GRV ungleich Investment

  • Das mag bei uns hier so stimmen, aber ich denke, sehr viele Menschen würden sich privat für eine sehr schlechte Geldanlage entscheiden (irgendwas, was ihnen jemand bei YouTube anpreist) oder vermutlich gar nicht (Alter ist ja noch weit, aber Amarok ist jetzt)

    Ich sehe die GRV auch als Schutz dieser Menschen vor sich selbst und als Schutz der Sozialsysteme davor die dann doch auffangen zu müssen.

    Das sehe ich auch so. Entweder erst lange aufschieben und dann bei passender Gelegenheit die Sache schnell mit einem guten Bekannten, nennen wir ihn mal Herrn Kaiser, klarmachen. Die einzigen Fragen: Muss ich Steuern zahlen? Und: Ist das garantiert? Oder erst lange aufschieben und dann gar nichts abschließen, weil das Geld komplett für die diversen Raten draufgeht und man in der verbleibenden Zeit sowieso keine nennenswerte Zusatzrente zusammensparen kann. Und bei Inflation, Krise-X und Krise-Y weiß man doch sowieso nicht was später noch wird. Lieber jetzt auf Sachwerte setzen! Ist auch gut für unsere Wirtschaft...

    Paternalismus? Realismus!

  • Der Durchschnittsdeutsche ist über Jahrhunderte nie Bürger gewesen, sondern immer Untertan.

    Nach meiner Einschätzung eine etwas arg steile These. Noch dazu, wenn diese so absolut, pauschal und derart apodiktisch vorgetragen wird.

    In meinem (weiten) Umfeld gibt es durchaus viele Menschen mit einer anderen Grundhaltung (sie verstehen sich keineswegs als "Untertan"). Die Rahmenbedingungen in Deutschland (aber auch die der "real existierenden EU") scheinen aber immer weniger von dem Leitbild eines mündigen, eigenverantwortlichen und selbstbestimmten Bürgers auszugehen (das besonders Traurige dabei aus meiner Sicht: Im meinem Umfeld haben als Folge - nicht zuletzt wohl auch deshalb - inzwischen schon einige dieser Menschen Deutschland verlassen. Auf Dauer sicherlich keine wirklich positive Entwicklung).

    Nach meiner Erfahrung: Deutlich effizienter hat sich eine eher liberale (Wirtschafts)Politik erwiesen, die für gute Rahmenbedingungen sorgt und sich um die Qualität des Wirtschaftsstandorts kümmert; sich dabei aber eher auf das Setzen eines vernünftigen ordnungspolitischen Rahmens beschränkt - und dabei interventionistische Eingriffe eher vermeidet. Die Tendenzen in der EU - und zunehmend auch in Deutschland - laufen leider in die entgegengesetzte Richtung (zentralistisch, etatistisch, interventionistisch, bis hin zu planwirtschaftlichen Ansätzen). Nach meinem Dafürhalten (und auch meinen Erfahrungen) eher (leider) kein Erfolgsmodell.

    Ich halte mich für einen verhältnismäßig wenig staatsgläubigen Menschen, bin aber im Gespräch mit Schweizern immer wieder überrascht über den erheblichen Unterschied im Staatsverständnis.

    Das ist nach meiner Beobachtung in Bezug auf die Schweiz ein Fakt.

    Hatte ich hier vor geraumer Zeit schon mal kurz thematisiert (in diesem Strang Nr. 872)

    Was mir schon früher immer positiv auffiel (Beispiel Schweiz), daß es auch Länder gibt, in denen die politisch-kulturelle Grundierung iGz Deutschland eher liberal ist. Die Schweizer etwa sprechen in dem Kontext gerne von ihrer "Freisinnigkeit".

    Nachträglich gefettet von mir

    Vieles was hier zu den Usancen gehörte und gehört, wäre dort undenkbar. Etwa, daß die Schweizer ihren bewährten Schweizer Franken für das Experiment einer europäische Einheitswährung aufgeben - jedenfalls ohne dazu in einer Volksabstimmung vorab be- bzw. gefragt zu werden, um nur ein Beispiel aus vielen zu nennen.

    Nicht vergessen werden sollte auch der Gini-Koeffizient,

    So richtig weit liegen diese drei Länder dabei (Gini) aber nicht auseinander ...?!: Deutschland 31,7 % (2019), Schweiz 33,1 % (2018), USA 39,7 % (2020) ... In Klammern das Jahr in dem dieser Index zuletzt ermittelt wurde (Gini-Koeffizient vereinfacht: 0 = Totale Gleichheit; 1,0 = Vollkommene Ungleichheit also ein Einziger hat das gesamte Einkommen des Landes).

    Man sollte - nach meinem Dafürhalten - jedenfalls darauf achten, daß ein Land auch (und insbesondere) für Leistungsbereite, Leistungsfähige, Hochqualifizierte etc. attraktiv bleibt (eine Frage der Anreizsetzung und der Rahmenbedingungen). Wie schon seit Jahren aus dem entsprechenden Bereich (Personalberatung, Recruiting) zu vernehmen ist, zieht es - im internationalen Vergleich - ausgerechnet diese Menschen aber prioritär eher nicht nach Deutschland - sondern in Länder wie USA, Kanada, Schweiz, Neuseeland, Australien, Irland etc. (meines Erachtens kein Zufall, daß auch da ausgerechnet wieder die USA und die Schweiz vorne mit dabei sind). Die Position vom BIP her (da ist Deutschland immerhin (noch) an vierter Stelle weltweit) findet jedenfalls in der Attraktivität als Zielland für die o. g. Gruppe keine kongruente Abbildung. Wird hierzulande aber selten thematisiert - wenn mal wieder über die "dringend gebotene Zuwanderung" gesprochen wird. Vermutlich, weil man dann auch schnell zu den Gründen dafür käme (Bürokratie, Regulatorik, Defizite in der Verwaltung, hohe Steuer- und Abgabenlast, Defizite bei der Digitalisierung, Wohnungsmangel, sehr hohe Energiepreise usw.) ...

