Neuerungen in der privaten Krankenversicherung

  • Nach vielen (zum Teil auch differenzierten) Rückmeldungen können wir uns vielleicht darauf einigen, dass diese Benachteiligung der GKV-Versicherten bei der Terminvergabe bei Spezialisten eins der vielen Probleme in unserem Gesundheitssystem ist und von höherer Ebene abgeschafft werden sollte. Alle Bürger (egal ob privat oder gesetzlich versichert) sollten unabhängig von ihrem Versicherungsstatus einen Termin bei Ärzten zugeteilt bekommen.

    Das würde aufgrund der Budgetierung bedeuten, der Arzt würde gegen Ende des Quartals gezwungen, umsonst zu arbeiten. Das ist ein durch die GKV hausgemachtes Problem, das auch dort gelöst werden müsste.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Alle Bürger (egal ob privat oder gesetzlich versichert) sollten unabhängig von ihrem Versicherungsstatus einen Termin bei Ärzten zugeteilt bekommen.

    Das lässt sich ganz einfach und nachhaltig lösen, indem man unabhängig vom Versicherungsstatus die gleichen Abrechnungsregeln anwendet. Alles andere doktert nur an den Symptomen rum.

    Es ist immer wieder belustigend und gleichzeitig traurig, wenn von der Politik auf der einen Seite gefordert wird, dass im Gesundheitssystem wirtschaftlicher gedacht und gearbeitet werden soll. Aber auf der anderen Seite dann darüber geklagt wird, wenn Ärzte genau das tun.

    Und es ist natürlich sehr viel bequemer, als Politiker über die Handlungen einzelner zu schimpfen, als darüber nachzudenken, ob man vielleicht mit den eigenen Regeln die vollkommen falschen Anreize setzt, weil man vorher nicht ausreichend darüber nachgedacht hat. Diese Probleme sehen wir überall...bei Mietpreisbremsen, die Wohnraum verknappen und zu mehr Diskriminierung durch den Vermieter führen, bei Heizungsgesetzen, die den Absatz von Gasheizungen fördern, bei Solarpflichten und Einspeisevergütungen, die dazu führen, dass jeder am Mittag bei negativen Preisen Strom ins Netz kotzt

  • Das lässt sich ganz einfach und nachhaltig lösen, indem man unabhängig vom Versicherungsstatus die gleichen Abrechnungsregeln anwendet. Alles andere doktert nur an den Symptomen rum.

    Wird es dann dann wirklich eine echte Ebenbürtigkeit unter den Versicherten geben? Ich glaube nicht dran. Wenn wir alle über einen Kamm scheren, kann das nur auf einen Durchschnittspreis herauslaufen, etwas mehr als GKV, weniger als PKV. Und damit sind dann die Ärzte zufrieden? Sie bieten dann keine Bonusuntersuchungen (IGEL) mehr an? Die Krankenkassen verkaufen keine Zusatzpolicen mehr für 1- Bett-ZImmer mit Chefarztbehandlung? Wovon soll dann der Chefarzt leben? Was ist mit dem Porsche vom Zahnarzt? ;)

    Irgendeiner wird immer mehr zahlen um besser behandelt zu werden und irgendwelche Ärzte werden gegen mehr Geld mehr Leistungen anbieten. Ob sich dann die ehemals Privatversicherten diesen Bonus über eine Zusatzversicherung holen, ist dann nur noch eine Frage der Zeit und schwupps, ist alles wie gehabt.

  • Natürlich wird es immer Behandlungen geben, die von der Versicherung nicht gedeckt sind. Und Leute, die dafür entweder eine Zusatzversicherung abschließen oder das so zahlen können. Und dann wird es natürlich auch Ärzte geben, die diesen Patienten den Vorrang geben. Aber da reden wir dann über ein paar vereinzelte Fälle. Hier geht es ja um die Breite Masse und da kann es nicht gut sein, dass ein Arzt für die gleiche 08/15 Standarduntersuchung vollkommen unterschiedliche Sätze abrechnet.

