Mieteinnahme vs. Ausschüttender Welt-ETF

  • ..., schließlich muß jedes Unternehmen 50+% halten um nicht feindlich übernommen zu werden.

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    Da kennt sich aber jemand richtig mit Aktien aus. :/

    Selbst bei 51% Aktienbesitz gehört einem Aktionär nicht zwingend das Unternehmen geschweige denn, dass er die Richtung des Unternehmens bestimmen kann. Dazu braucht er auch die notwendigen Stimmrechte.

    Es gibt z.B. in Deutschland von diversen Unternehmen Vorzugsaktien und Stammaktien. Einmal mit und einmal ohne Stimmrecht.

    In Amerika ist z.B. der Meta Konzern (Facebook) so ein Fall.

    Die Meta-Aktien die an der Börse gehandelt werden verfügen nur über ein einfaches Stimmrecht.

    Die Aktien die z.B. ein Mark Zuckerberg besitzt werden aber nicht an der Börse gehandelt und besitzen ein 10-faches Stimmrecht.

    Folglich kann Herr Zuckerberg mit seinem 10 prozentigen Aktienanteil weiter die Geschäftspolitik von Meta bestimmen, obwohl Im nur ein kleiner Anteil gehört.

  • Psychologie, weil Menschen das, was ich schrieb nicht wissen und den Unternehmenszahlen oder dessen Schieflage eine Verbindung zum Aktienkurs nachsagen wollen, den es nicht gibt. "Mein Schwager hat gesagt, der Firma gehts schlecht, ich verkauf schnell Aktien davon".

    Aber durch eigenen Kauf und Verkauf kann durchaus einiges verändert werden, schließlich muß jedes Unternehmen 50+% halten um nicht feindlich übernommen zu werden.

    Ja, Preisbildung hat immer was mit Psychologie zu tun.

    Aber dass jedes Unternehmen 50+% seiner eigenen Aktien halten muss (so verstehe ich deine Aussage) halte ich für ein Gerücht.

  • Aber dass jedes Unternehmen 50+% seiner eigenen Aktien halten muss (so verstehe ich deine Aussage) halte ich für ein Gerücht.

    Ist auch eins. Aber in der öffentlichen Diskussion wird gerne übersehen, dass ein Unternehmen zwei Möglichkeiten hat, an Geld zu kommen:

    1. Fremdkapital = Kredit

    2. zusätzliches Eigenkapital = Ausgabe neuer Aktien

    Bei einem hohen Aktienkurs ist Variante 2 sehr attraktiv, da die Bilanz nicht mit Verbindlichkeiten belastet wird und die Bestandsaktionäre nicht zu sehr verwässert werden. Noch besser ist, wenn der Kuchen dabei wächst. Entsprechend werden Übernahmen sehr gerne durch Ausgabe neuer Aktien finanziert, statt gegen Cash.

  • Mietpreisbremse surprise surprise funktioniert so nicht, denn wer aufmuckt dem droht die Obdachlosigkeit. Genial auch das wenn der Vermieter seine Mieter abzuzockt und ihm das nachgewiesen werden kann drohen keinerlei Strafen!

    Ganz so einfach ist das natürlich nicht. Wer gegen das Gesetz verstößt, muss natürlich mit den vorgesehenen Strafen rechnen. Einem Mieter zu kündigen ist fast unmöglich, solange er die Miete zahlt. Aufmucken ist kein Kündigungsgrund.

    Unabhängig davon halte ich die Maßnahme "Mietpreisbremse" oder auch den Berliner Mietpreisdeckel für keine gute Idee. Wir haben einen Wohnungsmangel in deutschen Großstädten und den kann man nur durch eine Vergrößerung des Angebots beseitigen. Unser Kanzler hat 400.000 Wohnungen pro Jahr versprochen, Fachleute sehen einen Bedarf von eher 700.000 Wohnungen pro Jahr, gebaut werden dieses Jahr gut 200.000. Das wird die Knappheit weiter fördern und damit den Mietwucher.

