Haus Kauf von Oma

  • Hallo ihr Lieben. Ich bin neu hier deswegen stelle ich mich kurz vor: Franz, 27, Verheiratet, 2 Kinder, meine Frau Krankenschwester, ich Fitnesstrainer.


    Wir haben jetzt vor einigen Tagen, ein Angebot von meiner Oma bekommen. Wir können ihr Haus kaufen (Erben, Schenken ist eher schwierig, da 2 Kinder & 5 Enkel. Zusätzlich kann sie mit dem Geld noch einiges anfangen, sie ist noch echt fit). Der Kaufpreis würde bei um die 220-230k liegen, wobei ich noch nicht weiß ob es noch ein Enkelbonus gibt. Teil des Angebot ist es damit sich erstmal nichts ändert. Wir wohnen weiter in unserer Wohnung, sie weiter im Haus, aber eben zur Miete. Also haben wir noch ein paar Jahre Ruhe, mit nur geringeren Finanziellen Aufwand & Oma hat das Kapital was am Haus gebunden ist, gelöst. Die Doppelhaushälfte wurde 98 in einer neu erschlossenen Siedlung gebaut. Und es wurde sehr auf die Instandhaltung geachtet und nach dem Tod von Opa 2017 auch wirklich viel gemacht.

    Problem 1: ich muss meine Frau noch abholen. Es war zwar irgendwann die Aussicht auf das Haus da, aber jetzt wo die Chance Real wird, ist es erstmal eine Komische Situation. Ich habe ihr schon gesagt damit ich jetzt kein Ja oder Nein möchte. Sondern einfach in Ruhe nochmal alles anschauen, mit dem Hintergedanke „können wir uns hier ein Leben für unsere Familie vorstellen“

    Problem 2: wir haben kaum Eigenkapital. Meine Frau hat etwas, würde wahrscheinlich für die Kaufnebenkosten reichen. Ich bin gerade so ziemlich bei 0, da ich letztes Jahr durch den Umzug in unsere jetzige Wohnung zusätzlich noch ein Auto kaufen musste, für den Arbeitsweg.

    wie stehen die Chancen unter diesen Bedingungen ein Kredit zu bekommen?
    Was gibt es dann bei der Miete mit Oma zu beachten, um das ganze steuerlich vorteilhafter zu machen?
    Hat jemand schon ähnliche Erfahrungen gemacht?

    Danke schonmal für eure Tipps und den Austausch 🙂

  • Kater.Ka 7. Dezember 2025 um 07:33

    Hat das Thema freigeschaltet.
  • Ich werde aus der Beschreibung jetzt nicht ganz schlau...würdet ihr dann zusätzlich zur Oma ins Haus ziehen oder sie erstmal alleine wohnen und dann nach dem Tod eventuell umziehen?


    Grundsätzlich ist Immobilienkauf ohne Eigenkapital eher kritisch zu sehen. Das macht man, wenn die Zinsen niedrig sind und man es sich leisten kann, nicht weil man kein Eigenkapital hat. Über den Daumen gepeilt kommt ihr bei 4% Zins und 25 Jahre Laufzeit auf gut 1200€ Rate. Dem muss ein entsprechendes Einkommen gegenüberstehen, zu dem du leider nichts gesagt hast. Bei dem Preis reden wir vermutlich von einer strukturschwachen Gegend, da wird die Oma sicherlich keine 1200€ Miete zahlen. Wenn ihr das erstmal nur zur Kapitalanlage plant, bedenkt bitte, dass hier Anfangs über 60% der Rate in die Zinsen gehen und dass ihr als Vermieter mehr kosten habt als nur den Kredit.

  • Teil des Angebot ist es damit sich erstmal nichts ändert. Wir wohnen weiter in unserer Wohnung, sie weiter im Haus, aber eben zur Miete

    Hier steht es doch ganz klar.


    Mein Fazit: lasst es bleiben. Warum solltet ihr bei eurer finanziellen Situation als Vermieter auftreten ?

    Das könnt ihr euch einfach finanziell nicht leisten.



