Wir schlagen den MSCI World!

  • Glaubt denn wirklich jemand von uns, dass wenn heute die USA aus den Indizes wegfallen würden, wir mal eben kurz durchatmen und die restlichen X % im Depot davon nicht betroffen wären? :rolleyes:
    PS: Russland ist 2022 ausgefallen. Und hat es ein Welt-ETF-Anleger groß gemerkt?

    Hast Du echt so wenig Transferdenken um das Bsp zu verstehen? Ich mag auch nicht mehr, ist mir echt zu anstrengend, ich geh jetzt in Pool mit den Kids spielen

  • ehrlich, ich hab das schon so oft erklärt, das ist so anstrengend und es steht sogar alles im Artikel. 1000 Würfe auf 1000 Aktien, jedes Jahr neu. Es könnte auch sein, dass ein Affe mit den 1000 Würfen immer die gleiche Aktie trifft und so eben für dieses Jahr 100% in einer Aktie hatte. Aber über 10 Mio Affen gemittelt, gibt das Gleichgewichtung, jedes Jahr aufs Neue.

    Aber es ist doch nicht gleichgewichtet, wenn ich nur die Anzahl der Aktien betrachte. 8|
    Gleichgewichtet bedeutet, dass ich von jedem Unternehmen den gleichen Anteil ins Depot lege.
    Und wenn eine Aktie bei einem Unternehmen einem Unternehmensanteil von 1/1.000 Promille entspricht und beim nächsten Unternehmen eine Aktie einen Unternehmensanteil von 1/10.000 Promille entspricht, habe ich von dem einem Unternehmen mit einer Aktie einen 10 x so großen Anteil am Unternehmen im Depot wie von dem anderen Unternehmen mit einer Aktie.
    Wissen denn die Affen so etwas nicht? ;)

    Was Du hier beschreibst ist einfach nur, dass eine völlig zufällige Aktienauswahl im Durchschnitt besser sein mag als ein marktkapitalisierter Index. :/
    Was die Forscher dabei natürlich geflissentlich unterschlagen haben: Die Kosten für die jährlichen Umschichtungen der Affenportfolios dürften nicht unerheblich sein. Aber was interessiert schon die Realität, wenn man Forscher ist.

  • Also fassen wir zusammen:

    Wir investieren gleichgewichtet und können so einfach mal die Risiken reduzieren, die der MCAP in sich trägt, ohne dass wir gleichzeitig an der Renditeerwartung Abstriche machen müssen.

    Wenn das so ist, dann wäre von Gleichgewichtung in Zukunft eine höhere Rendite zu erwarten, da Risiken sich bekanntlich irgendwann verwirklichen (sonst sind es keine Risiken) und MCAP höhere Risiken hat.

    Ist das so richtig? Oder ist das nicht einfach nur ein Wunschdenken, weil sich einfach nur auf dieses eine eng umrissene Klumpenrisiko geschaut wird, welches zudem für jedermann offensichtlich ist, während andere Risiken nicht so offensichtlich sind.

  • Aber es ist doch nicht gleichgewichtet, wenn ich nur die Anzahl der Aktien betrachte. 8|

    Echt jetzt?

    Du gibst jedem Titel immer gleich viel von Deinem Geld, das heißt gleichgewichtet.

    Bei zb 1400 Titel im Index und 1400 € Startgeld, bekommt jeder 1€. Nach 3 Monaten (oder bei den Affen eben 1 Jahr) sind die Titel zusammen zb 10% mehr wert, also 1540€ und dann wird so neu aufgeteilt, dass wieder jeder 1,1€ bekommt, auch wenn sie sich unterschiedlich entwickelt haben… manchen hatten vor rebalancing 1,30, andere 1,00, andere 0,9 usw. Von den gut gelaufenen wird was verkauft, von den schlecht gelaufenen wird nachgekauft.
    Und genau das passiert, wenn man alle Affenportfolios zusammen betrachtet auch.

