Letzte Zweifel vor 200k Investment! EM-Übergewichtung: Kluge Diversifikation oder Anfänger-Fehler?

  • ... Deshalb ist es maximal prognosefrei, allen Unternehmen den gleichen Einfluss auf die Renditeentwicklung zu geben - sie also alle gleich zu gewichten.

    Richtig! Aber die Leute raffen einfach nicht, dass das bei der Marktkapitalisierung der Fall ist. Im weiteren Verlauf schreibst Du ja quasi selbst, dass die Small Caps bei EW überrepräsentiert sind.

    Nehmen wir an, jedes Unternehmen besteht aus 100 Aktien und Du möchtest die Summe X investieren. Dann bekommt Du bei der Marktkapitalisierung von jedem Unternehmen z.B. 3 Aktien.

  • Aber die Leute raffen einfach nicht, dass das bei der Marktkapitalisierung der Fall ist. Im weiteren Verlauf schreibst Du ja quasi selbst, dass die Small Caps bei EW überrepräsentiert sind.

    Nicht überrepräsentiert, sondern höher gewichtet. Ist ja auch klar - wenn Apple, Microsoft, Nvidia und andere Dickschiffe geringeren Anteil haben, bleibt mehr für die kleinen. „Überrepräsentiert“ hat eine wertende Beschreibung - eine rein deskriptive Beschreibung wie „höher gewichtet“ finde ich besser.


    Ich verstehe aber nicht, also ich gehöre auch zu denen, die es nicht raffen, wieso bei MCAP alle Unternehmen den gleichen Einfluss auf den Index haben? Es macht doch einen Unterschied, ob sich aufgrund von irgendwas ein 5,0-Prozent-Anteil-Unternehmen halbiert, oder eines mit 0,5 Prozent Anteil.

  • Ich verstehe aber nicht, also ich gehöre auch zu denen, die es nicht raffen, wieso bei MCAP alle Unternehmen den gleichen Einfluss auf den Index haben? Es macht doch einen Unterschied, ob sich aufgrund von irgendwas ein 5,0-Prozent-Anteil-Unternehmen halbiert, oder eines mit 0,5 Prozent Anteil.

    Bezogen auf Dein persönliches Vermögen ist das natürlich so. Ich wüsste aber nicht, warum das der Maßstab für eine sinnvolle Geldanlage sein sollte?

  • Hallo0 Forumsfreund Taust  WorriedDad  Schwachzocker  Tomarcy  Achim Weiss Weiss

    auf Grund Eurer Diskussion hier muss ich zugeben, dass Ihr mich in einem Punkt völlig überzeugt hat wo ich Jahrzehntelang vom Gegenteil überzeugt war.

    Es geht darum ob man die einzelnen Aktine in seinem Depot (das gilt auch für FONDS-Manager) gleich hoch gewichten soll, alsje Aktiken dieselbe Summe (beispielsweise 1 Mio Euro) und bei Kursveränderungen nach oben oder nach unten den Wert ausgleichen soll

    So habe ich das bisher meist auch in meinem eigenen Depot gemacht,

    aber auchin der Funktion als Aufsichtsrat in einer Fondverwaltung bei der Diskussion um die Anlagestrategie.

    Es hat sich jetzt über viele Jahre und inzwischeni Jahrzehnte gezeigt, dass es besser ist man lässt die Aktieni erst mal "laufen".

    Das heißt bei den sogenannten erfolgreichen Aktien steigt dann der Wert schon mal um in meinem Beispiel zu bleiben von 1 Mio. auf 3, 4 oder 5 Mio (z.B. Technologie,Rüstung, aber auch MeDonalds)

    und bei einer anderen Aktie sinkt der Welt von 1 Mio. auf beisspielsweise 500.000 Euro (z.B. Coloplast, aber sogar auch Nestle oder Novo)

    Da natürlich bei dieser Stategie (diesen Unterschied zu belassen!!) immer auch ein Risiko dabei ist (Klumpen) habe ich bisher und auch einige Fonds bei den gestiegenen Aktien immer einen Teil verkauft und bei den gefallenen oder zurückgebliebenen aufgestockt.

    Dies hat aber schlicht und einfach dazu geführt, dass Aktien die über jahre kontinuierlich steigen (Technologie) immer gekappt werden und dafür werden die Ladenhüter aufgestockt.