    Das dies die Oma als Mieterin ist, ist aus finanzieller Sicht völlig egal.

  • Hallo Franz und herzlich willkommen!

    Ich komm gleich zur Sache:

    1. Gehört deiner Oma das Haus zu 100% oder haben ihre 2 Kinder bereits durch den Erbfall 2017 Anteil daran?

    2. Angenommen ihr kriegt den Deal gerade so irgendwie finanziert: Wer bezahlt die neue Heizung, wenn sie in 6 Monaten kaputtgeht?

  • Hallo FranzMartin,

    zu den monetären Fragen ein paar Bemerkungen:

    Der Kaufpreis würde bei um die 220-230k liegen, wobei ich noch nicht weiß ob es noch ein Enkelbonus gibt. Teil des Angebot ist es damit sich erstmal nichts ändert.

    Als Enkel, unterstellt, das verbindende Elternteil lebt noch, haben Sie einen Schenkungssteuerfreibetrag von 200k. Machen Sie sich selbst einmal ein paar Gedanken über einen realistischen Kaufpreis für einen Drittverkauf und vergleichen den mit dem Angebot von Oma. Die Differenz wäre dann die Schenkung. Da Oma sicherlich an Ihre Frau und Sie verkaufen sollte, z.B. wegen Eigenkapital, muss auch noch berücksichtigt werden, wem Oma wieviel schenkt. Ihre Frau hat nur einen Schenkungssteuerfreibetrag von 20k.

    Oma möchte ganz bestimmt nicht, dass sie eines Tages wegen Eigenbedarf gekündigt wird.. Also sollte ein lebenslanges Wohnrecht oder ein Nießbrauch vereinbart werden. Beides senkt den zu zahlenden Kaufpreis. Zumindest der Nießbrauch ließe sich auch so gestalten, dass Oma auch weiterhin für alle Fragen und Kosten rund um das Haus zuständig ist, wenn sie denn möchte.

    Die Zahlung des Kaufpreises kann auch gestundet werden, oder in Raten erfolgen. Da haben sie einen weiten Spielraum, wenn die Vertragsparteien einig sind.

    ich muss meine Frau noch abholen. Es war zwar irgendwann die Aussicht auf das Haus da, aber jetzt wo die Chance Real wird, ist es erstmal eine Komische Situation.

    Letztendlich der entscheidende Punkt. Ein Haus bringt immer irgendwelche Probleme und wenn nur einer in der Beziehung es dringend will und der andere gerade so mitmacht, ist der Keim für Beziehungskrisen gelegt.

    Gruß Pumphut

  • Sonntag 7.12.2025

    Immer wenn es um Immobilien geht, muss ich meinen Kommentar dazu geben.

    Schließlich habe ich über 30 Jahre in Stuttgart eine Immoblienfirma betrieben und unzählige Erbengemeinschaften erlebt und Schenkungen oder Verkauf auf Rentenbasis und alles was es an Möglichkeiten gibt.

    Lieber FranzMartin

    ich muss erst mal dem Forumsfreund LebenimSueden zustimmen. Du hast wohl viel erzählt aber die wichtigsten Fakten vergessen daher kann man Deine Frage nicht richtig beantworten

    Ich habe Deine Frage so verstanden:

    1.I Du wohnt mit Familie in einer Wohnung zur Miete

    2.) Du kannst das Haus Deiner Oma abkaufen und sie bleibt sozusagen als MIETERIN in ihrem Haus wohnen.

    Allerdings muss sie dann an Dich Miete zahlen. Wenn die Oma mal nicht mehr lebt oder in eine Seniorenanlage ziehen sollte, dann könntest Du mit Familie das Haus bewohnen.

    Das kann man so machen bzw. zumindest so planen.

    Aber die Miete der Oma sollte mindestens so hoch sein, dass Du damit Zins und Tlgung zahlen kannst. Die Miete sollte ja bei einer Renterin relativ sicher sein, zumal sie ja neben ihrer Rente auch noch die 200.000 Euro hat die das Haus kosten soll.

