Bei mir ist's noch Gold +31.7 %...
Absicherung gegen AI-Blase
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bootcamp0r -
30. September 2025 um 22:18 -
Erledigt
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Wer sagt, dass 100k für ihn keine Kleinstbeträge sind?
Der mögliche Schaden bei Spielereien mit breiten ETFs, die gehalten werden, dürfte sich doch sehr in Grenzen halten. Du kannst dir 50 ETFs ins Depot legen, Rennen laufen lassen und 20 Unterdepots einrichten - wenn alles relativ günstig und breit aufgestellt ist, macht das keinen Unterschied. Schlimm wird es erst, wenn man denkt mit Einzelaktien handeln zu müssen, auf Branchen-ETFs setzt oder wie oben erwähnt auf fallende Kurse setzt. Das geht eigentlich immer in die Hose.
Ich muss meinen Post von vorher revidieren, ich hatte nicht richtig gelesen und dachte Tomarcy wollte 100k in diesen Short-ETF stecken, von dem vorher die Rede war! 🙈😅
Tomarcy sorry, das war ein Missverständnis!
Ich bin im eigenen Depot ein Freund von „ein ETF und gut ist“, aber wer sich da mit diversen marktbreiten ETFs und Kombinationen davon austoben will, meinetwegen. So richtig viel kann man damit nicht kaputtmachen.
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ich hatte nicht richtig gelesen und dachte Tomarcy wollte 100k in diesen Short-ETF stecken, von dem vorher die Rede war! 🙈😅
Wenn er das macht, wird er blockiert.
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Eine dritte Möglichkeit wäre, einen kleineren Betrag in Einzeltitel zu investieren, die von einer möglichen Korrektur im AI-Sektor profitieren könnten. Dazu zählen zum Beispiel Halbleiter-Zulieferer.
Nur zum Verständnis. Warum sollten Halbleiterzulieferer (ASML?) von einer Korrektur reinen AI Werte profitieren? Würden Großaktionäre in defensive Werte (z.B. Linde) umschichten und wann?
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Hallo zusammen,
genau, das kann keiner wissen. Es ist ein Blick in die Glaskugel.
Der Fragesteller wünschte m.E. so eine Erörterung.
Sollte man(n) es so machen - besser nicht - das sehe ich wie Sie.LG
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bootcamp0r
2. Oktober 2025 um 21:30 Hat einen Beitrag als hilfreichste Antwort ausgewählt. -
Hallo zusammen,
wenn man stark im MSCI World investiert ist, hängt ein großer Teil der Wertentwicklung tatsächlich an wenigen Tech-Giganten – vor allem aus den USA. Besonders Nvidia hat in den letzten Quartalen einen überproportionalen Einfluss auf die Indizes gehabt, weil es wegen seiner Marktkapitalisierung immer stärker gewichtet ist. Wenn man nun davon ausgeht, dass wir uns in einer AI-Blase befinden, die in nächster Zeit platzen könnte, stellt sich die Frage, wie man sich als Privatanleger sinnvoll dagegen absichern kann – ohne gleich das gesamte Depot umzukrempeln.
Eine Möglichkeit wäre, gezielt einen Teil des Portfolios so auszurichten, dass es von fallenden Kursen im Tech-Segment profitiert. Das geht grundsätzlich auf zwei Wegen: entweder über Short-Produkte (also Instrumente, die bei fallenden Kursen steigen) oder über eine stärkere Diversifikation in Sektoren und Regionen, die nicht so stark mit dem Thema AI korrelieren. Beide Varianten haben ihre Vor- und Nachteile.
Wer nicht mit solchen Hebel- oder Short-Produkten arbeiten möchte, kann stattdessen überlegen, dei starke Gewichtung von Tech im MSCI World etwas zu neutralisieren. Ein möglicher Weg wäre, gezielt in andere Sektoren oder Regionen zu investieren – zum Beispiel über einen Value-ETF, der stärker auf Substanzwerte setzt (Industrie, Versorger,Gesundheitswesen ….), oder über einen Emerging Markets ETF, der weniger von US-Tech abhängig ist. Man reduziert damit die Abhängigkeit vom AI-getriebenen Wachstum ohne direkt gegen etwas zu wetten.