    Natürlich könnte sich das ändern.

    Inwischen ist die Statistik jedoch schon über eine so lange Zeit aussagekräftig dass man das Risiko-Argument nicht mehr abtun kann.

    In meinem eigenen Depot bei den Aktien mache ich daher schon einige Zeit, daher habe ich dort ein riesiges Ungleichgewicht, Microsoft verfünffacht, McDonlads verzehnfacht, dafür NOVO gerade mal 25% (noch) im Plus

    Selbst die Anlagestrategie des Fonds wo ich noch etwas mitreden darf, soll daher nicht bei den Einzelwerten sondern beim Thema Halten oder Umschichten neu formuliert werden.

    Dieses Thema wurde für mich zum ersten Mal hier im Forum so richtig thematisiert und mir bewusst, vorher hatte ich die Auswirkungen tatsächlichi unterschätzt.

    Das muss auch mal gesagt werden.

    Viele Grüße McProfit

  • Es geht um rationales Investieren.

    Märkte sind effizient und preisen Informationen sofort ein, aber eben nicht (immer) rational. Bestes Bsp. ist dot.com Bubble. Da wurden reihenweise Firmen einfach nur deshalb viel "wertvoller" (also teurer im Vergleich zu anderen), weil sie irgendwas mit "Internet" in Ihren Namen aufgenommen haben, aber genau gar nichts am Geschäftsmodell veränderten.
    (in "A random Walk down Wallstreet" von Burton Malkiel wurde das schön beschrieben wenn ich mich Recht erinnere...ein sehr gutes Buch übrigens)
    Das ist nicht rational, sondern Herdentrieb und FOMO. Wie oben schon gesagt: Der Markt braucht eine Preisfindung durch Investoren und das tun sie, in dem sie den € da investieren, wo sie sich die beste Rendite erwarten, sie wägen "teuer" gegen "günstig" in Bezug auf die Renditeerwartung ab, aber das muss nicht rational oder "richtig" sein.

    Was in Zukunft besser läuft wissen wir alle nicht.

    Ein Investment nach MCAP ist das einzige was man ohne Annahmen tun kann denn es entspricht einfach den aktuellen Gewichtungen am Markt

    Genau, wir wissen es nicht, das hat aber nichts mit der Gewichtungsmethode zu tun. Die Gewichtung nach den Firmenwerten am Markt ist eben nur eine Möglichkeit, genauso gut könnte man sagen man gewichtet nach Fundamentaldaten der Unternehmen oder nach BIP (also danach wo die Wertschöpfung anteilig passiert) oder eben auch gleichgewichtet...alles valide, rational und prognosefrei.

    Hier ein grober Überblick über die bekanntesten Methoden

    Wer legt denn fest und warum, dass die Anlegermeinung zum Unternehmenswert das einzig richtige Kriterium für eine Gewichtung in einem ETF ist?

    Genau wie Walz sagt: niemand kann das, es gibt kein richtig oder falsch, es gibt nur Unterschiede.

    Es gibt nicht "die eine und einzig wahre Basis" bei Gewichtungen gegen die alle anderen zu vergleichen sind, das ist der Fehler. Warum soll die Anlegermeinung "richtiger" sein, als eine EW oder BIP oder Fundamentaldaten-Gewichtung? Alle haben eine logisch nachvollziehbare (na ja, die meisten...) Berechtigung und da bin ich bei WorriedDad : für mich ist EW sogar mindestens so logisch wie MCAP wenn nicht die logischste, weil eben alle Unternehmen gleichberechtigt sind was die Renditeerwartung angeht. Warum soll Apple mehr Rendite bringen als SAP nur weil die Anleger das jetzt meinen?

    Warum sollte man die Renditeerwartung nicht so anteilig da haben, wo anteilig wirklich auch die Wertschöpfung (und damit Rendite der Anlage) in der Welt entsteht und nicht da, wo nur die größte Marktkapitalisierung ist?

