Plötzlich ein Depot: Verkauf Aktien, Umschichtung in ETF?

  • Mir ging es nach dem Tode meines Mannes vor 2 Jahren ähnlich. Wir hatten unsere Geldangelegenheiten getrennt gehalten und während ich in den klassischen Weg (bereits mit Mitte zwanzig) gewählt und in diverse Finanzprodukte wie fondsgebundene LVs, Direktversicherungen, Riester-/Rürup-Rente gezahlt habe, hat er in ETF, Einzelaktien aber auch gemanagte Fonds investiert. Mit seinem Tod war ich auf einmal um 42 Einzelpositionen "reicher".

    Mich hat der Umfang, das Volumen und die Komplexität total überfordert. Nach einigen Überlegungen habe ich einfach alles gelassen, wie es ist. Die Gründe waren folgende: Meine aktuellen Ausgaben kann ich über meine regulären Einnahmen decken, die Rentenlücke ist prinzipiell geschlossen, die eigengenutzte Immobilie bald bezahlt.

    Das geerbte Geld ist letztendlich ein Geschenk und mir [sozusagen] von meinem Mann anvertraut. Vielleicht ist dieser Weg nicht der "vernünftigste", aber die Anlagen haben sich gut entwickelt, es ist nahezu alles im Plus und ich checke regelmäßig, wie der Stand ist. Falls irgendwann doch der "große Crash" kommen sollte, wird auch nicht alles auf einen Schlag bei "null" sein.

    Vielleicht ändere ich diese "Strategie" (die nicht wirklich eine ist) irgendwann noch, lass mir damit aber Zeit, informiere mich, habe mich viel mit dem Thema Finanzplanung beschäftigt und kann nun ziemlich gut schlafen, mit dem Wissen, dass ein finanzielles Polster existiert, auf das ich bei Bedarf zurückgreifen kann.

    Kurz gesagt: Der Umgang mit einem plötzlich erlangten Geldbetrag ist aus meiner persönlichen Sicht auch ein Weg der Gewöhnung. Bei mir wurde aus dem nervösen "ich muss doch jetzt was tun" ein sehr entspanntes "Schön, dass ich es habe". In diesem Sinne wünsche ich Dir alles Gute für Deine (finanzielle) Zukunft.

    Es gibt neben schwarz*und weiß** auch noch einen Mittelweg.

    *Alles fallen lassen wie heiße Kartoffeln.
    ** Alles aufbewahren bis in Ewigkeit.

    Es ist jetzt Dein Geld, und Du hast natürlich alles Recht, es liegenzulassen. Ich würde vermutlich dennoch im Depot aufräumen. 42 Posten wären mir zu viel. Da sind sicherlich irgendwelche Altlasten dabei, die man besser abstößt.

    Aber das ist Deine Sache und Dein Geld.

  • Mit seinem Tod war ich auf einmal um 42 Einzelpositionen "reicher". Mich hatte der Umfang, das Volumen und die Komplexität total überfordert. Nach einigen Überlegungen habe ich einfach alles gelassen, wie es ist. Die Gründe waren Folgende: Meine aktuellen Ausgaben kann ich über meine regulären Einnahmen decken, die Rentenlücke ist prinzipiell geschlossen, die eigengenutzte Immobilie bald bezahlt. Das geerbte Geld ist letztendlich ein Geschenk und mir soz. von meinem Mann anvertraut. Vielleicht ist dieser Weg nicht der "vernünftigste", aber die Anlagen haben sich gut entwickelt, es ist nahezu alles im Plus und ich checke regelmäßig, wie der Stand ist. Falls irgendwann doch der "große Crash" kommen sollte, wird auch nicht alles auf einen Schlag bei "null" sein. Vielleicht ändere ich diese "Strategie" (die nicht wirklich eine ist) irgendwann noch, lass mir damit aber Zeit, informiere mich

    Du könntest, wenn Du möchtest, hier im Forum einen eigenen Thread eröffnen. Hier gibt es jede Menge nette Leute, die gerne dabei helfen, ein Depot "aufzuräumen". Falls Du das Thema doch nochmal angehen möchtest.

    Ich verstehe Deinen aktuellen Ansatz aber auch total. Du hast genug zum Leben, Du hast die geerbten Positionen als zusätzliches Extra, Du brauchst das Geld nicht, Dich stört es nicht, dass es viele Positionen und auch Einzelaktien sind. Das kann man schon so machen. Es dürfte auf jeden Fall der entspannteste Weg sein!

  • Es gibt neben schwarz*und weiß** auch noch einen Mittelweg.