  • Passt sehr gut zu diesem Thread:

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  • Wir investieren gleichgewichtet und können so einfach mal die Risiken reduzieren

    Zum xten mal: nein, Du verteilst die Risiken gleichmässiger und zwar dauerhaft.
    In der Grafik unten kannst Du dir das so vorstellen. Die Risiken bei EW liegen alle immer im gelben Bereich, nach MCAP können welche in den Roten wandern während andere dafür in den Grünen gehen.
    Man will aber keine Risiken im Roten Bereich haben, weil die Auswirkungen aufs Ganze stark sein können, auch wenn es dafür welche im Grünen gibt, sondern lieber alle im gelben die eben jeweils nur mittlere Auswirkung haben. Es treten ja nie alle Risiken gleichzeitig ein, man will die mögliche Auswirkung einzelner Risiken einfach gleichmäßiger gewichten. Kommer hat das in dem Video mit dem Bergsteiger schön erklärt.

  • Für meinen Teil hatte mich noch niemals interessiert, irgendwen oder irgendwas oder auch irgendeinen Index "zu schlagen" -

    Wenn mir jedoch jemand sagt, wie das geht, dann mache ich es selbstverständlich. Aber niemand sagt es mir. Es heißt nur immer: "Es geht!"

    Nichts schlägt langfristig den Zufall, auch nicht MCAP Gewichtung, im Gegenteil, es ist mit die schlechteste aller Gewichtungsmethoden, allerdings die am einfachsten und billigste umzusetzende.

    Schwachzocker , du willst den msci-world schlagen, ist doch ganz einfach:

    ==> Investiere jetzt in die richtigen Aktientitel.

    Welches die richtigen Titel gewesen wären kann man dir dann in der Zukunft sagen.8)

    Thema Zufall, Wahrscheinlichkeit,... Der Aktienmarkt ist zufallsbedingt und nicht berechenbar.
    Wahrscheinlichkeiten können nur im Nachhinein bestätigt/widerlegt werden.

    Setzt du auf die richtigen Aktien, schlägst du den msci-world, auf jeden Fall.
    setzt du auf die falschen Aktien, dann verlierst du gegenüber dem msci-world.
    Setzt du auf den Index msci-world, (Dazu zähle ich auch einen Mix von msci-world momentum und EW) dann wirst du immer in der Mitte "schwimmen" aber nie den "großen Wurf" machen oder "alles verlieren".

  • Gleichgewichtet bedeutet, dass ich von jedem Unternehmen den gleichen Anteil ins Depot lege.
    Und wenn eine Aktie bei einem Unternehmen einem Unternehmensanteil von 1/1.000 Promille entspricht und beim nächsten Unternehmen eine Aktie einen Unternehmensanteil von 1/10.000 Promille entspricht, habe ich von dem einem Unternehmen mit einer Aktie einen 10 x so großen Anteil am Unternehmen im Depot wie von dem anderen Unternehmen mit einer Aktie.
    Wissen denn die Affen so etwas nicht? ;)

    Heißt „gleichgewichtet“ nicht: Mein Geld ist gleichmäßig auf die betreffenden X Unternehmen aufgeteilt? Und das ist unabhängig vom Anteil der Aktien des Unternehmens …

  • Heißt „gleichgewichtet“ nicht: Mein Geld ist gleichmäßig auf die betreffenden X Unternehmen aufgeteilt? Und das ist unabhängig vom Anteil der Aktien des Unternehmens …

    Ja natürlich, genau darum geht es ja bei Gleichgewichtung vs. Gewichtung nach Marktkapitalisierung.

    Wer ein breit diversifiziertes Einzeltitelportfolio aufbaut, kauft erst mal auch sinnvollerweise jede Aktie für gleich viel Geld und nicht gleich viel Unternehmensanteile von jedem Titel. Es interessieren doch nicht die Unternehmensanteile für die breite Diversifikation, sondern die diversifizierte Chance/Risiko pro investiertem €.

  • Ich habe mir statt dem Spiegel-Artikel jetzt mal den englischen Originartikel angesehen.
    Dort steht, dass das die 1.000 betrachteten Aktien gleichgewichtet wurden, bevor die Affen die Dartpfeile geworfen haben.

