Geldanlage Rentner

  • Hallo Saidi!

    Ich möchte mich ganz herzlich bei Dir und deinen Kollegen für die Wissensschätze bedanken! Für die Seite und die App, wo man nützliche Artikel über gefühlt alle Themen findet, für den wunderbaren Podcast, zu dem ich mir Notizen mache & 1 Playlist führe. Dankeschön!


    Meine Frage: Frischer Rentner möchte Ersparnisse von 250 000 € anlegen so, dass er jedes Jahr eine Zusatzrendite von 5 000 € oder mehr bekommt?


    Folgende Ideen habe ich. Ich freue mich auf Korrekturen und weitere Empfehlungen von Eurem Team.

    1. ) Festgeld Zinstreppe für die ersten sechs Jahre

    2. ) Optionen für die Zeit danach:

    A) Den Rest, breit gestreu, in 1 bis 2 ausschüttende ETFs investieren. Unter der Annahme von 3% Dividende (Brutto), bekäme er bei einer Anlage von 200.000 € 4440 € p.a. nach den Steuern. Diese Idee allein finde ich nicht so gut, wegen einer längeren Aktienkrise von 5-7 Jahren. Was meint Ihr?

    B) Ein Teil in ausschüttende ETFs und ein weiterer in kurzfristige Anleihen investieren.

    * Nach dem online crash in 2022 fühle ich mich unsicher bei den langfristigen Anleihen. Ist das korrekt beim "Rentnerkonzept"?

    * Wäre eine Mischung von Unternehmens und staatsanleihen-ETFs sinvoll? Falls ja, welche Anteile und hast Du evtl. ETF- Empfehlungen?


    Meine Frage ist zu umfängreich. Dennoch fehlen bestimmt etliche wichtige Überlegungen. Vielleicht wäre es möglich, eine Rentneranlage-Folge zu machen. Es gibt unheimlich viele Informationen im Netz, wie junge Leute anlegen sollen. Für Rentner gibt es kaum etwas. Der Rentner-TAM in Deutschland ist groß, unadressiert und sehr interessiert.

    Danke vorab für die Unterstützung!

    Viele Grüße

    Ringelblume

  • Hallo Ringelblume willkommen im FT Forum,

    du bist hier im Forum gelandet, da wirst du keine Antwort von Saidi bekommen, hier tauschen sich mehr oder weniger Wissende Laien aus, die ihre Erfahrungen gerne weiter geben.

    Meine Einschätzung

    Festgeldtreppe ist ok, aber Achtung, nicht mehr als 100.000€ bei einer Bank

    ETF ob ausschüttend Oder thesaurierend ist egal, man könnte bei zweiteren Anteile verkaufen. Allerdings muss man auch negative Verläufe aushalten, Anleihen kann man machen, im Moment kann man auch Geldmarktfonds nehmen. Alles auf den FT Seiten gut beschrieben. Viel Erfolg

  • Hallo.


    Wenn man 50K für die ersten 10 Jahre beiseite legt, dann hat man 200K, die auch gewinnbringend arbeiten können, sodass die Inflation zumindest ausgeglichen wird. Damit würde das Geld 50 Jahre reichen.


    Ist denn Kapitalverzehr geplant?

  • Hallo Ringelblume,


    im Gegensatz zu einigen anderen Foristen bin ich bei Ihrer Grundkonstellation – die auch die meine ist – ein Fan von ausschüttenden ETF. Suchen Sie sich ein oder zwei mit einer langfristigen guten Ausschüttungshistorie. Ob der Kurs dann zeitweise in den Keller geht, muss Sie nicht interessieren, hauptsächlich die Ausschüttung stimmt. Der Kursverlust ärgert dann maximal Ihre Erben. Ein kleines Restrisiko bleibt natürlich. Deshalb sollte die Ausschüttung nicht gerade für Butter und Brot, sondern eher für Wurst und Käse gebraucht werden.


