die Aufteilung bezog sich ja nicht einmal auf die Millionen sondern auf die damit erwirtschafteten Gewinne.
Und wenn jede Partei "nur" 500€ im Monat mehr hat. Das ändert schon ein klein wenig.
Da hast Du natürlich recht!
die Aufteilung bezog sich ja nicht einmal auf die Millionen sondern auf die damit erwirtschafteten Gewinne.
Und wenn jede Partei "nur" 500€ im Monat mehr hat. Das ändert schon ein klein wenig.
Da hast Du natürlich recht!
Was meinst Du damit?
Ich wollte doch nur ausdrücken, dass man das Geld nur einmal ausgeben kann, und geteilt durch fünf sind das 200.000 EUR/Person. Klar kann man damit zeitweise seine Arbeitszeit reduzieren, aber wenn man nicht gerade kurz vor der Rente steht, ist das kein Betrag, mit dem man signifikant kürzer treten kann. Es ist viel Geld, mit dem man sich alle möglichen Wünsche erfüllen kann (Eigenkapital für ein Haus, Weltreise, für eine gewisse Dauer nur noch Teilzeit arbeiten...), aber es ist geteilt durch fünf Leute kein "wir haben ausgesorgt und müssen nie wieder arbeiten!".
Ja, war keine Kritik. Wollte damit nur sagen, dass meine Kinder solchen Betrag als sehr reichlich betrachten würden. Wenn, dann würde ich je 150k geben.
Für mich gibt es bei viel Geld überhaupt keine Korrelation zu wenig Arbeit. Meine macht so viel Spaß und ist herausfordernd, dass ich auch über den anstehenden Rentenbeginn noch mindestens 1 Jahr weiterarbeite. Dafür arbeite ich aber schon seit dem 57. Lebensjahr nur 4 Tage je Woche. Größere längere Reisen würde ich mir aber gerne antun.
Also, eine Million ist viel Geld ...
Eine Million ist weniger Geld, als man denkt.
In diversen Großstädten dieser Republik bekommt man dafür kein Einfamilienhaus mehr, sondern allenfalls eine Hundehütte. Eine Rentenanwartschaft von 2000 €/m ist etwa eine halbe Million wert, die Pensionsanwartschaft eines Studienrats das Doppelte. Ein mittelprächtiges Akademikereinkommen summiert sich im Verlauf eines Arbeitslebens auf etwa 2 Millionen (heutiger Geldeswert). Entsprechend, wie schon erwähnt, reicht eine Million einem mitteljungen Berufstätigen nicht, die Arbeit an den Nagel zu hängen. Man kann sich mit einer Million sein Leben sicherlich nennenswert erleichtern - Hauskredit ablösen oder Haus finanzieren, mehr Reisen, schönes Auto, auf Teilzeit gehen - aber für ein klassisches Luxusleben reicht sie nicht.
Es gibt keine klare Definition, was ein Vermögensmillionär ist. Die gängigste Definition bezieht sich auf das liquide, also Anlagevermögen. Das selbstgenutzte Eigenheim, in vielen Familien der größte Vermögenswert, wird hierbei nicht berücksichtigt. Die Deutschen haben etwa so viel Immobilien- wie Anlagevermögen. Regelmäßig ausgeblendet wird auch die Rentenanwartschaft, die bei aller Unkerei in Deutschland im internationalen Vergleich relativ hoch ist. Entsprechend scheinen die Deutschen ärmer zu sein als etwa die Italiener. Dennoch: Auch mit dieser engen Definition (nur Anlagevermögen) gibt es in Deutschland vermutlich 1,6 Millionen Vermögensmillionäre, also etwa 2% der Bevölkerung. Das sind nicht viele, das ist nicht jedermann, aber dennoch sind das nicht so wenige wie etwa in den 1950er Jahren, wo ein Millionär ein ziemlich exotisches Wesen war. In meiner Firma arbeiten um die 50 Leute. Rein statistisch muß einer von diesen Millionär sein, mit hoher Wahrscheinlichkeit der Chef. Ich könnte mir aber vorstellen, daß auch unter den Angestellten Millionäre sind. Das heißt: Die Millionäre sind unter uns, so exotisch ist das nicht, eine Million Anlagevermögen zu haben.
