Anbieter für Kinderfinanzen gesucht

  • Hallo, das ist mein erster Post :)


    Unser Sohn, 11, besitzt bisher kein Geld, welches auf seinen Namen läuft.

    Wir möchten nun

    1) Ihn langsam hinführen

    2) Aus steuergründen etwas Geld auf sein Namen für ihn anlegen.


    Meine Strategie wäre

    1) Eine Girokonto bei der Sparkasse, da diese ums Eck ist und die Tante dort gerarbeitet hat...
    Auf dieses Griokonto hat er Zugriff, eine Karte, onlinebanking um zu schauen wie viel drauf ist. Die Summe dort wir so um die 500€ pendeln...

    2) Ein weiteres Girokonto, welches er nicht kennt und über das wir für Ihn Geld jonglieren.

    Wir wollen ein Depot mit World ETF anlegen mit Sparplan, und zudem ein Tagesgeld oder Festgeldkonto befüttern und Zinsen verwalten.


    Gerade Punkt zwei ist schwierig.

    Am liebsten wäre mir alles über eine Bank abzuwickeln,

    leider konnte ich keine Bank finden, welche ein kostenloses Girokonto, ein anständiges Depot und Festgeld und/oder Tagesgeld anbietet für Kinder.


    - Die ING hat ein Depot und Tagesgeld (3,5%) für Kinder, aber kein Giro.

    - Die Comdirect hat ein Depot und ein Griokonto und auch Tagesgeld, aber das Tagesgeld hat nur 0,75%...

    - Laut google hat die 1822 ein Kinder-Grio, Kinder-Depot, Kinder-Tagesgeld (3,6%) . Nur auf der 1822 ist nichts von Kinder-Griokonto zu finden.



    Hat jemand einen alternatividee, wie habt ihr das umgesetzt?


    Besten Dank und einen schönes Samstag!

  • reichanarmut

    Hat den Titel des Themas von „Anbieter für Kinderfinazen gesucht“ zu „Anbieter für Kinderfinanzen gesucht“ geändert.
  • Hallo.


    Wäre das Tagesgeldkonto derart wichtig?

    Gute Frage.
    Wir reden in Summe von 20.000.

    Die Hälfte kommt in ein ETF.

    Die andere Hälfte eben nicht.

    Er soll sich von dem Geld Sachen kaufen können, welche nicht zum Lebensgrundbedarf gehören.
    ein tolles Fahrrad, in ~3 Jahren ein Notebook für die Schule, in ~5 Jahren ein 125 Roller...

    Er muss also das Geld bekommen können.
    Man kann auch alles in einen ETF packen und dann nach und nach wieder auszahlen. Vielleicht mit Gewinn, vielleicht auch mit Minus :/


    Bin auch für andere Lösung offen.

  • Gute Idee, für ein Kind ein Geldinstitut zu nehmen, zu dem man hingehen kann, wo man das Kind ggf. persönlich kennt und anspricht. Könnte allerdings sein, daß die Sparkasse auch Geld vom Papa sehen wollte (und ein Konto, das er bei ihr hat).

    Wieviel "jonglieren" willst Du denn? An sich sollten Depot und Tagesgeldkonto doch reichen. Letzlich ist das ein eingeschränktes Girokonto, mit dem man nach außen nur auf ein Referenzkonto überweisen kann. Diese Einschränkung finde ich aus Sicherheitsgründen nicht mal so schlecht.

    - Die comdirect hat ein Depot und ein Griokonto und auch Tagesgeld, aber das Tagesgeld hat nur 0,75%.

    Aktuell wirbt die comdirect mit 3,75% auf dem ersten Tagesgeldkonto.


    Diese hohen Zinsen sind aber ohnehin nur Werbeaktionen für 6 Monate oder so. Unsereiner wechselt nach 6 Monaten den Anbieter und zieht weiter. Wenn es sich um ein Kinderkonto handelt, ist das aufwendiger.


