Artikel und Videos speziell für relativ hohe Einkommen

  • Hallo zusammen,


    zunächst vielen Dank für die zahlreichen Artikel, Videos und Podcast-Folgen, sie haben uns bereits sehr weitergeholfen (z. B. Wechsel Fond von der Hausbank in ETF mit Neobroker, Tagesgeldkonto statt Girokonto, viel besseres Verständnis wie ETF und Indizes funktionieren / was sie abbilden, Fire und Forget Idee uvm.). In vielen wird von durchschnittlichen Einkommen ausgegangen und auch die meisten Beispielrechnungen beinhalten eher keine sehr hohen Einkommen. Gibt es auch spezielle Artikel für relativ hohe Einkommen (sagen wir in der Range 7.500-10.000 Nettohaushaltseinkommen, IT&Ärztin DINKY 33 bzw. 30 Jahre in Metropole)?

    Oder anders gefragt, ist dann überhaupt etwas anders oder ist die Empfehlung nach wie vor ca. 15% in ETF-Sparplan, ca. 70:30 in ETF (ist es sinnvoll, dann irgendwann sechsstellige Beträge auf dem Tagesgeldkonto liegen zu haben - geht dann ja schon weit über Notgroschen hinaus?)

    Ergänzend bleibt dann natürlich ziemlich viel übrig (Warmmiete+Auto ist aktuell knapp 25% des Netto), also sollte man vermutlich mehr % in den ETF-Sparplan stecken. Will man das 70:30 Verhältnis aufrecht erhalten, würde aber auch noch mehr aufs Tagesgeld kommen und die Inflation nicht schlagen.


    Realistischer wird dann auch sowas wie relativ viel in ETF zu sparen und trotzdem eine vermietete Wohnung, die man im Alter ggf. beziehen könnte, zu kaufen (Haus / eigengenutzte große ETW + signifikant in ETF ist in der Metropole vermutlich trotzdem unrealistisch).


    Gibt es dazu spezielle Artikel/Videos/Podcast-Folgen oder machen wir uns zu viele Gedanken und sollten einfach den üblichen Tipps folgen?

    Ich muss gestehen, an einer Stelle machen wir es nicht, wir haben auch eine eigene Immobilie noch nicht 100%ig abgeschrieben und sind trotzdem in ETF investiert (vermietete Immobilie wäre wohl erst in 10+ Jahren relevant, würden dann schon ein sehr hohes Eigenkapital nutzen wollen). Wir haben uns aber entschieden, dass wir im Falle des Falles damit leben könnten, entweder länger warten zu müssen (bis ETF-Verluste aufgeholt oder verkraftbar), ETF mit moderaten Verlusten verkaufen zu müssen (wenn Traumimmobilie zu guten Konditionen) oder wenn es eben nicht geht, dies zu akzeptieren.

    Die endgültige Entscheidung wird natürlich nochmal einen größeren Einfluss haben und natürlich werden auch Kinder ziemlich teuer, wenn 1 Monat Elternzeit durch die 1.800 € Grenze über 2.000 € pro Monat kostet (neben den ganzen anderen Kosten ^^). Ich will natürlich nicht meckern, ich weiß dass wir in einer komfortablen Situation sind, wollte nur einmal nachhorchen, ob man noch etwas Bestimmtes mehr bedenken sollte oder es ob spezielle Inhalte dazu gibt.


    Vielen Dank für Hinweise und Anregungen! :)

    pm693

  • Die 15% sind lediglich eine Daumenregel. Ich zB bin deutlich darüber. Letztlich solltest du das machen, womit ihr euch wohl fühlt.