    Ich verstehe schon, dass einem MCAP als die "natürliche" und damit "richtige" Gewichtung vorkommen mag (ich hab da auch länger gebraucht mich von dem Gedanken zu lösen), aber es ist tatsächlich nur eine von vielen, genauso berechtigt wie nach BIP, EW oder was anderem und nur wenn man MCAP als "die richtige und die Basis", sieht, haben andere davon abweichende "Über/Unter" Gewichtungen.

    Historisch langfristig gesehen, liefert MCAP Gewichtung übrigens sogar mit die schlechteste durchschnittliche langfristige Rendite gegen andere Gewichtungen, sie ist halt die am einfachsten und vor allem billigste umzusetzende, mehr nicht.

    Was wir wissen ist, dass unterschiedliche Gewichtungen in unterschiedlichen Marktphasen unterschiedliche Rendite erzeugen. Gerade bei EW vs. MCAP wird das eben offensichtlich, wenn es Phasen gibt wo viele oder wenig Unternehmen nach Anlegermeinung für die Rendite zuständig sein sollen, dann da läuft das Geld ja hin, dahin wo am meisten Rendite erwartet wird.

    Wenn der USA Anteil am MCAP auf 10% sinkt, dann kauft ihr dort wieder verstärkt weil das nicht dem BIP entspricht?

    das ist doch genau das Problem bei den aktuellen Umgewichtungen nach Regionen bei MCAP. Jetzt kauft man einen ex-USA oder mehr EM oder mehr EU und wenn die nächste Konzentration nach MCAP dann da stattfindet, hat man halt dort das nächste Konzentrationsproblem oder man hat ein 9 ETF Regionen Porfoliio so wie Fuchs vorschlägt und rebalanced das.

    Das ist ja der Vorteil von EW, völlig egal was passiert, alle bekommen immer den gleichen Anteil vom investierten €, es gibt keine Konzentration im ETF oder Region bei den Titeln im Index...

    man hat in den klassischen MCAP Indices (also z.B. MSCI World Index) ja schon nur die nach Marktkap. größten Unternehmen der Welt aufgenommen und dann macht man nochmal Gewichtung nach MCAP innerhalb dieser Titel. (wie gesagt, gibt ja auch andere Indices wie den Dow oder Nikkei, die eben nicht nach MCAP konstruiert sind). Nur weil die Titel im Index schon nach MCAP ausgewählt wurden, muss man aber noch lange diese nochmal nach MCAP gewichten...man kann natürlich, man kann aber genauso gut was anderes machen, völlig gleichberechtigt.

    Also, wenn man diese Sicht mal erlangt hat, dann sind unterschiedliche Gewichtungen auch nur eine Diversifizierung, eben der Art der Gewichtung und keine Erwartung von "Über"Rendite gegen MCAP. Hat man z.B. den MSCI World EW und MCAP gewichtet 50/50, dann bekommt man eben die mittlere Rendite beider Methoden, so wie wenn man 2 statt 1 Aktientitel kauft.

    Und gerade die beiden Methoden gemischt geben Sinn, weil sie eben sehr gegenläufige Ansätze sind.

    Und gerade wer hohe Einmalbeträge einbringt, sollte sich überlegen ob er eben nicht auch bei der Gewichtung diversifiziert.

  • Und gerade wer hohe Einmalbeträge einbringt, sollte sich überlegen ob er eben nicht auch bei der Gewichtung diversifiziert.

    Ich schaue mir das jetzt mit diesen Gewichtungen seit letzten November intensiv an und habe vor allem eines aktuell immer noch nicht verstanden:

    Warum sollte jemand, der morgen am Montag z.B. 100.000 € als Einmalanlage in den weltweiten Aktienmarkt investiert, freiwillig für knapp 16.000 Euro nur 4 (!) Titel kaufen ?

    NVIDIA, Apple, Microsoft und Amazon.

    Und dann noch gleichzeitig 55.000 € in andere US-Titel….

    Weil das perspektivisch so toll ist ?

  • Taust

    Es geht nicht um erlaubt oder nicht erlaubt oder richtig oder falsch.

    Wir wissen, dass Firmen nicht die gleichen Renditeerwartung haben, und es gilt abzuschätzen, wo es in Zukunft die höchste Rendite gibt. Nichts anderes machen die aktiven Anleger dieser Welt. Du machst das auch. Nämlich indem Du schätzt, dass alle die gleiche Renditeerwartung haben. Das ist dann auch eine Meinung, die in die Marktkapitalisierung einfließt.