Eine ähnliche Frage wurde letztens in einer Runde einem Kumpel gestellt ("Was würdest Du machen, wenn Du fünf Millionen Euro hättest ?" Seine nüchterne aber leicht unterkühlte Antwort: "Dann müßte ich mich eben deutlich einschränken" ...
Um mich nicht um die hier gestellte Frage zu drücken: Für meinen Teil würde ich besagte (gemeint ist wohl eine geschenkte und steuerfreie) Einheit (1 Mio.) entweder (eventuell) direkt spenden oder (etwas wahrscheinlicher) in meine Stiftung einbringen.
Ich denke Thomas von Finanzfluss hat ein Interview mit ihm gemacht - war sehr interessant
Fand ich damals auch. Der Lotterieberater war m. W. übrigens Herr Lutz Trabalski von "Lotto-Berlin". Er ist da Leiter des "Kundenservice" und für die sog. "Großgewinnabwicklung" zuständig. Für "Lotto-Berlin" arbeitet er wohl schon seit ca. 40 Jahren. Obwohl die Chance auf "Großgewinne" statistisch gesehen natürlich nur minimal ist, hat Trabalski (aufgrund der sehr hohen Anzahl der Lottospieler) dennoch jedes Jahr weit über ein Dutzend Menschen (Lotto-Gewinner) in seiner Beratung. Aus dem Video (Titel "Plötzlich reich"; stammt aus 2021) ist mir eine Passage noch ziemlich gut in Erinnerung.
Finanzfluss: "Ab welchem Betrag kommen Leute zu Ihnen ?"
Trabalski: "Früher wenn es siebenstellig war, also wenn es eine Million war, da hatten dann die Leute auf jeden Fall den Wunsch zu mir zu kommen zwecks Beratung. Inzwischen geht es ja wenn man in die Presse, Medien, Internet usw. schaut um Milliarden, Billionen usw. Ein, zwei, drei Millionen trauen sich die Leute inzwischen alleine zu. Früher konnte man von den Erträgen leben. Das ist heute quasi nicht mehr möglich. Man bräuchte heute schon vier bis fünf Millionen, um von den Erträgen leben zu können".
Die Terminologie "reich" (siehe den Titel des Videos "Plötzlich reich") ändert sich sukzessive durch die Geldentwertung.
Dieser Lotterieberater hat - nach meinem Dafürhalten - nicht nur sehr viel und langjährige Erfahrung sondern (vermutlich gerade deshalb) auch einen gesunden Realitätsbezug.
Liebe Forum Freunde,
Es war köstlich für mich, heute Vormittag, die vielen Kommentare zu lesen, was man denn mit 1 Million € anfangen würde.
großes Kompliment erst mal speziell an Achim Weiss der mit seiner fast wissenschaftlichen Analyse das Thema angegangen ist.
grundsätzlich ist es schon so dass inzwischen auf Grund der gestiegenen Immobilienpreise viele Besitzer eines selbst bewohnten Einfamilienhauses längst Vermögensmillionäre sind, ohne dass sie das so empfinden.
Weil man vom gestiegenen Wert eines irgendwann mal gekauften oder gebauten Hauses ja nichts hat, solange man selbst darin wohnt.
Ich bin daher mit den meisten Forumsfreunden hier einig, die ebenfalls davon ausgehen, dass Menschen, die bisher in Miete wohnen, mit dem genannten Geldbetrag erst mal sich ein eigenes Wohneigentum erwerben.
Bei den heutigen Preisen heißt das aber auch, dass damit der größte Teil des Betrages schon weg wäre.
Das Leben ging für diese Menschen anschließend ähnlich weiter wie vorher mit dem unterschied, dass sie künftig keine Miete mehr bezahlen müssen und den Kindern ein Vermögen hinterlassen werden.
Bei Menschen, die schon in einer bezahlten Immobilie leben, ändert sich mit dem Geldsegen viel weniger als die meisten hier glauben.
, ich hatte jahrzehntelang beruflich mit Erben -Gemeinschaften zu tun, die zum Teil zweistellige Millionen Beträge geerbt haben.
Die meisten Erben haben davor schon in auskömmlichen Verhältnissen gelebt und das Erbe gat ihren ihren Lebensstil kaum verändernt.
Am meisten verändert hat sich das Leben bei Menschen, die vorher in der Nähe der Armutsgrenze gelebt haben.