    Da Du ja nicht in das Haus einziehst und der Preis überschaubar ist, kann man vermutlich auch eine Bankfinanzierung bekommen. Sicher weiß man es erst wenn man konkret fragt weil da auch noch viele persönliche Details mitspielen.

    Denk aber auch daran, dass bei einem älteren Haus ständig Reparaturen anfallen.

    Das sollte man nicht unterschätzen. Die Mieteinnahme ist steuerpflichtig und es können nur die Zinsen und bissle Abschreibung abgesetzt werden. Du musst da schon genau rechnen zumal Du kein übriges Geld für Unvorhergesehenes hast.

    Dennoch ist die Idee für eine langfristige Vermögensbildung sehr gut. Auf diese Weise sind viele Menschen ohne oder wenig Eigenkapital zu einem Vermögen gekommen. Auch der McProfit hat vor 50 Jahren so angefangen.

    Achte drauf, dass der Verkaufsreis realistisch ist sonst bekommst Du Ärger mit dem FA und möglicherweise mit den anderen Angehörigen. Da bewegst Du Dich auf dünnem Eis.

    Viel Glück wünscht Dir McProfit

  • FranzMartin ,

    für eine halbwegs seriöse und detaillierte Einschätzung oder gar Antwort fehlt es - nach meinem Dafürhalten - an entscheidenden Infos. Stichwort: Dein/Euer Einkommen - um ein Beispiel zu nennen. Damit steht und fällt nämlich die Chance auf einen Immobilienkredit.

    Vorab und daher nur ganz generell zum Thema "Wohneigentum" sei es nun Wohnung oder Haus

    Dies ist ohnehin - sprich generell und immer - eine Melange aus den beiden Aspekten Lebensstil/Konsum einerseits und Vermögensaufbau/Altersvorsorge andererseits - mit im Einzelfall (ggf. sehr) unterschiedlicher Gewichtung der beiden Aspekte

    Zudem: Ein auch abbezahltes Haus (in dem Fall DHH) stellt später in der Regel allein noch keine auskömmliche Altersvorsorge dar.

    Vorab und ganz generell, wenn ein Hauskauf als Ehepaar geplant ist vor dem Hintergrund:

    Problem 1: ich muss meine Frau noch abholen.

    Aufgrund der Bedeutung, Dauer und Bindung (für "Otto Normalverbraucher" jedenfalls in der Regel die bislang größte zudem kreditfinanzierte Finanzaktion im Leben ...) eines Immobilienkredits sollte da zwingend Konsens bestehen. Am besten einer, der beispielsweise nicht erst durch "Überreden" hergestellt werden muß.

    Vorab und ganz generell zu dem konkreten Haus (DHH) vor dem Hintergrund:

    Der Kaufpreis würde bei um die 220-230k liegen ...

    Die Doppelhaushälfte wurde 98 in einer neu erschlossenen Siedlung gebaut. Und es wurde sehr auf die Instandhaltung geachtet und nach dem Tod von Opa 2017 auch wirklich viel gemacht.

    Der angenommen Kaufpreis sprich für eine eher (sehr) strukturschwache Gegend - hier "vor Ort" kostet so ein Haus mit dem typischen Grundstück schnell eher einen siebenstelligen Betrag. Da gilt meines Erachtens Folgendes:

    Aus meiner Sicht sollte zudem in die Entscheidungsfindung einfließen, daß eine solche Entscheidung (Hauskauf) besonders in einer eher oder sehr strukturschwachen Region (... Kaufpreise klingen danach) besonders gut abgewogen werden sollte (Stichwort: Zukünftige mögliche Wertentwicklung).

    Vor dem Hintergrund:

    Problem 2: wir haben kaum Eigenkapital.

    sollte/muß Dir/Euch bewußt sein, daß ...

    .... die Zinskondition (solltet ihr überhaupt ein Darlehen erhalten) in Relation gesehen keine gute sondern eine schlechte sein wird, da ein (sehr) hoher Beleihungsauslauf vorliegen wird.