    Eine Mietpreisbremse schafft keine einzige neue Wohnung, im Gegenteil, sie schreckt mögliche Investoren ab!

    Gerade in diesem Thread haben wir gelesen, dass sich viele das Vermieterdasein nicht antuen wollen. Ein ETF ist bequemer, eine geringe Mehrrendite bei Immobilien lohne sich nicht. Anders formuliert: Erst wenn die Mieten deutlich gestiegen sind, kann man wieder darüber nachdenken. Ich glaube, sie werden steigen müssen ...

  • Jetzt versuchen einige User hier darzustellen, dass sich mit der Rendite von Immobilien der Aktienmarkt schlagen lässt.

    Keine Ahnung, wen Du damit meinst.

    Für meinen Teil habe ich a) vermietete Immobilien (das Eigenheim ist auch ein eigenes Thema) schon immer unter die "risikoreicheren" Anlagen subsumiert, halte b) (auch dabei) eher wenig von "Durchschnittswerten" a la Kommer (siehe Nr. 201 + 216) und sehe auch c) ansonsten das Thema (vermietete Immobilien) durchaus kritisch (insbesondere in Deutschland); siehe z. B. schon hier

    Zur Vermeidung von Mißverständnissen: Für meinen Teil rechne ich Immobilien zu den "risikoreicheren" Anlagen und sehe diese durchaus kritisch (erst recht vor dem Hintergrund der Entwicklungen der gut letzten 15 Jahre hierzulande - und damit besonders kritisch, wenn diese Immobilien in Deutschland gelegen sind).

    Aus meiner Sicht gibt es (einige ganz wenige) Standardsätze, die ihre Berechtigung haben:

    "No such thing as a free lunch" gehört dazu. Ebenso wie die Aussage, daß Diversifikation da wohl die (einzige) Ausnahme bildet.

    Warum sollte ich also ausgerechnet auf eine gewisse Diversifikation verzichten ?

    Das Folgende erschließt sich mir vor dem Hintergrund (Diversifikation vs "Klumpenrisiko") ebenfalls nicht.

    Bei Immobilien sieht die Sache anders aus. Selbst wenn ich wollte, hätte ein 'Normalo' kaum eine Möglichkeit sein Investment breit zu streuen. Es entstehen folglich Klumpenrisiken analog zum Einzelinvestment in Aktien.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Ich nur nur Finanz-Laie und habe relativ wenig Ahnung von dem ganzen Kram noch dazu habe ich auch nur ein eher bescheidenes Vermögen (immerhin habe ich aber wenigstens eines aufgebaut ...). Erschwerend kommt hinzu, daß ich vom Thema "Fonds bzw. ETFs" noch weniger also nahezu nix verstehe (habe selbst nur Direktanlagen).

    Selbst ich aber kann mich in meinem Umfeld an Depots aus aktiven Fonds und insbesondere auch ETF-Depots erinnern, die - neben Aktien - auch andere Anlageklassen abgebildet haben - wie Bonds (Gov. und/oder Corp.), Real Estate, Gold, Commodities ...

    Warum soll da also - gerade heutzutage - für den "Normalo" abseits reiner Aktien-ETFs kaum eine Möglichkeit bestehen, sein Investment breit zu streuen ?

    Und nochmals: Nur und limitiert einzig auf die Rendite als einzige Kennzahl (noch dazu in der Rückschau - die Zukunft kennt bekanntlich keiner) zu blicken, erscheint mir zudem in dem Kontext wenig sinnvoll. Siehe schon hier:

    Mal unterstellt diese Zahlen stimmen so: "Rendite" ist nur ein Gesichtspunkt unter mehreren in einer Asset-Allocation (neben Volatilität, MDD, Sharpe-Ratio (also risikobereinigte Rendite), Stabilität der Erträge, Diversifikation).