Leider konnten viele dieser Menschen mit dem Vermögen nicht richtig umgehen und sind am Ende damit nicht glücklich geworden. Oft aufgrund falsche Freunde oder Berater .und so weiter Berater.
Darüber könnte ich ein Buch schreiben.
Zum Glück war das aber nur ein winziger Bruchteil der Erben.
Vielen Dank an alle für die künstliche Unterhaltung beim Lesen Eurer Beträge.
Viele Grüße McProfit
Für mich gibt es bei viel Geld überhaupt keine Korrelation zu wenig Arbeit. Meine macht so viel Spaß und ist herausfordernd, dass ich auch über den anstehenden Rentenbeginn noch mindestens 1 Jahr weiterarbeite. Dafür arbeite ich aber schon seit dem 57. Lebensjahr nur 4 Tage je Woche. Größere längere Reisen würde ich mir aber gerne antun.
Auch wenn Arbeit Spaß macht...die Frage ist ja immer, ob man nicht doch etwas anderes lieber machen würde. Und da dürften die allermeisten doch jede Menge finden.
Auch wenn Arbeit Spaß macht...die Frage ist ja immer, ob man nicht doch etwas anderes lieber machen würde. Und da dürften die allermeisten doch jede Menge finden.
Klar. Wenn Hobby und Beruf Überschneidungen haben, ohne damit zum Workaholic zu werden, ist das ein guter Zustand. Die Zeit für anderes wird sich erweitern und wie geschrieben für Reisen genutzt - egal, ob mit oder ohne der Mille.
Alles anzeigenEine ähnliche Frage wurde letztens in einer Runde einem Kumpel gestellt ("Was würdest Du machen, wenn Du fünf Millionen Euro hättest ?" Seine nüchterne, aber leicht unterkühlte Antwort: "Dann müßte ich mich eben deutlich einschränken" ...
Der Lotterieberater war m. W. übrigens Herr Lutz Trabalski von "Lotto-Berlin". ... Obwohl die Chance auf Großgewinne statistisch gesehen ... minimal ist, hat Trabalski ... dennoch jedes Jahr [etliche] ... Lotto-Gewinner ... in seiner Beratung.
Aus dem Video (Titel "Plötzlich reich"; stammt aus 2021) ist mir eine Passage noch ziemlich gut in Erinnerung.
Finanzfluss: "Ab welchem Betrag kommen Leute zu Ihnen ?"
Trabalski: "... wenn es eine Million war, ... hatten ... die Leute [früher] auf jeden Fall den Wunsch, zu mir zu kommen. ... Ein, zwei, drei Millionen trauen sich die Leute inzwischen alleine zu. Früher konnte man von den Erträgen leben. Das ist heute quasi nicht mehr möglich. Man bräuchte heute schon vier bis fünf Millionen, um von den Erträgen leben zu können".
"Von den Erträgen leben" war früher schon eine romantische Vorstellung und ist es heute auch noch. Die Mathematik ist den Zeitläuften nicht unterworfen, die Steuer schon eher.
Man sagt, eine sichere Entnahmequote betrage um die 4% (das heißt: eine Entnahme, die die Substanz eines Depots nicht angreift). Dabei ist die Steuer noch nicht berücksichtigt und die Inflation auch noch nicht. Das wären bei 1 Million 40.000 € oder etwa 3000 € im Monat, ein durchaus übersichtlicher Betrag. Was die Kaufkraft anlangt, frißt die Inflation aktuell etwa 60.000 € im Jahr weg.
Das heißt: Von den Erträgen des vermeintlich unermeßlichen Betrages von 1 Million kann man nicht leben und das Vermögen dereinst mit ungeschmälerter Kaufkraft vererben.
Man kann aber sehr wohl die Million auf sein restliches Leben verteilen und sich davon das Leben deutlich angenehmer machen. Dabei spielt das Lebensalter des Lottogewinners natürlich eine entscheidende Rolle. Wer mit 20 1 Million im Lotto gewinnt, muß anders rechnen als der, der bei seinem Lottogewinn 45 oder 70 ist.
Wer mit 20 1 Million im Lotto gewinnt, muß anders rechnen als der, der bei seinem Lottogewinn 45 oder 70 ist.
Das stimmt.
Aber der 20 jährige hat sein ganzes Leben noch vor sich und kann noch die eine oder andere Million verdienen. Der 70-jährige mag schon froh darüber sein, dass er jede Nacht durchschlafen kann ohne 2 mal in der Nacht zu Toilette zu müssen.