Eine dritte Möglichkeit wäre, einen kleineren Betrag in Einzeltitel zu investieren, die von einer möglichen Korrektur im AI-Sektor profitieren könnten. Dazu zählen zum Beispiel Halbleiter-Zulieferer. Das ist aber nichts, was man einfach nebenbei betreiben sollte – dafür braucht es viel Zeit und ein gutes Verständnis der jeweiligen Geschäftsmodelle.
Was man in jedem Fall vermeiden sollte: Schnellschüsse oder eine komplette Umschichtung aus Angst vor einem Szenario, das zwar möglich ist, aber noch nicht sicher eingetreten ist. Auch wenn es sich so anfühlt, als ob der AI-Hype zu heiß gelaufen ist – Timing des Marktes ist extrem schwer. Besser ist es, gezielt kleinere Anteile des Vermögens für eine Absicherungsstrategie zu verwenden und den Rest weiter breit gestreut zu lassen.
Nicht vergessen sollte man auch die psychologische Komponente: Wer sich gegen einen Crash absichern will, muss sich bewusst sein, dass diese Absicherung kurzfristig Verluste bringen kann, wenn es eben doch noch weiter nach oben geht. Eine gewisse Unzufriedenheit ist da vorprogrammiert – vor allem dann, wenn man am Ende mit der Wette gegen AI falsch liegt und gleichzeitig die Rally verpasst.
Letztlich geht es also weniger darum, ob man „recht hat“, sondern darum, wie viel Risiko man persönlich bereit ist zu tragen – und wie viel man bereit ist, für eine Absicherung in Kauf zu nehmen, selbst wenn sie sich nicht auszahlt.
LG
Danke für die ausführliche und zielgerichtete Antwort.
Mir geht es wie gesagt nicht um eine Bewertung der Hypothese. Mir ist klar, dass man das mit religiösem Eifer in beide Richtungen argumentieren kann. Ich maße mir auch nicht an den Markt präzise timen zu können. Es ist enorm schwer zu sagen, wann eine Blase platzt. Mir geht es lediglich darum zu verstehen, was ein für den Privatanleger halbwegs durchschaubares Vorgehen wäre, um sich gegen derartigen Blasen abzusichern ohne dass es in einem komplettem Vabanquespiel endet.
Das Thema AI ist aus dem Grund interessant, weil erwartete Produktivitätsgewinne wohl recht marktbreit eingepreist sind, aber gleichzeitig ein Handvoll Unternehmen zentrale Treiber des Ganzen sind. Mein Ziel wäre nicht gezielt den US-Markt rauszunehmen, sondern eine Art AI-Hype bereinigtes Portfolio herzustellen.
Wem die AI Hypothese nicht gefällt, der könnte einfach ein Vorgehen beschreiben, um einen anderen aus seiner Sicht überbewerteten breit gestreuten Werttreiber rauszunehmen.
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Der Standard MSCi-World läuft heute wieder mal super. Dagegen dümpelt der Eurostoxx 600 weiter vor sich hin. Machen wir uns zu viele Gedanken? Versuchen wir sogar das falsche zu optimieren? ...
Ja. Viele glaubten, dass die US Werte underperformen. Bislang ist das in den großen Indizes nicht erkennbar. Natürlich sollten auch Währungsverluste bedacht werden. Das zeigt wieder mal, dass Vieles nicht vorhersehbar ist. Irgendwann werden hohe Schulden zum Problem, nur wann?
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Bitte keine Diskussion, ob ihr die Hypothese teilt, sondern nur was unter der Annahme ein geschicktes Vorgehen für Privatanleger wäre.
Die Möglichkeiten short zu gehen sind gut bekannt: Put Optionen, Leerverkäufe, Verkauf von Long Positionen, antagonistische ETF und Cash Positionen (möglicherweise am einfachsten) aufbauen. Erwähne nur, dass m. E. keiner in der Lage ist, Börsenentwicklungen zu timen. Mit sehr viel Geld und Macht könnte man Börsenkurse manipulieren, nur das ist nicht legal.