    Aber das kann, soll und muß jeder - wie immer bei solchen Finanz-Themen - für sich selbst entscheiden.

  • Sovereign

    Der Satz bezog sich auf den Punkt der direkten Immobilieninvestition.

    Der 'Normalo' kann eben nicht in 20 Immobilien direkt investieren um das Risiko seiner Investition zu streuen.

    Ich kann mich dann nur indirekt an Immobilien beteiligen (z.B. Aktien von Immobilienfirmen, Immobilienfonds, usw.).

    Damit minimiere ich dann das Risiko meiner Immobilieninvestition zugleich beschränke ich i.d.R. damit aber auch meine Renditechance.

    Allein schon, weil ich meine indirekten Investition in Immobilien i.d.R. eben nicht durch Fremdkapital hebeln kann wie es bei einer direkten Investition in eine Immobilie üblich ist.

  • Einem Mieter zu kündigen ist fast unmöglich, solange er die Miete zahlt. Aufmucken ist kein Kündigungsgrund.

    :thumbup:

    Unabhängig davon halte ich die Maßnahme "Mietpreisbremse" oder auch den Berliner Mietpreisdeckel für keine gute Idee. Wir haben einen Wohnungsmangel in deutschen Großstädten und den kann man nur durch eine Vergrößerung des Angebots beseitigen.

    Eine einfache ökonomische Grundregel - die aber zu so manchen politischen Entscheidungsträgern noch nicht durchgedrungen zu sein scheint.

    Unser Kanzler hat 400.000 Wohnungen pro Jahr versprochen, Fachleute sehen einen Bedarf von eher 700.000 Wohnungen pro Jahr, gebaut werden dieses Jahr gut 200.000.

    Über diese Aussage des Kanzlers im Wahlkampf hatten Kundige hier vor Ort (u. a. Bauträger mit Erfahrungen in dem Bereich; auch im Umgang mit den zuständigen Behörden) schon damals nur schallend gelacht ...

    Eine Mietpreisbremse schafft keine einzige neue Wohnung, im Gegenteil, sie schreckt mögliche Investoren ab!

    Eine weitere einfache ökonomische Grundregel.

    Gerade in diesem Thread haben wir gelesen, dass sich viele das Vermieterdasein nicht antuen wollen. Ein ETF ist bequemer, eine geringe Mehrrendite bei Immobilien lohne sich nicht.

    Den Anschein hat es jedenfalls (habe ich so auch schon häufiger aus Kreisen der vollständig überzeugten "ETF-Sparbüchsen" vernommen).

    Am Rande aber in dem ganzen Kontext stellt sich dann nur die Frage, wer künftig die Wohnraumversorgung sicherstellen soll - zumal die privaten Klein-Vermieter mit Abstand die meisten Wohnungen zur Verfügung stellen (m. W. 60% aller Wohnungen) ...

    Anders formuliert: Erst wenn die Mieten deutlich gestiegen sind, kann man wieder darüber nachdenken. Ich glaube, sie werden steigen müssen ...

    Marktpreise zeigen lediglich bestehende Knappheiten an ebenso wie sie ein Überangebot spiegeln - nicht mehr und nicht weniger.

    Schon jetzt kann man allenthalben die Folgen der Überregulierung des Wohnungs"marktes" bewundern: Die Kappungsgrenzen haben beispielsweise den überaus schädlichen "Lock-In Effekt" noch deutlich verstärkt. Wenn zwischen einer aktuellen Miete und einer Bestandsmiete vier, fünf oder sechs Euro pro qm liegen (bei wirklichen Altmietverträgen manchmal noch deutlich mehr) mag dieser Effekt (im Einzelfall) rational sein - für das Funktionieren (Stichwort: Fluktuation) eines Wohnungsmarktes ist das überaus schädlich. Oder wie mir jüngst einer meiner Mieter sagte: "Prima für mich, bitter für Menschen, die hier in die Stadt kommen und eine Wohnung suchen" ...