    Niemand behauptet, dass das das einzig richtige ist.

    Aber es ist die bestmögliche Schätzung der zukünftigen Renditen, eben weil alle Erkenntnisse, alle Erwartungen, alle Informationen, alle Analysen, alle Ängste, alle Gier, die die Anleger auf dieser Welt haben, in die Marktkapitalisierung mit einfließt.

    Und selbst die bestmöglichen Schätzungen entpuppen sich meistens als falsch oder zumindest teilweise falsch, jedenfalls in den seltensten Fällen exakt richtig. Deshalb nennt man es Schätzung und nicht Hellseherei.

    Die Frage ist doch lediglich: Kannst Du es besser schätzen? Und warum sollte das so sein? Wenn Du die Frage für Dich selbst ehrlich und überzeugend beantworten kannst, dann kann ich nur sagen: Mache es! Aber verrate es niemanden.

    Märkte sind effizient und preisen Informationen sofort ein, aber eben nicht (immer) rational. Bestes Bsp. ist dot.com Bubble. Da wurden reihenweise Firmen einfach nur deshalb viel "wertvoller" (also teurer im Vergleich zu anderen), weil sie irgendwas mit "Internet" in Ihren Namen aufgenommen haben, aber genau gar nichts am Geschäftsmodell veränderten.
    (in "A random Walk down Wallstreet" von Burton Malkiel wurde das schön beschrieben wenn ich mich Recht erinnere...ein sehr gutes Buch übrigens)
    Das ist nicht rational, sondern Herdentrieb und FOMO. Wie oben schon gesagt: Der Markt braucht eine Preisfindung durch Investoren und das tun sie, in dem sie den € da investieren, wo sie sich die beste Rendite erwarten, sie wägen "teuer" gegen "günstig" in Bezug auf die Renditeerwartung ab, aber das muss nicht rational oder "richtig" sein....

    Zustimmung, das muss es nicht. Man kann sich der Durchschnittsmeinung anschließen oder man lässt es bleiben.

    Aber der Hinweis auf die Dotcom-Zeit darf in diesem Zusammenhang natürlich nicht fehlen.:)

    2000 war mein Börsendebüt. Ich wollte eigentlich schon 1996 einsteigen. Aber da hieß es von allen Seiten, es sei alles hoch bewertet und was das doch für ein Wahnsinn sei. Selbst der US-Notenbankchef hat sich dazu herabgelassen, sich dieser Meinung anzuschließen. Tja, und da habe ich es gelassen und den Mega-Renditen noch vier Jahre hinterhergeschaut bis ich schwach geworden bin.

    Was ich damit sagen möchte: Die Annahme, dass hohe Bewertungen irgendwann zurückkommen, nützt einen wirklich rein gar nichts, wenn man nicht weiß, wann das geschieht. Allein auf die Bewertungen zu schauen, bringt wirklich nichts, wenn man nicht gleichzeitig die Zukunftsaussichten beurteilt.

    Auch das Shiller-KGV sagt nichts über die zukünftige Rendite aus. Das wird da von manchen nur fälschlicherweise hineininterpretiert. Bei dem Shiller-KGV handelt es sich lediglich um eine Möglichkeit, festzustellen, ob etwas vergleichsweise teuer oder billig ist. Etwa so wie ein Auto teurer ist als das andere. Das mag seine Gründe haben. Vielleicht ist es aber auch irrational. Niemand weiß es.

    Im übrigen halte ich es für falsch, den Kursabsturz von 2000 bis 2002 einzig und allein irgendwelchen hohen Bewertungen zuzuschreiben. Da gab es mindestens noch die Anschläge des 11 September mit seinen Konsequenzen. Ohne die wäre das eine ziemlich normale Korrektur gewesen, über die heute nicht soviel geredet werden würde.

    Fazit: Die Meinung der Anleger dieser Welt ist für mich der Maßstab. Nicht die Meinung von Kommer, Walz und wie sie alle heißen, auch nicht die Meinung vom Papst.

    Und wer davon abweicht, der sollte erklären, warum er es besser weiß, und dass machst Du nicht. Du glaubst und Du fühlst und richtest danach Deine Geldanlage aus. Davon rate ich aber ausdrücklich ab.

