ETF-Sparpläne, Vorabpauschale - Anfängerfragen

  • Ich bin Neuling im Thema und möchte gerne einen ETF-Sparplan einrichten. Leider habe ich nicht die Möglichkeit, mich in alles genauestens einzulesen und viel Zeit zu investieren, möchte aber natürlich trotzdem gerne zumindest die Grundprinzipien der Materie verstehen.

    1. Ich bin bereits bei der DKB, würdet Ihr mir raten, dort dann das Depot zu eröffnen? Hatte sonst Smartbroker+ im Hinterkopf (ich möchte mit kleinen Beträgen starten um überhaupt erst einmal in das Thema reinzukommen).

    2. Ich bin völlig überfordert, was diese ganzen Strategien angeht, wie man wie am besten optimiert. Grundlegend habe ich verstanden, dass es aus steuerlicher Hinsicht wohl am besten ist, den ETF-Sparplan immer wieder zu wechseln, um nicht so viel Steuern zahlen zu müssen - heißt das, den alten Sparplan zu pausieren (aber zu behalten) und einen neuen anzulegen?

    3. Würdet Ihr mir eher zu ausschüttenden oder thesaurierenden ETFs raten? Ich verstehe das nicht mit der Vorabpauschale; werden die darauf gezahlten Steuern beim Verkauf irgendwann mal angerechnet? Oder wie geht man am besten damit um? Wenn ich bspw. alles bei der DKB habe, wo eh schon ein Freistellungsauftrag vorliegt, gilt dieser dann sowohl für die ETF-Zinsen als auch Tagesgeldzinsen?

    4. Angenommen, ich wähle ausschüttende ETFs und zahle auf die Zinsen Steuern. Wenn ich das Zinsgeld dann auf das Tagesgeldkonto überweise, muss ich dann die dadurch entstehenden Zinsen wieder versteuern, also 2x im Endeffekt?

    Vielen Dank für Eure Hilfe!

  • Kater.Ka 25. November 2025 um 19:39

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Eigentlich ist es ganz leicht. Du suchst dir einen ETF der dir gefällt, dazu bietet sich die ETF Suche von Finanztip an. Dort kannst du auch gleich dein Depot anwählen um passende Produkte für den Sparplan zu finden.

    Bei welcher Bank du dein Depot hast ist fast schon egal, Sparplan können sie alle. Aber wenn du bei der DKB schon bist, warum nicht? Die sind gut, und dann ist der Freistellungsauftrag auch schon am Start.

    Ob ausschüttend oder thesaurierend ist Geschmacksache. Seit der Vorabpauschale ist der Unterschied marginal. Mal so fürs Gefühl: dein Sparerpauschbetrag reicht beim aktuellen Basiszins bei einem Aktien-ETF für etwa 80.600€ Depot Volumen. Erst dann fällt wirklich Steuer an. Und das sind dann rund 31€ je 10.000€ in ETF. Das ist ganz viel Wirbel um nichts.

    und ja: die einmal fällig gewordene Vorabpauschale wird später beim Verkauf berücksichtigt. Du zahlst vorab; nicht doppelt.

    Mein Rat: einfach loslegen. Depot bei der DKB machen. Freistellungsauftrag hast du schon. Sparplan einrichten, und erstmal 10 Jahre laufen lassen.

  • 4. Angenommen, ich wähle ausschüttende ETFs und zahle auf die Zinsen Steuern. Wenn ich das Zinsgeld dann auf das Tagesgeldkonto überweise, muss ich dann die dadurch entstehenden Zinsen wieder versteuern, also 2x im Endeffekt?

    Grundsätzlich: Aktien sind keine Zinsanlagen; Ausschüttungen von ETFs sind weitergegebene Dividende.

    Wenn diese (versteuerte) Ausschüttung auf dem Tagesgeldkonto Zinsen generiert, müssen nur diese Zinsen versteuert werden. Die haben mit der ursprünglichen Ausschüttung aber nichts mehr zu tun, sie sind ja „neuer“ Gewinn.

  • Kenn diese Überlegungen .... ist am Anfang so verwirrend.

    Zu thesaurierend oder ausschüttend gibts hier Threads.

    Schau dir unbedingt das Thema Zinseszins an. Ist wichtig.


    Den Wechsel von ETF - das wäre ein Thema für in 10 Jahren.

    Die DKB hat etliche kostenlos besparbare ETF, hab das Depot auch dort, samt Giro.

    Mit Smartbroker+ mache ich auch gute Erfahrungen. Ist eher etwas für später.