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Eine Absicherung gegen eine eventuelle KI- und damit Techblase kann meines Erachtens auch ein guter Anteil „Dividenden-Aristokraten“ sein. Das sind meist große, ältere Firmen, die eher der „Old Economy“ zuzurechnen sind.
Weniger explosives Kurswachstum, dafür viel Stabilität, Dividendenbonus und ein geeigneter konservativer Stabilitätsanker auf Aktien.
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Eine Absicherung gegen eine eventuelle KI- und damit Techblase kann meines Erachtens auch ein guter Anteil „Dividenden-Aristokraten“ sein. Das sind meist große, ältere Firmen, die eher der „Old Economy“ zuzurechnen sind.
Weniger explosives Kurswachstum, dafür viel Stabilität, Dividendenbonus und ein geeigneter konservativer Stabilitätsanker auf Aktien.
Ist richtig. Nur wenn eine Blase platzt würde erst mal der ganze Markt korrigieren. Defensive Titel (value) ob mit oder ohne hohe Dividenden, bekämen danach mehr Gewicht.
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Ist richtig. Nur wenn eine Blase platzt würde erst mal der ganze Markt korrigieren. Defensive Titel (value) ob mit oder ohne hohe Dividenden, bekämen danach mehr Gewicht.
Ja, es ist richtig, dass der gesamte Markt korrigieren würde, aber eben nicht alle Werte auf die gleiche Weise. Es ist, auch aus den Erfahrungen heraus, anzunehmen, dass Techwerte dann deutlich stärker fallen werden, als konservative Werte der old economy. Ein Stabilisierungseffekt ist daher sicher nicht wegzudiskutieren.
Da ETF beim Thema Neubalancierung etwas schwerfällig sind, lässt sich die Ausgangsfrage mit einem Anteil Value/Dividende/Dividendenaristokraten-ETF sicher angemessen beantworten. Ich halte das persönlich als Alternative zu eher schwach performenden Staatsanleihen für einen guten Kompomiss.
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Ja, es ist richtig, dass der gesamte Markt korrigieren würde, aber eben nicht alle Werte auf die gleiche Weise. Es ist, auch aus den Erfahrungen heraus, anzunehmen, dass Techwerte dann deutlich stärker fallen werden, als konservative Werte der old economy. Ein Stabilisierungseffekt ist daher sicher nicht wegzudiskutieren.
Da ETF beim Thema Neubalancierung etwas schwerfällig sind, lässt sich die Ausgangsfrage mit einem Anteil Value/Dividende/Dividendenaristokraten-ETF sicher angemessen beantworten. Ich halte das persönlich als Alternative zu eher schwach performenden Staatsanleihen für einen guten Kompomiss.
Value und Dividendentitel sitzen fast ausschließlich in Europa, Japan und Asia Pacific ex Japan. Einfach einen MSCI Ex-USA oder drei Regionen-ETFs nehmen und der Klumpen ist weg. Auch deutlich günstiger und m.M.n langfristig sinnvoller als ein Dividenden- oder Value-ETF. EX-USA ein bisschen hoch, EM ein bisschen hoch, SM ein bisschen hoch und das Portfolio ist deutlich ,,ausgeglichener“. Kostet auch nicht viel mehr.
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Value und Dividendentitel sitzen fast ausschließlich in Europa, Japan und Asia Pacific ex Japan. Einfach einen MSCI Ex-USA oder drei Regionen-ETFs nehmen und der Klumpen ist weg. Auch deutlich günstiger und m.M.n langfristig sinnvoller als ein Dividenden- oder Value-ETF. EX-USA ein bisschen hoch, EM ein bisschen hoch, SM ein bisschen hoch und das Portfolio ist deutlich ,,ausgeglichener“. Kostet auch nicht viel mehr.
Ja, kann man gut so machen, reine Dividenden/Value-ETF halte ich aber noch für ein Stückchen konservativer und daher stabilisierender. Aber ich denke, da reden wir jetzt von Geschmacksnuancen. 🙂
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