    *Alles fallen lassen wie heiße Kartoffeln.
    ** Alles aufbewahren bis in Ewigkeit.

    Es ist jetzt Dein Geld, und Du hast natürlich alles Recht, es liegenzulassen. Ich würde vermutlich dennoch im Depot aufräumen. 42 Posten wären mir zu viel. Da sind sicherlich irgendwelche Altlasten dabei, die man besser abstößt.

    Aber das ist Deine Sache und Dein Geld.

    Absolut - es gibt sicher einen Mittelweg. Aber vor dem Aufräumen muss ich mir erstmal klar werden, was ich mit dem Geld anfangen möchte. Da es bei mir weniger um das Thema Ruhestandsplanung/vererben geht, stellen sich für mich vielleicht auch andere Fragen: Was ist mir bei der Anlage wichtig (Rendite/Risiko, Nachhaltigkeitsaspekte, junge Unternehmen oder doch "Blue-Chips", welches Marktsegment/Branchen. etc)? Soll alles am Kapitalmarkt bleiben oder möchte ich ggf. auch soziale Projekte unterstützen? Wie kann ich das Geld auch im Sinne meines Mannes verantwortungsvoll managen/einsetzen? Bevor ich hier für mich keine Klarheit habe, werde ich das Portfolio erstmal so stehen lassen, aber durchaus die Entwicklung im Blick behalten. Und ich weiß, dass ich irgendwann an dem Punkt sein werde, wo ich mit einem guten Gefühl und klaren Ziel ans Aufräumen gehen werde.

  • Absolut - es gibt sicher einen Mittelweg. Aber vor dem Aufräumen muss ich mir erstmal klar werden, was ich mit dem Geld anfangen möchte. Da es bei mir weniger um das Thema Ruhestandsplanung/vererben geht, stellen sich für mich vielleicht auch andere Fragen: Was ist mir bei der Anlage wichtig (Rendite/Risiko, Nachhaltigkeitsaspekte, junge Unternehmen oder doch "Blue-Chips", welches Marktsegment/Branchen. etc)? Soll alles am Kapitalmarkt bleiben oder möchte ich ggf. auch soziale Projekte unterstützen? Wie kann ich das Geld auch im Sinne meines Mannes verantwortungsvoll managen/einsetzen? Bevor ich hier für mich keine Klarheit habe, werde ich das Portfolio erstmal so stehen lassen, aber durchaus die Entwicklung im Blick behalten. Und ich weiß, dass ich irgendwann an dem Punkt sein werde, wo ich mit einem guten Gefühl und klaren Ziel ans Aufräumen gehen werde.

    Das alles ist ja gut und schön.

    Es geht in diesem Thread um die Anfrage der Userin Kerzenschein, die sich mit seinem Erbe überfordert fühlt und um Rat bittet. Im Gegensatz zu Dir will Userin Kerzenschein aber etwas tun.

    Dein Rat ist: Du seiest in ähnlicher Situation, habest aber eigenes Geld genug, also bräuchtest Du das geerbte Geld nicht, das lassest Du daher erstmal liegen.

    Dieser Meinung kann man sein, ganz abgesehen davon, daß das Dein Geld ist, mit dem Du verfahren kannst, wie Du es willst.

    Ich stimme Dir in vielem zu, in manchem aber nicht. Du willst das geerbte Geld im Sinne Deines Mannes einsetzen. Das wird schwierig werden, da Du ihn nicht mehr fragen kannst und er offensichtlich zu Lebzeiten keine entsprechenden Verfügungen getroffen hat. Nach meiner Auffassung ist dies nun nicht mehr das Geld Deines Mannes, sondern Deines, und Du kannst es einsetzen, wie Du es willst. Deine Sicht der Dinge ist: Liegenlassen, bis Du Klarheit gewonnen hast. Diese Klarheit hast Du in den vergangenen beiden Jahren nicht gewonnen, also läßt Du das Geld weiter liegen.

    Du hast satte 42 Depotpositionen geerbt. Das ist eine ganze Menge. Einen Betrachter könnte der Verdacht beschleichen, daß Dein Mann auch erstmal alles liegenlassen wollte, bevor er Klarheit hat, wohin er will.

    Die TE liest Deinen Beitrag gern und fühlt sich vermutlich dadurch ermutigt, weiter den Kopf in den Sand zu stecken.

    Mit der Überzeugung, daß man schon irgendwann mal die Sache angehen werde (vielleicht am St.- Nimmerleins-Tag?), belügt man sich letztlich selbst.