    Gruß Pumphut

  • Meine Frage: Frischer Rentner möchte Ersparnisse von 250 000 € anlegen so, dass er jedes Jahr eine Zusatzrendite von 5 000 € oder mehr bekommt?

    Grundsätzlich hört sich Dein Gedanke sehr realistisch umsetzbar an.

    Achtung: keine konkrete Anlageempfehlung, sondern nur ein mögliches Beispiel!

    Ein Dividenden-ETF wie der Vanguard All World High-Dividend schüttet langjährig ~ 3,2% p.a. aus.

    Bei einer Anlagesumme von 200K€ kommst Du so auf 6.400€ Brutto-Dividenden, was einer Netto-Dividende von > 5.000€ p.a. entspricht.

    Einfach so, ohne dass Du Dich weiter groß um irgendwelche Verkäufe oder eine Entnahmestrategie kümmern mußt.

    Hier mal die Dividendenhistorie des ETF: https://extraetf.com/de/etf-pr…E00B8GKDB10?tab=dividends


    50K€ könntest Du im Rahmen einer Festgeldtreppe anlegen und damit mögliche Schwankungen der Dividendenausschüttungen abzufangen.

    A) Den Rest, breit gestreu, in 1 bis 2 ausschüttende ETFs investieren. Unter der Annahme von 3% Dividende (Brutto), bekäme er bei einer Anlage von 200.000 € 4440 € p.a. nach den Steuern. Diese Idee allein finde ich nicht so gut, wegen einer längeren Aktienkrise von 5-7 Jahren. Was meint Ihr?

    Über eine Festgeldtreppe könntest Du für 10 Jahre Deine gewünschten 5.000€ p.a. sicherstellen, selbst wenn der o.g. ETF jahrelang gar keine Dividenden mehr ausschütten würde (Was extrem Unwahrscheinlich wäre)!


    PS: Mit einer Entnahmestrategie und gar mit einem bewussten allmählichen Vermögensverbrauch ließe sich natürlich auch eine höhere Entnahmerate realisieren.

    Ich empfehle dazu einen Blick auf den Blog von Georg: https://www.finanzen-erklaert.…egory/entnahmestrategien/

  • Vielleicht wäre es möglich, eine Rentneranlage-Folge zu machen. Es gibt unheimlich viele Informationen im Netz, wie junge Leute anlegen sollen. Für Rentner gibt es kaum etwas. Der Rentner-TAM in Deutschland ist groß, unadressiert und sehr interessiert.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Die Begrifflichkeit (anstatt "Rentner-Anlage") konkrete Umsetzung der "Ruhestandsplanung" fände ich übrigens treffender, weil präziser. Das aber nur ganz am Rande.


    Spannender Ansatz. Manche meinen, daß es für die Anlage keinen Unterschied macht (machen sollte) ob man 60 + oder 65 + ist oder sich in jüngeren Jahren befindet. Andere meinen, daß man ab einem gewissen Alter (z. B. 50 + oder 55 +) zumindest (etwas) anders anlegen soll und ggf. auch Veränderungen/Umschichtungen im eigenen Depot vornehmen sollte. Für meinen Teil würde ich da die - unter Juristen sehr beliebte - Antwort bevorzugen "Es kommt darauf an" - nämlich auf den Einzelfall.


    Deine Ansätze wären mir, ehrlich gesagt, schon viel zu sein ziseliert (Beispiel: Mischung "Staatsanleihen und Corporate Bonds" oder "kurzfristige Anleihen"). Sozusagen einer der Folgeschritte vor dem 1. Schritt.


