Das nehme ich mal als eine extrem pointierte, provokante und noch dazu rein rhetorische Frage ...
Natürlich ist das extrem zugespitzt. Aber Du hattest in Deinem Beitrag #90 darauf hingewiesen, dass Du nicht bereit bist die Nutzung von Bargeld 'kampflos' preiszugeben. In dem Fall sollte man als 'Vorkämpfer' zum Erhalt der Bargeldnutzung in Deutschland doch als Vorbild voran gehen und Deinen Mietern zumindest die Barzahlung Ihrer Miete ermöglichen bzw. nahe legen.
Daher sei nochmals die konkrete Frage erlaubt, ob Deine Mieter Ihre Miete auch per Barzahlung zahlen können (dürfen) oder Du auf Grund der 'Bequemlichkeit' doch den elektronischen Zahlungsverkehr bevorzugst bzw. Du diesen gar in Deinen Mietverträgen als einzig mögliche Zahlungsweise vorgesehen hast?
Wenn also die Menschen (oder zumindest eine große Mehrheit) kaum oder kein Bargeld mehr wollen (bzw. nur noch Digitales Geld wollen) könnte man ja ebenso verfahren und die Regeln dem (nach)folgend ändern. Das ist aber etwas völlig anderes, als aktiv und somit vorauseilend staatlicherseits (insbesondere EU-seitig) immer mehr Be-und Einschränkungen, Höchstgrenzen, Bargeldverbote, immer weiter abgesenkte Grenzen bei Bargeld für Identifikationspflichten und Nachweispflichten usw. usw. zu installieren.
Und da bliebe wieder die Frage nach dem Henne/Ei Paradoxon.
Werden die Regeln gemacht, weil immer weniger Menschen mit Bargeld zahlen oder werden die Regeln gemacht, damit immer weniger Menschen mit Bargeld zahlen?
Es ist nun mal eine Tatsache, dass es seit vielen Jahren den Trend zum bargeldlosen Zahlungsverkehr gibt. Wenn es nach diversen Handelsketten ginge, würden Diese schon heute gern komplett auf Barzahlungen verzichten bzw. Kunden die Barzahlen die höheren Prozesskosten für die Barzahlung in Rechnung stellen. Ist aber halt noch nicht erlaubt.
In dem Zusammenhang sei auch darauf verwiesen, dass erst 2018 dem Handel verboten wurde eine Gebühr für Kartenzahlung zu erheben! Insofern war die Kartenzahlung sogar bis vor 5 Jahren per Gesetz benachteiligt.
Nur hat es halt zuletzt kaum noch Händler gegeben, die diese Gebühren erhoben haben. Da hat dann die Macht (Bequemlichkeit) des Verbrauchers über den Handel gesiegt.
Was zudem die Interessenlage betrifft: Eine große und mächtige Phalanx dürfte da großes Interesse an der Zurückdrängung bis Abschaffung des Bargeldes haben: Angefangen von den Banken (Bargeld verursacht Kosten und Aufwand) und den Kreditkartenfirmen (schön, wenn der größte Wettbewerber sprich das Bargeld weg ist) und auch Unternehmen (eine wunderbare und gut nutzbare Datenflut) über die Staaten (der komplett gläserne Bürger) bis hin zu den Notenbanken (vollumfängliche Macht und unbegrenzte Möglichkeiten der Geldpolitik).
Nicht zu vergessen die große und mächtige Phalanx der Menschen, die offenbar nichtsahnend und zunehmend den bargeldlosen Zahlungsverkehr nutzen. Und das sogar völlig freiwillig, weil es so schön bequem ist.
Und ja, Bargeld macht Aufwand und kostet Geld. Das Geld muss zu den Kunden gebracht werden/abgeholt werden. Bei Verschleiß ausgetauscht werden, usw.
Und ja, ich bin der Ansicht, dass irgendwann die Barzahlung Gebühren kosten wird.
Einfach weil diese Kosten einfach da sind und wenn immer weniger Menschen Bargeld nutzen, werden die Kosten pro Barzahler immer weiter steigen, so dass es irgendwann für den Handel unrentabel sein wird Barzahlungen abzuwickeln.
Ob das und diese Vorgehensweise aber auch im Interesse der Menschen bzw. Bürger sein dürfte ... ?!
Da erlaube ich mir berechtigte Zweifel anzumelden.
Darüber kann man sicherlich diskutieren. Wie so häufig wird das die Zukunft zeigen.
In anderen Ländern sieht man ja, dass es bisher keine nennenswerten Nachteile mit sich bringt, wenn die Barzahlungsquote weiter zurück geht (z.B. Skandinavien).