Weitere Aspekte der Wärmepumpe, Finanztip besser als Harbeck!!!!

  • Soll ja auch Kavernen geben, die Druckluft, Erdgas, Biogas oder Wasserstoff speichern können.

    Wäre nicht das erste Mal, dass der Begriff "Jahreszeitenspeicher" fällt. :/

    Wobei man da unterscheiden muss. Erdgas ist relativ einfach zu speichern, davon will man aber weg. Gas aus Biomasse ist nicht skalierbar. Energiepflanzen werden bereits auf etwa einem Fünftel der landwirtschaftlichen Fläche angebaut. Das ist übrigens die deutlich größere Flächenkonkurrenz als Freiflächen-PV, unter der bei ordentlicher Bauweise auch Schafe weiden oder Pflanzen angebaut werden können.

    Wasserstoff bzw. eher methanisierter Wasserstoff wären wie Gas eigentlich gut geeignet zur Speicherung. Hier ist das Hauptproblem der Wirkungsgrad. Die Kette Strom -> Wasserstoff -> (Methan ->) Strom/Wärme/Vortrieb ist einfach sehr ineffizient. Kein Problem, wenn man billigen Strom im Überfluss hat. Das ist auf absehbare Zeit eher unwahrscheinlich.

    Druckluft ist meinem Wissen nach immer noch im fortgeschrittenen Prototypenstadium. Für die nächsten 20 Jahre fällt das also als Lösung im großen Maßstab aus. Der Wirkungsgrad ist bisher ziemlich bescheiden.


    Die Bewertung der Sache kann jeder selbst vornehmen. Die Auswahl wirtschaftlicher und skalierbarer Langzeitspeicher ist jedenfalls sehr viel dünner als es die ständigen Schlagzeilen zu Forschungsdurchbrüchen glauben machen wollen.

  • In der Theorie ist nachträgliche Fernwärme eine tolle Idee. In der Praxis scheitert es daran, dass die Kraftwerke meist in der Pampa liegen. Wer wollte damals schon die Dreckschleudern in der Nähe der Städte.

    Kann durchaus sein, aber auch hier lohnt ein Blick auf einen konkreten Fall. In meinem Wohnort im Südwesten bieten die Stadtwerke Fernwärme an und haben ihre Biomasse- und sonstigen Generatoren nicht in der Pampa sondern in Stadtnähe. Die müssen nach §5 FFVAV ja beim Angebot einen Herkunftsnachweis liefern. Auf den ersten Blick schockt das erstmal, wenn man von immer noch von 2/3 Erdgas liest. Allerdings ist immer der Zusatzhinweis (aus KWK), was ich so verstehe, dass das Gas dann wenigstens nicht mehr extra und nur für die Fernwärme beschafft werden musste. Und wenn ich die Zusammensetzungen der letzten Jahre studiere, dann ist der Gasanteil auch durchaus rückläufig.


    Ermutigende Nebenbeobachtung: Kohle spielt hier vor Ort mit deutlich unter 10% nur noch eine sehr geringe Rolle.

  • :D denke auch wenn man Veränderungen nur langsam genug angeht wird niemand abgehängt, win win sozusagen bis auf vllt der Zeitfaktor

    Man muß das Thema angehen, soviel ist klar. Der Wandel wird Geld kosten, das ist auch klar. Fragt sich halt, ob alle wenig zahlen oder wenige viel.


    Ich hätte es gut gefunden, wenn Anfang der 2000er die regelmäßige Erhöhung der Spritsteuer einfach weitergegangen wäre: 3 ct/l mehr pro Jahr, das hat eine Lenkungswirkung, aber es überfordert die Leute nicht. Das hat vermutlich die Autolobby weblobbyiert. Das ist nun fast 20 Jahr her, wäre der Sprit 60 ct/l teurer, wäre die Marktsituation anders.


    Jetzt soll ruckartig die Hausheizung umgestellt werden. Wenn im Bestand die Heizung ausgetauscht werden muß, sind gleich einige zehntausend Euro fällig, nicht nur für die Wärmepumpe, die noch verhältnismäßig teuer ist, sondern für die Isoliermaßnahmen, ohne die die Wärmekapazität der Wärmepumpe nicht reicht. Das trifft nur wenige, aber wen es trifft, der hat den Schwarzen Peter gezogen. Ich halte das für die falsche Methode. Laienhaft hätte ich gedacht: Steuer auf Heizgas/Heizöl langfristig um 0,5 ct/kWh pro Jahr steigern. Der Haken daran: Dadurch wird auch der Strom für die Wärmepumpen teurer, es verschiebt sich nichts im Preisgefüge. Und alles einfach teurer machen, hat keine Lenkungswirkung weg von den Fossilen hin zu Erneuerbaren.