    Aus meiner Sicht wären - vor einer konkreten Asset-Allokation umgesetzt mit bestimmten Produkten bzw. Instrumenten) - zuerst allgemeine Fragen zu klären wie (um nur zwei Beispiele zu nennen)


    * Reicht das Alterseinkommen (aus Rente, Pension usw. und den (hoffentlich) weiteren privaten Vorsorgemaßnahmen samt Rahmenbedingungen wie Wohnen, Krankenversicherung, weiteren "Dauerschuldverpflichtungen" usw.) aus und ist damit die Anlage (des freien Kapitals) nur die "Kirsche auf der Torte" - oder sind daraus zusätzlich regelmäßige Zuflüsse nötig oder sogar ein (kontrollierter) Vermögensverzehr ? Um den gewohnten oder gewünschten Lebensstandard zu halten bzw. zu erreichen.


    * Neben der objektiven Seite sollte man auch die subjektive Seite vorab prüfen (z. B. individuelle emotionale Risikotragfähigkeit). Insbesondere, da das Humankapital nunmehr gegen Null tendiert (!). Bestehen überhaupt Erfahrungen mit Aktien (und deren unvermeidlichen Schwankungen) ? Ist man bereit sich selbst (mehr oder weniger) um seine Anlagen zu kümmern ? Werden nur ganz einfach und sehr bequeme Lösungen angestrebt und/oder ist man bereit (gegen Gebühren) die Dienstleistung von "Dritten" einzusetzen ? usw.


    Erst nach der Klärung solcher grundsätzlicher Fragen würde ich mich an die "Umsetzung" machen.


    Last but not least: Manche können anlegen oder sogar investieren - müssen es aber nicht zwingend.


    Dazu hatte ich hier erst jüngst mal was geschrieben

    sich zumindest mal die immer relevante Frage zu stellen, die nach meinem Dafürhalten immer eine Option ist


    "If you have won the game, stop playing"


    Sprich: Will man bzw. muß man überhaupt noch "anlegen" bzw. "investieren" sprich insbesondere auch Gelder "ins Risiko schieben" (Stichwort: ETFs oder Ähnliches) ... ?!

    Interessantes Thema übrigens ... War vor einiger Zeit mal bei einem unserer "Börsen-Stammtische" auf der Tagesordnung. Gibt es das ideale "Senioren-Depot" ?


    Nur: Immer weniger sehen sich ja selbst heutzutage noch als "Senioren" (und würde sich selbst auch ungern so bezeichnen) - was wieder ein anderes Thema wäre. ;)



    Nur meine bescheidene Meinung.

  • Frischer Rentner möchte Ersparnisse von 250 000 € anlegen so, dass er jedes Jahr eine Zusatzrendite von 5 000 € oder mehr bekommt?

    Zusatzrente? Oder wirklich Zusatzrendite?


    Ahem: Wie ist dieses Geld denn bisher angelegt? Ist es Dir unvermutet zugeflossen, etwa über eine Erbschaft oder durch einen Lottogewinn? Wenn nicht: Was steht dagegen, das Geld so angelegt zu lassen, wie es ist?


    5000 € sind 2% von 250.000 €; das bekommt man unproblematisch mit fast jeder Zinsanlage.

    Es fehlen Vorschläge, wie Rentner ihr Geld anlegen sollen? Das sehe ich nicht so. Es gibt diesbezüglich eine ganze Menge Info. Der Durchschnittsrentner fällt nicht vom Himmel, sondern entwickelt sich aus einem Menschen, der schon vorher Geld angelegt hat. Zugegeben: Eine Erbschaft kann unerwartet kommen, zumindest der Termin ist oft unerwartet.


    Was wesentlich an Deinem Beitrag fehlt, ist, ob das Kapital erhalten werden soll oder verbraucht werden darf.


    Man kann das so machen, wie Du es vorschlägst: Man wählt eine Mischung zwischen festverzinslichen Anlagen (für die man in der Regel keinen ETF braucht) und Aktienanlagen. Die Stiftung Warentest schlägt bei ihrem "Pantoffel-Portfolio" 50:50 vor. Übrigens: In Finanztest 11/2023 steht ein langer Artikel zu Deinem Thema mit mehreren Strategien.