    Und gerade wer hohe Einmalbeträge einbringt, sollte sich überlegen ob er eben nicht auch bei der Gewichtung diversifiziert.

    Nein, das ist nun wirklich Quark. Jeder kann seine eigene Gewichtung festlegen. Da muss dann nichts mehr diversifiziert werden.

    Wenn ich von EW überzeugt bin, dann mache ich das eben. Keine Ahnung wozu ich dann noch die Marktkapitalisierung benötige. Und wenn ich den US-Anteil senken will, kann ich das auch ganz einfach machen. Dazu brauche ich kein EW.

  • ...Warum sollte jemand, der morgen am Montag z.B. 100.000 € als Einmalanlage in den weltweiten Aktienmarkt investiert, freiwillig für knapp 16.000 Euro nur 4 (!) Titel kaufen ?

    Da musst Du uns nicht fragen, sondern eine Umfrage unter den Anlegern dieser Welt machen.

    Weil das perspektivisch so toll ist ?

    Du bist anderer Meinung? Das ist putzig!

    Aber die gleiche Frage habe ich mir bereits 2010 gestellt. Es hat sich herausgestellt, dass es perspektivisch toll war. Keine Ahnung was die Zukunft bringt.

  • Ich schaue mir das jetzt mit diesen Gewichtungen seit letzten November intensiv an und habe vor allem eines aktuell immer noch nicht verstanden:

    Warum sollte jemand, der morgen am Montag z.B. 100.000 € als Einmalanlage in den weltweiten Aktienmarkt investiert, freiwillig für knapp 16.000 Euro nur 4 (!) Titel kaufen ?

    NVIDIA, Apple, Microsoft und Amazon.

    Und dann noch gleichzeitig 55.000 € in andere US-Titel….

    Weil das perspektivisch so toll ist ?

    Wir wissen es nicht ob es sinnvoll ist, ebenso wenig ob andere Bereiche mehr bringen. Wenn ich mir die deutsche Wirtschaft anschaue sieht es seit Jahren auch nicht rosig aus, allerdings kreist der DAX immer um ein Allzeithoch, ob da jetzt Europa oder welche Länder auch immer, mehr bringen? Warten wir’s ab….

  • Wir wissen es nicht ob es sinnvoll ist, ebenso wenig ob andere Bereiche mehr bringen. Wenn ich mir die deutsche Wirtschaft anschaue sieht es seit Jahren auch nicht rosig aus, allerdings kreist der DAX immer um ein Allzeithoch...

    Ach, Du bist`s.

    Das ist deshalb so, weil Aldi, Lidl und Co sowie der gesamte öffentliche Sektor herzlich wenig mit dem Aktienmarkt zu tun hat.

  • ...

    NVIDIA, Apple, Microsoft und Amazon.

    Und dann noch gleichzeitig 55.000 € in andere US-Titel….

    Weil das perspektivisch so toll ist ?

    Nur noch mal, um das klarzustellen, auch wenn es zum hundertsten Mal wieder nicht verstanden wird:

    Marktkapitalisierung ist nicht toll, auch nicht perspektivisch toll. Es ist einfach Durchschnitt.

  • Wir wissen, dass Firmen nicht die gleichen Renditeerwartung haben, und es gilt abzuschätzen, wo es in Zukunft die höchste Rendite gibt. Nichts anderes machen die aktiven Anleger dieser Welt. Du machst das auch. Nämlich indem Du schätzt, dass alle die gleiche Renditeerwartung haben. Das ist dann auch eine Meinung, die in die Marktkapitalisierung einfließt.

    Nein, ich schätze gar nichts, das ist wie die 10 Millionen Affen, die völlig zufällig etwas auswählen und unterschiedliche Gewichtung erzeugen, aber wenn das nur genug tun, dann ist es am Ende eine Gleichgewichtung. Und genau das Ist Equal Weight.