    Ich habe auch keine Patentlösung auf der Pfanne.

  • Wobei man da unterscheiden muss. Erdgas ist relativ einfach zu speichern, davon will man aber weg. Gas aus Biomasse ist nicht skalierbar. Energiepflanzen werden bereits auf etwa einem Fünftel der landwirtschaftlichen Fläche angebaut. Das ist übrigens die deutlich größere Flächenkonkurrenz als Freiflächen-PV, unter der bei ordentlicher Bauweise auch Schafe weiden oder Pflanzen angebaut werden können.

    Wasserstoff bzw. eher methanisierter Wasserstoff wären wie Gas eigentlich gut geeignet zur Speicherung. Hier ist das Hauptproblem der Wirkungsgrad. Die Kette Strom -> Wasserstoff -> (Methan ->) Strom/Wärme/Vortrieb ist einfach sehr ineffizient. Kein Problem, wenn man billigen Strom im Überfluss hat. Das ist auf absehbare Zeit eher unwahrscheinlich.

    Druckluft ist meinem Wissen nach immer noch im fortgeschrittenen Prototypenstadium. Für die nächsten 20 Jahre fällt das also als Lösung im großen Maßstab aus. Der Wirkungsgrad ist bisher ziemlich bescheiden.


    Die Bewertung der Sache kann jeder selbst vornehmen. Die Auswahl wirtschaftlicher und skalierbarer Langzeitspeicher ist jedenfalls sehr viel dünner als es die ständigen Schlagzeilen zu Forschungsdurchbrüchen glauben machen wollen.

    Der Karte für die Endlagersuche zufolge gibt es einen ganzen Schwung an Salzstöcken im Land. Da wird auch etwas Geeignetes dabei sein.


    Wirtschaftlichkeit muss unter den dann gültigen Bedingungen betrachtet werden, nicht unter den heutigen Verhältnissen.

  • Wobei man da unterscheiden muss. Erdgas ist relativ einfach zu speichern, davon will man aber weg. Gas aus Biomasse ist nicht skalierbar. Energiepflanzen werden bereits auf etwa einem Fünftel der landwirtschaftlichen Fläche angebaut. Das ist übrigens die deutlich größere Flächenkonkurrenz als Freiflächen-PV, unter der bei ordentlicher Bauweise auch Schafe weiden oder Pflanzen angebaut werden können.

    Wasserstoff bzw. eher methanisierter Wasserstoff wären wie Gas eigentlich gut geeignet zur Speicherung. Hier ist das Hauptproblem der Wirkungsgrad. Die Kette Strom -> Wasserstoff -> (Methan ->) Strom/Wärme/Vortrieb ist einfach sehr ineffizient. Kein Problem, wenn man billigen Strom im Überfluss hat. Das ist auf absehbare Zeit eher unwahrscheinlich.

    Druckluft ist meinem Wissen nach immer noch im fortgeschrittenen Prototypenstadium. Für die nächsten 20 Jahre fällt das also als Lösung im großen Maßstab aus. Der Wirkungsgrad ist bisher ziemlich bescheiden.


    Die Bewertung der Sache kann jeder selbst vornehmen. Die Auswahl wirtschaftlicher und skalierbarer Langzeitspeicher ist jedenfalls sehr viel dünner als es die ständigen Schlagzeilen zu Forschungsdurchbrüchen glauben machen wollen.

    ZEITonline hat einen Artikel dazu. (Wahrscheinlich demnächst hinter der Paywall.)

  • ZEITonline hat einen Artikel dazu. (Wahrscheinlich demnächst hinter der Paywall.)

    Vielen Dank. Habe den noch rechtzeitig erwischt. Die Kapazität der Pumpspeicher ist ja nicht viel geringer als gedacht (45min statt ein paar Stunden). Leider schweigt sich der Artikel in manchen Details aus, z.B. mit welcher Last die 500 Stunden für den Langzeitspeicher gerechnet sind. Klar dürfte aber sein, dass wir hier im zweistelligen Terrawattstunden-Bereich landen (zum Vergleich, Deutschland braucht aktuell pro Jahr etwa 500 TWh, in den nächsten Jahrzehnten sicherlich mindestens das Doppelte).