    Deine Renditeerwartung ist mit 2% des Kapitals eher niedrig. Man findet im Netz an vielen Stellen die Idee der 4%-Entnahme, die zu einer "ewigen Rente" führen soll. Wenn man sein Geld in Aktien-ETFs steckt, haut das nicht immer hin. Nimmt man die Entnahme allerdings zurück auf 3% oder 3,5%, geht das Pleiterisiko gegen 0. Und wenn die ersten Jahre am Aktienmarkt gut laufen, kann man die Entnahme ggf. später sogar etwas erhöhen.


    Von einem "Online-Crash 2022" habe ich nicht gehört. Was meinst Du damit?

    Der Rentner-TAM in Deutschland ist groß, unadressiert und sehr interessiert.

    Rentner-TAM? Was soll das sein?

  • Zusatzrente? Oder wirklich Zusatzrendite?

    Auf den Punkt gebracht. Sehe ich ähnlich.


    Dieser Ansatz bzw. Wunsch

    Frischer Rentner möchte Ersparnisse von 250 000 € anlegen so, dass er jedes Jahr eine Zusatzrendite von 5 000 € oder mehr bekommt?

    wird, nach Inflation und Steuern, jedenfalls nicht den Kapitalerhalt gewährleisten. Kann man natürlich so machen. Wenn man sich das leisten kann und/oder will (siehe auch. Nr. 6).

  • Dieser Ansatz bzw. Wunsch wird, nach Inflation und Steuern, jedenfalls nicht den Kapitalerhalt gewährleisten.

    Bei 250K€ und einer (anfangs) gewünschten Rendite von 5K€ (netto) sollte sich langfristig auch problemlos die Inflation ausgleichen lassen.

    z.B. Dividenden-ETF erzielen i.d.R. eine langfristige Steigerung der Dividendenrendite oberhalb der Inflationsraten:

    Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (Dist) | IE00B8GKDB10 | A1T8FV
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum Vanguard FTSE All-World High Dividend Yield UCITS ETF (Dist) (IE00B8GKDB10 | A1T8FV) – extraETF – Das ETF…
    extraetf.com

    iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) | DE000A0F5UH1 | A0F5UH
    Alle wichtigen Informationen und Vergleiche zum iShares STOXX Global Select Dividend 100 UCITS ETF (DE) (DE000A0F5UH1 | A0F5UH) – extraETF – Das ETF Portal
    extraetf.com


    Man muss sich halt auf die Weltwirtschaft einlassen. Hat ja die letzten > 100 Jahre ganz gut funktioniert.

  • monstermania

    Schön von Dir zu hören - hoffe, Du bist gut ins Neue Jahr gerutscht ... ?!


    Daß dies (also "Inflation problemlos schlagen") schon mit einem ganz "normalen" (dazu braucht es wohl nicht mal den Fokus auf Dividenden wie in Deinen Beispielen - die ja zudem dann nicht selten in the long run gesehen etwas unterhalb der normalen Indices rentieren ?) Aktien-Welt ETF möglich ist (ca. 2% Ausschüttung p. a. ?), dürfte eine Binse sein. Meine selbst ich zu wissen (als nicht "ETF-Sparbüchse").


    Paßt aber nach meinem Verständnis nicht hierzu

    1. ) Festgeld Zinstreppe für die ersten sechs Jahre

    Erst dann kommen (siehe Beitrag Nr. 1) "Optionen für die Zeit danach" ...

    Man muss sich halt (vollumfänglich) auf die Weltwirtschaft einlassen.

    (Ergänzung in Klammern nachträglich von mir eingefügt)


    Genau dies dürfte hier die (entscheidende) Frage sein - insbesondere wenn da was geschrieben steht von "Festgeld Zinstreppe für die ersten sechs Jahre" und einen Teil in "kurzfristige Anleihen" (siehe Beitrag Nr. 1).

