War das jetzt ein inhaltlicher Diskussionsbeitrag?? Gute Idee - schönes Wochenende!

Neuerungen in der gesetzlichen Krankenversicherung
- Referat Janders
- Erledigt
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Könnte es sein, dass die Probleme im Gesundheitssystem tiefgreifender sind als die Parallelität von gKV und pKV?
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Referat Janders erscheint und die Diskussion wird sinnvoll belebt.
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Wer will denn im Alter mit höherem Behandlungsbedarf ins Kollektiv Comandante und dafür dann als jemand, der gut fürs Alter vorgesorgt hat, ggf. auch noch mehr zahlen? Z.B. zahlen Ärzte auch als Rentner fast immer den GKV Höchstbeitrag und in der PKV i.d.R. ein ganzes Stück weniger.
Wenn ich Mitte 50 bin, kein Arzt, dann könnte die Zwangskollektivierung für mich als PKV'ler schon interessant sein.
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Das erlebe ich anders…
In unserer Praxis sind die PKV-Patienten mindestens genauso oft chronisch-krank oder noch häufiger… der ‚gestresste, rauchende Selbstständige‘, der keine Zeit hatte regelmäßig zur Vorsorge zu gehen und dann pünktlich kurz vor Renteneintritt einen Herzinfarkt erleidet. ☹️
Überraschung. Gesunde Menschen sieht der Arzt selten, besonders wenn die noch dafür eine Rechnung bekommen, die innerhalb der Beitragsrückerstattung vom Versicherten zu tragen ist. Mal abgesehen davon, dass die üblichen Wartezeiten alles andere als vergnügungssteuerpflichtig sind. Meine Ärzte sehen mich eigentlich nur bei Sportverletzungen, welche Termine sollte ich auch sonst haben? Zur Vorbeugung eines Herzinfarkts braucht man übrigens keine Arzttermine, die Risikofaktoren dürften allgemein bekannt sein. Wenn auch mit "selbst und ständig" nicht immer vereinbar.
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Darf man fragen, wo Du versichert bist?
Alte Oldenburger
Wenn ich Mitte 50 bin, kein Arzt, dann könnte die Zwangskollektivierung für mich als PKV'ler schon interessant sein.
Mit Mitte 50 wohl kaum.
Finanziell vielleicht irgend mal als Rentner.
Leistungsmäßig gerade als Rentner wohl eher nicht.
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Alte Oldenburger
Mit Mitte 50 wohl kaum.
Finanziell vielleicht irgend mal als Rentner.
Leistungsmäßig gerade als Rentner wohl eher nicht.
Danke Dir. Alte Oldenburger ist eine der wenigen löblichen Ausnahmen von den vielen PKV-Unternehmen, die das scheinbar gut im Griff haben.
Ich bin daher anderer Meinung und denke, mit Mitte 50 könnte es für sehr viele PKV-Versicherte spannend sein, aus finanziellen Gründen zu wechseln (selbstredend nicht wegen der Leistung).
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So so jetzt kommt also die Krankenhausreform. https://www.tagesschau.de/inla…rankenhausreform-106.html
Gab es eigentlich jemals eine Gesundheitsreform die auch nur annäherend die Ziele erreicht hat?
Günstiger dürfte es nicht werden. Derzeit noch unklar, wie viele Krankenhäuser dicht machen müssen. Dabei gibt es heute quasi kein Krankenhaus, welches nicht überbelastet ist. Versprochen ist eine bessere Behandlungsqualität. Vermutlich wird es in der Masse auf das Gegenteil hinauslaufen.
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Günstiger dürfte es nicht werden. Derzeit noch unklar, wie viele Krankenhäuser dicht machen müssen. Dabei gibt es heute quasi kein Krankenhaus, welches nicht überbelastet ist. Versprochen ist eine bessere Behandlungsqualität. Vermutlich wird es in der Masse auf das Gegenteil hinauslaufen.
Nun, wenn man es wirklich schafft, dass die Krankenhäuser spezialisierter werden, dann sollte es günstiger werden und die Versorgung sich auch verbessern. Also ich sehe das positiv.
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Gab es eigentlich jemals eine Gesundheitsreform die auch nur annäherend die Ziele erreicht hat?
Das Problem ist, dass man sich immer an der Quadratur des Kreises versucht. Es soll billiger werden (oder zumindest nicht teurer) ohne beim Personal oder der Pharmaindustrie zu sparen oder Leistungen einzuschränken. Das funktioniert einfach nicht. Ob die möglichen Effizienzgewinne durch Konzentration und Spezialisierung ausreichen würden, versehen ich mal mit einem großen Fragezeichen. Im ländlichen Raum ist ohnehin schon ein größeres Kliniksterben zu sehen, hier im LK Sigmaringen haben letztes Jahr 2 von 3 Kliniken zugemacht.
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Tja, welche Überraschung. Das wusste man spätestens 2019:
Hat die "Wir wollen Karl"-Brüller aber halt nicht abgehalten, jetzt haben wir den Salat.
Gott sei Dank gibt es noch Privatkliniken, wenn das System endgültig den Bach runter geht.
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Im ländlichen Raum ist ohnehin schon ein größeres Kliniksterben zu sehen, hier im LK Sigmaringen haben letztes Jahr 2 von 3 Kliniken zugemacht.
