GRV ungleich Investment

  • Das schwedische Rentensystem wurde mal im folgenden Artikel der Telepolis vorgestellt: https://www.telepolis.de/featu…rt-6127389.html?seite=all


    Das relativiert dann auch die Aktienrente in D, die teilwiese als zukünftiger Heilsbringer dargestellt wird.

    Aber um es klar zu sagen: Ich finde den Weg hin zur Aktienrente gut und richtig. Es ist aber eben nicht sicher, dass ab 2035 große 'Renditen' aus der Aktienrente in das System der GRV fließen werden. Was ist z.B. wenn die nächsten 10 Jahre keine Renditen auf dem Aktienmarkt erzielt werden?

  • Alles schief außer die Janders Meinung. :D

    Das eigentliche Faszinosum, aus meiner Sicht jedenfalls, ist immer das Gleiche zu machen (oder sogar noch mehr von dem Gleichen zu fordern) - und dann auf andere Ergebnisse zu hoffen.


    Ganz generell: Es ist doch jedem unbenommen solche staatlichen (Zwangs)Systeme (Beispiel: GRV) näher zu betrachten oder auch nicht. Wer mag, will und kann, wird sich damit beschäftigen, das System dann auch beurteilen und ggf. seine Schlüsse daraus ziehen. Wer das nicht mag, will oder kann, nimmt solche Systeme eben einfach als gegeben hin. Vielleicht ja auch, weil es ihm schlicht gleichgültig ist. Ebenso völlig in Ordnung und ebenso jedem völlig unbenommen.


    Oder man will tatsächlich an den "Kollektivismus" glauben ... (dazu hatte ich in Nr. 872 und 1.237 mal was geschrieben)


    Als ich mich damit beschäftigen wollte bzw. mußte (90er Jahre; Wechsel vom AN zum Selbständigen) waren die grundlegenden Probleme der GRV schon evident und weiter absehbar (Demographie, Alters- bzw. Bevölkerungspyramide, Verhältnis Beitragszahler vs Rentner, Lebenserwartung, Rentenbezugszeiten etc.).


    Der Satz von Norbert Blüm (ich meine, das erste Mal geäußert 1986) kam mir damals schon medioker um nicht zu sagen fast wie Hohn vor. Oder wie eine Kollegin damals treffend meinte: "Der Blüm meint doch seine eigene Rente als Politiker"- und dann stimmt das ja auch" ...


    Schon damals gab es dazu auch völlig andere Meinungen (Prof. Miegel, Prof. Biedenkopf usw.). Schon damals wäre - aufgrund der Rahmenbedingungen - eine grundlegende Reform (z. B. Ergänzung mit kapitalgedeckten Elementen) angezeigt gewesen, nach meinem Dafürhalten jedenfalls.


    Ein derartiges nur "von der Hand in den Mund" System (Umlageverfahren) war mir schon generell etwas suspekt (ganz abgesehen von den o. g. strukturellen Problemen).


    In letzter Zeit gab es zu dem Thema (u. a. wachsender Kapitalstock statt Steuerzuschuss, Generationenkapital, Aktienrente) einige Artikel u. a. auch von Prof. Christian Bayer (Universität Bonn, Prof. Bayer ist m. W. Mitglied im wissenschaftlichen Beirat beim Bundesministerium für Wirtschaft und Klimaschutz).


    Die Reflexe darauf waren die üblichen. Nach meiner Erinnerung auch bzw. insbesondere aus den Reihen der Grünen (ich meine, das kam von Frank Bsirske). Der meinte dazu: "Wir wissen, daß es total unsicher ist auf dem Aktienmarkt zu spekulieren" - Ach so ! Na dann ...). Seine "Lösung": Noch höherer "Bundeszuschuss" (der Bund ist aber de facto komplett mittellos - er kann daher nur das Geld der steuerzahlenden Bürger "zuschießen", wessen Geld sonst ?), noch höhere "Beitragsbemessungsgrenze" (bedeutet noch höhere Beiträge); das Stichwort "Bürgerversicherung" fiel auch ... Also noch (viel) mehr von dem Gleichen. Anstatt das System generell zu überdenken und zu modifizieren (bzw. sinnvoll zu ergänzen).


