Privatpension versus Selbstinvestition bei Interactive Brokers

  • Hallo Leute :)


    ich bin 32 Jahre alt und arbeite für eine Firma in Berlin.
    Ich stehe vor einer finanziellen Entscheidung, bei der ich einen Blick von außen gebrauchen könnte.

    Der langfristige Teil meiner derzeitigen Anlagestrategie besteht darin, monatlich 500 Euro passiv in ETFs zu investieren, hauptsächlich in dividendenstarke Aktien, Emerging Markets und den S&P500.


    Ich beabsichtige, auf diese Weise langfristig zu investieren (30+ Jahre), und plane daher nicht, das Geld zu verwenden, außer als mögliche Sicherheit für eine Anlageimmobilie

    Ich erwäge nun, das Geld in eine private Rentenversicherung zu investieren, um von den Steuervorteilen zu profitieren, und habe derzeit die folgenden 3 Optionen in Betracht gezogen:


    Möglichkeit 1

    Eröffnung eines Privatrentenkontos bei der Alten Leipziger für 0,45 % p.a. + Fondkosten (~0.2%).

    Hinzu kommt die Provision meines Finanzberaters, die ich auf ca. 1.000 € schätze.

    Weitere Kosten (Eröffnungs-, Abschluss- oder Zusatzgebühren) fallen nicht an.

    Soweit ich weiß, hat die Alte Leipziger 140 börsengehandelte Fonds im Portfolio, und ich könnte mir immer noch aussuchen, in welche Fonds ich mein Geld investieren möchte.

    Wie bei jeder Altersvorsorge würde ich nach dem 62. Lebensjahr einen Steuervorteil erhalten, ansonsten hätte ich keinen Steuervorteil.


    Möglichkeit 2

    Ich eröffne ein privates Rentenkonto bei Pensionfriend zu jährlichen Kosten von 0,79 % + Fondkosten (~0.2%). Keine weiteren Kosten.

    Pensionfriend würde mein Portfolio aktiv mit einer prognostizierten Rendite von 8 bis 9 % pro Jahr verwalten und behauptet, dass ihr Modell den S&P500 mit einer jährlichen Rendite von 15 % übertroffen hat.

    Sie nutzen Lichtenstein Life für ihr Rentenprodukt, das mehr als 500 ETFs umfasst.

    Sie bieten mir auch die Möglichkeit, die ETFs auszuwählen und mein eigenes Portfolio zusammenzustellen.

    Auch hier hätte ich den in Option 1 genannten Steuervorteil.


    Möglichkeit 3

    Ich investiere weiterhin selbst in mein ETF-Portfolio über mein Konto bei Interactive Broker.

    In diesem Fall gäbe es keinen Steuervorteil, aber es würden auch keine Gebühren zusätzlich zu den ETF-Kosten anfallen.


    Haben Sie Erfahrungen mit der Wahl zwischen der Investition in ETFs und der Eröffnung eines Privat Pensionsplans?

    Ist das wirklich sinnvoll?

    Und was halten Sie von den oben genannten Bedingungen?

    Stimmt es, dass ich die Flexibilität habe, in die ETFs zu investieren, die ich möchte, oder gibt es in der Regel Einschränkungen?

  • Moin Lollo90 ,


    schau Dir mal das Video von Thomas Beutler an.

    In der Videobeschreibung findest du auch einen Fondrechner. Vielleicht hilft der ja weiter.

    Viel Erfolg und einen möglichst langen und gesunden Rentenbezug.


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  • Ich habe mir mal kurz Pensionfriend angeschaut und irgendwie lese ich dort andere Zahlen also du (15% Rendite?!), aber nun gut. Ein paar Dinge:


    1. In der Performanceübersicht schreiben sie durchschnittlich gut 8,05% pro Jahr und 0.87% Kosten. Dann kommt das Diagramm mit 100€ Einmalinvestment über 34 Jahre. Okay, mal kurz ins Schulbuch geschaut und ausgerechnet, was das also am Ende ergibt und... gut 1000€. Sie selber weisen 5566 Euro aus. Das wäre eine über die Jahre konstante ca. 60%-Outperformance des Marktes mit einem reinen ETF-Portfolio. Oder mit anderen Worten: Bullshit. Einfach nur Bullshit. Es scheint als ob sie irgendeine "historische Rendite" der letzten Jahre rückgerechnet haben, was keinen Sinn ergibt.