    Und nun mein alter Spruch: Um wieviel Geld geht es denn? Ah! Ich lese grad: 10.000 € sollen auf ein Tagesgeldkonto.


    10.000 € Kapital bringen bei 3% in einem Jahr 300 € Zinsen.


    Eine relativ neue Entwicklung sind Geldmarkt-ETFs. Google mal danach! Die sind von der Funktion einem Tagesgeldkonto in manchem ähnlich, auch quasi sofort verfügbar, Rendite in ähnlicher Größenordnung, dafür aber halt dauernd und nicht nur für 6 Monate.

    - Laut google hat die 1822 ein Kinder-Giro, Kinder-Depot, Kinder-Tagesgeld (3,6%) . Nur auf der 1822 ist nichts von Kinder-Girokonto zu finden.

    Mail die 1822 halt an, dann erfährst Du schon, ob es das gibt oder nicht.

  • Dann Giro Sparkasse und Rest ING?

    Nein, eben nicht. Ich will nicht, dass der Sohn mit 11 alle 6 Monate, wenn das Tagesgeldkonto gewechselt werden muss, auf seinem Giro +10.000 und dann -10.000 stehen hat.

    Das wäre dann ein schönes Gesprächsthema für Ihn uns seine Freunde.


    Ich will ja ein Extra Girokonto, welches er nicht sieht, zum Tagesgeldhopping nehmen.

  • Nein, eben nicht. Ich will nicht, dass der Sohn mit 11 alle 6 Monate, wenn das Tagesgeldkonto gewechselt werden muss, auf seinem Giro +10.000 und dann -10.000 stehen hat.

    Das wäre dann ein schönes Gesprächsthema für Ihn uns seine Freunde.


    Ich will ja ein Extra Girokonto, welches er nicht sieht, zum Tagesgeldhopping nehmen.

    5-stellig Tagesgeld für eventuelle Wünsche und Tagesgeldhopping gehören beide nicht zu meiner Lebensrealität.


    Daher helfen meine Anregungen wohl nicht weiter.


    Stationäres Geld ist anscheinend leichter zu verstecken als Geld auf Wanderschaft.

  • 10.000 € Kapital bringen bei 3% in einem Jahr 300 € Zinsen.

    Ich sollte das vielleicht nochmal Überdenken,

    alle 6 Monate mit dem Geld zu springen, bei dem ganzen Papierkram für ein Kinderkonto, um dann auf die knapp 30% Steuer auf die 300€ zu sparen.

    Eine relativ neue Entwicklung sind Geldmarkt-ETFs. Google mal danach! (...)

    Danke, ich werfe ein Blick drauf.


    Mir ist auch noch ein Denkfehler meinerseits aufgefallen.

    Das ganze soll ja der Steuervermeidung gelten.

    Beim ETF fallen die Steuern ja erst an, wenn man ihn auszahlt, mal abgesehn von der thesaurierend Ausschüttungen welche versteuert wird. Im Grundgenommen könnte ich den auch bei mir laufen lassen und dann irgendwann in xy Jahren aufs Kind übertragen.




    Ich denke ich war einwenig zu euphorisch. Der Aufwand das so vielschichtig aufzuteilen, um dann letzt endlich irgendwo einen zweistellingen € Betrag an Steuern (fürs Kind) zu sparen, ist doch enorm.


    Vielen Dank für eure Beiträge! Ich schlafe da nochmal drüber.

  • Ich denke ich war einwenig zu euphorisch. Der Aufwand das so vielschichtig aufzuteilen, um dann letzt endlich irgendwo einen zweistellingen € Betrag an Steuern (fürs Kind) zu sparen, ist doch enorm.

    Wir haben uns aus diversen Gründen, unter anderem deshalb, dagegen entschieden, das ETF-Depot für unser Kind auf das Kind laufen zu lassen. Soviel Steuer ist es nicht (thesaurierender ETF in ähnlicher Größenordnung wie bei euch). Für mich klingt dein Plan ziemlich komplex, wahrscheinlich unverhältnismäßig komplex.