Naja, aber was sind die Gründe dafür?
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Naja, aber was sind die Gründe dafür?
In Sigmaringen weiß ich das nicht, aber hier (vergleichbarer Landkreis hinsichtlich Größe und Wirtschaftskraft, ebenfalls BaWü):
Der Landkreis musste jedes Jahr einen hohen Betrag zuschießen, deshalb wurden die Kliniken zusammengestrichen. Bei uns allerdings dahingehend, dass bestimmte Leistungen nur noch in einem KH angeboten werden, was uns z.B. eine 45-Minuten-Fahrt mit einem schreienden, blutenden Kind eingebracht hat.
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Kleine Häuser sind nicht wirtschaftlich. Personalmangel.
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Kleine Häuser sind nicht wirtschaftlich. Personalmangel.
Also, wenn Häuser nicht wirtschaftlich sind, warum schließt man sie dann, wenn das doch nicht funktioniert? Das verbleibende KKH verursacht jetzt mehr Kosten oder wie?
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Also, wenn Häuser nicht wirtschaftlich sind, warum schließt man sie dann, wenn das doch nicht funktioniert? Das verbleibende KKH verursacht jetzt mehr Kosten oder wie?
Nein, nicht unbedingt, weil beispielsweise vorhandene Ausstattung besser genutzt werden wird.
Es ist logischer Weise teurer, die gleichen Dinge mehrfach vorzuhalten, wenn ein oder zweimal auch reichen würde.Diese Reform ist in meinen Augen längst überfällig, da viel zu oft Krankenhäuser einfach nur auf Kommunal- oder Landkreisebene angeschaut wurden und werden, anstatt diese wirklich sinnvoll und dem Bedarf entsprechend zu organisieren.
Zudem ist es erwiesener Maßen für die Behandlungsqualität von Vorteil, wenn man in eine Krankenhaus geht, welches gewisse Eingriffe sehr häufig durchführt - anstatt in einem Provinzkrankenhaus, wo die nötige Routine fehlt.
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Nein, nicht unbedingt, weil beispielsweise vorhandene Ausstattung besser genutzt werden wird.
Es ist logischer Weise teurer, die gleichen Dinge mehrfach vorzuhalten, wenn ein oder zweimal auch reichen würde.Diese Reform ist in meinen Augen längst überfällig, da viel zu oft Krankenhäuser einfach nur auf Kommunal- oder Landkreisebene angeschaut wurden und werden, anstatt diese wirklich sinnvoll und dem Bedarf entsprechend zu organisieren.
Zudem ist es erwiesener Maßen für die Behandlungsqualität von Vorteil, wenn man in eine Krankenhaus geht, welches gewisse Eingriffe sehr häufig durchführt - anstatt in einem Provinzkrankenhaus, wo die nötige Routine fehlt.
Das ist wohl richtig, aber mir graut es vor der nächsten Pandemie, wenn dann nur noch die Hälfte der Kliniken da ist.
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Das ist wohl richtig, aber mir graut es vor der nächsten Pandemie, wenn dann nur noch die Hälfte der Kliniken da ist.
Was nützt dir die doppelte Anzahl an Kliniken, wenn die Betten mangels Personal nicht bewirtschaftet werden können?
Abgesehen davon war ja ab einem gewissen Zeitpunkt der letzten Pandemie eine Überlastung der Krankenhäuser eigentlich vermeidbar. Ungeimpfte hatten ein 6,7 bis 9-fach erhöhtes Risiko, wegen Covid-19 in einem Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Gerade auch die Wahrscheinlich einer intensivmedizinischen Behandlung wurde durch die Impfung dramatisch reduziert.
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Was nützt dir die doppelte Anzahl an Kliniken, wenn die Betten mangels Personal nicht bewirtschaftet werden können?
Abgesehen davon war ja ab einem gewissen Zeitpunkt der letzten Pandemie eine Überlastung der Krankenhäuser eigentlich vermeidbar. Ungeimpfte hatten ein 6,7 bis 9-fach erhöhtes Risiko, wegen Covid-19 in einem Krankenhaus behandelt werden zu müssen. Gerade auch die Wahrscheinlich einer intensivmedizinischen Behandlung wurde durch die Impfung dramatisch reduziert.
Das erste Argument war bei den entsprechenden Statistiken doch bereits herausgerechnet, wenn ich das noch recht im Kopf habe. Und schon da waren die Kapazitäten so gering, dass man alle möglichen Einschränkungen anordnen musste.
Und ja, die Überlastung war nach ca. 1,5 Jahren vermeidbar. Aber die Zeit musste man ja erst mal durchhalten.
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Zudem ist es erwiesener Maßen für die Behandlungsqualität von Vorteil, wenn man in eine Krankenhaus geht, welches gewisse Eingriffe sehr häufig durchführt - anstatt in einem Provinzkrankenhaus, wo die nötige Routine fehlt.
Für planbare Eingriffe und Spezialistenbereiche stimme ich zu. Das Problem ist, wenn Zeit ein Faktor ist. Auch mit Blaulicht kann man auf der Landstraße nicht schneller fahren, da wird in Zukunft sicher öfters der Hubschrauber kommen. Gespart ist dann nicht viel, nur die Kosten verschoben. Auch für Angehörige ist es ein Problem, wenn das Krankenhaus jetzt noch weiter weg ist.