    PS: Bei der TE läuft eine Baufinanzierung, auch wird im nächsten Jahr ein Bausparvertrag fällig. Es wäre in ihrem eigenen Interesse nützlich, wenn sie bis dann Klarheit hätte, damit sie dann kompetent handeln kann. Und weil das nicht so richtig lang Zeit ist bis dahin, tut sie in meinen Augen wohl daran, rechtzeitig mit dem Überlegen anzufangen. Über die Baufi und den Bausparvertrag hat sie bisher wenig erzählt, so daß man eigentlich nichts dazu sagen kann, außer: Finanzplanung sollte immer ganzheitlich sein.

  • Ich kann beim besten Willen keinen Zwang zur Gestaltung erkennen. Nach einem Erbfall kann man gestalten, man darf gestalten, aber man muss nicht! Das Geld gehört dem Erben und der kann tun was er für richtig hält. Wenn der Erblasser auf diese Weise angelegt hatte, hat er sich möglicherweise mehr kluge Gedanken gemacht, als der Erbe aktuell in der Lage ist zu fassen. Wenn kein Grund zur Eile besteht (Anlageziele!!), dann sehe ich keinen Grund, Entscheidungen unter Druck zu treffen. Wie schnell hat man Altanlagen versilbert, die dauerhaft steuerfrei gewesen wären? Oder man realisiert Gewinne alle in einem Jahr und muss mächtig Kursgewinne versteuern? Womöglich landet dann erst mal alles auf einem Tagesgeldkonto oder noch schlimmer in irgendwelchen Zertifikaten vom netten Bankberater.

    Man muss den Mittelweg finden zwischen sich einarbeiten und später gestalten, jetzt alles gestalten oder einfach nur jede Veränderung vermeiden. Entscheidungen ganz ohne Sachverstand werden in der Regel weit weg von optimal sein. Entscheidungen mit Bankberatern womöglich noch viel falscher. Bei Honorarberatern kann man Glück oder Pech haben, die größte Kunst dürfte sein, einen echten zu finden, der sein Handwerk versteht.

  • PS: Bei der TE läuft eine Baufinanzierung, auch wird im nächsten Jahr ein Bausparvertrag fällig. Es wäre in ihrem eigenen Interesse nützlich, wenn sie bis dann Klarheit hätte, damit sie dann kompetent handeln kann. Und weil das nicht so richtig lang Zeit ist bis dahin, tut sie in meinen Augen wohl daran, rechtzeitig mit dem Überlegen anzufangen. Über die Baufi und den Bausparvertrag hat sie bisher wenig erzählt, so daß man eigentlich nichts dazu sagen kann, außer: Finanzplanung sollte immer ganzheitlich sein.

    Ein paar Angaben hatte ich schon gemacht. Wenn Ich wüsste was fehlt würde ich es raussuchen.

  • Ein paar Angaben hatte ich schon gemacht. Wenn ich wüsste, was fehlt, würde ich es raussuchen.

    Du hast das erste Mal vor 6 Wochen um Rat gefragt und dann schlückchenweise Info nachgelegt, verteilt auf insgesamt 10 Postings. Das ist mir zu zerfasert, ich kann mir da kein Bild machen.

    Der Anfang jeder Finanzberatung ist eine Vermögensbilanz. Bei der steht alles auf einem einzigen Blatt (und nicht in 10 Postings). Eigentlich ist das Deine Aufgabe, Deine Vermögenswerte in einer übersichtlichen Tabelle zu erfassen, schon im eigenen Interesse.

    Es macht keinen Spaß, einem Gegenüber jede Teilinformation einzeln aus der Nase zu ziehen. Und irgendwann erlahmt auch das Interesse. Für mich geht Dein Thread schon viel zu lang.

    Aber letztlich ist das Deine Sache und Dein Geld.

  • Du hast die Antwort auf deine Frage(n) bereits im Ausgangspost erwähnt. Ich denke du suchst hier nur nach Bestätigung. Einfach machen, dann geht's dir besser. Ich würde sofort alles raushauen, bei der Immobilie sondertilgen was geht, mit zwei ETFs das Depot sauber aufstellen und mich auf das Leben konzentrieren. Besser heute als morgen.

  • Einfach machen, dann geht's dir besser. Ich würde sofort alles raushauen, bei der Immobilie sondertilgen was geht, mit zwei ETFs das Depot sauber aufstellen und mich auf das Leben konzentrieren.

