GRV ungleich Investment

  • ... ja Gott, da muss ich sagen: Aus einem Club, wo mir die Musik nicht gefällt, gehe ich raus. Allen, denen es hier so gar nicht gefällt, steht doch frei, sich in einem politischen und wirtschaftlichen System niederzulassen, wo sie es besser finden

    Erinnert mich an eine Szene in der Schule. Meine Sitz-Nachbarin Claudia wagte mehrfach Kritik an der Politik zu äußern - der Lehrer sagte dann irgendwann mal: "Wenn es Dir hier nicht paßt, dann geh doch nach drüben" (womit er die damalige DDR meinte) ...

    Aber sich statt dessen mürrisch mit einem Pils an den Tresen stellen und allen, die vorbeikommen, verklickern, wie schlecht hier die Musik ist und dass es gar keinen Spaß macht … das ist doch, Hand aufs Herz! … nichts.

    Nur am Rande: "Mürrisch" bin ich nur ganz selten - eher sogar meist recht lustig und vergnügt. Nichtsdestotrotz muß es doch möglich sein, sich einen kritischen Blick zu bewahren und/oder auch Kritisches zu schreiben ?!

    Das sehe ich allerdings anders. Wer kämpft, kann verlieren - wer nicht kämpft bzw. aufgibt, hat schon verloren. Zudem: Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. Auch wenn ich nur noch wenig Chancen sehe - ganz aufgegeben habe ich dieses Land noch nicht (bin schließlich hier geboren).

    Übrigens: Einen alternativen Standort für mich habe ich längst organisiert und installiert. Um eine ganz persönliche Anmerkung hinzuzufügen: Bedingt durch langjährige familiäre Pflege- und Betreuungsfälle (Menschen inzwischen jenseits der 90 Jahre) fühle ich mich verpflichtet und bin hier - sozusagen auch räumlich - noch gebunden.

    Wenn sich die Dinge allerdings so weiterentwickeln wird mein Abschied aus Deutschland (und insbesondere auch aus der Eurozone) ein unvermeidlicher sein.

  • Erinnert mich an eine Szene in der Schule. Meine Sitz-Nachbarin Claudia wagte mehrfach Kritik an der Politik zu äußern - der Lehrer sagte dann irgendwann mal: "Wenn es Dir hier nicht paßt, dann geh doch nach drüben" (womit er die damalige DDR meinte) ...

    Da stellt sich mir die Frage, ob die Doreen bei der gleichen Kritik 'drüben' auch die gleiche Antwort erhalten hätte.;)

    Wohl kaum, statt dessen dürfte Doreen eher einen Verweis bekommen haben und auch Ihre Eltern dürften zumindest zu einem klärenden Gespräch in die Schule einbestellt worden sein.

    Und da liegt eben der Unterschied. Claudia durfte Ihre Meinung offen äußern. Und ja, auch der Lehrer durfte Ihr eine offene Antwort geben. Halt Seine Meinung.

  • Und da liegt eben der Unterschied. Claudia durfte Ihre Meinung offen äußern. Und ja, auch der Lehrer durfte Ihr eine offene Antwort geben. Halt Seine Meinung.

    So weit, so einfach. Und selbstverständlich. Dabei bleibt es aber oft nicht. Jeder der Kritik äußert muß natürlich auch die Erwiderung darauf und/oder Gegenkritik aushalten. Völlig klar und logisch. Wer hierzulande aber Kritik an bestimmten Themen äußert, wird inzwischen nicht selten dann auch persönlich diskreditiert (und/oder hat weitere Folgen zu befürchten) - und/oder bekommt schnell ein bestimmtes "Mäntelchen" umgehängt (Islamophobie, Fremdenfeindlichkeit, Rassist, EU-Feind, Nationalist usw. usw. - oder gerne auch noch schlimmer).

    Ist mir hier übrigens auch schon passiert. Unfassbar und unvorstellbar, aber wahr.

