Wie wichtig ist hohe RK1 für Dich?

  • Gegenwärtig besteht mein Depot aus:

    RK3 70% ETF

    RK1 30% Bundesanleihen/Geldmarkt ETF

    RK3 is Risiko Teil vom Depot.

    RK1 ist risikofrei Teil vom Depot

    das Verhältnis 70:30 driftet im Moment auseinander

    zB 73:27

    Das Verhältnis 70:30 ist mir heilig - alle Geld geht im Moment in RK1 bis das Verhältnis wieder 70:30 ist.

    Wenn der Crash kommt erwarte ich, dass das Verhältnis vllt in Richtung 65:35 bewegt.

    Dann wird Geld von RK1 entnommen und wieder in ETF investiert bis das Verhältnis wieder 70:30 ist.

    Das ist dann gewährleistet, dass ich “billig” kaufe.

    Solange das Verhältnis außer Sync ist wird kein Cent in Aktien-ETF investiert.

    Was mache ich falsch?

    Mach ich alles richtig?

  • Kann keinen Fehler erkennen, du musst damit klar kommen, es ist dein Geld. In jüngeren Jahren hatte ich 80/20 da es jetzt zur Auszahlung geht, bin ich bei 60/40 angekommen. Hängt aber auch davon ab, welche Summe hinter den Prozentzahlen steht und wann wieviel davon gebraucht wird.

  • Eigentlich machst du nichts falsch. “Richtig” gibts nicht. Es gibt unterschiedliche und total individuelle Herangehensweisen mit dem Risiko umzugehen. Wenn das deine ist dann ist es doch ok.

    Ich hingegen bin neben einem Notgroschen zu 100% in ETFs investiert - aber ich bin halt nicht du…

  • Hängt aber auch davon ab, welche Summe hinter den Prozentzahlen steht und wann wieviel davon gebraucht wird.

    Die Zahlen sind groß.

    Ich habe ein bisschen mit Excel gespielt.

    Ich weiß, dass es simple Mathe ist aber nach dem Crash und wenn Geld von RK1 entnommen wird um die ursprüngliche R3/R1 Verhältnis wieder herzustellen werde ich mit 70/30 mehr RK3 haben als mit 80/20 Depot.

    Das war mir nicht klar.

  • Hallo liebe Forumsfreunde

    Ich habe bei der Frage nur spanische Dörfer, verstanden.

    Ich bin leider nicht dahinter gekommen was denn RK3 oder RK1 oder Ähnliches bedeuten soll.

    Ich musste nur schmunzeln, wenn @Eigob ganz cool erklärt, wie er sich im Falle eines Crashs verhalten wird

    Ich glaube Eigob hat noch nie einen echten großen Kurs--Rückschlag erlebt

    Das ist nicht so wie beim Winterschlussverkauf im Einzelhandel, wo jeder sich über ein Schnäppchen freut

    Bei einem echten Crash herrst Panik an der Börse.

    Die Nachrichtensendungen überschlagen sich mit Horrormeldungen.

    Tenor:

    diesmal ist alles anders.

    Selbst hartgesottene Anleger kommen da ins grübeln.

    Die Reaktion bei langjährigen Anlegern ist meist durchhalten.

    Zum aufstocken und nach-Kauf fehlt selbst den erfahrenen der Mut.

    Das kann man sich nur vorstellen, wenn man es selbst erlebt habt.

    Ich bin seit 40 Jahren an der Börse und gebe zu, dass ich meist auch keinen Mut zum Kauf hatte, sondern mir einfach die Kurse nicht mehr angeschaut habe.

    Vermutlich muss jeder Mensch im Leben seine eigenen Erfahrungen sammeln. Viele Grüße von einem alten Hasen aus Stuttgart, McProfit

  • Ich hingegen bin neben einem Notgroschen zu 100% in ETFs investiert - aber ich bin halt nicht du…

    Ich auch (bzw. ETFs und Aktien), und der Notgroschen ist gerade überschaubar. Entsprechend wäre auch zum Nachkaufen im Crash nicht viel Geld da (ganz unabhängig davon, ob ich das wirklich durchziehen würde). Rechnerisch ergibt das ca. 95% Aktien- und ETF-Quote, und da das Depot weiter wächst, der Notgroschen aber nicht, wird die Aktienquote perspektivisch noch steigen.