Mir wäre definitiv 1 Mio. mit 20 deutlich lieber gewesen als mit 70. Jetzt mit 50+ wäre es aber auch noch ganz OK.
PS: letzten Mittwoch war es mal wieder ein 2'er beim Lotto.
Die sichere Entnahmerate erhält nicht den Depotwert, sondern ist die Entnahmerate, die für einen gegebenen Zeitraum nicht zur vorzeitigen Pleite führt, in der Regel mit einer gewissen Inflationsanpassung gerechnet. Im ungünstigsten Fall ist nach dem Zeitraum noch die schwarze Null übrig. In den allermeisten Fällen wird jedoch am Ende deutlich mehr als zum Start herauskommen, da die Entnahmerate (sei es jetzt 3,5% oder 4%) unter dem Erwartungswert für die Rendite liegt.
Wichtig bei der Betrachtung ist, dass man die Entnahme nicht stur durchziehen muss, sondern auch anpassen kann. In Phasen hoher Inflation kann man die Entnahme zum Beispiel nur langsamer als die Inflationsrate steigern und diese Steigerungen später nachholen. Oder man schränkt sich bei der Entnahme ein, wenn in frühen Jahren ein Bärenmarkt kommt.
Man sagt, eine sichere Entnahmequote betrage um die 4% (das heißt: eine Entnahme, die die Substanz eines Depots nicht angreift). Dabei ist die Steuer noch nicht berücksichtigt und die Inflation auch noch nicht. Das wären bei 1 Million 40.000 € oder etwa 3000 € im Monat, ein durchaus übersichtlicher Betrag. Was die Kaufkraft anlangt, frißt die Inflation aktuell etwa 60.000 € im Jahr weg.
Das heißt: Von den Erträgen des vermeintlich unermeßlichen Betrages von 1 Million kann man nicht leben und das Vermögen dereinst mit ungeschmälerter Kaufkraft vererben.
Wie LebenimSueden bereits anmerkte, weiß niemand, ob Du nicht in 20 Jahren trotz 4% Entnahme nicht sogar 2 Mio. im Depot hast.
Um Deine 'Rechnung' mal auf das aktuelle Jahr umzurechnen.
1 Mio. im Depot -> 40.000 Entnahme vor steuern, die ja nicht anfallen, weil es ja noch gar keine Gewinne gegeben hat.
Macht nach der Entnahme 960K€ im Depot. +aktuell 11% Kursgewinn = 1,065 Mio. Das heißt, dass die 6% Inflation schon mal ausgeglichen wurden. Zumindest für dieses Jahr paßt es also.
Nein, ich würde darauf auch keine Zukunftsplanung aufbauen. Aber zumindest mein Schlaf wäre ruhiger (wenn ich nicht ohnehin jede Nacht zur Toilette müßte).
Ich frage mich ob solcher Thesen (1 Mio. zu wenig zum Leben) immer, welches Problem manche Menschen umtreibt.
1 Mio. ist deutlich mehr als ein Gutteil der Bevölkerung jemals als Barvermögen haben wird (inkl. mir). Was der einzelne daraus macht, ist und bleibt dann eine individuelle Entscheidung. Und derjenige der das Geld in ein paar Jahren verkonsumiert tut damit immerhin noch etwas für die reale Wirtschaft.
Die sichere Entnahmerate erhält nicht den Depotwert, sondern ist die Entnahmerate, die für einen gegebenen Zeitraum nicht zur vorzeitigen Pleite führt,
Stimmt.
in der Regel mit einer gewissen Inflationsanpassung gerechnet.
Stimmt nicht. Die Inflation könnte berücksichtigt werden, wird aber meistens nicht berücksichtigt.
Aber egal: Gehen wir zurück zu reinen Nominalwerten und reinen Erträgen, am besten "sicheren" Erträgen, sprich Zinsen eines Festgelds o.ä. Aktuell bekommt man in diesem Anlageuniversum 4% vor Steuern, grob 3% nach Steuern, das wären 30.000 € pro Jahr oder 2.500 € pro Monat netto (vor Krankenkasse). Das ist nicht so viel.
Immerhin: Noch im letzten Jahr gab es praktisch keine Zinsen, aber teilweise noch ein "Verwahrentgelt" von 0,5% pro Jahr (oder immerhin 4.750 € für die Million).