    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Man sollte jedenfalls darauf achten, daß ein Land auch für Leistungsbereite attraktiv bleibt. Wie schon seit Jahren aus dem entsprechenden Bereich zu vernehmen ist, zieht es ausgerechnet diese Menschen aber prioritär eher nicht nach Deutschland - sondern in Länder wie USA, Kanada, ... Neuseeland, Australien, Irland etc.

    ... wo sie nicht extra noch eine Sprache lernen müssen, sondern mit Englisch durchkommen, das sie ohnehin schon können.

  • Der Durchschnittsdeutsche ist über Jahrhunderte nie Bürger gewesen, sondern immer Untertan.

    Nach meiner Einschätzung eine etwas arg steile These.

    Nach anderer Leute Einschätzung ist das eine schlichte geschichtliche Tatsache.

    "Ruhe ist die erste Bürgerpflicht!"

    Nur meine bescheidene Meinung.

    Es ist Deine Meinung, die zu äußern Du jedes Recht hast.

    Was Du schreibst, wird allerdings mit diesem Sprüchlein keineswegs relativiert (was wohl die Absicht ist, die Du mit dieser Floskel verbindest).

  • Schade, daß meine an Dich ( Referat Janders) gerichtete konkrete Fragen (aus Nr. 1.250) - bislang jedenfalls - unbeantwortet geblieben sind. Siehe:

    Wo also liegt nun konkret dieses (oder mein) "derartiges Ausmaß an Mißverständnis" bezüglich der GRV ?

    Gerade ein "derartiges Ausmaß an Mißverständnis" - wie Du in Deinem Beitrag Nr. 1.240 schreibst - sollte sich doch relativ einfach aufklären lassen ... !? Und selbst einem eher schlichten Gemüt in Sachen GRV, wie meiner Wenigkeit, vermittelbar sein !? Zumal rudimentäre Kenntnisse zur GRV bei mir ja vorhanden sind.

    Ebenso wie ein kurze Antwort auf die - nach meinem Dafürhalten - einfache aber dennoch sehr interessante Frage

    Wenn dieses System so attraktiv ist, warum haben dann Entscheider, Politiker etc. für sich eigene (präziser andere) Systeme implementiert ?

    Die Hoffnung stirbt bekanntlich zuletzt. So warte ich gerne weiter auf eine (über "Uff. Einfach nur uff") hinausgehende Antwort.

    In diesem Sinne ...

  • Nur ein rein forumstechnischer Hinweis: Du hast die Zitate so eingefügt, dass es aussieht, als wenn Du Dich selbst zitierst. Vielleicht kannst Du den Beitrag noch bearbeiten.

    Hat er doch auch. Es gibt hier mindestens 2 Protagonisten, die das liebend gern tun. So wird der Faden zum Spinnen immer länger. ;)

  • Sorry, da war ich wohl gerade im "lieber schnell schreiben als sorgfältig lesen"-Modus. Ja, Sovereign hat sich selbst zitiert und das sollte so sein. Na immerhin konnte ich damit bei anderen für Lachen sorgen. Andere Leute verdienen mit sowas ihr Geld.

    Jetzt fehlt nur noch, dass Achim Weiss Deine vier Sätze in vier Zitate zerlegt und zu jedem 40 eigene Sätze schreibt. ?

  • Das nehme ich gerne zum Anlass, meine bereits am 25.7.2023 in #1216 gestellte Frage...

    Was haltet Ihr davon, wenn wir diesen - wie heißt das eigentlich wirklich - Topic hier schließen (lassen)?

    ...formvollendet als Selbstzitat erneut einzubringen. Dies verbunden mit dem Hinweis darauf, dass ich technisch durchaus in der Lage sein könnte, dies als Makro lediglich durch Druck auf eine Funktionstaste auszulösen.

  • Es freut mich natürlich sehr um nicht zu sagen ungemein, daß meine Beiträge auf solche Resonanz stoßen. Das hätte ich gar nicht erwartet. Einfach Klasse und vielen Dank dafür.

    Und auch so viele darauf reagieren (wie Pantoffelheld, ika, @Pablo, @TamInvest, BS.C, ichbins - hoffentlich habe ich (auch meinem hohen Alter geschuldet) niemand vergessen; da bitte ich vorsorglich schon mal um Entschuldigung, falls denn doch).

    Wo ich doch explizit und lediglich Referat Janders um eine Antwort gebeten hatte ... ? Na, wie auch immer ...

    So viel Mühe und Aufwand wäre wirklich nicht nötig gewesen - eine Antwort von Referat Janders auf meine einfachen Fragen (s. Nr. 1.250 und erneut bzw. wiederholt in Nr. 1.265) hätte mir schon vollauf gereicht. :)

    Diese Antwort war aber wohl wieder nicht dabei ... ?

    Oder wie mir mal ein weiser Mann sagte, keine Antwort insbesondere auf naheliegende Fragen ist auch eine Antwort. Darüber muß ich heute Abend noch mal nachdenken ^^

    In diesem Sinne ...

    Schönen Abend allerseits !