    ICH würde es wie folgt machen, wenn ich DU wäre:

    Sobald (spätestens, vermutlich sogar eher) ein 6-Stelliger Betrag auf dem Tagesgeldkonto liegt, würde ich ab da an nix mehr dort rein sparen. Damit kann man nämlich nahezu alles vorher- und unvorhersehbaren Anschaffungen abdecken. Dann natürlich noch alle wichtigen Versicherungen checken (BU, Haftpflicht, evtl Risiko-LV). Ich würde dann maximal sondertilgen und den Rest komplett in ETFs reinbuttern (ich persönlich sogar noch einen Teil in P2P und Gold). Da ich recht sparsam bin, hätte ich dann bei deinen Zahlen wohl locker über 60% an Sparrate. Aber das soll nichts heissen. Letztlich musst du auch wissen, wie viel ihr zum Leben (Urlaub, schick essen gehen....) braucht. Das Leben besteht nicht nur aus Sparen...

  • Die 15% kann man ohne schlechtes Gewissen auf 25% erhöhen. Sobald man oberhalb der Beitragsbemessungsgrenze der Rentenversicherung verdient sollte man das ohnehin.


    Wenn man 30 bis 35 Jahre weiterdenkt, wie sieht dann die Vermögens- und Einkommenssituation aus? Vielleicht vom Ende her die notwendigen Schritte herleiten.

  • Zunächst vielen Dank für die zahlreichen Artikel, Videos und Podcast-Folgen, sie haben uns bereits sehr weitergeholfen (z. B. Wechsel Fond von der Hausbank in ETF mit Neobroker, Tagesgeldkonto statt Girokonto, viel besseres Verständnis wie ETF und Indizes funktionieren / was sie abbilden, Fire und Forget Idee uvm.).

    Zunächst eins zur Klarstellung: Das hier ist das Forum der (sagen wir mal) Finanztip-Leser, nicht etwa ein Draht zur Finanztip-Redaktion.

    In vielen wird von durchschnittlichen Einkommen ausgegangen und auch die meisten Beispielrechnungen beinhalten eher keine sehr hohen Einkommen. Gibt es auch spezielle Artikel für relativ hohe Einkommen (sagen wir in der Range 7.500-10.000 Nettohaushaltseinkommen, IT&Ärztin DINKY 33 bzw. 30 Jahre in Metropole)?

    Ich finde das schon ein ganz ordentliches Einkommen (gerade für Anfang-30er). Andere Leute hier liegen drüber, andere liegen drunter. Also ganz normal :)

    Oder anders gefragt, ist dann überhaupt etwas anders oder ist die Empfehlung nach wie vor ca. 15% in ETF-Sparplan, ca. 70:30 in ETF (ist es sinnvoll, dann irgendwann sechsstellige Beträge auf dem Tagesgeldkonto liegen zu haben - geht dann ja schon weit über Notgroschen hinaus?)

    Die allgemeinen Prinzipien der Finanzplanung gelten auch für Euch, vielleicht auf etwas höherem Niveau (im Vergleich zum "Normalverdiener"), aber sie sind nicht fundamental anders.


    Hier lesen sicherlich die eher vermögenden und die eher besserverdienenden Leute. Aber selbst wenn man von einem Durchschnittsverdienst zwischen 2000 und 2500 € pro Nase ausgeht, ist das nur Faktor 2 im Vergleich zu der von Dir genannten Range.


    Nehmen wir mal weiter an, Du gingest mit 5000 € netto monatlich nach Hause, Dein Herzblättchen bekomme ein Kind und ihr Gehalt fiele daraufhin aus, so läget Ihr noch näher an dem oben genannten Betrag.


    Kurz- und mittelfristiges Geld würde man momentan vermutlich auf einem Tagesgeldkonto parken. Für meine Bedürfnisse wären dort z.B. 50 T€ mehr als genug.

    Ergänzend bleibt dann natürlich ziemlich viel übrig (Warmmiete+Auto ist aktuell knapp 25% des Netto), also sollte man vermutlich mehr % in den ETF-Sparplan stecken. Will man das 70:30 Verhältnis aufrecht erhalten, würde aber auch noch mehr aufs Tagesgeld kommen und die Inflation nicht schlagen.