"Von den Erträgen leben" war früher schon eine romantische Vorstellung und ist es heute auch noch.
Nur der guten Ordnung halber: Für meinen Teil war das keine "romantische Vorstellung" sondern schlicht Realität: Hätte ich nicht so viel Spaß an meinen Job und stets gerne weiter gearbeitet - dann hätte ich (schon lange) problemlos auch nur "von den Erträgen leben" können.
Man sagt, eine sichere Entnahmequote betrage um die 4% (das heißt: eine Entnahme, die die Substanz eines Depots nicht angreift).
Was "man" sagt, weiß ich nicht so recht. Da sind meine Informationen jedenfalls andere und auch mein Kenntnisstand ein anderer.
Die meisten mir bekannten (und solche Entnahmen auch praktizierenden) Protagonisten rechnen inzwischen eher mit einer sicheren Entnahmerate (sprich "sichere Vermeidung des Pleiterisikos" = am Ende des Depots ist noch Leben übrig) von nur noch 3% samt Inflationsanpassung über die Jahre (und selbst dabei wird dann noch nicht ganz selten eine (temporär) flexible (sprich im Notfall reduzierte) Entnahmerate empfohlen. Logischerweise ist dies stets eine worst-case- Betrachtung (Verhinderung der Pleite) - es kann natürlich auch viel besser laufen; Betonung liegt dabei aber auf dem "kann" (was eine Möglichkeit aber eben keine Garantie darstellt).
Die (früheren) 4% Berechnungen sollte man nach meinem Dafürhalten schon deshalb kritisch hinterfragen, weil diese a) nur auf US-Daten beruhen, b) auf einem 50 jährigen Zeitraum mit überwiegendem Aufschwung, ohne großen Krieg usw. basieren und es schließlich c) derart massive Eingriffe der Notenbanken (wie nach der Finanzkrise aber auch der Eurokrise) samt einer extrem langen und ultra-expansiven Geldpolitik (u. a. Anleihekäufe in Billionenhöhe zwecks Zinsdeckelung bzw. Zinsdrückung u. a. auch bei Anleihen) in der Finanzgeschichte so kaum je gegeben hat. Aus meiner Sicht waren daher die der 4%-Entnahmeregel zugrundeliegenden Daten sehr bis äußerst "gutmütig" - um nicht direkt von einer "Schönwetter-Rechnung" zu sprechen.
Das heißt: Von den Erträgen des vermeintlich unermeßlichen Betrages von 1 Million kann man nicht leben und das Vermögen dereinst mit ungeschmälerter Kaufkraft vererben.
Daß ein solcher Betrag (1 Million Euro sprich ca. 2 Millionen DM) heutzutage nur noch ein eher sehr überschaubarer Betrag ist (jedenfalls, wenn man davon leben will oder muß) - darauf sollte schon mein Beitrag Nr. 44 hinweisen. Samt der zutreffenden Aussage des Lotterie-Gewinnberaters Lutz Trabalski.
"Von den Erträgen [von 1 Million] leben" war früher schon eine romantische Vorstellung und ist es heute auch noch.
Man sollte Zitate nicht aus ihrem Zusammenhang reißen. Ich habe die Passage so modifiziert, wie sie a) gemeint war und b) nun allein für sich stehen kann.
Für meinen Teil war das keine "romantische Vorstellung" sondern schlichte Realität
Allerdings hatte Dein Kapital eine Null mehr und/oder eine andere Ziffer vornedran, was den entscheidenden Unterschied macht.
Hm, gibt es zwischen "Ich muss arbeiten" und "ausgesorgt" nicht noch mehr Abstufungen?
In der Diskussion erscheint es mir teilweise recht binär.
Allein 10.000 Euro (1% der bisher diskutierten Summe) können doch einen gewaltigen Unterschied machen, wenn dadurch ein Elternteil eine Zeit lang die Arbeitszeit reduzieren kann. Alternativ ändert man vorläufig nichts und lässt das Geld im Hintergrund arbeiten. Richtung Ruhestand macht auch das einen Unterschied.
Stimmt nicht. Die Inflation könnte berücksichtigt werden, wird aber meistens nicht berücksichtigt.