    Ich finde aber auch, Girokonto mit Karte bei einer Bank die das anbietet für den Alltag und Tagesgeld mit zumindest halbwegs ordentlichen Zinsen zum Parken z.B. auch von Geldgeschenken wäre schon sinnvoll.

  • Das ganze soll ja der Steuervermeidung gelten.

    Beim ETF fallen die Steuern ja erst an, wenn man ihn auszahlt, mal abgesehn von der thesaurierend Ausschüttungen welche versteuert wird.

    Dieser Dein Satz geht schwer durcheinander.


    Bei ausschüttenden und auch bei thesaurierenden Aktien-ETFs wird bei positiven Anlagezinsen jedes Jahr ein fiktiver Gewinn errechnet, die sog. "Vorabpauschale", von der 70% zu versteuern sind. Ausschüttungen eines ausschüttenden Fonds werden dagegengerechnet.

    Die Rechnerei dahinter ist deutschtypisch kompliziert, ich kann sie im Rahmen eines Postings nicht komplett darstellen. Google kennst Du ja, Finanzfluß hat ein gutes Video zum Thema.


    Bei nur 20.000 € sollten echte und auch fiktive Beträge locker in den Sparerpauschbetrag passen.


    Aber (wie schon gesagt): Bevor Du den bürokratischen Purzelbaum schlägst, frag Dich immer, um wieviel Geld es geht; ob eine eventuelle Steuerersparnis den Zirkus lohnt.


    Zu überlegen wäre auch, ob Du von den 20.000 € wirklich die Hälfte für "Spontankäufe" täglich zugreifbar läßt. Was hat ein Kind von 11 Jahren für teure Wünsche? Ein Fahrrad vielleicht, ein Handy sowieso, vielleicht ein Notebook. Alles drei zusammen kostet im schlimmsten Fall 2000 € (sinnvollerweise weniger). Ich würde einem Kind etwa kein iPhone für 1200 € kaufen, schon deswegen nicht, daß man ihm es nicht abzieht. Dito Fahrrad.


    Wäre es mein Kind, würde ich die Grenze zwischen "täglich verfügbar" und "längerfristig angelegt" anders ziehen: deutlich weniger täglich verfügbar (wenn überhaupt), mehr längerfristig angelegt. Dein Kind darf ohnehin noch keine teuren Geschäfte machen, es darf sich etwa ein Fahrrad nicht selber kaufen. Wenn derlei Käufe ohnehin über Dich oder Deine Frau laufen müssen, ist eine Verzögerung von wenigen Tagen kein Problem. Oder Du bereitest eben den Kauf vor, holst etwa 1000 € vom Depot auf das Girokonto Deines Filius, wenn ein größerer Kauf geplant ist. In den folgenden zwei Wochen kauft Dein Filius mit Dir zusammen das Fahrrad und kann es mit seiner eigenen Girokarte bezahlen.

  • (...)

    Aber (wie schon gesagt): Bevor Du den bürokratischen Purzelbaum schlägst, frag Dich immer, um wieviel Geld es geht; ob eine eventuelle Steuerersparnis den Zirkus lohnt.

    (...)

    Vielen Dank an alle Antworten.

    Vorallem an Achim Weiss, Danke!


    Ja, ich glaube das Lohnt sich nicht. Die ersparnis liegt bei ~150€ im Jahr.

    Da fallen mir 20 andere Sachen in meinem Leben ein, wie ich leicht 150€ im Jahr sparen kann.


    Ich werde es so handhaben.

    Er hat seine 500€ bei der Sparkasse über die kann er (mehr oder weniger) walten wie er will.

    Der Rest liegt bei mir mit im World-ETF, oder bei mir im Tagesgeld und ich kann es einfach verwalten.