    2. Der Vorteil soll die Kosteneinsparung durch Rebalancing sein. Also wir sprechen von einem einfachen aktiv gemanagten Fonds. Die habe ich aber nicht wenn ich nur einen ETF bespare. Auch wenn ich die Emerging Markets mit hineinnehme, oder Smallcaps tue ich das ja nur, weil die Renditeerwartung höher ist. Das kompensiert den Rebalancing-Effekt. Ansonsten sind die Grafiken zu der Besteuerung, naja - sagen wir mal grenzwertig.


    3. Noch absurder wird es, wenn sie dann den ETF-Anleger mit 3% Rendite beziffern und davon die vollen Kosten abziehen, obgleich ihre eigene Rechnung vorher ja zeigt, dass die großen ETFs um das doppelte höher liegen. Dann später werden ETF-Sparpläne mit 0,9% Kosten ausgewiesen... What?


    4. Ihre eigens angesetzte Renditeerwartung liegt nach Abzug der Kosten unterhalb der Marktindizes. Toll. Wo genau ist jetzt der Vorteil?


    Aber die Homepage ist schön bund, alle lächeln und sind hipp und es werden irgendwelche Zahlen wahllos zum Vorteil des Unternehmens zusammengerührt. Und es gibt eine App und digital und so.



    Also, Stumpf ist Trumpf -> Möglichkeit 3.

  • Ich stehe vor einer finanziellen Entscheidung, bei der ich einen Blick von außen gebrauchen könnte.

    Der langfristige Teil meiner derzeitigen Anlagestrategie besteht darin, monatlich 500 Euro passiv in ETFs zu investieren, hauptsächlich in dividendenstarke Aktien, Emerging Markets und den S&P500. ...


    Ich erwäge nun, das Geld in eine private Rentenversicherung zu investieren, um von den Steuervorteilen zu profitieren.

    Wenn Steuervorteile ins Spiel kommen, setzt beim gemeinen Deutschen das Denkvermögen aus. Ist mir auch mal passiert. In meinem Fall war die getätigte Investition gelinde gesagt suboptimal. Ob das bei Dir besser wäre?

    Ich würde ja nicht "Finanzberater" sagen, sondern "Finanzverkäufer". Das trifft den Sachverhalt besser.


    Meine Erfahrung mit Steuervorteilen ist ja die, daß dieselben meist ihren Grund haben, sprich: Die steuerbevorteilte Anlage ist ohne den Steuervorteil nicht ganz so toll. Aber zum Glück setzt beim Durchschnittsdeutschen ja das Denkvermögen aus, sobald ein Steuervorteil auf den Tisch kommt ... :)


    Wenn Du Dir selbst schlüssig erklären kannst, was an so einer Rentenversicherung so toll ist, daß Du sie unbedingt kaufen willst, dann mach das. Oder noch besser: Schreib das in Deiner Antwort. Tu so, als ob Du der Finanzverkäufer wärest, der uns hier eine Rentenversicherung verkaufen will. Schreib einen Werbetext für eine Rentenversicherung!


    Wenn Du Dir aber eingestehen mußt, daß Du Dich nur vom Steuervorteil auf den Leim hast führen lassen, dann laß die Finger davon.


    Übrigens: Hast Du gewußt, daß Du beim Kauf eines Aktien-ETFs auch einen Steuervorteil hast? Normale Kapitalerträge mußt Du mit 26,375 % versteuern (zur Kapitalertragsteuer kommt nämlich immer noch der unsterbliche Soli dazu!). Bei einem Aktien-ETF werden aber nur 70% des Ertrags (zugegebenermaßen auch des Verlusts ...) bei der Steuer angerechnet, damit kommst Du dann auf etwa 18,5%.


    Kauf einfach einen ETF auf einen großen Aktienindex! Dafür gibt es einen Steuervorteil! :)

  • Mein Steuerberater hat mir seine einmalige Provision von 4500Eu für die 2te Option!