    Erinnert mich an eine legendäre Runde in Brüssel (müßte um 2013 gewesen sein) mit einem legendären Einwurf eines Briten. Thema war (mal wieder) den Euro weiterhin irgendwie zu retten. In dem Kontext fiel die Aussage eines Franzosen: "This EU and the Euro are not working, which is why we need more EU and more Countries in the Euro". Die britische Stimme aus dem Hintergrund: "So even more of the same failing ?"

  • Seine "Lösung": Noch höherer "Bundeszuschuss" (der Bund ist aber de facto komplett mittellos - er kann daher nur das Geld der steuerzahlenden Bürger "zuschießen", wessen Geld sonst ?), noch höhere "Beitragsbemessungsgrenze" (bedeutet noch höhere Beiträge); das Stichwort "Bürgerversicherung" fiel auch ... Also noch (viel) mehr von dem Gleichen. Anstatt das System generell zu überdenken und zu modifizieren (bzw. sinnvoll zu ergänzen).

    Völlig unabhängig von dem Punkt, dass vieles in bestimmten Punkten reformiert und anders gestaltet werden könnte: Dass es letztlich das Geld der Steuern zahlenden Bürgerinnen und Bürger ist, sollte einen klugen, weitsichtigen, erfahrenen und informierten Menschen eigentlich nicht überraschen oder verwundern, denn … woher soll es der Staat denn sonst nehmen, der Staat sind ja schließlich die Bürgerinnen und Bürger.

  • Völlig unabhängig von dem Punkt, dass vieles in bestimmten Punkten reformiert und anders gestaltet werden könnte:

    Wie wahr.

    Dass es letztlich das Geld der Steuern zahlenden Bürgerinnen und Bürger ist, sollte einen klugen, weitsichtigen, erfahrenen und informierten Menschen eigentlich nicht überraschen oder verwundern,

    Inwieweit die Bürger wirklich alle "klug, weitsichtig, erfahren und informiert" sind - darüber könnte man sicherlich trefflich streiten. Oder sollte nur meine Person damit gemeint sein ?

    denn … woher soll es der Staat denn sonst nehmen, der Staat sind ja schließlich die Bürgerinnen und Bürger.

    Natürlich logisch. Dennoch wird im Politik-Sprech gerne gesagt: "Die EU gibt nun" ..., "Brüssel gibt jetzt", "der Bund gibt" usw. usw. wo es doch schlicht und einfach lauten müßte: "Die steuerzahlenden Bürger der EU", "die Steuerzahler Deutschlands" usw. usw.


    Eigentlich schon ein Gebot der sprachlichen Präzision.

  • Völlig unabhängig von dem Punkt, dass vieles in bestimmten Punkten reformiert und anders gestaltet werden könnte: Dass es letztlich das Geld der Steuern zahlenden Bürgerinnen und Bürger ist, sollte einen klugen, weitsichtigen, erfahrenen und informierten Menschen eigentlich nicht überraschen oder verwundern, denn … woher soll es der Staat denn sonst nehmen, der Staat sind ja schließlich die Bürgerinnen und Bürger.

    Wenn man grundlegenden Probleme der Rentenversicherung damit beschreibt, einen Begriff zu nennen und dann Einzelaspekte dieses Begriffes aufzuzählen, nicht ohne Wiederholungen nebenbei, dann kann man schon einmal vom Offensichtlichen überrascht werden.

  • Inwieweit die Bürger wirklich alle "klug, weitsichtig, erfahren und informiert" sind - darüber könnte man sicherlich trefflich streiten. Oder sollte nur meine Person damit gemeint sein ?

    Nö. Nicht nur, aber auch.