    Erschwerend kommt hinzu, daß solche permanenten Eingriffe auch (logische) Umgehungen produzieren (weil die Menschen sind, wie sie sind): Angefangen von dem längst wiedergekehrten Thema der Ablösen (für Möbel, Einbauten z. B.) über eine zusätzliche monatliche Miete für die EBK bis hin zum immer stärkeren Trend des "möblierten Vermietung" generell. Möglichkeiten gibt es viele. Eine Bekannte berichtete jüngst, daß sie ein Apartment für Ihre Tochter hier vor Ort sucht (wegen Wechsel des Studienplatzes). Als sie meinte endlich ein halbwegs günstiges gefunden zu haben - tauchte am Ende die Garage auf, die mit 240 € eingepreist war ...

  • für das Funktionieren (Stichwort: Fluktuation) eines Wohnungsmarktes ist das überaus schädlich

    Das ist in der Tat eine sehr schädliche Folge: Die Witwe, die immer noch in der großen 4-Zimmer-Wohnung wohnt, weil die Anmietung einer 2-Zimmer-Wohnung heute teurer wäre. Auf der anderen Seite die junge Familie, die sich gerne vergrößern würde.

    die Garage auf, die mit 240 € eingepreist war

    Also muss ich doch wieder mehr in Garagen investieren ^^

  • Am Rande aber in dem ganzen Kontext stellt sich dann nur die Frage, wer künftig die Wohnraumversorgung sicherstellen soll - zumal die privaten Klein-Vermieter mit Abstand die meisten Wohnungen zur Verfügung stellen (m. W. 60% aller Wohnungen) ...

    In vielen Städten gibt es Wohnungsbaugenossenschaften, bei denen es offenbar funktioniert, ein sinnvolles Gleichgewicht zu finden, mit bezahlbaren Mieten auch bei Neuvermietung und daraus resultierend mehr Bereitschaft der Bewohner in passgenauere Wohnungen zu wechseln, dazu häufig Vorrang für Familien für größere Wohnungen.

    Das ist in der Tat eine sehr schädliche Folge: Die Witwe, die immer noch in der großen 4-Zimmer-Wohnung wohnt, weil die Anmietung einer 2-Zimmer-Wohnung heute teurer wäre. Auf der anderen Seite die junge Familie, die sich gerne vergrößern würde.

    Das scheint bei Wohnungsbaugenossenschaften besser zu funktionieren, nach allem was ich so aus meinem Umfeld höre.

  • Wenn der Anteil der privaten Klein-Vermieter am gesamten Wohnungsmarkt bei 60% liegt, wie hoch ist dann der Anteil der privaten Klein-Vermieter am Wohnungsneubau? :/

    Liegt der auch bei 60% oder darüber/darunter?

    Oder partizipieren die privaten Klein-Vermieter eher daran, dass in der Vergangenheit Wohnungen (auch gefördert) gebaut wurden, die man sich in den vergangenen Jahren eher als Renditeobjekte angeschafft hat?

  • Ich kann mich dann nur indirekt an Immobilien beteiligen (z.B. Aktien von Immobilienfirmen, Immobilienfonds, usw.).

    Damit minimiere ich dann das Risiko meiner Immobilieninvestition zugleich beschränke ich i.d.R. damit aber auch meine Renditechance.

    (nachträglich gefettet von mir)

    Verhält sich aber bei Aktien und einem MSCI bzw. FTSE All World abgebildet mittels einem ETF (statt einem "indirektem" Investment via "Immobilienfonds" bei Immobilien) vom Prinzip her ähnlich, um nicht zu sagen fast identisch ... das Risiko wird via Streuung "minimiert" - zugleich aber auch "i.d.R. die Renditechance beschränkt ... ?

    Oder ist das etwa gar als Plädoyer für Einzel-Aktien zu verstehen ... ? Wohl kaum, vermute ich jedenfalls mal ...