    Aber es ist die bestmögliche Schätzung der zukünftigen Renditen, eben weil alle Erkenntnisse, alle Erwartungen, alle Informationen, alle Analysen, alle Ängste, alle Gier, die die Anleger auf dieser Welt haben, in die Marktkapitalisierung mit einfließt

    Nein, alles „Wissen“ dieser Welt, schlägt langfristig den Zufall nicht. Genau das ist ja der Witz, die Märkte sind völlig zufällig. Jeder ausreichend breite EW Index schlägt langfristig schlägt sein Pendant nach Marktkapitalisierung. Das Problem sind nur die Kosten, die bisher für die nötigen Transaktionen höher waren, als wenn man nach Marktkapitalisierung gewichtet, so dass es am Ende unterm Strich nachteilig war, aber die Kosten sinken, zumindest für die large und mid Caps. Und ja, in letzter Konsequenz heißt das, dass mir ein ACWI IMI EW ETF für gleiche Kosten wie MCAP am liebsten wäre, gibt es aber nicht und würde auch nicht funktionieren wegen zu wenig handelbarer Aktien bei den ganz kleinen.

    Nein, das ist nun wirklich Quark. Jeder kann seine eigene Gewichtung festlegen. Da muss dann nichts mehr diversifiziert werden.

    Wenn man bei 0 anfängt oder in Zeiten ausgeglichener Märkte ist das so (ich hab meiner Tochter selber einen FTSE All World ins Depot gelegt), ob wir aktuell ausgeglichene Märkte haben mag jeder selber beurteilen. Wenn nicht, steigt man gerade mit hohen Summen besser diversifiziert ein.

  • Eines noch:

    Wenn Du Risiken reduzieren möchtest, indem Du Geld aus den großen "Klumpen" herausziehst und woanders hineinsteckst, dann holst Du Dir zwangsläufig andere Risiken ins Haus. Ich weiß nicht, ob das jedem klar ist?

    Du stellst es einfach so als Chance dar, von den Entwicklungsmöglichkeiten kleinerer Unternehmen profitieren zu können. Derartige Chancen gibt es aber nur gegen Risiken.

    ...ob wir aktuell ausgeglichene Märkte haben mag jeder selber beurteilen.

    Tja, solche Begrifflichkeiten sind immer so eine Sache. Ich weiß nicht, ob wir aktuell ausgeglichene Märkte haben. Ich weiß nicht einmal, wann Märkte ausgeglichen sind und wozu das gut sein soll.

    Nein, ich schätze gar nichts...

    Du hattest die Bewertungen im US-Techsektor als hoch aber nicht zu hoch eingeschätzt.

  • Vanguard UK Professional

    Zitat

    Die Gleichgewichtung verändert die Risiken – sie beseitigt sie nicht.

    Zitat

    Bei der Marktkapitalisierungsgewichtung handelt es sich nicht so sehr um einen "anderen Gewichtungsansatz", sondern vielmehr um die neutrale Darstellung eines bestimmten Marktsegments selbst.

    Zitat

    Wenn sich Anleger für einen gleichgewichteten (und nicht für einen kapitalisierungsgewichteten) Index entscheiden, mit dem Ziel, das kapitalisierungsgewichtete Pendant zu übertreffen, ist die Wahl nur dann sinnvoll, wenn sich die Faktoren, denen der gleichgewichtete Index ausgesetzt ist, in die richtige Richtung entwickeln.

    Zitat

    Es kann durchaus sein, dass sich diese aktiven Ansichten manchmal auszahlen. Anleger müssen sich jedoch darüber im Klaren sein, dass sich solche aktiven "Wetten" möglicherweise nicht auszahlen, da sich diese Faktoren in eine andere Richtung als erwartet entwickeln könnten – in diesem Fall kann die gleiche Gewichtung hinter der Marktkapitalisierungsgewichtung zurückbleiben.

    Anleger, die erwägen, in einen gleichgewichteten Fonds zu investieren, um ihrem Portfolio ein bestimmtes Stilengagement hinzuzufügen, sind möglicherweise besser dran, direkt in einen Fonds zu investieren, der explizit auf diesen Stil abzielt, wie z. B. einen Small-Cap-Indexfonds.

    Zitat

    Darüber hinaus ist ein kapitalisierungsgewichteter Index für Anleger, die ein Aktienengagement suchen, das einen Zielmarkt passiv (d. h. aktiv risikoneutral) widerspiegelt, der geeignete Ansatz.

  • Jeder ausreichend breite EW Index schlägt langfristig schlägt sein Pendant nach Marktkapitalisierung.

