Fast in Rente: Sinnvolle Anlage einer größeren Summe

  • Irgendwann wird jemand Fragen wie man sich die Schuhe knoten soll, und es werden ihm erstmal ein halbes Dutzend Bücher empfohlen, die er darüber lesen muss. Warum darf Einfaches nicht auch heute noch ganz einfach sein?

    Weil das Leben generell halt nicht einfach ist und die Leute unterschiedlich sind.

    Es gibt von Vanguard ETFs, die das schon vereinen, sie nennen sich "LifeStrategy", mit z.B. 60% Aktien und 40% Anleihen. Oder 80/20, 40/60, 20/80... Ich persönlich würde den mit 60% Aktien nehmen, ausschüttende Variante, dann landen bei 2,5 Mio angelegt im Jahr 56.000 zusätzliche Rente, und der Bestand wird tendenziell trotzdem ein mindestens inflationsausgleichendes Wachstum zeigen.

    Ich pflichte Dir bei, das kann man machen. Ich halte das für eine Lösung, die für viele Leute angemessen wäre.

    Sie ist aber für einen Sicherheitsanleger nichts (und davon gibt es ziemlich viele) und sie verträgt sich nicht mit einem Immobilienwunsch.

    Du wirst völlig zu Recht einwenden: Dann nimmt man halt von den 2,5 M€ 500 T€ weg (oder so) und kauft davon ein Haus und kauft dann nur noch für 2 M€ ETFs. Klar. Damit hast Du aber schon mal wieder eine Variation und die Lösung ist schon nicht mehr so supereinfach.

    Albert Einstein wird der Satz zugeschrieben: Man soll alle Dinge so einfach wie möglich machen. Aber nicht einfacher.

    :)

  • 2. Lies dich schlau. Ich empfehle dazu die folgenden Bücher:

    Nikolaus Braun: "Über Geld nachdenken"
    Hartmut Walz: "Ihre Finanzen fest im Griff"
    Gerd Kommer: "Souverän investieren für Einsteiger" oder "Souverän investieren vor und im Ruhestand"

    ich würde noch den aktuellen Finanztip-Ratgeber von Saidi ergänzen wollen:

    Saidi Sulilatu: Finanzen ganz einfach.

  • ich würde noch den aktuellen Finanztip-Ratgeber von Saidi ergänzen wollen:

    Saidi Sulilatu: Finanzen ganz einfach.

    Siehe Post #15;)

    Einlesen ob nun Buch oder hier die Finanztipseiten bewahren vor (teuren) Fehlern.

    Das Finanztipbuch ist leicht lesbar. Auch für die, die sich noch nie mit Börse oder Finanzplanung beschäftigt haben.

  • Hoffentlich auch hier,

    Trifft auf die interessierte junge Dame nicht zu. Sie hält das hier - nach kurzem Hineinstöbern - tendenziell eher für ein Forum mit einem Schwerpunkt auf Beginner, Kleinsparer und Kleinanleger. Den Bereich möchte die jungen Dame gerade nicht zu ihrem Maßstab machen und zudem perspektivisch auch hinter sich lassen.

    und nicht, dass sie über Beiträge von Sovereign stolpert.

    Mit mir sucht dieses Patenkind seit einigen Jahren einfach das persönliche Gespräch - ganz ohne Internet. Und ganz ohne irgendwelches "Stolpern".

    Bislang ist die junge Damen übrigens finanziell gesehen ziemlich erfolgreich unterwegs. Für ihr (noch) jugendliches Alters jedenfalls.

    Meinen Leitspruch "Paragraph Eins - jeder macht Seins - hat sie schon vor Jahren übernommen. Banken sieht und nutzt sie schon lange nur noch als reine Abwicklungsplattformen und von Bank"beratern" hält sie sich seit Jahren fern.

    Sehe die junge Dame auf einem guten Weg - übrigens auch die Nutzung ihres Humankapitals betreffend. In den ersten ein oder zwei Jahrzehnten der entscheidende Hebel.

  • Wundere mich, dass die Forentechnik das ausblenden der Zitate immer noch nicht hinbekommt.

    Auch wenn mir jeden Technik-Affinität abgeht: Es würde mich "wundern", wenn irgendeine "Forentechnik" das tatsächlichen Ausblenden bzw. Verschwinden der Realität "hinbekommt" ...

    Nach den zahlreichen Rendezvous mit der Wirklichkeit von Deutschland und der real existierenden EU in den vergangenen Jahren würden sowohl Deutschland als auch die EU eine solche Zauber-Forentechnik vermutlich zu jedem aufgerufenen Preis erwerben. :)


    Dir weiter ganz viel Glück mit Deinen (privaten ?) Finanzen und/oder den Finanzen Deiner Familie !

  • Hallo Sterntaler74,

    ich möchte noch einmal auf das Thema Immobilie eingehen. Immobilien zur Vermietung würde ich Ihnen abraten. Dazu muss man der Typ sein und mit Ende 50 damit anfangen, ist bisschen spät. Aber das Thema Immobilie zur Eigennutzung sollten Sie überlegen. Wenn Sie 1 Mio. der 2,5 einsetzen, bekommen Sie schon was Ordentliches. Wie weit sind Sie mit Ihrer bisherigen Mietwohnung zufrieden; Wohnungszuschnitt (bitte auch an Barrierefreiheit für das höhere Alter denken), Nachbarn, Lage, Risiko einer Eigenbedarfskündigung? Wenn alles optimal ist, können Sie natürlich auch in der Mietwohnung bleiben. Eine Mieterhöhung schreckt Sie nicht mehr. Ansonsten wäre jetzt die Gelegenheit, die Traumwohnung zu konfigurieren.