    Im Moment habe ich beschlossen, keine der beiden Optionen zu wählen und weiterhin selbst zu investieren.



    Ich danke Ihnen allen für Ihre Meinung und Ressourcen :)

  • Hallo zusammen,


    Ich verstehe, dass du vor einer finanziellen Entscheidung stehst und einen Blick von außen auf die von dir in Betracht gezogenen Optionen werfen möchtest.


    Lassen uns einen genaueren Blick auf die Option 2 mit Pensionfriend werfen und herausfinden, warum sie die bessere Lösung für dich sein kann.

    Sie bietet potenzielle Vorteile wie einen Steuermantel (bei Rebalancing), um Kapitalertragsteuer zu sparen, eine sehr gute Fondsauswahl und eine Steuerbefreiung für die Hälfte der Kapitalerträge mit 62 Jahren.


    1. Steuermantel und Rebalancing:

    Pensionfriend bietet eine private Altersvorsorge mit jährlichen Kosten von 0,79% + Fondskosten (~0,2%). Der Hauptvorteil ist hier die Steuervermeidung in der Ansparphase. Wenn du über einen privaten Altersvorsorgevertrag investierst, werden deine Anlagen in einem steuerlich begünstigten Vehikel gehalten. Das bedeutet, dass du keine Kapitalertragssteuern auf deine Gewinne zahlen musst, solange das Geld im Vertrag bleibt. Langfristig kann dies ein erheblicher Vorteil sein, da deine Anlagen so effizienter wachsen können, ohne steuerlich belastet zu werden.

    Darüber hinaus verwaltet Pensionfriend dein Portfolio aktiv, was auch die Möglichkeit einschließt, es regelmäßig neu zu gewichten. Das Rebalancing stellt sicher, dass deine Anlagen mit deiner Risikotoleranz und deinen langfristigen Zielen übereinstimmen. Dabei werden einige Anlagen, die eine überdurchschnittliche Performance aufweisen, verkauft und andere, die eine unterdurchschnittliche Performance aufweisen, hinzugekauft, um die gewünschte Verteilung der Anlagen beizubehalten. Durch regelmäßiges Rebalancing kannst du potenziell Gewinne mitnehmen und Risiken reduzieren, was letztlich zu einer besseren Performance führt.


    2. Hervorragende Fondsauswahl:

    Pensionfriend arbeitet u.a. Mit dem Versicherer Liechtenstein Life zusammen, welcher Zugang zu einer breiten Palette von über 500 börsengehandelten Fonds (ETFs) bietet. Diese umfangreiche Auswahl ermöglicht eine größere Diversifizierung und die Möglichkeit, in Fonds mit unterschiedlichen Anlagestrategien, Regionen und Sektoren zu investieren. Ein breit gefächertes Portfolio kann dazu beitragen, Risiken zu mindern und Wachstumschancen in verschiedenen Märkten zu nutzen. Die Aussage von Pensionfriend, den S&P500 übertroffen zu haben, mit einer zurückgerechnet durchschnittlichen Jahresrendite von ca. 15% zeigt außerdem, dass das Unternehmen sich auf die Auswahl leistungsstarker Fonds konzentriert, was für Ihre langfristige Anlagestrategie von Vorteil sein kann.


    3. Steuervergünstigung im Alter von 62 Jahren:

    Wie bei Option 1 erhältst du mit der privaten Altersvorsorge von Pensionfriend auch nach Vollendung des 62. Lebensjahres einen Steuervorteil. Das bedeutet, dass du bei einer einmaligen Auszahlung im Alter nur die Hälfte der Gewinne versteuern musst, was die steuerlichen Vorteile dieser Anlageoption noch verstärkt. Dies kann besonders im Ruhestand von Vorteil sein, wenn du ein geringeres Einkommen hast und möglicherweise einer niedrigeren Steuerklasse unterliegst.

    Es ist wichtig zu wissen, dass du bei Option 3 zwar weiterhin selbst über dein Konto bei Interactive Broker in ETFs investieren kannst, dass sie aber nicht die Steuervorteile und die professionelle Verwaltung bieten können, wie in Option 2. Mit Option 3 kannst du zwar kurzfristig einige Gebühren einsparen, aber die Steuervorteile und das Fachwissen von Pensionfriend können langfristig zu einer besseren Performance und insgesamt zu finanziellen Vorteilen führen.