    Die Vorabpauschale ist erst viel später relevant. Nur als Beispiel, dies Jahr sind das je 36 EUR max. auf 10.000 EUR Depotwert. Überschaubarer Betrag. Finanztip rechnet das jährlich aus.

  • Ansonsten schmöker mal in diversen Finanzbüchern für Anfänger...

    Finanztip, Saidis Buch
    Finanzfluss
    Prof. Walz
    Gerd Kommer

    Nehmen sich alle nicht viel und welches sich für Dich am besten liest, nimmst dann.

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • 1. Ich bin bereits bei der DKB, würdet Ihr mir raten, dort dann das Depot zu eröffnen? Hatte sonst Smartbroker+ im Hinterkopf (ich möchte mit kleinen Beträgen starten um überhaupt erst einmal in das Thema reinzukommen).

    2. Ich bin völlig überfordert, was diese ganzen Strategien angeht, wie man wie am besten optimiert. Grundlegend habe ich verstanden, dass es aus steuerlicher Hinsicht wohl am besten ist, den ETF-Sparplan immer wieder zu wechseln, um nicht so viel Steuern zahlen zu müssen - heißt das, den alten Sparplan zu pausieren (aber zu behalten) und einen neuen anzulegen?

    3. Würdet Ihr mir eher zu ausschüttenden oder thesaurierenden ETFs raten? Ich verstehe das nicht mit der Vorabpauschale; werden die darauf gezahlten Steuern beim Verkauf irgendwann mal angerechnet? Oder wie geht man am besten damit um? Wenn ich bspw. alles bei der DKB habe, wo eh schon ein Freistellungsauftrag vorliegt, gilt dieser dann sowohl für die ETF-Zinsen als auch Tagesgeldzinsen?

    4. Angenommen, ich wähle ausschüttende ETFs und zahle auf die Zinsen Steuern. Wenn ich das Zinsgeld dann auf das Tagesgeldkonto überweise, muss ich dann die dadurch entstehenden Zinsen wieder versteuern, also 2x im Endeffekt?

    zu 1:
    Warum nicht. Fang an bei der DKB

    zu2:
    Zuerst Anfangen mit einem MSCIworld oder FTSE-all-world, dann irgendwann später Strategien entwickeln. Die Strategien haben Zeit bis 5-stelliges Depot erreicht.

    zu3:
    egal ob ausschüttend oder theraurierend
    Bei Verkauf wird die Vorabpauschale voll berücksichtigt.
    Vorliegender Freistellungsauftrag wird berücksichtigt (egal ob für Ausschüttungen oder die Vorabpauschale)

    zu4:
    Wenn durch versteuerte Erträge (egal ob durch Arbeit oder Kapital erzeugt) wieder Einnahmen/Gewinne erhältst, dann werden diese Gewinne/Zinsen wieder versteuert.

  • Ich bin Neuling im Thema und möchte gerne einen ETF-Sparplan einrichten.

    Mach das!

    Leider habe ich nicht die Möglichkeit, mich in alles genauestens einzulesen und viel Zeit zu investieren, möchte aber natürlich trotzdem gerne zumindest die Grundprinzipien der Materie verstehen.

    Was den Erwerb eigener Kenntnis anlangt, geht jeder den gleichen Weg: Er muß es selber machen. Wenn Du das leider nicht tun willst oder tun kannst, ist es letztlich Dein Schaden.

    1. Ich bin bereits bei der DKB, würdet Ihr mir raten, dort dann das Depot zu eröffnen? Hatte sonst Smartbroker+ im Hinterkopf (ich möchte mit kleinen Beträgen starten um überhaupt erst einmal in das Thema reinzukommen).

    Kann man machen. Ich bin bei den Sparplänen nicht so drin. Ich habe nicht parat, ob die DKB das kostenfrei macht oder Gebühren dafür will. Gerade bei kleinen Beträgen macht das einen Unterschied.

    2. Ich bin völlig überfordert, was diese ganzen Strategien angeht, wie man wie am besten optimiert. Grundlegend habe ich verstanden, dass es aus steuerlicher Hinsicht wohl am besten ist, den ETF-Sparplan immer wieder zu wechseln, um nicht so viel Steuern zahlen zu müssen - heißt das, den alten Sparplan zu pausieren (aber zu behalten) und einen neuen anzulegen?

