Liebe Forenmitglieder,
mich treibt aktuell eine Frage um:
Sollten Ehepartner den gleichen (Kern-)ETF besparen?
Wir haben getrennte Depots und sind steuerlich zusammen veranlagt. Getrennte Depots und Konten finden wir gut und auch nicht weiter nachteilig. Ein Gemeinschaftsdepot/konto vermissen wir nicht, aber darum geht es hier gar nicht.
Wir besparen aber verschiedene ETFs (sogar verschiedene Indizes), v.a. aus dem Grund nicht abhängig vom Anbieter zu sein, damit sich so etwas wie mit Amundi bei uns nicht wiederholt oder uns zumindest nicht voll trifft.
Nun wird mir aber immer mehr klar, dass es für die Erben oder Witwe(r) unübersichtlich werden könnte und dass man beide Depots eher als eins sehen sollte.
Meine Überlegungen zu "beide besparen den gleichen ETF":
Pro
- Gleiche verständliche Strategie, Risiko und Produkte für beide
- Wenn einer stirbt, übernimmt der andere den Inhalt des Depots des Verstorbenen mit genau dem gleichen ETF, was einfacher zu handhaben ist (ist es das?)
- Schenkung von ETF Anteilen an den Ehepartner ist aus den gleichen Gründen übersichtlicher. Er hat dann weiterhin nur einen ETF, nur halt mehr Anteile.
- Für die Erben oder Schenkung an Kinder ist es auch einfacher, wenn sie nicht von zwei Elternteilen jeweils verschiedene ETFs bekommen, sondern von "den Eltern" gemeinsam eine einheitliche Vermögensstruktur.
Contra:
- Das operative Risiko auf Anbieterseite (Fonds wird geschlossen oder verschmolzen, Indexwechsel auf ESG, usw.). Anbieterdiversifikation war der einzige gute Grund.
- Könnte man mit verschiedenen ETFs das LIFO Prinzip einfacher nutzen? Beispiel: ich übertrage meiner Frau meinen halben ETF und verkaufe die neueren, um Steuern zu stunden. Sie tut es auch. Wir würden also ETF tauschen. Das würde bei einem ETF nicht gehen, richtig? Aber man muss hier Schenkungsfreibeträge beachten, oder (ich denke ja)?
- Verschiedene ETFs sind egal, weil irgendwann würde man wohl ohnehin einen neuen ETF hinzunehmen (z.B. für 3*10 Strategie).
- Wenn man schon vor der Ehe Vermögen mitbringt, würde sich die Frage ja auch nicht stellen.
Mache ich mir hier zu viele unnötige Gedanken
? Wie seht ihr das und wie handhabt ihr eurer Vermögen in der Ehe oder auch in der Familie, auch im Hinblick auf Erbschaften?