    Was Du mit diesem 70:30 meinst, ist mir nicht so recht klar. Aber klar: Wenn mehr Geld übrig bleibt, wird man das sinnvollerweise sparen. Ich gelte hier als der Risiko-Spieler, der immer gegen diese "Sicherheitsbausteine" argumentiert ich habe (vom Notgroschen abgesehen) praktisch mein komplettes Vermögen an der Börse (dieses Jahr bis jetzt +8%).

    Realistischer wird dann auch sowas wie relativ viel in ETF zu sparen und trotzdem eine vermietete Wohnung, die man im Alter ggf. beziehen könnte, zu kaufen (Haus / eigengenutzte große ETW + signifikant in ETF ist in der Metropole vermutlich trotzdem unrealistisch).

    Manche Leute streben eine eigene Immobilie an, andere nicht. Darauf muß man die Anlagestrategie schon ausrichten.

    Gibt es dazu spezielle Artikel/Videos/Podcast-Folgen oder machen wir uns zu viele Gedanken und sollten einfach den üblichen Tipps folgen?


    Ich muss gestehen, an einer Stelle machen wir es nicht, wir haben auch eine eigene Immobilie noch nicht 100%ig abgeschrieben und sind trotzdem in ETF investiert (vermietete Immobilie wäre wohl erst in 10+ Jahren relevant, würden dann schon ein sehr hohes Eigenkapital nutzen wollen). Wir haben uns aber entschieden, dass wir im Falle des Falles damit leben könnten, entweder länger warten zu müssen (bis ETF-Verluste aufgeholt oder verkraftbar), ETF mit moderaten Verlusten verkaufen zu müssen (wenn Traumimmobilie zu guten Konditionen) oder wenn es eben nicht geht, dies zu akzeptieren.

    Es ist die Crux des Internets, daß es zwar mengenmäßig viel Material gibt, Du Dir aber immer überlegen mußt, ob das Gesagte für Dich und Deine Lebenssituation paßt.


    Du schreibst: Eventuell wollt Ihr Euch doch noch irgendwann eine Immobilie kaufen, investiert jetzt aber dennoch in Aktien und nehmt das Risiko in Kauf, daß Euch die Kurse genau dann wegbrechen, wenn Ihr kaufen wollt. Das kann man schon machen, ich hätte das genauso gemacht. Das ist dann aber in Eurem Fall Eure Entscheidung, in meinem Fall wäre es meine gewesen. Meine Sicht der Dinge diesbezüglich ist: Wenn ich einige Jahre lang gute Renditen eingefahren habe und die Kurse brechen mir zum Kaufzeitpunkt beispielsweise um 20% weg, dann mag ich immer noch besser dran sein, als wenn ich mein Eigenkapital per Tagesgeld zusammengespart habe.


    Du mußt einen ganz wichtigen Sachverhalt verinnerlichen: Es gibt kein allgemeingültiges Rezept der Geldanlage. Geldanlage ist vielmehr in hohem Maße individuell. Du bekommst heute sehr viel mehr Informationen als früher, aber entscheiden mußt Du immer noch selber. Wenn Du Dich dazu entschließt, Geld an die Börse zu tragen, hast Du damit die Chance erheblicher Wertsteigerungen, nimmst dafür aber das Risiko in Kauf, daß Dir das Depot mal wegbricht. Wenn Du das nicht aushalten kannst oder willst, nimm Tages- oder Festgeld, damit hast Du bei der heutigen Zinssituation den Verlust sicher. Der Realzins ist halt negativ.

    Die endgültige Entscheidung wird natürlich nochmal einen größeren Einfluss haben und natürlich werden auch Kinder ziemlich teuer, wenn 1 Monat Elternzeit durch die 1.800 € Grenze über 2.000 € pro Monat kostet (neben den ganzen anderen Kosten ^^).

