ETF Rendite behalten oder verkaufen?

  • Liebe Community,


    mein Vermögensberater hat mich jetzt mal richtig verwirrt. Wir sparen mtl. 100 € je in den ETF DWS Deutschland Inhaber Anteile LC und den DWS Champion Select Dynamic Inh. bei der DB. Und für die Kinder in den MSCI World, allerdings bei Traderepublic.

    Jetzt wird mir geraten all meine Anteile zu verkaufen um die Gewinne zu sichern und um diese neu zu streuen. Neuer Sparpläne würde jedoch neue Gebühren bedeuten. Mein Ziel war es jedoch 30 Jahre den Sparpläne einfach zu besparen und ihn möglichst nicht anzurühren. Für die Kinder eben 18 Jahre zu besparen.

    Bin ich damit auf dem Holzweg und sollte bei guter Rendite das Geld immer weiter streuen?

    Bsp. Ca. 12000€ angespart mit beiden ETFs Rendite 600 €. Diese Anteile soll ich nun auf Rat verkaufen und neu anlegen.


    Wie seht ihr das?

    Vielen Dank für eure Hilfe im Voraus!



    W.Sch.

  • Warum nicht ein weltweiter ETF mit geringen Kosten, ohne den Finanzberater(Verkäufer). Wer verdient bei dem empfohlenen Vorhaben, ach ja der Finanzverkäufer. Einfach mal FT Seiten lesen und Saidi Videos zum Thema ETF ansehen.

  • Mein Vermögensberater ...

    Du meinst sicherlich "mein Finanzverkäufer".

    ... hat mich jetzt mal richtig verwirrt. Wir sparen mtl. 100 € je in den ETF DWS Deutschland Inhaber Anteile LC und den DWS Champion Select Dynamic Inh. bei der DB.


    Und für die Kinder in den MSCI World, allerdings bei Traderepublic.


    Jetzt wird mir geraten, all meine Anteile zu verkaufen, um die Gewinne zu sichern und um diese neu zu streuen.

    Der Fachausdruck für diese Art der Provisionsmaximierung nennt sich "umbetten".

    Mein Ziel war es jedoch 30 Jahre den Sparplan einfach zu besparen und ihn möglichst nicht anzurühren. Für die Kinder eben 18 Jahre zu besparen.

    Wenn Du mich fragst: Ich würde die Geschichte umbetten, und zwar genau 1 Mal: Weg mit dem DWS-Zeug, und mit dem Geld, das Du dafür erlöst, kaufst Du einen ETF auf den MSCI World. Und den Sparplan nimmst Du natürlich auch von der DB mit zu Traderepublic (besser gesagt: Du stoppst ihn bei der DB und machst bei Traderepublic einen sinngemäß neuen).


    Warum machst Du eigentlich für Deine Kinder etwas Vernünftiges und für Dich selbst etwas Unvernünftiges? Ah! Vermutlich hat Dein DB-Finanzverkäufer Dir entsprechend "geraten". Stimmts?


    Zugegeben: Jetzt zahlst Du Monat für Monat an die DB Provision, in Zukunft wäre diese bei Traderepublic erheblich geringer. Das wird Dein DB-Finanzverkäufer nicht gern hören!

  • Den ersten wollten wir auf Nummer Sicher gehen daher mit Fondsmanager.

    Finde da auch keinen Tread der mit weiter hilft. Bleibt nicht aus, werde mich weiter einlesen.

  • Du meinst sicherlich "mein Finanzverkäufer".

    Hallo Achim, nein er schimpft sich Vermögensberater der DVAG.

    Es erschließt sich mir nicht warum ich den ETF "umbetten" soll. Da er doch ertragreich ist.

  • Bsp. Ca. 12000€ angespart mit beiden ETFs Rendite 600 €.

    Du hast also ca. 5% Gewinn gemacht. Da gehen beim Verkauf noch ein Viertel Steuern weg und den Rest investiert du dann vermutlich mit mehreren Prozent Ausgabeaufschlag in den nächsten Fonds. So bleibt am Ende kein Gewinn übrig.

    In meinen Augen gewinnt dabei nur die Bank, aber nicht du. Den Vermögensgerater würde ich jedenfalls schnellstmöglich los werden.

  • Vermögensberater der DVAG

    Womöglich zahlst Du da sogar noch Ausgabeaufschlag neben den hohen jährlichen DWS-Gebühren innerhalb des Fonds.

    Den ersten wollten wir auf Nummer Sicher gehen daher mit Fondsmanager.

    Mir fällt beim besten Willen kein Argument ein, warum das sicherer sein sollte!