    Letztendlich hängt die Entscheidung von deiner Risikotoleranz, deinen Anlagezielen und deinen persönlichen Präferenzen ab. Ich empfehle dir, die Vor- und Nachteile jeder Option sorgfältig abzuwägen und einen Berater zu konsultieren, um festzustellen, welche Option am besten zu deinen langfristigen finanziellen Zielen passt.


    Bitte denk daran, dass die Finanzmärkte mit Risiken behaftet sind und dass die Wertentwicklung in der Vergangenheit keine Garantie für zukünftige Ergebnisse ist. Es ist immer wichtig, gründliche Nachforschungen anzustellen und professionellen Rat einzuholen, bevor wichtige finanzielle Entscheidungen getroffen werden.

  • Wie ist denn die Interessenlage, die zu diesem Beitrag geführt hat?

  • Hmm,

    Lichtenstein Life.

    Da war doch mal der Markus Brugger, der zuvor bei der PrismaLife GF war und Vorstand bei der Afa AG war. :/

    Die Prisma-Life und die Afa AG sind ja in der Vergangenheit nicht unbedingt positiv aufgefallen:

    https://www.test.de/Undercover…ngskunde-4718014-4718020/


    Die Afa AG hat sich inzwischen in Onesty umbenannt, arbeitet aber wohl weiter mit der gleichen Masche. Zumindest wenn man dem aktuellen Markgeflüster Podcast glauben darf.

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    Ab der 62 Minute.

    PS: Die Namen der Unternehmen wurden im Video aus rechtlichen gründen 'gepiepst'. Aber anhand der konkreten Beschreibung kommt man schnell drauf.


    Zur Lichtenstein Life findet sich u.a. folgendes:

    https://hartmutwalz.de/teure-nettopolicen/


    Scheinbar scheint bei Firmen mit dem Wort 'Life' im Namen eine gewisse Vorsicht zumindest nicht unangebracht zu sein.:D

    - PrismaLife

    - Lichtenstein Life

    - Swiss Life (ehemals AWD)

  • Du meinst Swiss Life Select. Swiss Life ist die Mutter-Holding, die aber schon seit dem 19. Jahrhundert existiert und ein "normales" Versicherungsunternehmen aus der Schweiz ist

    Danke für die Klarstellung. Will ja niemandem was böses unterstellen.

    Neben dem Ex-AWD gehören auch Tecis und Horbach zu Swiss Life. Da fragt man sich manchmal schon, warum eine 'normale' Versicherung auf diese Strukturvertriebe, die mmh. einen doch eher zweifelhaften Ruf genießen, zurückgreift. :/

  • Dann ist ja gut.

    Danke für euer Feedback, ob positiv oder negativ, ich nehme es gerne entgegen :)


    Im Gegensatz zu anderen Geschäftsführern verstecke ich mich nicht hinter den sozialen Medien. Ich mag es, mich zu engagieren und letztendlich eng mit unseren Kunden zusammenzuarbeiten.

    Man findet mich auch sehr kommunikativ bei LinkedIn.


    Pensionfriend ist in der Tat aus Hypofriend hervorgegangen. Beide Unternehmen versuchen, alte, intransparente Branchen mit wettbewerbsfähigen Angeboten online zu bringen.

    Ja, wir verdienen Geld, wir beschäftigen über 60 Mitarbeiter, wir investieren in unsere Technologie und entwickeln sie ständig weiter.


    Was die Kommentare zu Liechtenstein Life betrifft, so bin ich mir der vergangenen Schwierigkeiten des Unternehmens in Deutschland durchaus bewusst. Allerdings hat das Management gewechselt (Markus Brugger ist seit April 2018 nicht mehr dabei) und wir haben zusammen mit der Tochtergesellschaft Prosperity Solutions ein brandneues Produkt von Grund auf entwickelt.