    Monkey business | Bayes Business School
    Is it worth tracking benchmark indices such as the FTSE 100, or would an alternative index created randomly by monkeys produce better returns? A Cass team…
    www.bayes.citystgeorges.ac.uk

    Das habe ich so aus dem Spiegel Artikel nicht herauslesen können, da hier immer nur von den 1.000 Aktien geschrieben wurde. Daher ging ich irrtümlich davon aus, dass ein Wurf der Aufnahme einer Aktie des betreffenden Unternehmens in das Depot entsprochen hat.:rolleyes:
    Sorry dafür!

    Trotzdem bleibt natürlich ein wesentlicher Kritikpunkt erhalten. Und zwar, dass die Macher der Studie keinerlei Kosten in Ihrem Experiment berücksichtigt haben.

  • du willst den msci-world schlagen, ist doch ganz einfach:

    ==> Investiere jetzt in die richtigen Aktientitel.

    Welches die richtigen Titel gewesen wären kann man dir dann in der Zukunft sagen. 8)

    Thema Zufall, Wahrscheinlichkeit,... Der Aktienmarkt ist zufallsbedingt und nicht berechenbar.

    Schwachzocker sagt aber, dass im Wert einer Aktie eine Information für die Zukunft steckt. Warum er dann nicht immer nur die teuerste kauft bleibt sein Geheimnis.

  • Trotzdem bleibt natürlich ein wesentlicher Kritikpunkt erhalten. Und zwar, dass die Macher der Studie keinerlei Kosten in Ihrem Experiment berücksichtigt haben.

    Absolut richtig, das sage ich ja auch die ganze Zeit. MCAP ist am einfachsten und günstigsten umzusetzen, das ist der Vorteil den auch Malkiel so benennt. Aber die Kosten für EW sind inzw. stark gesunken, der EW auf den MSCI World liegt bei 0,2 TER und rund 0,08 interne Transaktionskosten. Unter 0,3 in Summe ist inzw. eben auf Augenhöhe mit vielen MCAP Welt ETFs. Das ist eine Abwägung Kosten/Nutzen.

  • Schwachzocker sagt aber, dass im Wert einer Aktie eine Information für die Zukunft steckt. Warum er dann nicht immer nur die teuerste kauft bleibt sein Geheimnis.

    Der aktuelle Aktienkurs reflektiert in erster Linie die Summe aller derzeit verfügbaren Informationen und Erwartungen über die Zukunft – also das, was der Markt heute über künftige Gewinne, Zinsen, Risiken usw. antizipiert. Er enthält daher keine „objektiven“ Informationen über die Zukunft, sondern nur die gegenwärtig eingepreisten Erwartungen. Wenn sich neue Informationen ergeben, wird der Kurs angepasst. Insofern steckt im Preis zwar ein kollektiver Ausblick, aber keine verlässliche Vorhersage der künftigen Entwicklung.


    Ich mache hierzu mal ein Beispiel aus dem Pharmabereich.

    Eli Lilly: Die Aktie ist extrem hoch bewertet, weil der Markt enormes Wachstum durch neue Medikamente im Bereich Adipositas und Diabetes erwartet. Der Kurs spiegelt also große Hoffnungen wider – ob diese erfüllt werden, zeigt erst die Zukunft.

    Pfizer dagegen wird mit einem sehr niedrigen Bewertungsniveau gehandelt. Nach dem Rückgang der Covid-Impfstofferlöse ist der Markt skeptisch, ob es gelingt, diese Umsätze durch neue Produkte zu ersetzen.

    Ein ähnliches Bild zeigt GSK aus England: Das KGV liegt so niedrig wie seit vielen Jahren nicht mehr. Der Markt preist hier rechtliche Risiken und eine vergleichsweise schwache Pipeline ein.

    McProfit würde hier nur die Eli Lilly kaufen, weil die „von links unten nach rechts oben“ läuft und die Dividende dauernd erhöht. Dass die Dividendenrendite nur bei 0,8 % liegt, ist egal.

  • Gute Zusammenfassung der Affenstudie übrigens, kannte ich noch gar nicht.