  • Hier geht es ja um die Breite Masse und da kann es nicht gut sein, dass ein Arzt für die gleiche 08/15 Standarduntersuchung vollkommen unterschiedliche Sätze abrechnet.

    Tut er ja nicht. Bei der Einheitskasse bekommt er eben eine lächerlich niedrige Pauschale pro Quartal, bei der echten Versicherung wird er nach einem dafür vorgesehen Abrechnungsregelwerk bezahlt. Der Arzt würde die gleichen Sätze berechnen, wenn die GKV das denn zahlen würde.

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Ich halte die Erwartungen trotzdem für zu hoch gegriffen. Es gibt 74 Mio in der GKV und 8,7 Privatversicherte. Wenn die 8,7 Mio Privatversicherten den GKV-Versicherten die Termine wegschnappen, dann ist doch grundsätzlich was am System faul.

    Ich sehe nicht wie dann 82,7 Mio Gesamtversicherte die Termingestaltung bei den Ärzten besser machen. Ich vermute, dann werden sich alle Besserverdienenden (Beamte diesmal ausgeschlossen) ein Upgrade leisten und weiterhin die schnellsten Termine bekommen. Das ist freie Marktwirtschaft.

  • Das lässt sich ganz einfach und nachhaltig lösen, indem man unabhängig vom Versicherungsstatus die gleichen Abrechnungsregeln anwendet. Alles andere doktert nur an den Symptomen rum.

    Und was wäre damit gewonnen? Die GKV-Patienten müssten immer noch Monate auf einen Termin warten, die PKV-Patienten dann eben auch. Es würde zwar nicht besser, aber manche würden sich besser fühlen.

    Ärzte sollen also für die Behandlung von GKV- und PKV-Patienten die gleichen Beträge abrechnen können? Da stellt sich natürlich die Frage, ob sie von der GKV mehr bekommen sollen oder von der PKV weniger. Im ersten Fall würde die jetzt schon defizitäre GKV kollabieren, alternativ müssten die Beiträge so hoch steigen, dass es nicht mehr vermittelbar wäre. Falls sie für PKV-Patienten nur noch Kosten auf aktuellem GKV-Niveau abrechnen könnten, ließen sich die meisten Praxen wohl nicht mehr wirtschaftlich betreiben und müssten schließen. Das würde die Situation nicht verbessern.

  • Hier geht es ja um die breite Masse und da kann es nicht gut sein, dass ein Arzt für die gleiche 08/15 Standarduntersuchung vollkommen unterschiedliche Sätze abrechnet.

    Wie willst Du das Problem beseitigen?

    Wir haben schon seit Jahren ein deutliches Problem mit den Ärzten, nämlich einen Massenexodus in die Schweiz (bessere Bezahlung) und nach Österreich (bessere Arbeitsbedingungen, namentlich deutlich weniger Bürokratie) und einen starken Anstieg der Frauen im Studium, die sehr viel häufiger als Männer keine vollzeitige Berufstätigkeit ausüben wollen.

    Etwas provokant formuliert: Bildet man einen Mann zum Arzt aus, hat man hinterher einen berufstätigen Arzt; bildet man eine Frau zum Arzt aus, hat man hinterher einen halben.

    Wer nun tief einatmet und dazu ansetzt, auf diese vermeintlich frauenfeindliche Einstellung einzudreschen, möge bitte vorher in die Statistik schauen und sich fragen, ob irgendwas davon besser wird, daß er hier im Forum seine Entrüstung kundtut.

    Uns gehen schlichtweg die Ärzte aus! Man sieht es in jedem Krankenhaus, wo schon jetzt ein erheblicher Prozentsatz ausländischer Ärzte arbeitet.

    Mein Nachbar ist Zahnarzt. Gerade eben hat er mit 70 seine Praxis zugemacht, weil er keinen Nachfolger fand. Selbst hat er sich in einer anderen Praxis anstellen lassen, weil er wohl einfach Lust dazu hat. Ich kann mir nicht vorstellen, daß er das finanziell braucht. Noch leistet er (längst nach seiner formalen Rente) seinen Anteil an der Versorgung, wenngleich jetzt reduziert. In wenigen Jahren aber ist er ganz weg, und es kommt halt weniger nach, als altershalber weggeht.

