Kaufen in 3-5 Jahren, was tun bis dahin?

  • Hallo zusammen,

    ich plane in drei bis fünf Jahren ein Haus zu kaufen oder zu bauen. Der Großteil meiner Ersparnisse – aktuell 100.000 Euro – liegt derzeit in einem Festgeldkonto, das im September 2026 ausläuft.

    Zusätzlich bespare ich einen Bausparvertrag über 150.000 Euro (1,25 Prozent Darlehenzins), der momentan mit 25.000 Euro gefüllt ist. Die voraussichtliche Zuteilung liegt jedoch noch rund neun Jahre in der Zukunft. Soll ich diesen weiter besparen oder in der Hinterhand halten für eine neue Zinsverhandlung nach den ersten 10 Jahren (bei möglichen Kredit)? Zusätzlich besitze ich noch einen mittleren fünfstelligen Betrag an ETF‘s und Einzelaktien.

    Da ich also noch etwas Zeit habe, bis die eigentliche Bau- oder Kaufentscheidung ansteht, stellt sich mir die Frage, wie ich mein Geld in der Zwischenzeit am sinnvollsten anlege. Einen Teil des Kapitals wäre ich bereit, mit einem gewissen Risiko zu investieren.
    Sollte ich in ETFs investieren?

    Weiterhin auf Tages- oder Festgeld setzen?

    Oder wäre eine Mischung aus Sicherheits- und Risikokomponenten sinnvoll?

    Was soll ich mit dem Bausparvertrag machen?

    Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

  • Kater.Ka 1. Dezember 2025 um 21:25

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ok, wenn es wirklich darum geht was ich machen würde und ich nahezu sicher bin in 3-5 Jahre ein Haus zu kaufen, dann würde ich:

    - das Geld aus den ETF‘s nehmen

    - auf Tagesgeld und Festgeld setzen

    - den Bausparvertrag nicht weiter besparen und ggf. kündigen wenn der Zins für das Guthaben nicht recht hoch ist

  • Ich plane in drei bis fünf Jahren ein Haus zu kaufen oder zu bauen. Der Großteil meiner Ersparnisse – aktuell 100.000 Euro – liegt derzeit in einem Festgeldkonto, das im September 2026 ausläuft.

    Ein Haus kostet aktuell eine halbe Million, wenn es gut geht, oftmals mehr.

    Zusätzlich bespare ich einen Bausparvertrag über 150.000 Euro (1,25 Prozent Darlehenzins), der momentan mit 25.000 Euro gefüllt ist.

    Wunderbar für den Finanzprodukteverkäufer. 2400 € hast Du ihm bereits auf den Tisch gelegt. Bis in 3 bis 5 Jahren bekommst Du den Bausparvertrag nicht zuteilungsreif. Es war vermutlich eine schlechte Idee, diesen Vertrag abzuschließen - trotz des traumhaften Darlehenszinses. Der Habenhins dürfte unterirdisch sein.

    Kein Ratschlag. Das mußt Du selber wissen.

    Sicherheitssparen bringt niedrigen Ertrag, Aktiensparen kann mehr bringen, aber auch deutliche Verluste. Der Bausparvertrag ist überdimensioniert. Man könnte erwägen, ihn so zu teilen/reduzieren, daß man ihn zur rechten Zeit zuteilungsreif bekommt. Grundsätzlich ist ein Bausparvertrag eine schlechte Anlage, die man sich besser spart.

    Dreh- und Angelpunkt ist die zeitliche Perspektive - und "3 bis 5 Jahre" ist keine sinnvolle Planungsgrundlage. Im Endeffekt heißt das "mittelfristig", daraus können vermutlich auch 10 Jahre werden.

    Überblickst Du Deine familiäre Situation?