    Klar :-). Andererseits sind Kinder der Sinn des Lebens. Gerade Ihr mit Eurem überdurchschnittlichen Einkommen solltet Kinder wohl auch großbekommen.


    Lies Dich ein, frage, wenn Du was auf dem Herzen hast, mach Dir Gedanken, aber keine übertriebenen Sorgen. Dies ist nicht die letzte Generation, wie es bisweilen irrig heißt.


    :)

  • Nachtrag: Hab falsch gelesen. Ihr lebt zur Miete und habt momentan noch kein Eigentum. Dann fällt sondertilgen natürlich flach ;).

    Allerdings wollt ihr evtl eine kaufen. Das ändert es in meinen Augen etwas. Dann würde ich doch deutlich mehr als 100k auf dem TG sammeln. Ihr solltet euch aber vlt mal bald klar werden, ob ihr eine Immo wollt oder nicht. Das vereinfacht die weitere Planung nämlich immens!

  • Ihr lebt zur Miete und habt momentan noch kein Eigentum. ...

    Allerdings wollt ihr evtl eine kaufen. Das ändert es in meinen Augen etwas. Dann würde ich doch deutlich mehr als 100k auf dem TG sammeln. Ihr solltet euch aber vlt mal bald klar werden, ob ihr eine Immo wollt oder nicht. Das vereinfacht die weitere Planung nämlich immens!

    Er schreibt doch: Es ist noch unklar, ob Wohneigentum geplant ist. Er spare sein Geld erstmal per ETF und nehme für die vermutete bessere Rendite in der Ansparphase in Kauf, daß zum Kaufzeitpunkt die Kurse im Keller sind.


    In seinem Leben gibt es eine Reihe von Unwägbarkeiten, beispielsweise eine eventuelle Familienplanung und (mit oder ohne Kind) die berufliche Zukunft der Frau (angestellt/selbständig). Ist schon vertrackt mit dieser Zukunft! Wenn man doch im voraus wüßte, was passiert! Dann könnte man sicher besser planen.


    :)

  • Wow, vielen Dank für die schnellen und ausführlichen Antworten! Danke Achim Weiss für den einleitenden Hinweis, dass es ein Leserforum ist, habe ich verstanden :thumbup:

    Mit den 70:30 meinte ich ein Verhältnis von 70% ETF zu 30% sichere Anlagen/Tagesgeld. Vielen Dank für die weiteren interessanten Tipps und Hinweise und auch die Einordnungen! Mich bestätigt das, in dem Fall, dass wir uns gegen eine Immobilie entscheiden, das Tagesgeld ab Summe X nicht weiter zu besparen und auch mit einem aggressiveren Anteil in ETF zu gehen. Bis dahin würde ich es etwas konservativer halten. Zu Deiner letzten Antwort: Wie war das - Vorhersagen sind schwierig, vor allem über die Zukunft ^^


    Ja, das mit der eigenen Immobilie ist wie bei so vielen ein Thema, aber mehr als 2 Jahre werden wir uns für eine endgültige Entscheidung nicht mehr geben. Ich weiß, das ist aktuell die entscheidende Frage, von der viel abhängt, wollte aber trotzdem schon mal ein paar Anregungen sammeln. Wir werden beide voraussichtlich auch 1/2 bzw. 1/3 Haus erben, wollen da aber eigentlich unabhängig von sein und im Zweifel jeweils unseren Geschwistern (alle in der Sozialbranche) nicht im Weg stehen. Für die Frage, ob wir mal eine vermietete ETW kaufen, würde ich uns aber mehr Zeit geben und dann im Falle eines Kaufes auch 50-60% (oder allgemein einfach möglichst viel) mit Eigenkapital stemmen.


    Die Idee vom Ziel her zu denken finde ich spannend, ich habe auch mal die drei Szenarien (1 ETF und Miete, 2 eigene große Immobilie und kein/kaum ETF, 3 ETF und vermietete Immobilie kaufen) etwas genauer durchdacht und versucht zu berechnen, wie wir dort hinkommen (ist aber noch Work in Progress und sicher nur sehr grob vorhersehbar).