    Richtig. Das kann eine Befreiung sein.
    Ich kenne das gut. Ich hatte nach ewigen Zeit meinen „ewigen“ großen Anteil BASF -Aktien verkauft. War ein Super-Gefühl,

  • Du hast die Antwort auf deine Frage(n) bereits im Ausgangspost erwähnt. Ich denke du suchst hier nur nach Bestätigung. Einfach machen, dann geht's dir besser. Ich würde sofort alles raushauen, bei der Immobilie sondertilgen was geht, mit zwei ETFs das Depot sauber aufstellen und mich auf das Leben konzentrieren. Besser heute als morgen.

    Jeder Weg besteht aus vielen Schritten, und er beginnt mit dem ersten Schritt.

    Wenn ein Ratsuchender sich darüber beklagt, daß er immer noch nicht am Ziel ist, andererseits noch nicht die Konsequenz aufbringt, den ersten Schritt zu gehen, muß er sich nicht wundern.

    Freilich kann man jedes alte Haus einfach abreißen und ein neues bauen, allerdings sollte man dazu auch wissen, wie man ein neues Haus baut. Lediglich zu wollen, reicht nicht.

    Dieses Forum ist voller hilfsbereiter Menschen, aber es hat auch seine strukturellen Schwächen: Es kann einem Ratsuchenden nur insoweit zur Seite stehen, wie er bereit ist, die notwendigen Informationen bereitzustellen - und dabei hapert es regelmäßig. Das Forum ist auf die Mithilfe des Ratsuchenden angewiesen. Kommt diese nicht oder nicht im entsprechenden Maßen, geht jedes Hilfsangebot ins Leere.

    Mein Eindruck aus diesem Thread ist, daß die TE völlig überfordert mit ihrer Situation ist. Hilfsangebote nimmt sie allenfalls zögerlich an. An sich bräuchte sie jemanden, der sie zärtlich und vertrauensvoll an die Hand nimmt und sie durch die Untiefen der Geldanlage führt. Dabei wäre der erste Schritt, überhaupt einmal herauszubekommen, was die TE überhaupt will. Der zweite Schritt ist dann zu klären, ob das, was sie will, gut für sie ist. Sie schreibt davon, daß sie "alles verkaufen und in ETFs" anlegen will. Ich zweifle daran, daß diese Aussage mehr ist als die Wiedergabe dessen, was hier im Forum Mainstream ist.

    Eigentlich ist dafür Präsenz nötig: Sie braucht eigentlich jemanden, der am gleichen Tisch sitzt, weil damit viele Dinge nämlich sehr viel schneller funktionieren als in einem asynchronen schriftlichen Umfeld.

    Die Hilfe, die sie braucht, findet sie aber in keiner heutigen Bank, deren Mitarbeiter stärker den Vertriebsdruck spüren als vielleicht eine Verantwortung für ihre Kunden. Es ist auch nicht sicher, daß sie einen bezahlten Berater findet, der zu ihr paßt. Es gibt Menschen, die derartig verunsichert sind, daß eine bezahlte Beratung nicht zum Ziel führt. Nikolaus Braun hat von solchen Fällen berichtet, von Fällen, in denen er mit seinem Beratungsversuch gescheitert ist.

    Ein Forum kann im Prinzip durchaus weiterhelfen, aber ohne Mithilfe des Ratsuchenden geht es nicht. Solange die TE nicht aktiv mitmacht, hilft auch der Vorschlag eines Rundumschlags nicht weiter.

    Ich könnte mir sehr gut vorstellen, daß die TE noch nicht einmal weiß, wie das geht: einen Posten Aktien verkaufen. Nach meiner Einschätzung steht sie ganz am Anfang. Der Vorschlag, ohne Vorbereitung einen Sprung zum Ende eines Weges zu machen, den sie noch nicht einmal ahnt, bringt sie nicht weiter.

  • Daher ist es nicht gut, jetzt zu viel Druck aufzubauen. Das Depot ist viele Jahre gelaufen, es kommt jetzt nicht auf 6 Monate drauf an. Ein gutes Einführungsbuch zum Thema Finanzen lesen bis Weihnachten und dann mit ein wenig mehr an Hintergrund Wissen, das Problem neu angehen. Welchen Kommer hast Du denn gekauft? Ansonsten ist Finanztest sicher gut geeignet als Einstieg. Dann hier das komplette Depot vorstellen mit WKN + Bezeichnung und Positionsgröße. Man kann dann mit irgendeiner Miniposition anfangen, das Verkaufen technisch zu üben und parallel über eine sinnvolle Struktur diskutieren.