    Wenn man andererseits das gesamte Vermögen betrachtet, nicht nur Cash und Depot, habe ich auch noch eine (noch nicht abgezahlte) Immobilie, Festgeld (Zinsdifferenzgeschäft wegen niedrigen Immokredits, wird die Immobilie in ein paar Jahren ablösen) und zahle in ein Versorgungswerk ein. Das relativiert die hohe Aktienquote auch wieder deutlich.

    Am Ende sollte jeder das machen, womit er sich wohlfühlt. Wenn das bei dir Elgob eine strenge 70/30-Aufteilung ist und für dich gut passt, ist das doch super!

  • Gibt es eine nachvollziehbare Herleitung für 70:30?

    Keine Ahnung, wie es bei Elgob ist, mit den anscheinend zusätzlichen x Jahresbruttogehältern als Notgroschen … aber so eine gängige Herleitung wäre wohl, von einem max. Drawdown bei einem reinen Aktienportfolio von rd. 60 Prozent auszugehen, sich dann zu überlegen, welcher Drawdown verkraftet wird, und es dann über die Quoten entsprechend zu steuern.

  • Mein Ansatz wäre eher:

    Summe X für sicher, Rest für Chance!

    So mache ich das auch, deshalb sinkt der prozentuale Cash-Anteil kontinuierlich.

    Wobei auch all diese Daumenregeln zur Vermögensallokation ("80/20 für Risikofreudige", "Aktienquote 100 minus Lebensalter" usw...) meistens nur das Verhältnis Aktien / Cash betrachten und nicht alle sonstigen Vermögenswerte. Insofern finde ich diese starren Prozentsätze ohnehin fragwürdig. Es macht einen riesigen Unterschied, ob ich 55 Jahre alt, selbständig mit 0,0 Rentenanspruch und ohne Immobilie bin, oder ob ich 55 Jahre alt, Beamter mit signifikantem Pensionsanspruch und abbezahltem Haus bin.

    Wenn Elgob sich aber mit dieser Aufteilung wohlfühlt und es für sie finanziell so passt, wieso nicht.

  • Zum aufstocken und nach-Kauf fehlt selbst den erfahrenen der Mut.

    Ich war zwar noch kein erfahrener Anleger, habe aber 2020 versäumt meinen Aktienteil massiv aufzustocken, obwohl das Geld dafür vorhanden war. 8|

    Das war mir insofern eine Lehre, dass ich seither umgedacht habe. Mein Anteil an 'sicherem' Vermögen (RK1) ist groß genug, dass ich mir auch bei einem 50% Kurseinbruch meines ETF-Depots keine wirklichen Gedanken machen muss.

    Meine Sparrate geht seit 2022 ganz konsequent zu 85% in den Risikoteil. Die 15% Sparleistung RK1 geht in meine alte KLV. Und das würde auch im Falles eines großen Markteinbruchs so bleiben.

    Ich schau natürlich auch mal auf meine Verteilung von RK3:RK1. Aktuell stehe ich bei 66% im risikoteil und 34% im 'sicheren' Teil.

    Das Ganze Thema Risikobetrachtung mag sich ändern wenn es in Richtung Start der Entnahmephase zugeht oder mir die Renditen des Aktienmarktes einfach unheimlich werden.

    So könnte ich dann z.B. die letzten 2-5 Jahre vor dem Start der Entnahmephase die Sparraten nur noch in Tagesgeld sparen. Oder auch die Sparrate dann noch in die GRV investieren um meinen Rentenabschlag auszugleichen bzw. meine Altersrente zu erhöhen.