    Echt cool, wie viele wertvolle Hinweise und Denkanstöße ich bereits bekommen habe (und das so fix) - vielen Dank an Euch!

  • Bei höheren Einkommen wird das Thema Steuern relevanter. Da ist es ganz nützlich, wenn Berater auch dieses Thema im Blick haben und etwas davon verstehen.


    Mehr Einkommen heißt auch, dass eine höhere Berufsunfähigkeitsrente abzusichern ist. Dadurch entsteht zusätzliche Komplexität. Höhere Beträge erfordern eine ärztliche Untersuchung, die Fragezeiträume werden länger, ggf. muss man Wege suchen, diese Untersuchung zu umgehen, der Rückversicherer entscheidet mit, etc. Wir haben in unserer Klientel (Akademiker / Kammerberufe, insbesondere Ärzte, Juristen, BWL-er, Ingenieure, IT-ler) recht häufig mit höheren BU-Renten > 4.000 EUR im Monat zu tun. Unser bisherige Rekordhalter liegt bei über 30 TEUR im Monat. Das ist dann schon aufwendiger und man muss etwas höher am Reck turnen.

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  • Mit den 70:30 meinte ich ein Verhältnis von 70% ETF zu 30% sichere Anlagen/Tagesgeld.

    Ich bringe in der "Sicherheitsdebatte" gegen alle anderen immer das gleiche Argument: Wenn man für dieses ominöse "Alter" spart, darf man als Angestellter die gesetzliche Rente (oder Äquivalent) nicht unterschlagen.


    Man kann den eigenen Rentenanspruch kapitalisieren, also seinen Geldeswert ausrechnen. Den muß man in seine private Vermögensbilanz mit aufnehmen. Zwar bringt die gesetzliche Rente gerade für Gutverdiener kein besonders kommodes Auskommen, aber sie deckt die Grundbedürftnisse ab, und sie ist nach menschlichem Ermessen "sicher". Das heißt: Als Angestellter (nicht als Unternehmer wie im Parallelthread) braucht man sich um die Abdeckung der Grundbedürfnisse im Ruhestand keine Gedanken zu machen. Die ist gewährleistet. Die gesetzliche Rente ist bereits der "Sicherheitsbaustein", den Mitforist monstermania immer so vehement fordert. Man braucht meines Erachtens diesen Sicherheitsbaustein nicht mit einem weiteren Sicherheitsbaustein flankieren (oder vielleicht den noch mit einem dritten, mit dem die Sache dann noch sicherer wird?).

    Ja, das mit der eigenen Immobilie ist wie bei so vielen ein Thema, aber mehr als 2 Jahre werden wir uns für eine endgültige Entscheidung nicht mehr geben. Ich weiß, das ist aktuell die entscheidende Frage, von der viel abhängt, wollte aber trotzdem schon mal ein paar Anregungen sammeln. Wir werden beide voraussichtlich auch 1/2 bzw. 1/3 Haus erben,

    Das kann bei der Langlebigkeit der heutigen Eltern dauern ...

    Für die Frage, ob wir mal eine vermietete ETW kaufen, würde ich uns aber mehr Zeit geben und dann im Falle eines Kaufes auch 50-60% (oder allgemein einfach möglichst viel) mit Eigenkapital stemmen.

    Das ist die Frage. Wenn Ihr Euch eine vermietete ETW kauft, dann dient die zur Diversifizierung Eures Vermögens. Da sollte man dann genau prüfen, ob man die mit Eigenkapital finanziert oder mit einer Hypothek. Haken von Immobilien ist allerdings die große Stückelung: Schwer zu erschwingen, und wenn man sie dann hat, hat man ein Klumpenrisiko am Bein.