  • Laienhaft hätte ich gedacht: Steuer auf Heizgas/Heizöl langfristig um 0,5 ct/kWh pro Jahr steigern. Der Haken daran: Dadurch wird auch der Strom für die Wärmepumpen teurer, es verschiebt sich nichts im Preisgefüge. Und alles einfach teurer machen, hat keine Lenkungswirkung weg von den Fossilen hin zu Erneuerbaren.

    Das würde aber durch sehr unterschiedliche Effizienzen und damit Verbräuche aufgespreizt. Wenn die Wärmepumpe aus 1 kWh Strom das Dreifache an Wärmeenergie ins Haus bringt, dann gibt ist die Strompreiserhöhung auch nur 1/3 so schlimm gegenüber einem Wirkungsgrad von "nur" 100 %. Oder 1/6 bei 50 % Wirkungsgrad. Eigentlich muss es sich für den Nutzer doch nur rechnen und zwar verlässlich planbar. Noch einen günstigen KfW-Kredit dazu, bei dem das Programm nicht Ende Januar für das Jahr schon ausgebucht ist, und die Sache ist geritzt. (Na gut, 100.000 Handwerker fehlen auch noch, aber die kommen denn schon.)

  • Wenn sich die Marktbedingungen hinreichend langsam ändern, werden sich schon hinreichend viele Köpfe an der "Wende" beteiligen. Da bin ich ganz zuversichtlich. Mit der Brechstange allerdings wird das nicht klappen.

    Die Frage, die niemand zu 100% sicher beantworten kann, ist halt wie lange wir Menschen noch Zeit haben eine langsame Wende einzuleiten.:/

    Es ist gut möglich, dass irgendwann ein Punkt erreicht ist, wo auch ein kompletter Stopp jeglicher Treibhausemissionen keine aufschiebende Wirkung mehr zeigt und das uns bekannte Weltklimasystem aus dem Gleichgewicht gerät.

    Welche globalen Folgen das dann langfristig hätte weiß niemand (Ernährungssituation, Fluchtszenarien, usw.).

    Und nö, ein Patentrezept hab ich auch nicht. Ich hoffe, dass ich mein Leben noch einigermaßen gewohnt über die nächsten Jahrzehnte bringe.

  • Die Frage, die niemand zu 100% sicher beantworten kann, ist halt wie lange wir Menschen noch Zeit haben eine langsame Wende einzuleiten.:/

    Es ist gut möglich, dass irgendwann ein Punkt erreicht ist, wo auch ein kompletter Stopp jeglicher Treibhausemissionen keine aufschiebende Wirkung mehr zeigt und das uns bekannte Weltklimasystem aus dem Gleichgewicht gerät.

    Welche globalen Folgen das dann langfristig hätte weiß niemand (Ernährungssituation, Fluchtszenarien, usw.).

    Und nö, ein Patentrezept hab ich auch nicht. Ich hoffe, dass ich mein Leben noch einigermaßen gewohnt über die nächsten Jahrzehnte bringe.

    Das hatten die Dinosaurier auch gedacht. Und die waren nicht mal an der damaligen Klimakatastrophe ursächlich beteiligt.

  • Das hatten die Dinosaurier auch gedacht. Und die waren nicht mal an der damaligen Klimakatastrophe ursächlich beteiligt.

    Wobei man einen plötzlichen Impact in ein System (Meteoriteneinschlag) nicht mit einem kontinuierlichen Prozess vergleichen sollte.

    BTW: Sehr viele Menschen auf dieser Welt sind auch nicht nur ansatzweise an einer möglichen zukünftigen Klimakatastrophe beteiligt.:/

    Aber um es mal so zu sagen: Ein solcher Impact würde schlagartig viele Themen auf dieser Welt komplett überflüssig machen. Sozusagen "The Great Reset"! ;)

  • Die Frage, die niemand zu 100% sicher beantworten kann, ist halt wie lange wir Menschen noch Zeit haben eine langsame Wende einzuleiten. :/

    Wobei eine schnelle verpfuschte Wende eben auch nicht besser ist, also eine langsame gut umgesetzte. Mir geht gerade dieses "unser Heizungsgesetz muss vor der Sommerpause durch den Bundestag" ziemlich auf den Zeiger. Wenn das nicht im Januar 24, sondern erst im Juli 24 in Kraft tritt, macht das kaum was aus. Mittlerweile soll es ja ohnehin nur noch Neubauten direkt betreffen und den Rest später. Und die notwendigen Vorplanungen und -arbeiten bei Wärmenetzen, Stromnetzen, -erzeugen und -speicherung werden sich ohnehin noch über Jahre ziehen.