    Hat ja die letzten > 100 Jahre ganz gut funktioniert.

    Stimmt. Das sehe ich daher ebenso.


    Die Frage ist wie das "ein frischer Rentner" (jetzt um die 66 rum ?!) "nach sechs Jahren Festgeld-Zinstreppe" (dann um die 72 rum ?!) bei den dann folgenden "weiteren Optionen für die Zeit danach" sieht mit dem "vollständigen Einlassen auf die Weltwirtschaft" und dem ">100 Jahren gut funktionierenden Zeitraum".

  • Schön von Dir zu hören - hoffe, Du bist gut ins Neue Jahr gerutscht ... ?!

    Danke der Nachfrage und für die guten Wünsche, die ich gern zurück gebe!

    Sozusagen (fast) ins neue Jahr geflogen. 8)

    Sind am 31. erst kurz vor 24 Uhr aus einem 4 Wöchigen Urlaub wieder in HH eingetroffen.

    4 Wochen Auszeit von fast Allem (u.a. Finanzen :) ) und einfach mal die Seele baumeln lassen und viel Sonne tanken. :thumbup:

    Dabei ist mir wieder mal aufgefallen, dass ich einfach zu wenig Urlaub habe...

    Die Frage ist wie das "ein frischer Rentner" (jetzt um die 66 rum ?!) "nach sechs Jahren Festgeld-Zinstreppe" (dann um die 72 rum ?!) bei den dann folgenden "weiteren Optionen für die Zeit danach" sieht mit dem "vollständigen Einlassen auf die Weltwirtschaft" und dem ">100 Jahren gut funktionierenden Zeitraum".

    Die Frage wäre, ob ein frischer Rentner das so überhaupt tun sollte.:/

    Daher ja auch mein einfaches Beispiel mit einem 'simplen' Dividenden-ETF und der Verweis auf den Blog zu den Entnahmestrategien von Georg.

    Das Risiko der vermeintlich 'sicheren Anlagen' wird zumeist unterschätzt. Ja, die Weltwirtschaft wird irgendwann wieder in eine wirkliche Krise geraten.

    Ob dann aber vermeintlich sichere Anlagen wie EUR-Festgelder oder -Staatsanleihen wirklich sicher sind, wird man dann noch sehen.

    Ich erinnere mich daran, in meinem Urlaub gehört zu haben, dass durch die aktuelle Krise auf dem Immobilienmarkt einige Versicherungen oder Pensionskassen wohl Gelder 'abschreiben' müssen. Und das nur, weil die Zinsen jetzt wieder etwas gestiegen sind (damit konnte man ja auch wirklich nicht rechnen ;) ).

    Die Entscheidung was man mit seinem Geld macht muss ohnehin jeder DIY-Anleger für sich selbst treffen. Wenigstens weiß ich dann wenn es schief geht, wer für die Entscheidung verantwortlich war: Der Typ im Spiegel 8)

  • Sozusagen (fast) ins neue Jahr geflogen. 8)

    Sind am 31. erst kurz vor 24 Uhr aus einem 4 Wöchigen Urlaub wieder in HH eingetroffen.

    4 Wochen Auszeit von fast Allem (u.a. Finanzen :) ) und einfach mal die Seele baumeln lassen und viel Sonne tanken. :thumbup:

    Quel luxe ... Es sei Dir aber von Herzen gegönnt - jedenfalls von meiner Seite (auch wenn ich am Arbeiten war)


    (mit dem typischen Kölner Spruch und Lebensmotto "Mer muß och jünne könne" tut man sich im sonstigen Deutschland nicht selten etwas schwerer ...).