    Allein schon, weil ich meine indirekten Investition in Immobilien i.d.R. eben nicht durch Fremdkapital hebeln kann wie es bei einer direkten Investition in eine Immobilie üblich ist.

    Das wiederum sehe ich ebenso. Dazu schon hier:

    Die Leverage-Effekte (Kredithebel auf das eingesetzte Eigenkapital) eröffnen bei vermieteten Immobilien generell (völlig) andere Möglichkeiten als bei Aktien (Lombardkredite). Das nur am Rande.

    Bleibt bei Vergleichen aber nicht selten unberücksichtigt.

    Schaut man auf die sehr unterschiedlichen Regelungen/Usancen (Immobilienkredite vs Lombardkredite): Banken scheinen Immobilien auch zu den "risikoreicheren" Anlageklassen zu zählen - aber Aktien zu den noch deutlich "risikoreicheren".

  • Also muss ich doch wieder mehr in Garagen investieren ^^

    Dein Smiley bewußt übersehend der Versuch einer ernsthaften Antwort.

    Das kann man so generell wohl nicht sagen (siehe schon Nr. 171; insbesondere vor dem Hintergrund einer bestimmten Politik, die Autos tendenziell ganz aus den Städten heraushaben will oder zumindest deren Anzahl dort deutlich reduzieren will. Zudem werden sich auch schon aus reinen Kostengründen eher weniger denn mehr Menschen Autos leisten können).

    Aus meiner Sicht hat diesen Vermieter gar nicht interessiert, ob die Garage vom Mieter überhaupt gewünscht, gebraucht, genutzt usw. wird. Es war für ihn nur ein Hebel, um die Miete auf diesem Umweg (legal) höher ansetzen zu können (für Garagen existieren vermutlich keine Mietobergrenzen).

    Wollte mit dem Hinweis (Nr. 252 letzter Abs., Beispiele) nur aufzeigen, daß jeder staatliche Eingriff in aller Regel auch Reaktionen, Folgen, Nebenwirkungen usw. zeitigt. Eine schlichte Sachgesetzlichkeit.

  • In vielen Städten gibt es Wohnungsbaugenossenschaften, bei denen es offenbar funktioniert

    Das mag (in manchen Städten) so sein.

    Mir sind aber auch Wohnungsbaugenossenschaften bekannt, die a) entweder sagten, daß für sie der Neubau nicht mehr machbar ist, weil sich dieser nicht mehr rechnet und/oder b) sagen, daß bei den von ihnen bislang erhobenen Mieten die Instandhaltung und erst recht die energetische Sanierung finanziell nicht mehr darstellbar ist.

    Von den privaten Bauträger ganz zu schweigen den Neubau betreffend. Um einen der Großen hier vor Ort zu zitieren: "Im Neubaubereich kommen wir hier aufgrund aller Vorgaben inzwischen auf eine Kostenmiete von 22 € pro qm + NK + TG-Platz (Stichwort: Stellplatzverordnung der Stadt). Wer soll eine solche Wohnung dann noch mieten ?

  • Mir sind aber auch Wohnungsbaugenossenschaften bekannt, die a) entweder sagten, daß für sie der Neubau nicht mehr machbar ist, weil sich dieser nicht mehr rechnet und/oder b) sagen, daß bei den von ihnen bislang erhobenen Mieten die Instandhaltung und erst recht die energetische Sanierung finanziell nicht mehr darstellbar ist.

    Gegenfrage: Kann mir jemand Wohnungsbaugenossenschaften nennen, die aktuell Neubauprojekte starten?

    Im Neubaubereich kommen wir hier aufgrund aller Vorgaben inzwischen auf eine Kostenmiete von 22 € pro qm + NK + TG-Platz

    Eine Bekannte von mir hat nach langer Suche gerade eine Wohnung angemietet: Neubau in Frankfurt, keine Besonderheiten, 84 m², 2.100€ kalt. Kann und will sich nicht jeder leisten.