    Mir ist das völlig gleichgültig. Kenne aber genug Leute, die sich zu bestimmten Themen deshalb gar nicht mehr (öffentlich) äußern (das - also meine Beobachtung - belegen übrigens auch repräsentative Umfragen) - oder wenn überhaupt, nur noch in sehr kleinem Kreis und/oder sehr vertrautem Umfeld. Das dürfte weder dem Diskurs noch der Demokratie insgesamt dienlich bzw. förderlich sein. Diese lebt ja u. a. von der Diskussion und dem Austausch von (auch unterschiedlichen oder sogar gegensätzlichen) Meinungen.

    In dem Kontext muß ich manchmal an "Aktivisten" oder auch die "Klimakleber" denken (bei nüchterner und sachlicher Betrachtung nicht selten eher Straftäter; siehe damals (2017 ?) in Hamburg beim G20 Gipfel beispielsweise mit schwersten Straftaten), die nicht selten auch generelle Systemkritik transportieren. Wie deren "Aktionen" wohl in anderen "Systemen" ankommen würden und welche Reaktionen darauf in anderen "Systemen" zu erwarten wären ? Da könnte man in China anfangen und muß in Russland nicht enden. Das hier aber nur am Rande.

  • Mehrfach geschnitten, noch immer zu kurz:

    https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/le…t-993-euro.html

    Ich halte den verlinkten Artikel für Stimmungsmache, wie sie in diesem Zusammenhang leider üblich ist.

    Wer 40 Jahre Durchschnittslohn bezogen hat (und 40 Jahre kann man trotz Abitur und Studium schaffen) bekommt mit 40 Entgeltpunkten 1440 Euro plus Krankenkassenzuschuß.

  • Ich halte den verlinkten Artikel für Stimmungsmache, wie sie in diesem Zusammenhang leider üblich ist.

    Wer 40 Jahre Durchschnittslohn bezogen hat (und 40 Jahre kann man trotz Abitur und Studium schaffen) bekommt mit 40 Entgeltpunkten 1440 Euro plus Krankenkassenzuschuß.

    1440 minus 11% KV und PV wohl eher.

    Schaffen können entspricht dann dem Durchschnitt?

  • Mehrfach geschnitten, noch immer zu kurz:

    https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/le…t-993-euro.html

    Ich halte den verlinkten Artikel für Stimmungsmache, wie sie in diesem Zusammenhang leider üblich ist.

    Wer 40 Jahre Durchschnittslohn bezogen hat (und 40 Jahre kann man trotz Abitur und Studium schaffen) bekommt mit 40 Entgeltpunkten 1440 Euro plus Krankenkassenzuschuß.

    1440 minus 11% KV und PV wohl eher.

    Schaffen können entspricht dann dem Durchschnitt?

    Es gibt zur nominalen Rente zusätzlich einen Krankenkassenzuschuß. Bei anderen Altersversorgungssystemen gibt es diesen nicht. Der Beitrag zur kranken Kasse ist aber derselbe, und es besteht Krankenversicherungspflicht.

    Vorteil gesetzliche Rente.

    "Klein- und Mittelverdiener" gehen nach der mittleren Reife ab (mit etwa 16 Jahren). Sie können bis zum 66. Lebensjahr 50 Jahre lang berufstätig sein.

    Diese Besserverdienenden können das nicht schaffen, die gehenja erstmal noch einige Jahre zur Schule und studieren dann, bevor sie mit Mitte 20 ins Berufsleben eintreten. Eine Karriere von mehr als 40 Berufsjahren ist dann kaum noch möglich.

    Ich wundere mich immer über die kleinen Durchschnittswerte, die für die gesetzliche Rente genannt werden, und wüßte gern, wie sie zustandekommen. Wie allgemein bekannt, sollte man keiner Statistik trauen, die man nicht selbst gestaltet hat. Ein Durchschnittsverdiener mit nur 40 Berufsjahren kommt ja schon auf mehr als 50% über dem genannten Wert.

  • Naja, weil klar ist, dass die Höhe der gesetzlichen Rente in diesem Land eine politische Entscheidung ist und sich die ganzen Berechnungen nur peripher daran orientieren, was in die Kasse reinkommt bzw selbst eingezahlt wurde. Der schon jetzt extrem große Steuerzuschuss macht das mehr als deutlich. Relativ zu anderen Rentner ist das passend berechnet, absolut jedoch nicht.