    Auf jeden Fall hat Schwachzocker jetzt die Antwort auf die Frage, wie er den MCAP MSCI World schlägt.

    However, perhaps most shockingly, we found that nearly every one of the ten million monkey fund managers beat the performance of the market-cap weighted index."


    Tomarcy: unterm Strich bleibt, dass der Wert/Kurs einer Aktie absolut keinen Mehrwert hat für die Zukunft bzw für die Rendite hat, im Gegenteil, der absolute Zufall schlägt eine Gewichtung nach Wert vor Kosten. Die Anlegermeinung, auch von allen zusammen, ist also sogar nachteilig. Deshalb sage ich (wie auch in dem Artikel angeschnitten wird). Die Benchmark ist nicht MCAP sonder der völlige Zufall und dem kommt EW am nächsten von allen Gewichtungen.

  • Auf jeden Fall hat Schwachzocker jetzt die Antwort auf die Frage, wie er den MCAP MSCI World schlägt.

    However, perhaps most shockingly, we found that nearly every one of the ten million monkey fund managers beat the performance of the market-cap weighted index."

    'Nearly' bededutet aber eben nicht, dass JEDER Affe den MCAP Index geschlagen hätte. ;)
    Und wie bereits mehrfach geschrieben: Die Kosten wurde nicht betrachtet. Also kann man davon ausgehen, dass es nach Kosten dann nochmal einige Affendepots mehr gibt, die schlechter waren als der kostengünstige MCAP-Index.

    Das man einen MCAP-Index schlagen kann steht ja außer Frage. Die Herausforderung ist ja diesen MCAP-Index reproduzierbar immer zu schlagen. ;)

  • Gute Zusammenfassung der Affenstudie übrigens, kannte ich noch gar nicht.

    Auf jeden Fall hat Schwachzocker jetzt die Antwort auf die Frage, wie er den MCAP MSCI World schlägt.

    However, perhaps most shockingly, we found that nearly every one of the ten million monkey fund managers beat the performance of the market-cap weighted index."

    Das stimmt so nicht. Die Affen schlagen den market-cap weighted index nur aus einem einzigen Grund: Der small size Prämie. Hier wurde (wie so oft) die falsche Benchmark gewählt. Das passiert bei Warren Buffet auch regelmäßig. Der schlägt seit 1956 auch den breiten Markt. Aber halt nur den. Value-US hat er nicht geschlagen.

    Seit Fama&French wissen wir sehr genau woher die Renditen kommen. Risikoadjustiert ist ein breiter MCAP-Index ex ante nachhaltig und vorhersehbar nicht zu schlagen. Nimmt man mehr Risiko rein (und das hat man mit EW, small cap, Value, Gerd-Kommer, usw.) wird das auch prämiert. Nicht immer. Aber genau das Referenzrahmenrisiko ist ja das Risiko.

    Kleine Unternehmen und Value-Unternehmen sind riskanter, weil sie höhere Kapitalkosten haben und öfter ausfallen. Punkt. Wer die im Portfolio übergewichtet, erhält eine Risikoprämie. Egal ob es ein Affe oder ein Mensch ist. Der Zufall hat damit überhaupt nichts zu tun. Obwohl? Vielleicht schon: Wenn es der Zufall will, fällt die Prämie für 20 Jahre aus. Und wenn es genau die 20 Jahre sind, die kurz vor der Rente kommen, hat man die Arschkarte gezogen. Risiko eben.

  • Das stimmt so nicht. Die Affen schlagen den market-cap weighted index nur aus einem einzigen Grund: Der small size Prämie.

    Nein, MCAP hat die Momentum Prämie drin, angeblich die stärkste von allen. Warum soll da die Prämie im EW plötzlich stärker sein? EW hat v.a. Value als impliziten Faktor drin, SC ist hier quasi irrelevant, weil es eine Risikoprämie ist für kleine Unternehmen, die sich schwerer teurer finanzieren können/müssen, aber bei den 1000 größten US oder den 1400 größten der Welt, spielt das quasi keine Rolle.