    Es handelt sich um ein kostengünstiges, transparentes Produkt mit klaren Steuervorteilen und wir verzichten gänzlich auf Abschlussgebühren & Honorarvereinbarungen. Wir haben viel Zeit in den Aufbau von Portfolios investiert, die eine starke Performance aufweisen, die auf Daten aus den letzten 150 Jahren basiert.


    Natürlich sind Direktinvestitionen in ETFs eine gute Alternative. Die Realität sieht jedoch so aus, dass die meisten Kleinanleger schlechter abschneiden als der Marktdurchschnitt, siehe die Daten von Robin Hood oder Trade Republic.


    Unsere Portfolios basieren auf langfristigen Hypothesen, die auf der Erfahrung meines Mitbegründers und Vaters als Berater von Zentralbanken bei der Weltbank beruhen. Wir berücksichtigen länderspezifische/regionale Unterschiede, Unterschiede zwischen Small Caps und Large Caps und nutzen schließlich einige finanztechnische Mechanismen, um eine höhere Performance zu erzielen.


    Das Produkt ist nicht für jeden geeignet, aber es ist eine große Verbesserung im Vergleich zu anderen Rentenversicherungsverträgen.


    Wenn ihr neugierig seid, könnt ihr auch unser White-Paper über andere Rentenalternativen wie Riester & Rürup lesen (aktuell nur auf English verfügbar)

  • Natürlich sind Direktinvestitionen in ETFs eine gute Alternative. Die Realität sieht jedoch so aus, dass die meisten Kleinanleger schlechter abschneiden als der Marktdurchschnitt, siehe die Daten von Robin Hood oder Trade Republic.

    Die Realität ist, dass viele Kleinanleger bei TR oder RH ständig traden. Hin und her macht Taschen leer. Wenn ich per Buy and Hold in einen marktbreiten ETF investiere, dann bekomme ich auch exakt den Marktdurchschnitt. Und der ist gar nicht mal so schlecht.

  • Ich möchte meine Erfahrungen mit Pensionfriend teilen. Ich habe durch einen Post des Gründers auf LinkedIn von dem Produkt erfahren und mich beraten lassen und bin mehr als enttäuscht. Auf der Suche nach weiteren Erfahrungen bin ich auf diesen Forenbeitrag gestoßen.

    1. Die Effektivkosten im Angebot waren als ich die vollständigen Unterlagen erhalten habe deutlich über 1% - weit weg von den 0,79% mit denen geworben wird. Die Leute von Pensionfriend scheinen keine Finanzmathematik zu beherrschen denn es ist doch logisch dass eine Kostenentnahme von X% X+Y% an Renditeminderung ausmacht - abhängig von der Rendite und der Sequence of Return.
    2. Selbst von den 0,79% war nirgends etwas zu finden im Bedingungswerk, dort standen Werte (abhängig von der Investitionssumme von 0,8% - 1,4% des Guthabens)
    3. In der Auszahlungsphase entstehen wohl 4% Kosten auf das gesamte Guthaben, die Kosten werden also so scheint es mir einfach nach hinten geschoben. 3,5% pro Auszahlung sowie einmalig 0,5% auf das Guthaben sobald man in Rente geht.

    Die Pensionfriend Private Pension ist aus genau diesem Grund besonders teuer, da ein beträchtlicher Teil der Ausgaben aufgeschoben wird. Kostspieliger als sämtlichen anderen Produkte die mir in der Vergangenheit angeboten wurden. Diese lagen bei unter 0,8% Effektivkosten inkl. Fondskosten. Und das laut offiziellen Angebot und nicht nur einer fiktiven Zahl auf der Website. Ich empfehle hierzu allen sich eine detaillierte Excel anzulegen und die Vertragsentwicklung einmal hochzurechnen.


    Das Argument mit dem Liechtensteinischen Recht, welches im Post genannt wurde und auch in der Beratung erwähnt wurde hat sich bei meiner Recherche auch als Schmarrn herausgestellt.

    Zusätzlich wurde meine Strategie in Value-Aktien zu investieren in der Beratung kritisiert. Diese wären in den letzten Jahren sehr schlecht gelaufen und man sollte den Fokus lediglich auf Growth setzen. Als Beleg hat man wie bereits hier erwähnt einfach die historische Performance gezeigt welchen man nun zu Grunde legt - dies war der Dealbreaker. Wer erst seit kurzen am Markt ist aber mit der vergangenen Performance wirbt (die zumal schlechter war als meine "schlechten Value-Aktien") der ist unehrlich und täuscht seine Kundinnen und Kunden.