  • Wenn der Anteil der privaten Klein-Vermieter am gesamten Wohnungsmarkt bei 60% liegt, wie hoch ist dann der Anteil der privaten Klein-Vermieter am Wohnungsneubau? :/

    Das weiß ich nicht.

    Vorschlag (kommst Du nicht aus dem hohen Norden ?): Versuche doch mal in Hamburg als Privater ein Grundstück zu erwerben und darauf einen Neubau (Bereich Geschosswohnungsbau) unter Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben mit einer anschließend auch nur kostendeckenden Vermietung zu realisieren.

    Deinen Erfahrungsbericht (vom Grundstückskauf über die Baugenehmigung bis zur Fertigstellung und ersten Vermietung dürften übrigens Jahre vergehen) könntest Du dann hier einstellen ...

  • Mir sind aber auch Wohnungsbaugenossenschaften bekannt, die a) entweder sagten, daß für sie der Neubau nicht mehr machbar ist, weil sich dieser nicht mehr rechnet und

    Ist zumindest in HH auch der Fall. :/

    Hier haben etliche Genossenschaften Neubauprojekte bereits auf Eis gelegt. Die reinen Grundstückskosten spielen irgendwann nicht mehr die große Rolle so dass sich die reinen Baukosten zwischen günstigeren Stadteilen und teureren Stadtteilen immer mehr angleichen.

    Und die Mietpreise zu den die Genossenschaften die Wohnungen nach dem Bau vermieten müssten sind einfach in bestimmten Stadtteilen nicht erzielbar.

    Es fehlt ja günstiger Wohnraum und nicht generell an Wohnraum. Wer > 20€/qm an Miete zahlen kann, findet i.d.R. problemlos eine Wohnung.

  • Zitat

    Versuche doch mal in Hamburg als Privater ein Grundstück zu erwerben und darauf einen Neubau ...

    Wenn ein Bauträger dieses Projekt und dann die Wohnungen einzeln verkauft, würde ich das auch als initiiert für Privatpersonen betrachten.

    Im Neubau werden die Käufer aber häufiger das zur Eigennutzung erwerben, da wird halt nicht auf die Rendite geschaut.

    Als Renditeobjekt zum Vermieten eignen sich nun einmal eher Gebrauchtwohnungen.

    Ausnahmen nicht ausgeschlossen, siehe mein letztes Beispiel.

  • Ist zumindest in HH auch der Fall. :/

    Was für die Politik - aus meiner Sicht - ein Grund zum Nachdenken sein sollte (müßte).

    Hier haben etliche Genossenschaften Neubauprojekte bereits auf Eis gelegt

    Was für die Politik - aus meiner Sicht - ein Grund zum Nachdenken sein sollte (müßte).

    Und die Mietpreise zu den die Genossenschaften die Wohnungen nach dem Bau vermieten müssten sind einfach in bestimmten Stadtteilen nicht erzielbar.

    Was für die Politik - aus meiner Sicht - ein Grund zum Nachdenken sein sollte (müßte).

    In dem Kontext:

    Die reinen Grundstückskosten spielen irgendwann nicht mehr die große Rolle

    Hier in der Region oftmals schon. In diversen mir bekannten Fällen spielte das eine Rolle, weil Grundstücke da seitens der Stadt, der Gemeinde, der Kommune nicht selten im "Meistbietungsverfahren" vergeben wurden und damit schon der Grundstückspreis ganz erheblich war ...

    Ob das inzwischen anders ist (und/oder man seitens der Stadt dann Auflagen macht (Anteil günstige bzw. Sozialwohnungen) entzieht sich meiner Kenntnis.

  • Das weiß ich nicht.

    Vorschlag (kommst Du nicht aus dem hohen Norden ?): Versuche doch mal in Hamburg als Privater ein Grundstück zu erwerben und darauf einen Neubau (Bereich Geschosswohnungsbau) unter Erfüllung aller gesetzlichen Vorgaben mit einer anschließend auch nur kostendeckenden Vermietung zu realisieren.