    Damit Dein/Euer Haushaltseinkommen (und die Sicherheit desselben) die entscheidende Rolle bei der Kreditwürdigkeitsprüfung spielen wird (Kapitaldienstfähigkeit über die gesamte Laufzeit, Haushaltsrechnung für den 4-Personenhaushalt).

    ... jede größere Reparatur oder Instandhaltung an dem Haus zu Problemen führen wird oder zumindest führen kann (Nachfinanzierungen sind eine anspruchsvolle und komplexe Angelegenheit).


    Bevor ich da an das "Abholen" meiner Partnerin denke oder an spezielle (vertragliche) Ausgestaltungen der ganzen Aktion würde ich mich, ganz persönlich, mal mit oben genannten Aspekten beschäftigen. Erst wenn ich mir da im Grundsätzlichen eine Klarheit verschafft habe, würde ich erste Gedanken einer (potentiellen) Umsetzung/Realisierung im Detail widmen.


    Dir/Euch gute Überlegungen und danach ebensolche Entscheidungen wünsche ich !

  • Danke schon mal für die ganzen Antworten!

    Wir wohnen im Erzgebirge. Bei uns sind solche Preise noch die Normalität 🙂


    Wir beide haben zusammen ein Einkommen von ca 4500€ + Kindergeld & 2x Weihnachts und Urlaubsgeld. Wenn dann das Ganze zustande kommen sollte noch die Miete zusätzlich.

    Und so wie es McProfit geschrieben hat ist es korrekt. Wir würden erstmal weiter in unserer Wohnung wohnen und Oma weiter in ihrem Haus, nur das sie dann Miete zahlt. Bei uns ist der Mietpreisspiegel noch bei knapp 8,80€.

    Meine Frau würde ich natürlich nicht überreden. Sie muss das ganze Thema nur erstmal sacken lassen, Emotionen raus nehmen und dann entscheiden wollen wir das angehen oder nicht.

    Und das ein Haus auch kosten mit sich bringt ist uns schon bewusst. Zurzeit sind wir bei einer gemeinsamen Sparrate von 600€ und jeder hat nach Abzug der privaten Fixkosten noch um die 500€.

    Ich hoffe mit den paar Zahlen lässt es sich wieder ein Stück besser einordnen. Wenn noch Fragen offen sind die zur besseren Einordnung führen, bitte schreiben! 🙂

  • Hallo zusammen

    es freut mich dass ich schon mal richtig kombiniert habe.

    Ihr wohnt in einer Mietwohnung und bleibt auch dort.

    Das Haus der OMA könnt ihr kaufen sozusagen wie eine normale Kaitalanlage.

    Bei einem Preis von 220.000 Euro wäre wohl die OMA und - ganz wichtig - auch die übrigen Kinder oder nahen Angehörigen einverstanden ohne dass es in der Familie Streit gibt wegen Bevorzugung. Das ist ganz wichtig, sonst ist der Familienfrieden dahin.....

    Wenn ihr für das Haus 220.000 Euro zahlt plus 10% Nebenkosten sind wir bei 240.000 Euro.

    Eine Vollfinanzierung ist möglich weil das Haus vermietet bleibt und daher Mieteinnahmen da die Zins und Tilgungsrisiko für die Bank absichern und sind weil Ihr BEIDE berufstätig seid und hoffentlich eine Angestelltentätigkeit habt.

    Ob es klappt zeigt sich beim Bankgespräch.

    Da kann aber nix passieren, im schlimmsten Fall bleibt eben alles wie es ist und dann fällt uns hier was neues für Euch ein !!!

    Jetzt aber zur Rechnung

    240.000 Euro Kredit kosten in Eurem Fall 4% Zins + 1% Anfangstilgung = 5% ist 12.000 Euro im Jahr macht 1.000 Euro monatlich.

    Wenn die Bank 1,5% Tilgung verlangt sind es 13.000 im Jahr oder monatlich 1.100 Euro.

    Die Oma müsste also im Idealfall 1.000 Euro Miete zahlen, dann wäre ZINS UND TILGUNG im großen und ganzen gesichert.