Die berühmte 4% Regel ist mit jährlicher Inflationsanpassung
Ohnehin ist jede Berechnung über 30 oder 40 Jahre unseriös, wenn sie nur Nominalwerte betrachtet. Selbst bei gemäßigten 2% ist das Geld am Ende nur noch die Hälfte wert
Man sollte Zitate nicht aus ihrem Zusammenhang reißen. Ich habe die Passage so modifiziert, wie sie a) gemeint war und b) nun allein für sich stehen kann.
Deine Korrektur bzw. Präzisierung auf "eine Million" habe ich zur Kenntnis genommen.
Nur am Rande: Nach meiner Erinnerung konnte man (bescheidene Lebensführung vorausgesetzt) von der besagten 1 Million € noch um 2001/2002 tatsächlich "von den Erträgen" leben (Pfandbriefrendite ca. um die 5%, bei moderater Inflationsrate von um die 2% sprich es blieb ein positiver Realzins übrig, und etwas Geld zum leben selbst nach der Besteuerung).
Ist letztlich aber nur eine Petitesse. Die Aussage von dem Lotterie-Gewinner-Berater Lutz Trabalski (siehe Nr. 44) zeigt, wie grundsätzlich sich diese Dinge in den letzten 20 Jahren verändert haben.
Die berühmte 4% Regel ist mit jährlicher Inflationsanpassung
Zudem: Für meinen Teil würde ich aber inzwischen von eher 3% ausgehen - und selbst dies iVm einer (jedenfalls temporär) flexiblen (sprich abgesenkten) Entnahmerate.
Ohnehin ist jede Berechnung über 30 oder 40 Jahre unseriös, wenn sie nur Nominalwerte betrachtet. Selbst bei gemäßigten 2% ist das Geld am Ende nur noch die Hälfte wert
Die berühmte 4% Regel ist mit jährlicher Inflationsanpassung
... und mit Anlage des Geldes auf dem Aktienmarkt, auf dem es bekanntlich naturgesetzlich pro Jahr 7% Rendite gibt.
Nur wenige Deutsche sind Aktionäre, die Angaben schwanken zwischen 10% und 20%. Das heißt: 80% bis 90% stehen auf "absolute Sicherheit", also etwa Festgelder. Mit Anlagen dieser Art bekam man schon lange Zeit keine positiven Realzinsen mehr, geschweige denn einen Ertrag zu einer der Inflation angepaßten Erhöhung des Kapitals.
Hm, gibt es zwischen "Ich muss arbeiten" und "ausgesorgt" nicht noch mehr Abstufungen?
In der Diskussion erscheint es mir teilweise recht binär.
Für meinen Teil beispielsweise habe ich das Thema niemals "binär" gesehen - sondern immer drei generelle und große Abstufungen unterschieden (vermutlich gibt es in praxi 10 oder mehr "Stufen" und die Übergänge sind zudem fließend; wie "weniger arbeiten", "anders arbeiten", "früher aufhören zu arbeiten", "nur noch einer (von zwei) muß arbeiten" usw. usw.).
Stufe 1 wäre demnach eine gewisse "finanzielle Ordnung und Sicherheit" (wichtigste Versicherungen vorhanden, ebenso eine adäquate Rücklage, Finanzen im Griff, Einnahmen übersteigen kontinuierlich die Ausgaben, Plan für die (private) Altersvorsorge bzw. Ruhestandsplanung vorhanden und in der Umsetzung befindlich. Finanziell auskömmlicher Ruhestand wird mit hoher Wahrscheinlichkeit erreicht.
Stufe 2 wäre demnach die "finanzielle Unabhängigkeit" sprich man kann muß aber nicht mehr arbeiten (Vermögen reicht - notfalls mit einem gewissen Verzehr - bis zum statistischen Lebensende (plus 3-5 Jahre Sicherheitspolster)), unter Berücksichtigung der eigenen Rahmenbedingungen (monatlicher Bedarf) und auch nach Berücksichtigung von Inflation und Steuer.
Stufe 3 wäre demnach die völlige "finanzielle Freiheit" sprich finanzielle Überlegungen spielen keine, kaum noch oder nur noch eine untergeordnete Rolle (der Kauf eines Ferienhauses, eines Bootes oder gar Schiffes, hohe Spenden für wohltätige Zwecke usw. usw. fallen finanziell gesehen nicht mehr groß bzw. bedeutsam ins Gewicht).