    Für mich ist das Thema beendet. Schönen Sonntag!

  • Ich hatte für meine Kinder ein eigenes, kostenloses Depot mit einem Verrechnungskonto.

    Das Verrechnungskonto war mit meinem Girokonto verknüpft.

    Auf ein TG-Konto hatte ich verzichtet, es waren aber auch Zinsprodukte in den Depots.


    Insgesamt waren höhere Summen in den Depots, der (geringe) Zusatzaufwand hatte also einen höheren Steuerspareffekt, als bei reichanarmut. Die Gelder waren von Anfang an auch für die Sicherung einer Ausbildung vorgesehen, auch falls mir als Haupternährer der Familie etwas zugestoßen wäre.


    Mit 18 hatten die Kinder die Depots übernommen und haben auch erst kurz vorher von deren Existenz erfahren. Ebenso von der "Zweckbindung". Die laufende Studiumfinanzierung erfolgt teilweise von mir und teilweise aus diesen Depots.


    Ein eigenes, kostenloses Girokonto bei der örtlichen Sparkasse für Taschengeld in eigener Verantwortung hatten die Kinder ebenso sehr früh. Halte ich für sehr lehrreich.


    (P.S.: Nächste Woche ist Knax-Woche und Weltspartag ;) )

  • Mit 18 hatten die Kinder die Depots übernommen und haben auch erst kurz vorher von deren Existenz erfahren. Ebenso von der "Zweckbindung". Die laufende Studiumfinanzierung erfolgt teilweise von mir und teilweise aus diesen Depots.

    Übrigens ein nicht zu vernachlässigender Aspekt - wenn das Depot von Anfang an auf das Kind läuft, darf von diesem Geld in der Regel gerade nicht die Ausbildung/der Unterhalt bestritten werden (denn dafür sind die Eltern zuständig, die das aus ihrem eigenen Vermögen finanzieren müssen). Die Vorstellung "ich lege das auf mein Kind an, und im Studium kann es davon leben" funktioniert also nicht so richtig, bzw. höchstens so, dass das Geld ZUSÄTZLICH zu dem von den Eltern geschuldeten Unterhalt dem Kind zur Verfügung steht (und mit über 18 kann es das Geld vom eigenen Depot dann natürlich auch für andere Dinge verjubeln, Zweckbindung ist da nicht).

  • Mir ist auch noch ein Denkfehler meinerseits aufgefallen.

    Das ganze soll ja der Steuervermeidung gelten.

    Beim ETF fallen die Steuern ja erst an, wenn man ihn auszahlt, mal abgesehn von der thesaurierend Ausschüttungen welche versteuert wird. Im Grundgenommen könnte ich den auch bei mir laufen lassen und dann irgendwann in xy Jahren aufs Kind übertragen.

    Man kann sehr gut gerade auch bei thesaurierenden ETF den Freibetrag ausnutzen. Ganz einfach in dem man ETF-Anteile mit Gewinn verkauft und dann gleich wieder zurückkauft. Das Ganze läuft dann unter ETF-Anteile 'Rollen'.

    Bedingung ist natürlich, dass es entsprechende Gewinne gibt, die auf den ETF-Anteilen aufgelaufen sind und dass die Gebühren für den Verkauf/Kauf der Anteile im Rahmen bleiben.


    Ich habe das gerade für 2023 wieder gemacht und per 'ETF-Anteile Rollen' und den angefallenen TG-Zinsen meinen Freibetrag 2023 auf 22€ genau ausgeschöpft.


    Finanztip hat zur Vorgehensweise ein Video veröffentlich:

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    Bei angedachten 10.000€ im ETF-Depot des Juniors und den 'berüchtigten' 7% p.a. Rendite läßt sich das Depot schon einige Jahre 'steuerfrei' halten. Sprich, dass wenn der Junior 18 ist, keinerlei steuern bei einem Komplettverkauf des Depots anfallen würden (zumindest Theoretisch).