    Achtung: Der Teufel steckt im Detail, man muss genau rechnen, z.B. Steuer, Reparaturen, wer zahlt Nebenkosten, Versicherung, usw. - zahlt weiterhin die Oma oder Ihr?

    Da sie ja RENTE bezieht UND den Kaufpreis von 220.000 Euro auf dem Konto hat spricht vieles darür dass das zu schafffen ist, sofern die Oma keine Luxus-Lebenstil führt. Allerdings schreibt Du nicht wie hoch die Rente ist.

    Wie schon gesagt, es ist eng, wäre aber eine der wenigen Möglichkeient einer Vermögensbildung mit überschaubaren Restrisiken für Zuzahlungen....

    Jetzt müsst Ihr erst mal genau mit dem Bleistift rechnen...

    Und nicht vergessen:

    Immer die Verwandtschaft einbeziehen, vor allem wenn es darum geht dass die MIete auf 1.000 Euro erhöht werde soll, das muss man erklären sonst sagen die: "Ihr zockt die arme Oma ab...."

    Also auf diese Dinge noch mehr achten als auf die Rechnerei...

    Schönen Sonntag wünscht McProfit

  • Das ist ein Super-Geschäft! Für die Großmutter. Sie bekommt unproblematisch das in Beton gebundene Geld aus dem Haus heraus, kann weiter dort wohnen und sich als Hauseigentümerin fühlen, hat aber nun eine Menge Geld für Reisen und andere schöne Dinge.

    Ein Geschäft hat aber meistens zwei Beteiligte, und wenn ein Deal für den einen super ist, ist er für den anderen Beteiligten meist unter-super.

    Welche Vorteile bietet der Deal denn für Dich und Deine Familie? Ich sehe da wenig. Du bist jung und stehst am Anfang Deiner Karriere. In Deinen jungen Jahren hast Du schon Familie, möglicherweise betrachtest Du die Familienplanung als abgeschlossen. Wo Du in Deinem Leben bleibst, kann man noch nicht absehen. Geld hast Du keins.

    Du beabsichtigst nun, ein Vielfaches Eures Familieneinkommens in Betongold zu stecken, und zwar nicht zur Eigennutzung, sondern für jemanden anderen. Du möchtest damit Geld, das Du nicht hast, in eine Immobilie stecken. Lateinisch immobilis heißt unbeweglich. Sollte Dich das Schicksal aus dem Erzgebirge wegblasen (strukturschwache Gegend!), dann kannst Du das Haus nicht mitnehmen. Die Großmutter wird (sofern gesundheitlich möglich) in diesem Haus wohnen bleiben und vermutlich auch Miete bezahlen (vermutlich aber eher am Unterrand des Üblichen oder Zulässigen). Solange ist die Mieteinnahme quasi sicher. Was kommt danach? Weißt Du heute schon, daß Du in vielleicht 20 Jahren, mit dann Ende vierzig, immer noch am Ort wohnen wirst und dann in dieses Haus einziehen willst? Deine Kinder werden dann flügge sein und vermutlich ausgezogen.

    Ein Geschäft muß ein Potential versprechen, bevor man es eingeht. Ich sehe das in Deinen Fall nicht. Ich kann mir nicht vorstellen, daß eine Bank Dir Geld für diesen Deal gibt, aber probier das doch mal aus! Vereinbare einen Besprechnungstermin mit einer Bank und höre Dir an, was Dir der Bankmensch dazu sagt. Du mußt den Kreditvertrag ja nicht gleich unterschreiben.

    Du hast nach meinem Empfinden aktuell einen Traum im Kopf: Ein eigenes Haus! Wow! Wäre das nicht schön! Daß es sich nicht um Dein Haus handeln würde, sondern um das Haus der Bank, führst Du Dir nicht vor Augen.

    Stell doch einfach mal eine saubere Kalkulation auf! Wenn das spruchreif werden sollte, mußt Du das eh. Vermutlich wirst Du dabei erkennen, daß sich die Geschichte nicht lohnt, vor allem: Du nimmst ein ganz erhebliches Risiko auf Dich (und Deine Ehe!), das das fürchterliche Börsenrisiko eines ETF-Sparplans weit übersteigt.