    (Klingt fast wie: Für die Kinder ist Sicherheit unwichtig)

    Warum machst Du eigentlich für Deine Kinder etwas Vernünftiges und für Dich selbst etwas Unvernünftiges?

    Das kann ich nur unterstreichen.

  • Du meinst sicherlich "mein Finanzverkäufer".

    Er schimpft sich Vermögensberater der DVAG.

    Ich finde es nicht gut, daß er sich xyz "schimpfen" soll. Das fällt auf Dich zurück. Warum sprichst Du abfällig über Leute, mit denen Du Geschäfte machst?


    Finanzverkäufer nennen sich allgemein "Berater", das klingt nämlich besser und verdeckt deren eigentliches Motiv, das ich übrigens nicht für unhonorig halte:


    Wenn sich einer mit den eigenen Finanzen nicht beschäftigen will, ist es völlig in Ordnung, daß er jemanden bezahlt, der das für ihn tut. Sollte der Mann das zu Deinem Nutzen tun, ist das völlig in Ordnung. Allerdings solltest Du von ihm informiert werden bzw. selbst erkennen, ob sein Wirken zu Deinem Nutzen ist.


    Wenn seine Provision nur einen (möglichst kleinen) Teil Deines Kapitalertrags frißt, ist das in Ordnung. Wenn Dein gesamter Kapitalertrag oder gar mehr in seine Taschen fließt, ist das nicht in Ordnung.

    Es erschließt sich mir nicht warum ich den ETF "umbetten" soll. Da er doch ertragreich ist.

    Der Finanzverkäufer will die Anlagen umbetten, weil ihm das Provision bringt.


    Denk mal nach, dann kommst Du von selber drauf, wer ihm diese Provision bezahlt. Und dann denk mal drüber nach, ob das Provisionszahlen gut für den ist, der dieselbe bezahlt.

  • Für Deine Kinder machst Du das eine, für Dich das andere. Wieso überführst Du dasjenige, das Dir weniger gefällt, nicht in das andere? Selbst wenn beides gut wären, man beachte den Konjunktiv, gilt: Das Bessere ist der Feind des Guten.


    Zur Entscheidungsfindung, was besser ist, möge neben den FT-Seiten das folgende Schaubild beitragen: https://www.fondsweb.com/de/ve…DE000DWS2W06,LU1681043672.

  • Bevor das hier noch ausartet und am Thema vorbei geht. Vielen Dank für die Rückmeldungen.

    Jeder fängt irgendwo mal, ob mit oder ohne Fondmanager, bleibt beides attraktiv.

    Ich suche das Gespräch mit meinem Berater und lasse mir seine Ansicht der Dinge nochmal erklären.


    Euch eine Gute Zeit!

  • Nun ja, er wird dir seine eingetrichterten Argumente aus vielen Schulungen genau vortragen und seine oberwichtige Existenz genau erklären, heißt für Dich sich mit den hier gegebenen Hinweisen genau auseinander zu setzen. Übrigens gibt es von Gerd Kommer ein nettes Video zur DVAG und deren Verkaufstricks, einfach mal googeln…. Viel Erfolg bei deinen Anlagen!

  • Bevor das hier noch ausartet und am Thema vorbeigeht. Vielen Dank für die Rückmeldungen.

    Jeder fängt irgendwo mal, ob mit oder ohne Fondmanager, bleibt beides attraktiv.

    Ich suche das Gespräch mit meinem Berater und lasse mir seine Ansicht der Dinge nochmal erklären.


    Euch eine Gute Zeit!


    Du meinst sicher: ... das Gespräch mit Deinem Verkäufer, das Du suchen möchtest.

    Zum Thema "DVAG" gibts eine Menge Fundstellen im Internet.


    Im Internet fragen heißt nicht, die Antwort zu bekommen, die man gern lesen möchte

    (Kathinka's Law) :)

  • Hallo W.Sch. ,

    grundsätzlich ist der Rat Deines 'Vermögensberaters' nicht völlig falsch.

    Wenn Ihr Euren Freibetrag für Kapitalerträge (2.000€ p.a. bei Ehepaaren) noch nicht ausgeschöpft habt, macht es durchaus Sinn Gewinne zu realisieren. Der Vorteil ist einfach, dass Ihr auf den realisierten Gewinn zukünftig keine Steuern mehr zahlen müßt.

    Ich mache das in meinem DIY-Depot auch so und verkaufe zum Ende des Jahres einige ETF-Anteile und schöpfe damit meinen Freibetrag optimal aus. Das so 'gewonnene' Geld wird natürlich sofort wieder angelegt.