    Aber all das hat Zeit. Du wirst letztlich selbst entscheiden müssen, aber das drängt nicht. Wenn Du jetzt der Meinung bist, daß Du Dich belesen solltest, dann nimm Dir diese Zeit. In wenigen Monaten siehst Du klarer, aber in wenigen Monaten verdirbst Du nichts (wenn Du in dieser Zeit nicht ein paar dumme Verträge abschließen solltest). Was Du von anderen bekommen kannst (einschließlich von mir) sind Einschätzungen, keine ausdrücklichen Handlungsmaximen. Die wirst Du (am besten zusammen mit Deiner Herzdame) selber finden müssen, so wie zumindest ich sie auch selbst habe finden müssen. Das hat ja auch einen Vorteil: Wenn Du schlecht investierst, hast Du die Nase dessen, den Du deswegen an derselben packen mußt, immer in Griffweite! :)

  • Hi pm693

    Willkommen ?


    Vllt hilft dir dieser Thread weiter :



    Wieviel % von Netto Gehalt investiert ihr ?

  • Die gesetzliche Rente ist bereits der "Sicherheitsbaustein", den Mitforist monstermania immer so vehement fordert. Man braucht meines Erachtens diesen Sicherheitsbaustein nicht mit einem weiteren Sicherheitsbaustein flankieren (oder vielleicht den noch mit einem dritten, mit dem die Sache dann noch sicherer wird?).

    Ich will die gesetzliche Rente wirklich nicht schlecht oder klein reden. Ich halte sie für besser als ihren Ruf und sicher hat das gesicherte staatliche Einkommen bei der Aufstellung der Asset Allokation eine Rolle zu spielen. Angesichts dessen, wie niedrig im Vgl. zu einem Nettoeinkommen die gesetzliche Rente ist und wie hoch - daraus abgeleitet - die Rentenlücke, wäre es umgekehrt aber auch reichlich verkehrt, beim angelegten Vermögen sich keine Gedanken über einen Sicherheitsbaustein zu machen. Ich habe im Depot einen Aktienanteil von rd. 90 Prozent. Aber je nach dem, was jemand hat, muss man solche Schwankungen schon auch (emotional) verkraften wollen. Du darfst selbstverständlich eine andere Meinung haben … aber Du solltest anderen auch ihre abweichende Meinung lassen und brauchst Dich nicht lustig machen.


    Das kann bei der Langlebigkeit der heutigen Eltern dauern ...

    Werden unpassende, unverschämte und übergriffige Bemerkungen über verstorbene Elternteile oder den Tod von noch lebenden Deine neue Spezialität? Das ist ja noch schlimmer als Deine sonstige infantile Rechthaberei.

  • Das kann bei der Langlebigkeit der heutigen Eltern dauern ...

    Ich wills hoffen ;)


    Die gesetzliche Rente habe ich bisher tatsächlich wenig bedacht.

    Aber offenbar bin ich hier mehrfach auf mir unbekannte Vorgeschichten gestoßen. Von meiner Seite aus No Feelings Hurt und vielen Dank an die weiteren Antwortenden! Generell halte ich Emotionen weitgehend raus und kann daher auch mal Kursschwankungen nach unten gut ab bzw. habe dafür auch schon Daten (Nel ASA z. B. hat sich halbiert, lass ich es halt Jahre/Jahrzehnte weiter liegen...), wenn auch noch nicht im 5stelligen Verlustbereich.

  • Ich finde den Hinweis auf die Langlebigkeit der Eltern durchaus sinnhaft. Einige unserer Kunden planen bei BU oder Altersvorsorge schon fröhlich Immobilien der Eltern ein ohne zu bedenken, dass ihnen nicht nur Langlebigkeit sondern auch die Pflegebedürftigkeit der Eltern einen Strich durch die Rechnung machen können. Mal abgesehen davon, dass man vielleicht auch den Ehrgeiz hat, nicht die Generation zu sein, die das von den Vorvätern (und -müttern) Aufgebaute verfrühstückt, weil man selbst nicht ausreichend vorgesorgt hat.