    Ich würde das Haus in Deiner Situation nicht kaufen. Kein Drandenken. Träume sind Schäume.

    :)

  • Schönen Sonntag wünscht McProfit

    ... aus seinem Haus im Erzgebirge, der auch genau dort sein nicht ganz unerhebliches Vermögen mit Immobilien aufgebaut hat. :)

    Bei Immobilien zählen Lage, Lage und Lage. Eine Immobilieninvestition ist ein langfristiges Engagement. Man selbst kann zwar wegziehen, aber das Haus halt nicht mit sich nehmen. Die Demographie wird in den nächsten 20 Jahren verschärft zuschlagen, wir erleben es bereits jetzt. Wo die deutsche Wirtschaft in 20 Jahren stehen wird, kann keiner prognostizieren. Wie die Bevölkerungs"pyramide" hingegen aussehen wird, ist mit deutlich geringerer Unsicherheit behaftet. Bereits jetzt gibt es speziell im Osten Deutschland einen erheblichen Wohnungsleerstand; das dürfte sich in 20 Jahren deutlich verschärfen.

    https://www.deutschlandatlas.bund.de/DE/Karten/Wie-wir-wohnen/046-Wohnungsleerstand.html

    Ich könnte mir vorstellen, daß die Kaufpreisidee der Großmutter bereits heute sportlich ist. Man könnte das Haus ja mal inserieren oder einen Makler fragen, um ein Gefühl für die lokalen Preise zu bekommen.

  • Und das ein Haus auch kosten mit sich bringt ist uns schon bewusst. Zurzeit sind wir bei einer gemeinsamen Sparrate von 600€ und jeder hat nach Abzug der privaten Fixkosten noch um die 500€.

    Was heißt „private Fixkosten“? Das heißt, variable Kosten wie Lebensmittel etc. gehen davon noch ab? Würden monatlich wirklich 1.600 EUR übrig bleiben, hättet ihr vermutlich Eigenkapital.

    Was für eine Miete wäre realistisch in eurer Gegend? Wie alt ist die Oma? Was macht ihr, wenn die Oma die nächsten 25 Jahre überlebt (was man ihr ja wünschen würde), ihr über die Jahre immer wieder Geld in das Haus versenkt, die Kinder irgendwann aus dem Haus sind und ihr immer noch wartet, dass das Haus endlich frei wird? Wie sicher seid ihr, dass ihr für immer an diese Gegend gebunden sein wollt? Wie sinnvoll ist es, dass ihr über die nächsten Jahrzehnte quasi euer gesamtes Vermögen in einem alten Haus in einer strukturschwachen Gegend im Erzgebirge bindet? Wenn es dumm läuft bekommt ihr das nie wieder verkauft (erst recht mit lebenslangem Nutzungsrecht und niedriger Miete…).

    Ich wäre da auch vorsichtig. Abkaufen und selbst reinziehen hätte zumindest einen unmittelbaren Nutzen (wenn euch das Haus und die Lage gefällt), aber ein altes Einfamilienhaus in einer strukturschwachen Gegend ist echt kein tolles Vermietobjekt zur Kapitalanlage.

  • Unabhängig von dem ziemlich komplexen familiären Hintergrund ...

    Wir wohnen im Erzgebirge.

    Verstehe. Siehe in dem Kontext aber schon Nr. 7 zu "strukturschwachen Regionen und Gegenden".

    Bei uns sind solche Preise noch die Normalität 🙂

    Mit dem "noch" tue ich mich in dem Kontext etwas schwer. Dies insinuiert, daß sich dies bald oder zeitnah ändern könnte ... Nach meinen langjährigen Beobachtungen diesen Bereich (Immobilien in Deutschland) betreffend, splittet und polarisiert sich dieser Markt eher immer mehr und weiter, anstatt sich anzunähern ...

    Ob sich dies zukünftig nochmal ändert, wage ich eher zu bezweifeln.