    Natürlich logisch. Dennoch wird im Politik-Sprech gerne gesagt: "Die EU gibt nun" ..., "Brüssel gibt jetzt", "der Bund gibt" usw. usw. wo es doch schlicht und einfach lauten müßte: "Die steuerzahlenden Bürger der EU", "die Steuerzahler Deutschlands" usw. usw.


    Eigentlich schon ein Gebot der sprachlichen Präzision.

    Es wird auch nicht in jeder Naturdoku darüber gesprochen, dass die Erde keine Scheibe ist. Bestimmte banale Grundsachverhalte können m. E. durchaus als bekannt und gegeben vorausgesetzt werden.

  • Nimm Dir die Zeit. Gründlich vor schnell.

    Auf jeden Fall besser, als kommentarlos irgend einen Link rauszuhauen.

    Ich arbeite mich gerade erneut durch die Doku. (Womit ich mich beim Nerddeutschen Lloyd bewerben könnte.)

    Das heißt über die nächste Zeit kommen nach und nach ein paar Punkte.

    Dafür werde ich aber einen neuen Thread aufmachen.

  • Bestimmte banale Grundsachverhalte können m. E. durchaus als bekannt und gegeben vorausgesetzt werden.

    Das widerspricht etwas meiner Erfahrung.


    Beispiel: Die Europäische Einheitswährung ist unsere Währung und unser Geld im Alltag. Es ist de facto und de jure das gesetzliche Zahlungsmittel (s. a, § 14 BBankG Abs. 1, Satz 2 "auf Euro lautende Banknoten sind das einzige unbeschränkte gesetzliche Zahlungsmittel"). Dennoch wissen viele (die meisten ?!) Menschen weder etwas über die dem Euro zugrundeliegenden Verträge (AEUV) noch den Umgang der EU-Kommission und der EZB mit diesen EU-Verträgen. Und ebenso wenig über das Schicksal derartiger Währungsunionen in der Finanzgeschichte.


    Der "banale Grundsachverhalt" (statt der nationalen Währung Deutsche Mark (DM) wird nun hierzulande eine Europäische Einheitswährung (Euro) verwendet) war für mich damals (sowohl 1992 iZm dem Vertrag von Maastricht, als auch 1999 also Euro als Buchgeld und 2002 also Euro als Bargeld) der logische Anlaß mich damit wenigstens etwas näher zu beschäftigen. Motto: Wenn ich dieses Geld schon täglich verwenden muß, will ich es wenigstens rudimentär verstehen.


    Damit war ich in meinem damaligen Umfeld aber eher die Ausnahme. Obwohl am banalen Thema "Geld" - und damit auch am Thema "Währung" - ja kein Mensch vorbeikommt.


    Ob "banale" Grundsachverhalte als gegeben und bekannt vorausgesetzt werden können" - daran hege ich daher gewisse Zweifel.

  • Montag 4.9.2023

    Guten Morgen liebe Forumsfreund

    manche Kommentare hier sind inzwischen derart fachlich, dass wir Gefahr laufen in diesem Forum den "Normalbürger" der eine verständliche Info für ein Alltagsthema sucht zu überfordern.

    Auch ich habe mich schon dabei ertappt, dass ich manche Beiträge hier weitergeklickt habe, weil sie mir zu kompliziert wurden.

    Ich bin ja bekanntlich mit Ü75 einer der älteren Schreiber hier.

    Ich habe mich in meinem Leben entsprechend meiner Erziehung im Elternhaus an einen Punkt gehalten.

    Die gesetzliche RENTE galt bei mir in der Familie immer als Basis.

    Selbst als ich längst im Alter von 30 Jahren selbständig war habe ich brav freiweillig die Beiträge weiterbezahlt.

    Irgendmann mal mit 40 oder 50 (da soll der Schwabe ja gescheit werden) habe ich die Zahlungen eingestellt und die Rente ruhen lassen.

    Dafür habe ich übriges Geld in den Kauf von Immobilen (auf Kredit)

    und später in AKTIEN gesteckt.