    Da komm ich dann auch nicht mehr mit. Machen wir das doch einfach alle dann sind langfristig auch nach MCAP alle Aktien gleich viel wert. Aber es spielt auch wirklich keine Rolle. Ich glaube nicht, dass man mit deiner 50/50 Gewichtung böse auf die Nase fliegt aber Diversifizierung ist das auch nicht.

    Wenn der Markt in deine Richtung läuft profitierst du davon nur halb, falls nicht halbierst du deinen Nachteil. Ich sehe nicht warum das generell sinnvoll sein sollte.

    Nun ist es ja auch so, dass es unterschiedliche Meinungen am Kapitalmarkt immer geben wird und je nach Situation ändert man diese dann eben.

    Mir persönlich ist egal welche Aktien jemand wie oft kauft. Ich nehme die Entwicklung einfach hin wie sie ist.

  • Nein, das ist nun wirklich Quark. Jeder kann seine eigene Gewichtung festlegen. Da muss dann nichts mehr diversifiziert werden.

    Wenn ich von EW überzeugt bin, dann mache ich das eben. Keine Ahnung wozu ich dann noch die Marktkapitalisierung benötige. Und wenn ich den US-Anteil senken will, kann ich das auch ganz einfach machen. Dazu brauche ich kein EW.

    Wieso eigentlich? Es gibt mehrere Varianten, wie man gewichten kann. Welche in welchem Zeitraum wie rentiert, kann man nicht vorhersagen. Wieso also nicht mischen?

    Das ist deshalb so, weil Aldi, Lidl und Co sowie der gesamte öffentliche Sektor herzlich wenig mit dem Aktienmarkt zu tun hat.

    Seltsame These … für die ich spontan keinerlei Gründe finden kann.

    Vanguard UK Professional


    [diverse Zitate]

    Ist jetzt auch nicht Mega überraschend, dass ein Unternehmen, das vorrangig über den Verkauf von auf Marktkapitalisierung beruhenden Fonds die Marktkapitalisierung promotet, oder?

  • Wieso eigentlich?...

    Wieso eigentlich...was?

    Ich habe ja nun bestätigt, dass jeder seine eigene Gewichtung festlegen kann. Das ist aber wirklich keine Diversifikation, sondern eben eine andere Gewichtung. Diversifikation und Gewichtung sind nun einmal unterschiedliche Dinge.

    Und einen relativen teuren EW-ETF benötigt man dafür nicht.

    Seltsame These … für die ich spontan keinerlei Gründe finden kann.

    Für Thesen braucht man keine Gründe. Es ist einfach nur eine These.

    Für die These, dass von EW zukünftig bessere Renditen zu erwarten sind als von Marktcap kann ich nicht nur spontan, sondern auch nach näherer Prüfung keine Gründe finden.

  • Hab mir 4k für Themen-ETF genommen, in ein Zweitdepot. Dort darf optimiert werden. Auf dem Erstdepot nur "buy & hold" ETF. Mich selbst überlistet :)

    Schon spannend, das zu beobachten.

    Ist es spannend? Welche Schlüsse ziehst Du denn daraus? Welchen Zeitrahmen hast Du Dir für Deine Beobachtung gesetzt?
    Und was machst Du, wenn Du jetzt einige Jahre eine bessere Rendite mit Deinem Zweitdepot erzielst? Inventierst Du dann mehr in die Themen-ETF? Und im umgekehrten Fall, löst Du das Zweitdepot dann auf und investierst nur noch in Dein Erstdepot?

    Ich habe einen Euro den ich investieren kann. Und ob ich das Geld jetzt auf mein Tagesgeldkonto lege, in meine alte Kapitallebensversicherung zahle, oder in mein ETF-Depot investiere.
    Am Ende interessiert mich nur die Rendite, dieser Euro langfristig gemacht hat. Spätestens, wenn ich diesen Euro in 10, 20 oder 30 Jahren nehme um mir davon ein Brötchen zu kaufen. Das ist so was von langweilig.

    Ach ja, wenn ich etwas spannendes beobachten will, dann schaue ich mir einen guten Film oder eine Sportveranstaltung an. Aber mit Sicherheit nicht meine Geldanlage.:/