    Die Frage wäre, ob ein frischer Rentner das so überhaupt tun sollte. :/

    Halte ich für eine der "Gretchenfragen". Meine Wenigkeit wird ja hin und wieder mal um Rat in Sachen "Finanzen" gefragt (manchmal auch von "Jüngeren" (aus meiner Sicht, teilweise sind die auch schon 50 Jahre alt ... - die wollen dann unbedingt was bei bzw. mit den Finanzen ihrer Eltern "machen" bzw. diese "neu", "geschickter", "besser", "lukrativer" usw. anlegen; gemeint ist de facto eher "investieren" ...)


    Nur am Rande: Den Eindruck hatte ich hier fast auch bei einem "Fall". Man konnte da fast den Eindruck gewinnen (vielleicht habe ich das da auch nur "reininterpretiert"), da ging es schon darum ein "späteres Erbe" zu optimieren, damit es dann (noch) größer ausfällt ... Das nur am Rande.


    Daher hatte ich diese These hier auch mal in den Raum geworfen

    sich zumindest mal die immer relevante Frage zu stellen, die nach meinem Dafürhalten immer eine Option ist


    "If you have won the game, stop playing"

    Ein andere Mitschreiber (meine, das war Achim Weiss) hat in dem Kontext einen ähnlichen (m. E. recht stimmigen) Spruch hier eingeführt Richtung


    "If it ain`t broke, don`t fix it"


    (oder so ähnlich jedenfalls)


    Will sagen für manche gilt "sie können anlegen bzw. investieren - sie müssen es aber nicht (jedenfalls nicht zwingend).


    Nicht ganz selten kommt auf meine dann typische Rückfrage ("Was haben denn Deine Eltern falsch gemacht oder was läuft da konkret schlecht bzw. falsch ?) nämlich keine schlüssige Antwort. Wie auch ? Wenn jemand (allein oder mit (Ehe)Partner) mehrere Renten (in welcher Form auch immer) bezieht, im lastenfreien Wohneigentum (ob nun Wohnung oder Haus) lebt und so viel sichere (präziser "risikoarm") geparkte Liquidität hat, daß es auf jeden Fall (nicht selten "dicke") reicht. Erst recht, wenn man schon 65 + oder 70 + ist ... Und noch dazu in seinem Leben niemals zuvor überhaupt in Aktien investiert war ?! Stichwort: Subjektive btw. emotionale Risikotragfähigkeit


    Klar (weil unstrittig) ist aber auch, daß a) Aktien die renditestärkste Anlageklasse sind (in the long run, bisher jedenfalls (Rückspiegelsicht) und unter ganz erheblichen Schwankungen (Motto: Spiralierend - aber im Trend stets nach oben ...)) und daher b) eigentlich am besten alles in Aktien (sozusagen 100%) angelegt wird (bis auf eine adäquate Rücklage vielleicht). So weit das rein Rationale. Ich kenne nur (fast) keinen, der das auch so macht ...


    Aus meiner Sicht würde ich Dir da völlig recht geben:

    Das Risiko der vermeintlich 'sicheren Anlagen' wird zumeist unterschätzt. Ja, die Weltwirtschaft wird irgendwann wieder in eine wirkliche Krise geraten.

    Ob dann aber vermeintlich sichere Anlagen wie EUR-Festgelder oder -Staatsanleihen wirklich sicher sind, wird man dann noch sehen.

    Bei den "sicheren" Anlagen ("risikoarmen" finde ich eh als Formulierung besser) ist - oft bzw. meist oder gar in aller Regel - nach Steuer und Inflation nur ein (mehr oder weniger großer) Verlust sicher bei der Betrachtung in "real" jedenfalls (statt in "nominal" - wie es anscheinend viele Deutsche bevorzugen ...).


    Nur am Rande: Bargeld (als ausfallsicheres Zentralbankgeld) macht m. W. ca. nur 10% (!) der gesamten Geldmenge aus ... Im wirklichen Ernstfall (worst-case) dürfte die sog. Einlagensicherung Richtung des Märchens "des Kaisers neue Kleider laufen" usw. die Liste ließe sich fortsetzen.