    Das war die beste Idee meines Lebens.

    Heute bekomme ich für meine jahrzehntelangen Rentenbeiträge eine Rente von mtl. 750 Euro.

    Meine Immobilien die ich auf KREDIT gekauft habe und mit den Mieteinnahmenabbezahlt habe, sind inzwischen schuldenfrei und die Miete ist um ein mehrfaches höher als die Rente.

    Selbst bei meinen Aktien die ich seit mindestens 30 Jahren kaufe ist die Dividende längst höher als die Rente.

    Und das Schöne:

    Nach meinem Tod ist das Vermögen sowohl bei den Immobilien wie bei den Aktien für meine Erben immer noch vorhanden.

    Die Rentenzahlung erlischt jedoch irgendwann nach dem Tod und ist damit für die Nachkommen wertlos.

    Ich rate daher schon lange jedem der mich fragt, so früh wie möglich jeden übrigen Euro nicht in die Rente zu stecken sondern in Dividendenaktien zu investieren und zwar möglichst solche die nicht nur seit Jahrzehnten Dividende zahlen, sondern solche bei denen die Dividenden JEDES Jahr ohne Ausnahme höher ausfällt.

    Das schaffen nicht mal Immobilien.

    Letzlich ist jedoch jeder seines Glückes Schmid.

    Schöne Woche wünscht McProfit.

  • Leude, ich habe gerade Blutdruck! :cursing:


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    Das Video hat einen Titel auf TikTok-Niveau. (Wohl dem Algorithmus geschuldet.)

    Erst nach grob 5 Minuten wird erklärt, dass es keine Maximalrente gibt. Dies steht im Kontrast zum Titel. (Ist dem Algorithmus wohl herzlich egal.)


    Es gibt lediglich einen Höchstwert an Entgeltpunkten, der pro Jahr erreicht werden kann.


    https://dejure.org/gesetze/SGB_VI/Anlage_2b.html


    Wenn man es aber darauf anlegt, könnte man über 100 Entgeltpunkte erreichen und aus diesen Entgeltpunkten könnte man auch über 150 persönliche Entgeltpunkte machen.

    (Ist im Video angerissen.)


    Da es im Netz und auf diversen Plattformen Akteure gibt, die mit dieser Frage nach der Anzahl nach Rentnern mit mehr als 3.000 Euro Rente Betroffenheit erzeugen wollen, um hinterher ein Produkt oder eine Dienstleistung verkaufen oder vermitteln zu können, bin ich bei derartigen Aktionen kritisch. Die Grenze zwischen der Erzeugung von Aufmerksamkeit und Manipulation ist da unklar.


    So, Puls ist wieder normal. :)

  • 27.9.2023

    Liebe Forumsfreunde, habe gerade mal wieder reingeschaut und festgestellt, dass mir die Kommentae und Beiträge hier beim Thema RENTE zu kompliziert worden sind. Ich glaube hier sind nur noch Spezialisten unter sich....

    Dennoch viel Erfolg mit den Empfehlungen. Gruss aus Stuttgart McProfit

  • An andere Stelle (auf das Eigenzitat verzichte ich) hatte ich auf den Entwurf für die Sozialversicherungsrechengrößenverordnung 2024 hingewiesen.


    Dort ist entworfen, dass das Durchschnittsentgelt für 2022 knapp 7,5% höher ausfallen wird als das vorläufige Durchschnittsentgelt für 2022.


    Auswirkung: Wer 2022 oder 2023 in Rente geht, profitiert dauerhaft davon, dass bei der Rentenberechnung für das Jahr und das Vorjahr des Rentenbeginns das vorläufige Durchschnittsentgelt berücksichtigt wird.

    Einkommen in 2022 ÷ 38.901 Euro oder ÷ 42.053 Euro, einen kleinen Unterschied macht das schon.


    Ob man deswegen besser den Rentenbeginn auf z. B. Dezember 2023 vorzieht, muss jeder für sich ausknobeln.