniger schnell.

    Ich hatte das gerade bei einem, der mich wegen der Einmalanlage von 300.000 € in einen ETF gefragt hat.
    Der müsste dann wegen der Versteuerung der Vorabpauschale Anfang des Jahres schon über 1400 € aus anderen Quellen bereitstellen.

  • Ich hoffe dass Deutschland endlich den Vermögensaufbau mehr fördert und private ETF Sparer steuerfrei stellt. Ich meine am Ende wäre das doch das beste für alle, auch den Staat. Mehr vermögende Bürger müssten doch eigentlich ein positives Ziel sein!

    Vermögen ist für den Staat nur solang interessant wie er dort in die Tasche greifen kann. Klar spart das ggf. Sozialleistungen im Alter, dennoch will man schon allein zur Umverteilung in die Taschen greifen.

  • Der laufende Entwicklung kann also negativ sein und man zahlt trotzdem im Januar Vorabpauschale.

    Nein.
    Man zahlt die Steuer auf die Vorabpauschale, aber nur, wenn das Depot sich positiv entwickelt hat. Vorabpauschale wird berechnet, mit dem Ergebnis des Depots verglichen. Es gilt der Gewinn aus dem Depot, max. aber der Betrag der Vorabpauschale als Wert für die Steuerberechnung.

    Eines ist klar. Die Leser dieses "Schunds" zahlen jedenfalls keine Vorabpauschale. Ist vielleicht nicht ganz so dumm wie gedacht.

    Niemand zahlt die Vorabpauschale.
    (Man sollte sich etwas kundig machen, bevor man solche Behauptungen verallgemeinert.)

    Die Vorabpauschale ist ein Wert für den fiktiven Gewinn. Von diesem fiktiven Gewinn wird dann die Steuer berechnet.
    Die offensichtlichen gravierenden Fehler in dem Text der Verlinkung, zähle ich hier nicht auf.

  • Nur ein paar falsche Texte die ich im "Überfliegen" fand:

    "Viele sind entmutigt, wenn sie vorab für etwas Steuern zahlen, was sie noch gar nicht verdient haben und dann nachher extra eine Steuererklärung nur deshalb machen müssen."
    ==> Keine extra Steuererklärung zu machen

    "Die Depotbank (z. B. DKB oder Comdirect) führt die Steuern automatisch ab und meldet sie ans Finanzamt."
    ==> Gewinne oder Vorabpauschalen, die besteuert wurden, werden nicht ans FA gemeldet. Nur die Beträge, ohne Herkunftsangabe werden weitergeleitet.

    "Die Vorabpauschale muss aus eigener Tasche gezahlt werden, da kein Geldzufluss erfolgt."
    ==> Die Vorabpauschale zahlt NIEMAND!

    "Jährliche Vorabpauschale: Muss aus anderen Mitteln gezahlt werden, auch bei stagnierenden Märkten (bei hohem Basiszins wie 2025 relevant)."
    ==> Es gibt nur eine Steuer auf die Vorsteuerpauschale.
    ==> bei stagnierenden oder rückläufigen Kursen verringert sich die Vorsteuerpauschale oder entfällt komplett

    "Werden Ausschüttungen stets reinvesiert, hat man den gleichen Zinseszinseffekt wie bei thesaurierenden ETFs."
    ==> das klappt nicht, ähnlich ja, aber nicht gleich.

    Soviel Fehler (garantiert nicht alle) zeugen nicht gerade von einer seriösen Quelle.8)