    By the way: Hier dürften auch Leute antworten, die per se sprich tendenziell gegen Wohneigentum eingestellt sind - und/oder dies allein nur unter monetären Gesichtspunkten betrachten (siehe dazu schon Nr. 7 Abs. 2), was meines Erachtens nicht realitätsnah oder sogar realitätsfremd ist.

    Für meinen Teil sehe ich das deutlich differenzierte, weil ich schon als junger Mann weder von fremden Dritten (Vermieter/Eigentümer) abhängig sein wollte (angefangen von Mieterhöhungen bis zum Thema Eigenbedarfskündigung) noch bei der Gestaltung meines Zuhauses von der Genehmigung bzw. Erlaubnis fremder Dritter (Vermieter/Eigentümer) abhängig sein wollte (Böden, Terrasse, Gartengestaltung, offener Kamin, Sauna, Fitnessraum, Garagen/Carport etc. pp.).

    Nichtsdestotrotz: Ein Eigenheim inkl. teilweiser Vermietung sehe ich in solchen strukturschwachen Gegenden generell eher kritisch. Zudem in so jungen Jahren

    Franz, 27 ... ich Fitnesstrainer.

    Mal gesponnen: Vielleicht bietet sich in 5, 10 oder 15 Jahren die Eröffnung eines Fitness-Studios oder eine Beteiligung daran in einer attraktiven Region oder Stadt an - oder in einer anderen Region oder Stadt eine Tätigkeit als selbständiger und gut bezahlter Personal-Trainer ...?! Um nur zwei Beispiele zu nennen.

    Dann kann so eine Immobilie mehr oder weniger zum "Klotz am Bein" mutieren ...

    In dem Kontext:

    240.000 Euro Kredit kosten in Eurem Fall 4% Zins + 1% Anfangstilgung = 5% ist 12.000 Euro im Jahr macht 1.000 Euro monatlich.

    Wenn die Bank 1,5% Tilgung verlangt sind es 13.000 im Jahr oder monatlich 1.100 Euro.

    Ziemlich viele Banken gehen in solchen finanziell eher engen Fällen (Stichwort: Kaum oder kein Eigenkapital) heute eher von einer 3%igen Anfangstilgung aus ...

    Würde ich auch eher empfehlen, um möglichst etwas Schwung in die Tilgung zu bringen - und/oder das Haus in einem gewissen Zeitrahmen lastenfrei zu stellen, um danach noch einige Jahre für den Aufbau freier Mittel (Vermögensaufbau, Altersvorsorge) zu haben, bevor die Rente kommt (und das Humankapital gen Null tendiert oder schon bei Null steht).


    Dir FranzMartingute Gedanken und ebensolche Lebens- und Finanzentscheidungen !

  • Zur Ergänzung um es weiter einzuordnen (sorry sind so viele Dinge die man immer mit berücksichtigen muss^^)


    Die Oma wollte ihr Haus vor 3 Jahren schon verkaufen, weil es nicht mehr alles so optimal geht. Hat dann aber gesagt sie bleibt solange drin wie es noch so halbwegs geht mit den Treppen. Jetzt ist sie 75. natürlich kann es jetzt sein sie will in 3 Jahren raus oder erst in 7. Sobald sie auszieht, würden wir einziehen. Ist es früher, haben wir eher das Haus. Ist es später ist mehr vom Kredit bezahlt bis wir ihn voll übernehmen.

    Im Anhang habe ich mal ein Zeitungsartikel von letzter Woche gepackt. Ich denke damit kann man schon mal mehr anfangen.

    Es ist zurzeit ein etwa vergleichbares Inserat online: https://www.immobilienscout24.de/expose/1627789…er&referrer=taf


    Baujahr nur 1 Jahr auseinander. Das Haus der Oma ist in einer schöneren Lage mit 20-40 qm mehr Wohnraum. Dafür eine Doppelhaushälfte und nicht alleine stehend.
    Kann man im Moment nur schätzen.