    Mein Hausarzt wird vermutlich noch 5 Jahre machen; ich bin gespannt, was hinterher mit seiner Praxis wird.

    Die effektive Zahl der Ärzte sinkt (oder wenn man so will: die Zahl der Ärzte-Arbeitsstunden), der Versorgungsbedarf aber wird weiter steigen, zumindest erstmal so lange, bis die Boomer alle weggestorben sind.

    Es werden immer mal wieder von Kassenfunktionären mächtige Sprüche geklopft, man müsse die Inhaber von Kassenpraxen nur dazu zwingen, eine bestimmte Anzahl von Praxisstunden für Kassenpatienten zu reservieren. Das ist ein zahnloser Tiger. Wie wollte man das auch kontrollieren? Mit zusätzlicher Bürokratie, die dann noch mehr Ärzte aus dem System treiben würde? Mal ganz abgesehen von rechtlichen Erwägungen: Ein überproportionaler Anteil der Ärzteschaft sind Boomer, ist also bereits jetzt 60+. In diesem Alter müßte man als Arzt wirtschaftlich saturiert sein. Wenn man diese Gruppe zwingen wollte, sagen die einfach: Ok, gebe ich halt meine Kassenzulassung zurück und behandele nur noch privat in meinen letzten paar Berufsjahren (oder mache gleich ganz zu).

    Es ist übrigens keineswegs so, daß die Kassenpatienten warten ohne Ende, einem Privatpatienten aber alle Türen offen stünden. Wenn die Praxis voll ist, dann ist sie voll. Man wird zwar von der Tendenz her versuchen, einen Privatpatienten trotzdem unterzubringen (weil er halt deutlich mehr bringt als ein Kassenpatient), aber zaubern kann man auch dann nicht.

    Da kommt etwas auf uns zu! (Und eins ist sicher: mit noch mehr Bürokratie lösen wir das Problem nicht.)

    :)

  • Ich halte die Erwartungen trotzdem für zu hoch gegriffen. Es gibt 74 Mio in der GKV und 8,7 Privatversicherte. Wenn die 8,7 Mio Privatversicherten den GKV-Versicherten die Termine wegschnappen, dann ist doch grundsätzlich was am System faul.

    Das sind ja zwei Probleme. Das eine ist, dass zwei Patienten vollkommen unterschiedlich abgerechnet werden. Das andere ist, dass es offensichtlich mehr Nachfrage nach Ärzten gibt als Angebot. Und hier greift dann das erste Problem wieder ein, indem der Arzt das tut, was jeder rationale Mensch machen würde. Und den Patienten mit mehr Geld vorzieht. Wer eine faire Behandlung aller Patienten will, muss an dem Punkt auf jeden Fall was machen.

    Und was den Mangel anbelangt...es ist immer der letzte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen bringt. Kennt man ja auch von anderen Sachen, sei es Stau (Stichwort Ramp Metering) oder - bei mir diese Woche ein Thema - Hüttenbuchungen. Es reicht bei N Plätzen eine Nachfrage von N+1, damit die Betten für den 1. Mai schon Anfang Oktober ausgebucht sind. Wie dem auch sei...oft reicht eine kleine Verschiebung aus. Man könnte z.B. von jedem Patienten für jeden Arztbesuch einen Eigenanteil von 10€ verlangen. Das würde sicherlich die Nachfrage etwas reduzieren, weil man nicht mehr für jeden Kleinkram zum Arzt rennt. Man könnte auch die Ärzte von der Bürokratie entlasten, das verbessert dann das Angebot. Ärzte verbringen aktuell etwa ein Drittel ihrer Zeit mit Bürokratie, eine Halbierung dieses Aufwands würde eine Menge Arztstunden freimachen und die verfügbaren Arztstunden um 25% steigern. Man könnte auch - ganz absurd - ein paar mehr Studienplätze für Ärzte bieten und so das Angebot verbessern. Ein Problem unter dem Radar ist auch, dass Termine nicht wahrgenommen und oft nicht abgesagt werden. Dieses Jahr wurde ja schon mal über Ausfallhonorare diskutiert und dabei von der KBV angegeben, dass der Patient bei 10-20% der Termine nicht erscheint. Bessere Koordination über ein Buchungssystem statt per Telefon kann hier helfen. Bei der oben angesprochenen Hüttenbuchung gibt es beispielsweise die Möglichkeit, sich auf eine Warteliste setzen zu lassen, für den Fall, dass jemand storniert. Warum nicht auch bei Arztterminen?