    Das werde ich dann entscheiden, wenn es soweit ist.

    PS: Den Notgroschen lasse ich bei der Betrachtung außen vor!

  • Gibt es eine nachvollziehbare Herleitung für 70:30?

    Sicherlich nicht. Das hängt doch vom persönlichen Sicherheitsbedürfnis ab. Welche Schwankungen beeinflussen Deinen Schlaf nicht negativ? Historische Empfehlungen sind doch eher 60:40 oder 50:50.

    Natürlich hängt das persönliche Empfinden auch vom Alter, Portfoliogröße, sonstige Anlagen (z.B. Immobilien) und eigene Erfahrungen ab.

    Es wird auch unterschiedlich gehandhabt, ob die Notfallreserve separat liegt oder als Teil des Sicherheitsbausteins betrachtet wird.

  • Warum? Der ist doch auch Teil der "sicheren" Anlage

    Ich sehe meine Geldanlagen als Teil eines langfristigen Plans zum Vermögensaufbaus. Und mein Notgroschen ist einfach nicht Teil dieses Plans.

    Der Notgroschen ist liquides Geld, falls ich morgen eine neue Wohnung einrichten müsste, das Auto übermorgen kaputt geht oder ich meinen Job verliere.

    PS: Es gibt Leute, die auch Ihr KFZ, einen Teil Ihrer Wohnungseinrichtung oder eine Uhr in Ihre Vermögensaufstellung einberechnen. Kann ja auch JEDER so halten wie man will.

  • Ich schau natürlich auch mal auf meine Verteilung von RK3:RK1. Aktuell stehe ich bei 66% im risikoteil und 34% im 'sicheren' Teil.

    PS: Den Notgroschen lasse ich bei der Betrachtung außen vor!

    Verstehe ich nicht. Warum noch einen extra "Notgroschen" und wie groß ist der dann? Der RK ist doch der Notgroschen, da man üblicherweise nicht "in Not" ist.

    Das größte Problem, dass die emsigen Sparer haben, ist dass sie auch mit sechsstelligen Summen immer noch dreistellig denken und ihr Vermögen nicht realisieren.

  • Verstehe ich nicht. Warum noch einen extra "Notgroschen" und wie groß ist der dann? Der RK ist doch der Notgroschen, da man üblicherweise nicht "in Not" ist.

    Das größte Problem, dass die emsigen Sparer haben, ist dass sie auch mit sechsstelligen Summen immer noch dreistellig denken und ihr Vermögen nicht realisieren.

    Ein Großteil meines 'sicheren' Vermögensteils ist in Form von Versicherungen gebunden (Kapitallebensversicherung und bAV). An das Geld käme ich auch im Notfall nicht sofort heran. Die KLV könnte ich zwar beleihen, aber das Geld soll mir ja in einigen Jahren meinen sorgenfreien Übergang in den Unruhestand garantieren. Bei der bAV dauert es sogar noch bis 2037 bis ich an das Geld herankomme!

    Mein Notgroschen ist weit weit von 6-stellig entfernt. ;) Ich habe auch keinen extra Notgroschen auf einem eigenen Konto.

    Ich habe ein TG-Konto auf dem dann eine kleine Cash-Reserve + mein Notgroschen liegt. Nur, dass ich den Notgroschen halt nicht zu meinem Vermögen dazu zähle.

    Kann ja auch jeder so machen wie man will. Ich komme zurecht und das reicht mir.

  • Prinzipiell ist es doch richtig, eine langfristige Geldanlage für die Altersvorsorge von kurzfristigen Geldern gedanklich zu trennen.

    Wenn morgen mein Auto geschrottet wird, sollte das auf meine langfristige Altersvorlage nicht beeinflussen, insbesondere nicht die Verteilung zwischen den Risikoklassen.

    12345 berichtet von Festgeld zur Tilgung eines Immokredites. Das Geld ist fest verplant und sollte ebenfalls unabhängig von einem AV-Portfolio betrachtet werden.