  • Vielleicht werden die Vögel auch diesmal überleben.

    Es haben ja auch kleine Säugetiere überlebt. Kommt halt auf die Masse des Meteoriten an. Bei genügend Masse ist auch ein Totalschaden möglich.

    Ich gehe einfach mal davon aus, dass wir die nächsten 50 Jahre nicht davon betroffen sind. Wer soll den sonst meine 'Garantierente' bezahlen?;)

  • Das hatten die Dinosaurier auch gedacht. Und die waren nicht mal an der damaligen Klimakatastrophe ursächlich beteiligt.

    Die Dinosaurier haben aber auch nicht die Möglichkeit gehabt, sich durch technische Innovation an veränderte Lebensbedingungen anzupassen.

  • Wobei eine schnelle verpfuschte Wende eben auch nicht besser ist, also eine langsame gut umgesetzte. Mir geht gerade dieses "unser Heizungsgesetz muss vor der Sommerpause durch den Bundestag" ziemlich auf den Zeiger. Wenn das nicht im Januar 24, sondern erst im Juli 24 in Kraft tritt, macht das kaum was aus. Mittlerweile soll es ja ohnehin nur noch Neubauten direkt betreffen und den Rest später. Und die notwendigen Vorplanungen und -arbeiten bei Wärmenetzen, Stromnetzen, -erzeugen und -speicherung werden sich ohnehin noch über Jahre ziehen.

    Ich werfe mal ein, dass es Global betrachtet ohnehin völlig egal ist, was wir in Deutschland machen! Ob nun heute, morgen oder in 10 Jahren.

    Das sollte uns aber trotzdem nicht davon abhalten an vernünftigen Regelungen zu arbeiten. Möglicherweise liegt man ja richtig und wird zu einem Vorbild für andere Industriestaaten. Und wenn nicht, kommt es eh nicht mehr drauf an.;)

  • Die Dinosaurier haben aber auch nicht die Möglichkeit gehabt, sich durch technische Innovation an veränderte Lebensbedingungen anzupassen.

    Die Dinosaurier sind ein echt blödes Beispiel.

    Ich wage mal zu behaupten, dass ein Ereignis, dass zum Aussterben der Dinosaurier führte auch heute ein sehr ähnliches Ergebnis hätte (zumindest für den größten Teil der Menscheit). Da nutzen uns dann auch die technischen Innovationen nicht wirklich etwas. Das muss man als Mensch einfach mal akzeptieren.


    Ob viele Menschen in der 3. Welt die Möglichkeit haben sich an die veränderte Lebenssituation anzupassen?:/ Ja, Sie werden einfach mit den Füßen abstimmen...

  • Die Dinosaurier sind ein echt blödes Beispiel.

    Ich hatte das nicht eingeführt … und Du auch nicht, ich weiß. :)


    Ich wage mal zu behaupten, dass ein Ereignis, dass zum Aussterben der Dinosaurier führte auch heute ein sehr ähnliches Ergebnis hätte (zumindest für den größten Teil der Menscheit). Da nutzen uns dann auch die technischen Innovationen nicht wirklich etwas. Das muss man als Mensch einfach mal akzeptieren.

    Das kann gut sein … wissen tue ich es nicht, ich war damals nicht dabei. Aber das zeigt für mich, dass der gesamte Vergleich zwischen Klimawandel und Dinotod nicht gut ist, weil ich ziemlich überzeugt bin davon, dass der Mensch dem Klimawandel auch durch technische Innovation erfolgreich begegnen wird. Hoffentlich auch durch Verhaltensänderung, aber da bin ich mir nicht so sicher.

  • Ich werfe mal ein, dass es Global betrachtet ohnehin völlig egal ist, was wir in Deutschland machen! Ob nun heute, morgen oder in 10 Jahren.

    Das sollte uns aber trotzdem nicht davon abhalten an vernünftigen Regelungen zu arbeiten. Möglicherweise liegt man ja richtig und wird zu einem Vorbild für andere Industriestaaten. Und wenn nicht, kommt es eh nicht mehr drauf an.;)

    Völlig egal wohl eher nicht.

    Im Primäreffekt global zu vernachlässigen, im Sekundäreffekt hoffentlich wirksam.