    Das Ganze bleibt eben a) eine recht komplexe Angelegenheit und b) auch eine sehr individuelle Sache sowohl von der subjektiv-emotionalen Seite her als auch von den Rahmenbedingungen im Einzelfall.

    Die Entscheidung was man mit seinem Geld macht muss ohnehin jeder DIY-Anleger für sich selbst treffen.

    Ein großes und wahres Wort gelassen ausgesprochen. Nur: Nicht ganz selten (eher so manches Mal) wird diese Entscheidung von einem Bank"berater", Versicherungs"berater", Vermögens"berater", Anlage"berater" etc. getroffen ... =O

    Wenigstens weiß ich dann wenn es schief geht, wer für die Entscheidung verantwortlich war: Der Typ im Spiegel 8)

    Der ist manchmal - neben den Steuern, der Inflation und den Kosten jeder Anlage - ohnehin eine gewisse (für manche sogar die größte) Gefahr für die "privaten Finanzen" ...


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Der ist manchmal - neben den Steuern, der Inflation und den Kosten jeder Anlage - ohnehin eine gewisse (für manche sogar die größte) Gefahr für die "privaten Finanzen" ...

    Inflation kann ich selber nicht beeinflussen.

    Steuern kann ich probieren zu minimieren, sollte mich darin aber nicht verbeißen.

    Kosten der Anlage kann ich sehr wohl selber bestimmen.


    Der Typ im Spiegel ist nicht nur Manchmal die größte Gefahr sondern sehr oft, vor allem wenn er die Schuld seiner Finanziellen Misserfolge einem Berater zu schiebt. Wem du die Schuld gibst dem gibst du die Macht. Ich möchte schon die Macht über meine Finanzen behalten, hatte sie aber Jahrelang ausgelagert und musste diesem Kerl im Spiegel eine Menge beibringen und so ganz hat der Kerl das immer noch nicht verinnerlicht. Aber wir arbeiten dran…. ;)

  • Inflation kann ich selber nicht beeinflussen.

    Stimmt. Aber die (Aus)Wirkung derselben auf mein Geld, meine Ersparnisse, meine Altersvorsorge, meine Ruhestandsplanung, mein Vermögen kann ich selbst beeinflussen über die Wahl meiner Asset-Allocation nämlich.

    Steuern kann ich probieren zu minimieren, sollte mich darin aber nicht verbeißen.

    Nur um auf Dein "verbeißen" kurz einzugehen:


    Es besteht - nach meinen Beobachtungen und Erfahrungen - ein ursächlicher Zusammenhang (fast könnte man von einer Kongruenz sprechen) zwischen der Höhe der Steuern und Abgaben einerseits und den Bemühungen und Anstrengungen diese (wenigstens etwas) zu minimieren andererseits. Was aus Gründen der Effizienz (Aufwand vs Nutzen) eine gewisse Logik hat.


    Man kann - wie stets - mit Systemen (so auch dem Steuersystem) Anreize aber auch Fehlanreize setzen.

    Kosten der Anlage kann ich sehr wohl selber bestimmen.

    Stimmt. Jedenfalls immer dann, wenn ich mir frei aussuchen kann, in welche "Vorsorge", "Anlage" usw. ich einzahle bzw. investiere.

    Der Typ im Spiegel ist nicht nur Manchmal die größte Gefahr sondern sehr oft, vor allem wenn er die Schuld seiner Finanziellen Misserfolge einem Berater zu schiebt.

    Schon so manches Mal hatte konnte ich mich nur schwer des Eindrucks erwehren, daß ein Berater nur deshalb gewählt wurde - weil man dann eben nicht mehr eigenständig und eigenverantwortlich handeln braucht. Wenn es gut geht, kann man stolz sein, weil man so einen guten oder sogar tollen Berater ausgewählt (und auch bezahlt) hat. Und wenn es schlecht läuft oder sogar schief geht - war eben ein anderer schuld. Jedenfalls nicht man selbst ...