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  • So sehe ich das auch, ich stehe kurz vor dem Eintritt in den Ruhestand und meine Mutter lebt noch bei guter Gesundheit. Nun hoffe ich dass es noch eine Weile dabei bleibt, ihr angespartes Vermögen ist für den Fall einer Pflege vorgesehen. Sollte es nicht benötigt werden würde ich das Erbe antreten, allerdings wünsche ich mir lieber, dass sie ihren Lebensabend in Würde verbringen kann. Für den Teil den ich benötige habe ich selber gesorgt.

  • Ich will die gesetzliche Rente wirklich nicht schlecht oder klein reden. Ich halte sie für besser als ihren Ruf, und sicher hat das gesicherte staatliche Einkommen bei der Aufstellung der Asset Allokation eine Rolle zu spielen.

    Das erwähne ich regelmäßig, bin allerdings in diesem Rahmen der einzige, der das tut.

    Ich habe im Depot einen Aktienanteil von rd. 90 Prozent. Aber je nach dem, was jemand hat, muss man solche Schwankungen schon auch (emotional) verkraften wollen.

    Das pflege ich auch regelmäßig zu erwähnen.

    Werden unpassende, unverschämte und übergriffige Bemerkungen über verstorbene Elternteile oder den Tod von noch lebenden Deine neue Spezialität? Das ist ja noch schlimmer als Deine sonstige infantile Rechthaberei.

    Angriffe ad hominem hingegen sind Deine Spezialität.

    Ohne die geht es bei Dir offensichtlich nicht.


    Mein Vater ist während meines Studiums plötzlich verstorben. Das hatte entsprechende Konsequenzen auf die finanzielle Situation der Familie, die ich allerdings in diesem Rahmen nicht zum Thema machen möchte.


    Früher einmal war es üblich, daß man irgendwann einmal das Elternhaus erbte, meist irgendwann in Mitte seiner 30er bis 40er. Damals war es häufig eine Option, das Elternhaus zu übernehmen. Das hat sich mit der steigenden Lebenserwartung verschoben. Nicht wenige Erblasser sterben erst in ihren 90ern. Die Kindern sind dann zwischen Ende 50 und Mitte 60, deren Kinder wiederum irgendwo zwischen 25 und 35, meist in dem Alter, in dem man heiratet und Kinder kriegt - und daher mehr Wohnfläche haben möchte denn als Paar.


    Wird Geld geerbt, polstert das die Rentenlücke der Kinder aus, wenn die nicht schon genug Geld haben und das Geld auch gleich zu den Enkeln durchreichen.


    Das ist nichts anderes als eine realistische Sicht der Dinge.


    Von Dir ist allerdings nichts anderes zu erwarten, als daß Du das als pietätlöse Erbschleicherei darstellen wirst.

  • Ergänzung:

    Früher war es fast die Regel, daß die Kinder das Elternhaus übernommen haben. Heute sind sie beim Eintritt des Erbfalls meist selbst so alt, daß sie ihr eigenes Haus längst haben, wenn sie denn eins haben wollten (was oft auch schon wieder zu groß ist, denn die Kinder sind ja längst erwachsen und ausgeflogen). Also gehen die Elternhäuser öfter mal gleich auf die Enkel über.

  • Von Dir ist allerdings nichts anderes zu erwarten, als daß Du das als pietätlöse Erbschleicherei darstellen wirst.

    Von Erbschleicherei habe ich nirgends etwas geschrieben; daran hatte ich auch nicht gedacht. Es erinnerte nur an Deine übergriffige Unverschämtheit neulich.