    Vom unfassbar aggressiven E-Mail-Marketing ganz zu schweigen. Mit teils abenteuerlichen Faktenverdrehungen. Zuletzt erhielt ich eine Liste mit Kostenübersicht verschiedener Anbieter. Darin sämtliche Anbieter mit Versicherungskosten + Fondskosten (von aktiv gemanaget). Nur bei dem eigenen Produkt wurden die nackten 0,79% aufgeführt welche nicht der TER entsprechen.


    Mein Fazit daher: FINGER WEG

    • Für langfristiges sparen lohnt sich Pensionfriend in meinen Augen nicht, da habe ich bereits bessere Verträge gefunden, die auch mit Abschlusskosten besser sind.
    • Für mittelfristiges sparen ist jeder Fondssparplan besser da dort der Freistellungsauftrag völlig ausreicht um zu Rebalancen.
    • Für kurzfristiges sparen bleibt ohenhin nur Tagesgeld/Festgeld. Gibt ja inzwischen auch Zinsen und hat kein Verlustrisiko (bis auf die Inflation aber besser als ein Börsencrash)
  • Hallo TravelGirl, was meinst Du beim langfristigen Sparen mit bessere Verträge?

    Einen Versicherungsmantel? Was hast Du da gefunden und wie hast Du den Vorteil gegenüber einem Sparplan gerechnet? Das Stichwort Rebalancen habe ich gesehen, aber das macht ein guter ETF doch intern...


    Wir hatten zuletzt hier RE: Rentenversicherung Rückkaufswert trotz Einzahlung niedriger als im Vorjahr die Diskussion über einen Versicherungsmantel, aber es scheint keinen zu geben, der sicht intensiv damit beschäftigt hat.

  • Hallo TravelGirl, was meinst Du beim langfristigen Sparen mit bessere Verträge?

    Einen Versicherungsmantel? Was hast Du da gefunden und wie hast Du den Vorteil gegenüber einem Sparplan gerechnet?

    Ja, tatsächlich nutze ich hier eine private Rentenversicherung. Damit sich das nach Kosten rechnet muss ich jedoch der Vertrag bis zur Rente bespart werden.

    Ich habe mir eine Excel erstellt und die monatlichen Kosten für die gesamte Laufzeit aufgeschlüsselt und das Vertragsguthaben entsprechend korrekt getrackt. Damit ich nicht nur einen linearen-Verlauf mit gleichmäßiger Rendite pro Jahr nutze habe ich die echten Werte des MSCI World exemplarisch genutzt. Diese konnte ich online als XLS finden.

    Ich habe anschließend noch ein paar verschiedener Umschichtungsquoten durchprobiert und die Steuer bei (Teil)-Auszahlung.

    Am Ende gab es 3 Produkte die was die private Rentenversicherung betrifft besser waren (zumindest in meinem Fall) als ein Sparplan. Nürnberger NFX, uniVersa topInvest (nicht für alle die richtigen Fonds dabei) sowie letztlich die Variante die ich genommen habe MyLife Fondsrente.

    Sowohl bei der Nürnberger als auch bei der uniVersa ist man erst nach etwa 25 Jahren (abhängig von der Investitionshöhe und dem Fondsverlauf und der Umschichtungsquote) im Vorteil.

    Das Stichwort Rebalancen habe ich gesehen, aber das macht ein guter ETF doch intern...

    Es geht um die Nutzung von mehreren ETFs und die Aufrechterhaltung der Gewichtung zueinander. Viele setzen ja auf 70/30 - Da der MSCI World jedoch deutlich stärker als der EM abgeschnitten hat hat sich das Verhältnis aber bei vielen schnell auf Bsp. 85/15 geändert -> die Wiederherstellung der Gewichtung 70/30 nennt man Rebalancen und genau diese manuelle Arbeit nimmt einem eine Rentenversicherung ab. (Übrigens jede)