    Das Problem, auf das die Kollegen Euch teilweise mit drastischen Worten hinweisen wollen, sind die Kosten, die Euch bei so einer Aktion entstehen (können).

    I.d.R. berechnet Euch der Depotanbieter Gebühren für den Verkauf/Kauf der Fonds/ETF. Zusätzlich fällt beim Kauf von Fonds i.d.R. ein Ausgabeaufschlag an. Im schlimmsten Fall 'fressen' die Kosten den steuerlichen Vorteil komplett auf.

    Von evtl. Provisionen, die Euer 'Vermögensberater' abgreift, fange ich gar nicht erst an. Dazu haben sich die Kollegen ja schon genug ausgelassen.

    Ob sich eine solche Aktion für Euch also überhaupt rechnet, kann man nur ausrechnen, wenn mal vorher alle anfallenden Kosten genau kennt!


    Ansonsten kann ich Euch auch nur der Rat geben Eure Finanzen in die eigenen Hände zu nehmen! Achtet bei jeder Geldanlage auf die Kosten. Denn die Kosten ist der einzige Posten den Ihr beeinflussen könnt. Die Rendite Euerer Geldanlage wird mal gut und mal schlechter sein. Die Kosten habt Ihr auf jedem Fall zu zahlen.

  • Es erschließt sich mir nicht warum ich den ETF "umbetten" soll. Da er doch ertragreich ist.

    Schau dir mal die Gebühren an. Deine Fonds liegen bei 1,4 bzw. 1,89%. Ein typischer ETF auf einen Weltindex liegt bei ~0,2%. Selbst ohne Geldvernichtung durch Ausgabeaufschläge verlierst du mit diesen Fonds jedes Jahr richtig Geld

  • W.Sch. Ah, der Klassiker. Nehmen wir mal den DWS Deutschland.



    Top Performance würde man meinen, wenn nicht die annualisierten Kosten in Höhe von 1.4% wären (lassen wir mal den Ausgabeaufschlag außen vor).

    Der DAX ist in dem Zeitraum von 100 auf 295% gestiegen (6.57% p.a. Rendite).

    Der DB Fonds von 100 auf 370% (8.00% p.a. Rendite). Du hast aber einen Ausgabeaufschlag von 5%. Also fängt du mit 95 an und erreichst so nur 351% (7.7% p.a. Rendite).


    Ein ETF auf den DAX kostet 0.16% p.a.


    Mit anderen Worten, du darfst nach der Daseinsberechtigung der DB fragen, denn es kommt am Ende für dich weniger heraus, denn gut ein Viertel(!) der Erträge gehen an die Bank.


    Haben wir was vergessen? Ja, die DB mischt auf MDAX/SDAX in kleinem Maße bei. Würdest du also dein Kapital in einen DAX und MDAX ETF aufteilen wäre deine Rendite noch höher.

  • W.Sch.

    Ergänzend bzw. erklärend zu den von flip gemachten Angaben, möchte ich darauf hinweisen, dass sich so ein Renditediagramm immer auf einen Einmalinvestition zum Startdatum bezieht.

    Bei einem Sparplan sieht es anders aus, weil ja jeden Monat neue Anteile gekauft werden.

    Anbei hier mal ein Vergleich von Fondsweb des DWS Deutschland vs. einem DAX ETF von xtrackers: https://www.fondsweb.com/de/ve…LU0274211480,DE0008490962


    Spiele hier etwas mit den mit den Anlagezeiträumen herum und Du erkennst, dass in den letzten 5 Jahren der xtrackers ETF deutlich besser als der DWS Fonds gelaufen ist. Auf 10 Jahre liegen Sie dann nahezu gleichauf.

    Was bringt das? :/

    Es zeigt, dass niemand vorhersagen kann, wie sich die Rendite eines ETF/Fonds langfristig entwickelt. Mal liegt das eine Produkt, mal das andere Produkt vorn. Die deutlich höheren Kosten des Fonds darfst Du aber in jedem Fall bezahlen.

  • Manche Leute sind unsicher und brauchen jemanden mit Hemd und Krawatte, der ihnen sagt, was richtig und was falsch ist.


    Dieses Forum ist nicht immer in der Lage (oder willens) so aufzutreten sondern wirkt eher wie eine eine Gruppe Nerds, die auf einen einreden und sagen was man alles nicht weiß.


    Das führt dazu, dass man gutes Geld verdienen kann, indem man in ein Hemd und eine Krawatte investiert (optional ohne Krawatte aber mit Youtube-Kanal).