    Jeder Weg beginnt mit dem ersten Schritt. Fang einfach mal mit einem kleinen Betrag an und kauf einen breiten Welt-ETF. Irgendwann im nächsten halben Jahr hast Du sicher doch Zeit, um Dich einzulesen. Das machst Du dann. Solltest Du jetzt irgendwas suboptimal gelöst haben, kann in einem halben Jahr nicht viel Geld kaputt sein.

    3. Würdet Ihr mir eher zu ausschüttenden oder thesaurierenden ETFs raten? Ich verstehe das nicht mit der Vorabpauschale; werden die darauf gezahlten Steuern beim Verkauf irgendwann mal angerechnet? Oder wie geht man am besten damit um? Wenn ich bspw. alles bei der DKB habe, wo eh schon ein Freistellungsauftrag vorliegt, gilt dieser dann sowohl für die ETF-Zinsen als auch Tagesgeldzinsen?

    Überall steht, man möge ein thesaurierendes Papier nehmen. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, daß ein Ausschütter besser ist. Das kann ich Dir gern mal erklären, wenn Du bereit bist, die Zeit dafür aufzubringen. Beschwere Dich am Anfang noch nicht mit dieser elenden Vorabpauschale und nicht mit Steuern. Solange bei Dir alles vierstellig oder allenfalls klein fünfstellig ist, braucht Dich das nicht zu tangieren.

    Die Steuer auf die Vorabpauschale, die Steuer auf die Ausschüttungen und die Tagesgeldzinsen werden alle gegen den Freistellungsauftrag gerechnet - und der reicht ein Weilchen.

    Wenn er nicht mehr reichen sollte: Gratuliere! Hohe Steuern zahlt man auf hohe Kapitalerträge. Und wer hohe Kapitalerträge hat, hat ein ordentliches Vermögen, zu dem man ihm gratulieren kann.

    4. Angenommen, ich wähle ausschüttende ETFs und zahle auf die Zinsen [Ausschüttungen] Steuern. Wenn ich das Zinsgeld dann auf das Tagesgeldkonto überweise, muss ich dann die dadurch entstehenden Zinsen wieder versteuern, also 2x im Endeffekt?

    Ja, Du armer schwarzer Kater!

    Ich habe heute schon einmal jemandem geraten: Leg Dein Spargeld nicht auf ein Tagesgeldkonto! Dort bekommst Du am Ende noch Zinsen, für die Du hohe Steuern zahlen mußt! Leg das lieber zu 0% aufs Girokonto, dann bekommst Du keine Zinsen und mußt auch keine hohe Steuern zahlen.

    (Ts, ts! Das mit den Steuern geht offensichtlich keinem Deutschen aus dem Kopf!)

  • Überall steht, man möge ein thesaurierendes Papier nehmen. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, daß ein Ausschütter besser ist.

    Kann man nicht oft genug betonen ! Danke.

    Wenn man es nicht oft genug betonen kann, dann sollte man es auch nicht zu selten erklären ;)

    Der TE und andere würden sich sicherlich über eine erneute Ausführung oder eine Verlinkung zu passenden Stellen in anderen Threads freuen.

  • Bleibt noch der Kollege auf dem Weg zum Ersteller der meisten Themen, vielleicht ist er noch wach?

    Es ist fast wie im richtigen Leben, deswegen heißt das hier auch Erde und nicht Paradies.

  • Eventuell war das Sandmanny schon da.

    Feiner Humor, wie McProfit es sich so oft sich wünscht.
    Achim und mich eint nicht nur das fortgeschrittene Alter sondern auch unsere Nachtaktivität.
    Ich werde mich mal auf die beste Erklärung von Achim zu dieser Problematik machen.
    Vorab und zur Erinnerung: Achim hatte das profunde und sehr gut zusammengestellt.

  • Ich hoffe der TE fragt zwischenzeitlich nicht die KI:

    "Der große Nachteil: Du versteuerst Teile deiner Dividenden doppelt:
    Einmal über die Ansparphase verteil, einmal am Ende beim Verkauf.
    Das kostet dich langfristig einige Tausend Euro."

    Auf meine Intervention kam dann aber Gott sei Dank prompt die Entschuldigung:
    "Ganz genau – du hast recht. Und ich korrigiere sofort meinen möglichen Denkfehler: ..."

  • Überall steht, man möge ein thesaurierendes Papier nehmen. Ich bin mittlerweile der Überzeugung, daß ein Ausschütter besser ist.

    Der TE und andere würden sich sicherlich über eine erneute Ausführung oder eine Verlinkung zu passenden Stellen in anderen Threads freuen.

    Achim Weiss
    24. September 2025 um 12:55