    Daher macht es schon Sinn, dass die GRV mit diesem Portal (einer Art digitale "Apotheken-Rundschau" für die Rente) informiert und damit ohne dass man es vermeiden kann Botschaften sendet. Denn ich halt es für ausgeschlossen über diese Beträge zu berichten, ohne dass sie als "oh wie ist das niedrig" wahrgenommen werden.

    Natürlich sind Biographien divers, und gerade deshalb halte ich es für zentral, dass frühzeitig und digital über die jeweilige Rentenhöhe und die Möglichkeit, diese aufzustocken, informiert wird. Und zwar kapitalgedeckt, so dass man der möglichen politischen Willkür entzogen wird.

  • Mehrfach geschnitten, noch immer zu kurz:

    https://www.ihre-vorsorge.de/nachrichten/le…t-993-euro.html

    Ich halte den verlinkten Artikel für Stimmungsmache, wie sie in diesem Zusammenhang leider üblich ist.

    Welche Absicht merkt man denn da?

    "Schau mal an, wie klein die Renten sind! Davon kann ja kein Mensch leben! Da muß jetzt aber eine ordentliche Rentenerhöhung her."

    Interessante Theorie, aber wieso den Aufwand betreiben, wenn sich Rentenerhöhungen ganz anders berechnen?

    Man möchte mit solchen Artikeln halt Stimmung machen, ich habe es ja schon geschrieben.

    Zu welchem Zweck sonst wurde dieser Artikel ins Netz gestellt? Wozu sonst stellst Du ihn hier ein? Um sachliche Information geht es dabei ja nicht.

  • Man möchte mit solchen Artikeln halt Stimmung machen, ich habe es ja schon geschrieben.

    Zu welchem Zweck sonst wurde dieser Artikel ins Netz gestellt? Wozu sonst stellst Du ihn hier ein? Um sachliche Information geht es dabei ja nicht.

    Immer interessant von anderen zu erfahren, wie denn die eigene Motivlage ist. Könnte man auch als übergriffig empfinden.

  • Die Erstellung und Veröffentlichung der Statistik beruht auf einem gesetzlichen Auftrag. Der Beitrag in der "Renten-Umschau"(*) macht die Statistik direkt zugänglich, gibt wichtige Kennzahlen wieder, hält sich aber zurück mit Deutungen.

    Leider wird immer nur über Durchschnitte geredet und hilfreichere Kennzahlen ausgelassen. Der Gedankengang, dass es bei einem Rentner und vor allem pro Haushalt mehrere Renten geben kann und die Renten darüber hinaus nicht die einzige Einkunftsquelle sein müssen, bleibt dem kundigen Leser überlassen. Immerhin erfahren wir, dass die Ostaltersrenten durchschnittlich höher (!) sind, weil die Frauen länger und mehr erwerbstätig waren. Und dass eine längere Beitragszeit im Schnitt zu höheren Renten führt. Das ist nicht ganz so überraschend. Unglücklich finde ich in dem Zusammenhang die Zwischenüberschrift "Reguläre Altersrente bringt im Schnitt 675 Euro", weil das reguläre in der Auslegung der DRV erklärungsbedürftig ist und gerade hier der Durchschnitt besonders wenig aussagekräftig ist.

    Die Durchschnittszahlen lassen die Gesamtsituation auf den ersten Blick schlechter erscheinen, als sie für die Normalrentner tatsächlich sind. Aber wie soll man das denn sonst darstellen? Über Homestories bei zufällig ausgewählten Rentnern? Über Statistiken, die versuchen, alle Einkommensarten zusammenzufassen und die dann ins Verhältnis zu den Lebenshaltungskosten am Wohnort zu setzen?

    Würde eine unrealistisch schlechte Darstellung der Fakten der Deutschen Rentenversicherung als Organisation denn nutzen? Das kann ich nicht glauben. Wenn die Rentenbeiträge erhöht werden, gibt es bei denen keinen Bonus. Aber viel Stress.

    --

    (*) Kommt letztlich aber nicht einmal in die Nähe des Originals, allein weil keinerlei Anzeigen für Treppenlifte oder Prostatapräparate und auch kein Kreuzworträtsel oder wenigstens ein Sudoku (mittelschwer) enthalten sind.