    Ich will ja gar nicht unter die Vermieter gehen. Mir eicht meine ETF-Spardose. Außerdem fehlt es mir schlichtweg an dem notwendigen Eigenkapital.

    Aber worum geht es denn?

    Das jetzt irgendwer (Staat) den Wohnungsneubau subventioniert und dann in 20-30 Jahren diese Wohnungen auf dem freien Markt als Renditeobjekte für den kapitalstarken Kleinvermieter angeboten werden? :/

    Ich finde es auch geradezu grotesk, wie z.B. hier in Hamburg mit Grundstücken umgegangen wird (Beispiel: Holsten Areal).

    Wenn man gewollt hätte, könnten hier schon seit Jahren Wohnungen stehen (örtliche Baugenossenschaften). Aber man will ja Geld verdienen und das ging eben auch lange Zeit auch ohne nur eine einzige Wohnung zu bauen. Rein per Preisspekulation auf den Grund.

    Zitat:"Das Holstenareal – ein Trauerspiel in mehreren Akten

    Ich möchte zu Beginn kurz die verschiedenen Kapitel dieses Wirtschaftskrimis Revue

    passieren lassen, die zugleich eine Geschichte des Versagens auf politischer Ebene

    sind.

    Gerüchte über den Verkauf des Holstenareals gab es bereits seit 2014, als Carlsberg

    verkündete, den Standort der Holsten-Brauerei verlagern zu wollen. Entgegen

    zahlreichen Warnungen und Anträgen u.a. seitens der Grünen verzichtete die Stadt

    Hamburg unter Führung von Olaf Scholz im Letter of Intent vom Mai 2016 mit

    Carlsberg auf die „Ausübung des ihr eventuell zustehenden Vorkaufsrechts“. Die

    Eintragung des Vorkaufsrechts erfolgte dann nachträglich erst im September 2019.

    Zusätzlich verzichtete die Stadt darauf, das Instrument einer städtebaulichen

    Entwicklungsmaßnahme nach § 165 Baugesetzbuch einzusetzen, das ihr wesentlich

    mehr Einflussmöglichkeiten gegeben hätte. Sie hat darüber hinaus zugelassen, dass

    das Gelände der alten Holstenbrauerei im Höchstbietverfahren verkauft wurde.

    Traditionsgenossenschaften waren damit aus dem Spiel und rein renditegetriebene

    Investoren hatten freie Bahn.

    Eine Spirale kreditfinanzierter Wertsteigerung des Holstengeländes ohne reale

    Bautätigkeit war in Gang gesetzt. Mittlerweile ist das Gelände vier Mal verkauft

    worden. Ständig wechselten Akteure und Profiteure. Im Juni 2016 wurde das

    Grundstück für 153 Mio. an die erst ein Jahr zuvor gegründete Gerchgroup verkauft.

    Damals war noch von einem Erstbezug im zukünftigen Holsten-Quartier im Jahr 2021

    die Rede. Im Frühjahr 2017 übernahm die Schweizer SSN Group die Gerchgroup.

    Bereits im November 2018 folgte der nächste Share Deal, und die Consus Real

    Estate übernahm gegen eine Barzahlung von 225 Mio. zu 93,4 Prozent die SSN. Zu

    Consus gehörte damals bereits die CG Gruppe, womit der auch in Hamburg

    berüchtigte Unternehmer Christoph Gröner im Spiel war. Und die Spirale drehte sich

    weiter: Im Jahr 2020 fusionierten im Rahmen einer komplexen Operation die

    Aktiengesellschaften ADO, Adler Real Estate und Consus zur Adler Group. Diese

    wurde damit auch Eigentümerin des Holstenareals, dessen Buchwert im Zuge

    dessen auf 320 Mio. Euro aufgebläht worden sein soll."

    Wann das Gelände überhaupt mal von wem bebaut werden soll steht aktuell in den Sternen. :/