    Gruß Pumphut

  • Hallo Sterntaler74,

    noch als Ergänzung; hüten Sie sich vor falschen Freunden.

    Hat Sie der Bankproduktverkäufer schon angerufen, er hätte da ganz tolle Anlagemöglichkeiten?

    Diverse Spendensammler haben psychologisch geschulte „Großspendenbetreuer“. Die geben erst Ruhe, wenn Ihr letzter Euro weg ist. Was machen Sie, wenn ein herzzerreißender Brief eines kleinen Mädchens kommt, deren Eltern dringend 50k für eine lebensrettende OP brauchen? Wollen Sie am Tod dieses Mädchens schuld sein? Na also. Damit will ich nicht generell gegen Spenden polemisieren. Es gibt in Ihrer Nähe ganz bestimmt auch Organisationen und Projekte, die Hilfe brauchen. Und da können Sie die Verwendung des Geldes noch einigermaßen selbst kontrollieren.

    Gruß Pumphut

  • Erst mal vielen Dank für das Feedback. Ich freue mich über jede Idee und Anmerkung.

    Beim Lesen eurer Antworten wurde mir bewusst, dass ich noch einiges an Nachholbedarf bzgl. finanz-bezogener Themen habe. Mein Ziel ist es, soweit Wissen aufzubauen, dass ich selbst einschätzen kann, ob eine bestimmte Anlageform für mich Sinn macht oder nicht, und dass ich nicht blind einem Bank- oder Finanzberater vertraue. Da ich gerne lese, werde ich mir das eine oder andere von Saarlaender empfohlene Buch unter den Weihnachtsbaum legen.

    Hier einige Informationen zu meiner familiären Situation und der Vermögensstruktur vor Erbschaft:

    • Neben der gesetzlichen Rente (ca. 1900 EUR monatlich) kann ich mit ca. 1100 EUR pro Monat aus privater Vorsorge rechnen (Betriebsrente, Direktversicherung, Riester). In Summe ca. 3000 EUR pro Monat.
    • Vermögen vor der Erbschaft ca. 250.000 EUR. Der größere Teil davon ist in festverzinsliche Wertpapiere investiert (Tages- und gestaffelte Festgelder), ein kleinerer Teil in einen globalen Fonds von Union Investment. Außerdem habe ich eine Beteiligung an einem Solarpark in der Gemeinde, in der ich wohne (20.000 EUR).
    • Ich bin geschieden, habe zwei Kinder, beide Anfang/Mitte zwanzig, die in 2026 ihre Ausbildungen abschließen werden.

    Über meinen Kapitalbedarf im Ruhestand habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht. Eine grobe Zielsetzung von mir war, eine Zusatzrente von ca. 3.000 EUR pro Monat zu generieren, so dass ich in Summe ca. 6.000 EUR im Monat zur Verfügung hätte. Größere Anschaffungen in naher Zukunft sind nicht geplant.

    Ach ja, noch was: 74 ist nicht mein Geburtsjahr, sondern die Hausnummer. Und obwohl der Name "sterntaler" recht zutreffend auf meine Situation ist, stammt dieser nicht aus dem Märchen, sondern bezieht sich auf den Hersteller von Kleidung und Spielsachen für Babys und Kleinkinder {Link durch Mod entfernt}

  • Über meinen Kapitalbedarf im Ruhestand habe ich mir noch keine konkreten Gedanken gemacht. Eine grobe Zielsetzung von mir war, eine Zusatzrente von ca. 3.000 EUR pro Monat zu generieren, so dass ich in Summe ca. 6.000 EUR im Monat zur Verfügung hätte. Größere Anschaffungen in naher Zukunft sind nicht geplant.

    Du kannst natürlich völlig problemlos aus einem Vermögen in dieser Höhe, einen Betrag von 3000 Euro monatlich entnehmen. Daraus interpretiere ich, dass du keinen nennenswerten Verzehr des Kapitals an sich anstrebst, sondern vorrangig dessen Erträge selbst verzehren und den verbleibenden Rest später vererben oder vorzeitig an die Kinder verschenken möchtest? Für genau diese Fragestellungen ist das empfohlene Buch von Nikolaus Braun ideal geeignet. Ich würde mit diesem starten.

    Ps: Und denk immer an das obige Zitat ;)

    Zitat

    "Meiden Sie, wenn es um Geld geht, den Banker von vorn, den Vertreter von hinten und den Verwalter von allen Seiten." Volker Loomann

  • Bei 2,5Mio Vermögen ( hier wohl +X was vorher da war abzgl. ggf. Erbschaftssteuer) bist du für den Ruhestand sehr komfortabel aufgestellt und kannst ohne Probleme zu bekommen einen mittleren fünfstelligen Betrag entnehmen, wenn du magst ab sofort.

    Ich an deiner Stelle würde in ein weltweit breit gestreutes Aktienportfolio (z. B. ACWI Imi) und einem Teil in einen Anleihen ETF investieren. Wieviel Risiko du akzeptieren kannst, hängt an dir. Nach dem was du schreibst ist 50:50 oder klassisch 60:40 vermutlich nicht ganz falsch.

    Lies doch mal etwas ein, es wurde hier schon gute Literatur genannt. Du solltest nichts überstürzen, ich würde aber schon zielstrebig vorgehen.