    Gibt sicherlich noch andere gute Ideen und idealerweise setzt man natürlich nicht nur eine Maßnahme um, sondern eine Kombination aus allen.

  • Man könnte z.B. von jedem Patienten für jeden Arztbesuch einen Eigenanteil von 10€ verlangen. Das würde sicherlich die Nachfrage etwas reduzieren, weil man nicht mehr für jeden Kleinkram zum Arzt rennt.

    Was macht man mit den Bürgergeldempfängern?

    Man könnte auch die Ärzte von der Bürokratie entlasten, das verbessert dann das Angebot. Ärzte verbringen aktuell etwa ein Drittel ihrer Zeit mit Bürokratie, eine Halbierung dieses Aufwands würde eine Menge Arztstunden freimachen und die verfügbaren Arztstunden um 25% steigern.

    MVZs machen das zum Teil, und zwar dadurch, daß sie (billigere) Verwaltungskräfte engagieren, die einen Gutteil der Bürokratie erledigen.

    Ein Problem unter dem Radar ist auch, dass Termine nicht wahrgenommen und oft nicht abgesagt werden. Dieses Jahr wurde ja schon mal über Ausfallhonorare diskutiert und dabei von der KBV angegeben, dass der Patient bei 10-20% der Termine nicht erscheint. Bessere Koordination über ein Buchungssystem statt per Telefon kann hier helfen.

    Es macht natürlich einen Unterschied, wieviel Zeit für den betreffenden Patienten reserviert war. Der Ausfall kleiner Termine läßt sich kompensieren, wenn für einen Patienten eine Stunde oder mehr reserviert war, wird das schwierig.

    Es sind elektronische Buchungssysteme üblich geworden, die den Patienten immerhin am Vortag per SMS oder E-Mail erinnern. Auch das sollte die Ausfallzeiten reduzieren.

    Man könnte auch - ganz absurd - ein paar mehr Studienplätze für Ärzte bieten und so das Angebot verbessern.

    Das ist so trivial nicht, wie es klingt, und ist auch keine Patentlösung. Es fehlt in den Praxen an Fachpersonal, also Fachangestellten, ohne die mancher Arzt nicht arbeiten kann. In den Krankenhäusern fehlen nicht nur Ärzte, sondern halt auch Pflegepersonal.

    Gibt sicherlich noch andere gute Ideen und idealerweise setzt man natürlich nicht nur eine Maßnahme um, sondern eine Kombination aus allen.

    Leute, die Patentlösungen auf der Pfanne haben, sind überall heiß gesucht. Bewirb Dich doch!

    :)

  • Man könnte auch - ganz absurd - ein paar mehr Studienplätze für Ärzte bieten und so das Angebot verbessern.

    Was sogar einfach machbar wäre, dann gäbe es bei Medizin eben keine Gaststudenten aus dem Nicht-EU-Ausland, die niemals hier praktizieren würden. Aber das wäre ja böse.

    Was macht man mit den Bürgergeldempfängern?

    Man verlangt ebenfalls 10 Euro?

    Taxation is not charity. It is not voluntary. As we shrink the state and make government smaller, we will find that more and more people are able to take care of themselves.

    Grover Norquist

  • Man verlangt ebenfalls 10 Euro?