  • Die Frage nach der Anlageform des bereits angesparten Kapitals steht und fällt mit dem Immobilienwunsch. Wenn dieser konkret ist und tatsächlich im genannten Zeitraum umgesetzt werden soll, bleiben nur Anlagen im Bereich von Tagesgeldern, Festgeldern oder kurz- bis maximal mittelfristigen Anleihen von Schuldnern hoher Bonität. Mit all diesen Anlagen kannst du keine Zinsen oberhalb der Inflation erwarten. Oft reicht es nicht einmal aus um die Inflation auszugleichen. Aber das ist dann eben so. Eine Anlage in Aktien-ETF scheidet in diesem Fall m.E. aus.

    Oft ist es jedoch so, dass Anleger ständig und immer davon ausgehen, das Geld "mittelfristig vielleicht für irgendetwas" zu benötigen. Und scheuen sich daher davor, sich langfristig zu binden. Im Ergebnis wird dann daraus eine permanente, rollierende Mittelfristanlage über Jahrzehnte.

  • Da ich also noch etwas Zeit habe, bis die eigentliche Bau- oder Kaufentscheidung ansteht, stellt sich mir die Frage, wie ich mein Geld in der Zwischenzeit am sinnvollsten anlege. Einen Teil des Kapitals wäre ich bereit, mit einem gewissen Risiko zu investieren.

    Du hast jetzt einen der ungünstigsten Zeithorizonte ausgewählt. Durch die zeitliche Unklarheit für Festgeld nicht geeignet, zu lange für Tagesgeld, zu kurz für die Börse. Der Bausparvertrag passt überhaupt nicht in den Zeitrahmen.

    Je nach Region und der Frage ob du auf eigenem Grundstück baust oder eine Immobilie kaufst, wird ein größerer Teil der 100k für die Kaufnebenkosten draufgehen. Du wirst also noch einen ordentlichen Batzen ansparen müssen, um auf die rund 20% Eigenkapital zu kommen.

    Eine wirklich richtige Variante gibt es nicht, da der Zeitrahmen für keine Anlage so richtig gut passt. Aufgrund der Tatsache, dass du noch ordentlich ansparen musst, würde ich tendenziell nicht ins Risiko gehen. Viel wichtiger als die Anlage für 2 Jahre ist ohnehin, dass du die anderen Hausaufgaben machst. Führe ein Haushaltsbuch damit du deine Ausgaben kennst und abschätzen kannst, welche Rate sinnvoll ist.

  • Das nach meinen Dafürhalten Wichtigste vorab in dem Kontext

    Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

    Mich mit dem Thema "private Finanzen" generell einmal näher beschäftigen - insbesondere auch mit den Themen "private Altersvorsorge" und "Kaufen versus Mieten" sowie der Thematik "Bau- bzw. Immobilienfinanzierung".

    ich plane in drei bis fünf Jahren ein Haus zu kaufen oder zu bauen.

    Das klingt für mich eher etwas vage - sowohl vom Timing als auch der Art und Weise her.

    Habe hier vor Ort - Ballungsgebiet mit diversen Landeshauptstädten, Großstädten, Universitätsstädten - zig Fälle in Erinnerung mit ähnlichen bis identischen "Plänen": Das Projekt "Eigenheim" wurde dann aber - aus welchen Gründen auch immer - weder in drei bis fünf noch in fünf bis 10 Jahren (oder noch mehr) umgesetzt. So hatte die Protagonisten zwar "lege artis" gehandelt (sprich die dafür vorgesehenen Mittel "risikoarm" aber eben auch "renditearm" vorgehalten) - aber (über lange bis sehr lange Zeiträume) weder etwas für den Vermögensaufbau getan noch das Projekt "Eigenheim" realisiert. Die Preise für Immobilien waren in der Zwischenzeit obendrein "davon gelaufen". Aus meiner Sicht die schlechteste aller Varianten.

    Der Großteil meiner Ersparnisse – aktuell 100.000 Euro – liegt derzeit in einem Festgeldkonto, das im September 2026 ausläuft.

    Für ein solches Vorhaben (Hausbau/Hauskauf) ein eher geringes Eigenkapital - in gefragten Regionen ein sehr bis äußerst geringes. Dürfte ggf. schon allein für die Kaufnebenkosten draufgehen ...