    Überlege Dir mal, was für Reaktionen Du hier teils bekommst. Du kommst mir vor wie der Autofahrer, der im Radio bei der Warnung vor einem Geisterfahrer sagt: „Ein Geisterfahrer? Hunderte!“


    Und damit ist hier für mich das Thema erledigt. Jetzt darfst Du hier wieder auf mich schimpfen und schreiben, was Du magst: Ich bin hier jetzt wie die Eiche, der das Wildschwein auch herzlich egal ist.

  • Da ich ja indirekt angesprochen wurde...

    Man sollte natürlich auch die Höhe der gesetzlichen Vorsorge (Rente) in seiner Planung berücksichtigen. So irgendwann mit 40-50 kann man ja so langsam die voraussichtliche Rentenhöhe absehen. Dann kann man mit spitzen Bleistift mal nachrechnen wie viel die Rente so zum Lebensstandard beiträgt. Und dann kann man auch absehen, ob man nicht evtl. einige Jahre früher aus dem Erwerbsleben ausscheiden möchte.

    Ich plane bewusst in der Anfangsphase meiner Rentnerlebens einen erhöhten Finanzbedarf ein. Einfach weil ich dann mehr Freizeit habe und meine Hobbys sicherlich nicht billiger werden. Außerdem wolle meine Partnerin und ich dann die Winter nicht zwingend in Deutschland verbringen.

    Daher plane ich ganz bewusst einen höheren Sicherheitsbaustein ein. Wir wollen uns ja nicht von einem launischen Aktienmarkt den Unruhestand verhageln lassen.;)


    Ach ja, ich strebe keine statische Aufteilung zwischen Risiko und sicherer Anlage. Der Sicherheitsteil ist bei mir halt eine 'fixe' Summe, die mir für mindestens 5 Jahre einen entspannten Unruhestand sichert. Ob das Verhältnis Risiko/sicher zu Rentenbeginn jetzt 70/30, 75/25 oder gar 90/10 beträgt wäre mir dann auch egal.

  • Für die Altersvorsorge kann man den Risikobaustein auf 70% setzen, wenn Rentenzahlungen ausreichend für die Lebenshaltungskosten sind, gerne auch höher.


    Ich halte es aber bei einem 30jährigen für falsch, Geldanlage = Altersvorsorge zu setzen.


    Erwartbare oder mögliche Zahlungen für Immobilienerwerb oder Elternzeit sind aufgrund des geringen Zeithorizontes aber eher im Sicherheitsbaustein anzulegen.

    Dieser sollte dann m.E. aber nicht nur aus Tagesgeld, sondern auch aus Anleihen bestehen.

  • Für die Altersvorsorge kann man den Risikobaustein auf 70% setzen, wenn Rentenzahlungen ausreichend für die Lebenshaltungskosten sind, gerne auch höher.


    Ich halte es aber bei einem 30jährigen für falsch, Geldanlage = Altersvorsorge zu setzen.


    Erwartbare oder mögliche Zahlungen für Immobilienerwerb oder Elternzeit sind aufgrund des geringen Zeithorizontes aber eher im Sicherheitsbaustein anzulegen.

    Ich bin bezüglich der Kategorisierung von Sparvorgängen generell skeptisch. Vermögen schafft immer finanziellen Spielraum, und dabei ist es meines Erachtens egal, wie dieser Spielraum dann genutzt wird. Wenn sich mein Vermögen deutlich besser entwickelt als erwartet - warum sollte ich mir dann beispielsweise kein Auto davon kaufen oder mir einen schönen Urlaub gönnen, den ich mir sonst nicht gegönnt hätte? Weil ich meinem Vermögen das Etikett "Altersvorsorge" angehängt habe? Geld ist kein Selbstzweck, sondern Mittel zum Zweck.


    Es gibt bei den Finanzen ziemlich wenig Sicherheiten - außer einer: In Zeiten von negativem Realzins wird gespartes Geld real immer weniger. Gegen die Inflation kann man mit Renten nicht ansparen. Das konnte man auch in den vergangenen Jahren nicht.