    Demnächst gibt es kein Bürgergeld mehr.

    Würden Zuzahlungen zu Arztbesuchen eingeführt, erhöhten diese den zu ermittelnden Bedarf bei der „Grundsicherung für Arbeitssuchende“


    Bürgergeld: Das soll sich mit der neuen Grundsicherung ändern
    Mehr Pflichten, mehr Sanktionen: Die neue Grundsicherung soll das Bürgergeld ablösen, Auflagen für Empfänger*innen werden schärfer. Was im Detail geplant ist –…
    www.vorwaerts.de
  • Das lässt sich ganz einfach und nachhaltig lösen, indem man unabhängig vom Versicherungsstatus die gleichen Abrechnungsregeln anwendet. Alles andere doktert nur an den Symptomen rum.

    Ärzte sollen also für die Behandlung von GKV- und PKV-Patienten die gleichen Beträge abrechnen können? Da stellt sich natürlich die Frage, ob sie von der GKV mehr bekommen sollen oder von der PKV weniger. Im ersten Fall würde die jetzt schon defizitäre GKV kollabieren, alternativ müssten die Beiträge so hoch steigen, dass es nicht mehr vermittelbar wäre. Falls sie für PKV-Patienten nur noch Kosten auf aktuellem GKV-Niveau abrechnen könnten, ließen sich die meisten Praxen wohl nicht mehr wirtschaftlich betreiben und müssten schließen. Das würde die Situation nicht verbessern.

    Wir haben schon seit Jahren ein deutliches Problem mit den Ärzten, nämlich einen Massenexodus in die Schweiz (bessere Bezahlung) und nach Österreich (bessere Arbeitsbedingungen, namentlich deutlich weniger Bürokratie) ...

    ... Man könnte auch die Ärzte von der Bürokratie entlasten, das verbessert dann das Angebot. Ärzte verbringen aktuell etwa ein Drittel ihrer Zeit mit Bürokratie, eine Halbierung dieses Aufwands würde eine Menge Arztstunden freimachen und die verfügbaren Arztstunden um 25% steigern. ...

    Deutsche Ärztinnen und Ärzte geben in Umfragen regelmäßig an, dass Bürokratie einer der Hauptgründe für Frust und Abwanderung ist.

    Neben den hohen Dokumentationspflichten und bestehenden Digitalisierungslücken gibt es einen dritten Punkt, der verantwortlich für die extrem hohe Bürokratie bei den Ärzten in Deutschland ist: Die Abrechnungslast ist deutlich höher als in anderen europäischen Ländern, insbesondere im ambulanten Bereich. Ärztinnen und Ärzte müssen mit Kassenärztlichen Vereinigungen, Krankenkassen, den Patienten direkt und ggf. privaten Versicherern abrechnen. Unterschiedliche Regeln, Budgets, Prüfungen und zum Teil komplexe Abrechnungen führen zu einem sehr hohen Verwaltungsaufwand. Dies haben wir unserem zweigleisigen Gesundheitssystem (GKV/PKV) zu verdanken. Länder wie Frankreich, Österreich, Schweiz oder Skandinavien zeigen, dass eine weitgehend zentralisierte und digitalisierte Abrechnung den Verwaltungsaufwand deutlich reduzieren kann.

  • Dies haben wir unserem zweigleisigen Gesundheitssystem (GKV/PKV) zu verdanken.

    Das ist unter all den Baustellen vielleicht eine. Und immerhin die einzige, nach deren Ampelschaltung von Rot auf Grün zumindest der nächste Tankstellenbesuch kein Kopfzerbrechen bereiten muss.

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.

  • ... würde die jetzt schon defizitäre GKV kollabieren ...

    Keine Frage, die GKV steht aktuell vor großen Problemen, die zwar auch mit der demografischen Entwicklung zusammenhängen, aber in den vergangenen Jahren vor allem durch die rasant angestiegenen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen begründet sind. So sind z. B. neuartige Medikamente und Therapieformen auf den Markt gekommen, die ein Vielfaches von früheren Behandlungsmethoden für ein und dieselbe Krankheit kosten. Und dieser Trend wird in Zukunft mit Sicherheit nicht abnehmen.