    Zusätzlich bespare ich einen Bausparvertrag über 150.000 Euro (1,25 Prozent Darlehenzins), der momentan mit 25.000 Euro gefüllt ist. Die voraussichtliche Zuteilung liegt jedoch noch rund neun Jahre in der Zukunft.

    Das mit dem Bausparvertrag (BSV) hätte ich, ganz persönlich, - aufgrund der heutigen gültigen Rahmenbedingungen (niedriges Zinsniveau im historischen Vergleich bei parallel hohen Vermögenspreisen sprich Bewertungen (Beispiel: Immobilien), heutige gebotene Flexibilität bei Bank-Darlehensverträgen) - eher gelassen.

    Zusätzlich bespare ich einen Bausparvertrag über 150.000 Euro (1,25 Prozent Darlehenzins), der momentan mit 25.000 Euro gefüllt ist. Die voraussichtliche Zuteilung liegt jedoch noch rund neun Jahre in der Zukunft.

    Vermutlich eine für Dich wenig lukrative Veranstaltung (Abschlußkosten, geringer Guthabenzins, unsichere Zuteilung in weiter Ferne, bei Inanspruchnahme des Bauspardarlehens sehr hohe Rate aufgrund des hohen Tilgungsanteil beim Thema BSV).

    Da ich also noch etwas Zeit habe, bis die eigentliche Bau- oder Kaufentscheidung ansteht, stellt sich mir die Frage, wie ich mein Geld in der Zwischenzeit am sinnvollsten anlege. Einen Teil des Kapitals wäre ich bereit, mit einem gewissen Risiko zu investieren.
    Sollte ich in ETFs investieren?

    In Aktien (in welcher Form auch immer) würde ich, ganz persönlich, nur mit einem Anlagehorizont von 15 Jahren aufwärts investieren.

    In Deinem Fall sehe ich das "gewisse Risiko" eher darin, daß aufgrund Deiner eher geringen Mittel (in Relation zu dem Vorhaben jedenfalls) bei ungünstigem Verlauf an den Aktienmärkten Dein Projekt gar nicht mehr finanzierbar ist ... statt vielleicht dann nur zu etwas schlechteren Zinskonditionen (Stichwort: Beleihungsauslauf).

    Sollte ich in ETFs investieren?

    Weiterhin auf Tages- oder Festgeld setzen?

    Oder wäre eine Mischung aus Sicherheits- und Risikokomponenten sinnvoll?

    Ohne nähere relevante Details zu kennen (Einkommen, Beruf, Sicherheit des Einkommens, Alter, Familienstand, Familienplanung abgeschlossen, Region, avisierte Preisrange für Bau oder Kauf usw.) würde ich Richtung oben genannter Variante 2. (als "lege artis") plädieren.

    Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

    Siehe schon oben Abs. 1 ...


    Gutes Einlesen, gute Gedanken und danach ebensolche Finanz-Entscheidungen !

  • Zusätzlich bespare ich einen Bausparvertrag über 150.000 Euro (1,25 Prozent Darlehenzins), der momentan mit 25.000 Euro gefüllt ist. Die voraussichtliche Zuteilung liegt jedoch noch rund neun Jahre in der Zukunft. Soll ich diesen weiter besparen oder in der Hinterhand halten für eine neue Zinsverhandlung nach den ersten 10 Jahren (bei möglichen Kredit)? Zusätzlich besitze ich noch einen mittleren fünfstelligen Betrag an ETF‘s und Einzelaktien.

    Was soll ich mit dem Bausparvertrag machen?

    Was würdet ihr an meiner Stelle tun?

    Es gibt bei (fast?) allen Bausparkassen die Möglichkeit, den vorhandenen Vertrag auch unproportional zu teilen, z.B. in einen 50.000er und einen 100.000er. Der kleinere BSV ist dann zu ca. 50% bespart und kann in absehbarer Zeit zugeteilt werden. Den großen BSV am besten nie wieder anfassen. Die Abschlussgebühren sind verloren. Der BSV wird deshalb immer noch so gut verkauft, weil fast niemand dieses Konstrukt zur Gänze durchschaut.

    Viel Erfolg bei deinen Finanzen