  • Ganz unabhängig hiervon und von den (vermutlich noch von Kerzenschein zu definierenden) Finanz-Zielen en Detail

    Bei solchen Situationen empfehle ich vor allen Dingen nicht zweite oder dritte Schritte vor den ersten Schritt zu setzen. Der wäre nach meinem Dafürhalten - neben dem eigenen parallelen Anlesen zumindest der Basics - eine Art Bestandsaufnahme inkl. Vermögenstatus. Dazu gehören Aspekte wie ...

    Den Aspekt "If you have won the game stop playing" würde ich zumindest einmal kurz an- oder mitdenken ...


    In dem Kontext:

    mit zwei ETFs das Depot sauber aufstellen

    Was eine "saubere" Depotaufstellung (bzw. Portfolioaufstellung) ist, wird in der Regel im Auge des jeweiligen Betrachters liegen. Die jeweils "passende" Aufstellung (persönliche Asset-Allocation) ist eine individuelle Angelegenheit (des jeweiligen Einzelfalls) für die es keine allgemein verbindliche Pauschalregel gibt.

    Wenn jemand sich beispielsweise mit nur zweit ETFs gut aufgestellt sieht oder fühlt, ist doch alles bestens (für ihn jedenfalls).

    Betonung und Fokus liegen daher meines Erachtens auf dieser Formulierung:

    Ich würde sofort ...

    (nachträglich gefettet von mir)

    Für Eile oder gar Hast sehe ich bei Kerzenschein keinen wirklichen Anlaß ...

    Für meinen Teil würde ich dagegen auf bestimmte Elemente in meinem Portfolio - im Sinne einer möglichst robusten und resilienten finanziellen Aufstellung - generell nicht verzichten ...

    (schon allein aufgrund unseres Geldsystems im Allgemeinen (Fiat-Money-System), der hierzulande zu verwendenden Einheitswährung im Speziellen (Euro), dem Umgang der Notenbanken bzw. der Notenbank (EZB) damit, dem Banksystem (Fractional Reserve System), der erreichten staatlichen Rekordverschuldung usw. - aber auch im Hinblick auf die Geld-, Währungs- und Finanzgeschichte (zu der auch die Historie von Währungsunionen gehört)) -

    ... wie einen kleinen Anteil (ausfallsicheres) Zentralbankgeld (sprich Bargeld), eine Dosis Fremdwährungen auch in Form fremder Sorten und auch etwas Gold und Silber sowie einige (kompakte und weitere "geräuschlose") Tangible Assets. Sowie - ab einer bestimmten Vermögensgröße (geographische Diversifikation) - eine eiserne Notreserve vorgehalten in einem möglichst rechtssicheren Gebiet.

    Das galt für mich schon bei noch eher sehr überschaubarem Vermögen und später dann sukzessive noch mehr - erst recht mit Beginn des Währungsexperiments Einheitswährung (ab 1999 ff).

    Meines Erachtens gilt: Mein Geld, mein Bild, meine Asset-Allocation, meine Verantwortung.

    Bevor Kerzenschein sozusagen auf die Schnelle irgendwelche Entscheidungen trifft oder Vorschlägen fremder Dritter folgt, würde ich den Fokus - neben dem Anlesen der Basics - im ersten Schritt auf das finanzielle Gesamtbild (Bestandsaufnahme, Vermögensstatus, Finanz-Ziele) legen. Der Rest (samt Umsetzung) sollte sich dann organisch daraus entwickeln bzw. anschließen.

    Dazu kommt: Wenn man halbwegs versteht, warum man aufgestellt ist, wie man aufgestellt ist - erhöht dies die "Compliance" den eigenen Finanzplan betreffend. Nach meinem Dafürhalten einer der wesentlichen Erfolgsfaktoren auf die lange Sicht.


    Paragraph Eins - jeder macht Seins.

  • Bin Außenseiter im diesem Forum wegen meiner vieler Einzelwerte. Das bestehende Depot ist aber zu deutsch. Altbestände erst mal behalten! Hensold und Rheinmetall halten solange der Ukrainekrieg andauert, danach verkaufen. Wem das nicht liegt, das betrifft viele, ist bei globalen ETFs besser aufgehoben, subjektiv ggf. auch objektiv.
    Bei Verkäufen sollte man Freibeträge berücksichtigen. Es eilt aber nicht!
    Zudem bin ich kein Freund festverzinslicher Anlagen, da diese langfristig zu realen (also auf die Kaufkraft bezogenen) Verlusten führen oder gerade mal die Inflation ausgleichen können. Auch eine „Beimengung“ von Anleihen halte ich (als Purist) nicht für sinnvoll.