    Das sind Kostensteigerungen, die aber auch die PKV betreffen. Hier kann man sich nun auch die Frage stellen: Wie verkraftet das die PKV in Zukunft? Bzw. wie verkraften es die PKV-Versicherten? Denn die entstehenden Kosten müssen durch Beitragseinnahmen gedeckt werden. Hier sehe ich die Gefahr, dass die PKV-Beiträge zukünftig wesentlich stärker ansteigen könnten als in der Vergangenheit. Dieses Szenario könnte zu größeren Problemen im PKV-System führen.

  • Keine Frage, die GKV steht aktuell vor großen Problemen, die zwar auch mit der demografischen Entwicklung zusammenhängen, aber in den vergangenen Jahren vor allem durch die rasant angestiegenen Kostensteigerungen im Gesundheitswesen begründet sind. So sind z. B. neuartige Medikamente und Therapieformen auf den Markt gekommen, die ein Vielfaches von früheren Behandlungsmethoden für ein und dieselbe Krankheit kosten. Und dieser Trend wird in Zukunft mit Sicherheit nicht abnehmen.

    Das sind Kostensteigerungen, die aber auch die PKV betreffen. Hier kann man sich nun auch die Frage stellen: Wie verkraftet das die PKV in Zukunft? Bzw. wie verkraften es die PKV-Versicherten? Denn die entstehenden Kosten müssen durch Beitragseinnahmen gedeckt werden. Hier sehe ich die Gefahr, dass die PKV-Beiträge zukünftig wesentlich stärker ansteigen könnten als in der Vergangenheit. Dieses Szenario könnte zu größeren Problemen im PKV-System führen.

    Felice , ich will dir nicht zu nahe treten. Gott oder wer auch immer bewahre.

    Aber dein cisalpinischer nickname schließt immerhin nicht aus, dass einer deiner zahlreichen, im Hinblick auf die Vererbung seiner Gene wohl überaus erfolgreichen Vorfahren dem ein oder anderen noch als Cato der Ältere in Erinnerung ist - mit seinem regelmäßig bemühten aci "Ceterum censeo Carthaginem delendam esse!"

    In seinem Fall wars das seinerzeit als feindlich ausgemachte Karthagische Reich jenseits des zentralen Wassers. Das hat sich inzwischen ja erledigt. Was der Alte letztlich geschafft hat, Hannibal hin oder her, das muss dir doch auch irgendwann gelingen.

    Zumindest arbeitest du daran - ziemlich emsig und beharrlich, zumindest in diesem Unterforum. Ist jedenfalls mein bescheidener Eindruck. ;)

    Auch das kleinere von zwei Übeln kann ein größeres sein.

  • ... Cato der Ältere in Erinnerung ist - mit seinem regelmäßig bemühten aci "Ceterum censeo Carthaginem delendam esse!"

    In seinem Fall wars das seinerzeit als feindlich ausgemachte Karthagische Reich jenseits des zentralen Wassers. Das hat sich inzwischen ja erledigt. Was der Alte letztlich geschafft hat, Hannibal hin oder her, das muss dir doch auch irgendwann gelingen.

    Zumindest arbeitest du daran - ziemlich emsig und beharrlich, zumindest in diesem Unterforum. Ist jedenfalls mein bescheidener Eindruck. ;)

    Der von dir zitierte Satz von Cato wird gerne oft zitiert, wenn jemand immer wieder denselben Punkt betont. Nun, dieses o. g. Szenario bzw. die potentiell mögliche Gefahr für das PKV-System hatte ich bisher in diesem Unterforum noch nicht erwähnt. Daher trifft deine Annahme - trotz meiner Gene - nicht zu. Aber es kann ja noch werden, denn wir befinden uns hier in einem Forum, in welchem frei diskutiert werden darf ;).