    Das weitere „Problem“ - wir wohnen bei jemand Privat im Haus (keine Wohnungsverwaltung oder Ähnliches). Das ist unser Glück mit der aktuell günstigen Miete. Wenn man über eine Wohnungsverwaltung geht kommen wir hier schnell an die 8-900€ Kaltmiete bei unsere Aktuellen Größe.
    Die Vermieterin ist auch schon Anfang/mitte 60. was wird in 10/15/20 Jahren mit unserer Mietwohnung passieren? Die Kinder von ihr haben selber gebaut. Aber ob die Interesse an einem Haus von 1890 haben?

    Fragen über Fragen?!?

    Danke für die weiteren Antworten 🙂

  • Ok noch mal um es deutlicher zu beschreiben. Es ist dafür gedacht irgendwann da einzuziehen. Und nicht weiter zu vermieten sobald die Oma raus ist.

    Ohne Eigenkapital in solche Projekte mit Vermietung zu investieren macht kein Sinn. 😅


    Zum Thema mit den Finanzen:


    Wir haben ein Gemeinschaftskonto: da gehen die gemeinsamen Fixkosten, Einkauf, Miete, gemeinsames Sparen… weg. (60% vom Gehalt)
    Dann hat jeder sein restliches Gehalt. Das geht für Privaten Fixkosten wie Handy, Versicherungen die nur ein betreffen, etc… Und der Rest sind dann um die 4-500€ für Hobbys, Tanken… wir sind da noch dabei das ganze zu optimieren, deswegen ist das ein anderes Thema. Nur zur groben Orientierung weil die Frage kam.

    Zum Thema Arbeit: ich arbeite in einem genialen Studio, der Chef ist Mitte 50 und hat keine Kinder. Irgendwann wird sowieso ein Umbruch kommen und es wird wahrscheinlich einer der drei Angestellten übernehmen. Dafür gibt es aber noch keinen Plan. Ich habe letztes Jahr ein Nebengewerbe gegründet um online Coaching anzubieten. Das ganze wird dann in naher Zukunft auch im Studio möglich sein.

    Danke für die Antworten 🙂

  • Was ist generell mit einer Schenkung etc.?

    Bitte erst die Fakten lesen. Achim Weiß hat es doch schon charakterisiert.
    Die Oma ist also 75 und kann irgendwie mal nicht mehr in dem Haus mit den Treppen…Andererseits sei sie „noch echt fit“ und könne „ mit dem Geld noch einiges anfangen“.


    Normalerweise setzten sich die Altvorderen zuerst mit den Kindern an den Tisch. Wir wissen nicht was die zwei Kinder sagen.

    Das Angebot der Oma ist NICHT gut. Zumal ihr kein Eigenkapital habt.

    Die alte Dame hat danach ALLE Vorteile, ihr gar keine.

    Ich würde der Oma ganz freundlich sagen, dass du mit deinen 27 noch nicht genug Eigenkapital hast und du theoretisch nur eine Option hättest:

    Oma verkauft und zieht aus. Sie sollte sich eine seniorengerechte Wohnung mieten.

    Ich kenne die Gegend und kann dir deshalb zu dieser Lösung raten.
    Die Doppelbelastung als Vermieter und Mieter gleichzeitig ist eine schlechte Lösung.

  • Wie Achim Weiss schon schrieb empfehle ich euch auch, eine saubere Aufstellung eurer Einnahmen und Ausgaben zu erstellen.

    Sondere ich bspw auf den Cent genau meine jährlichen Fixkosten und weiß, was ich im Jahr „übrig“ habe für diverse Ausgaben, Reparaturen, …


    Ist natürlich einmal etwas Aufwand, aber dann erkennt man schnell die Sinnhaftigkeit.

  • Die Kinder haben kein Bedarf an der Immobilie. Meine Geschwister & Cousine sind noch jünger, ohne Partner, ohne Kinder… ich wäre sozusagen der einzige bei dem es Sinn macht und es in der Familie bleibt.

    Der grundlegende Gedanke ist ja. Oma wohnt noch zb 5 Jahre drin. Und zahlt so bei dem Beispiel schon 50k von dem Kredit. Bevor wir in 5 Jahren 50k zusammen sparen (andere Zinsen, andere Marktwerte) ob es besser oder schlechter ist kann man jetzt natürlich nicht beurteilen.