Mit 40 Jahren noch private Altersvorsorge möglich?

  • BUV mit 40 Jahren ist recht teuer / Monat. Ich bin Sozialpädagoge, einen wirklichen Grund bei Unfall nicht mehr arbeiten zu können gibt es fast nicht, außer halt schwere Hirnschäden, Koma.... Aber ansonsten kann ich immer auch irgendwo noch arbeiten, auch wenn ich keine Beine und Füße mehr hätte.

    Dazu vielleicht etwas Aufklärung:


    Eine BU ist mit 40 letztlich auch nicht teurer als mit 30 - schließlich haben Sie 10 Jahre lang die Beiträge dafür gespart. :)


    Wenn Sie nach "BU: Ich habe doch einen Schreibtischjob" oder "BU: Ich kann immer etwas arbeiten" googeln finden Sie auf unserer Seite Berufsunfähigkeitsrisiko einige Antworten zu diesen typischen BU Mythen. Dort finden Sie auch "das (einzige?) valide Argument gegen eine BU" = wenn Sie jetzt schon ausgesorgt haben. Das scheint nach Ihrer Schilderung noch nicht der Fall zu sein.


    Fazit: Mit einer nicht arbeitenden Ehefrau, laufender Immobilienfinanzierung und bald drei Kindern würde ich an Ihrer Stelle sehr schnell eine BU abschließen sofern und solange Sie noch gesund genug dafür sind. Unabhängige Beratung hilft dabei, die BU richtig zu konfigurieren (z.B. Absicherung Nettoeinkommen), einen leistungsstarken Tarif zu finden und bei der Antragstellung keine Fehler zu machen (Gesundheitsfragen!), so dass die Berufsunfähigkeitsversicherung im Ernstfall auch leistet.

    Dr. Schlemann unabhängige Finanzberatung GmbH & Co. KG
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  • Abend.

    Folgende Aufteilung der Grundschulden haben wir bezüglich der Kredite:

    Vermietetes Objekt in Heidelberg:

    - Belastet mit 260.000€ mit 0,89% Zinsen, aktuell noch 225.081€ bei 458€ Tilgung und 167€ Zinsen bis 2036

    - Belastet mit 70.000 mit 1,7% Zinsen, aktuell noch 62.577 bei 593€ Tilgung und 89€ Zinsen bis 2032


    Bewohntes Objekt Neckargemünd:

    - Belastet mit 205.000€ mit 0,89% Zinses, aktuell noch 176.788€ bei 362€ und 131€ Zinsen bis 2032


    monatliche gesamte Tilgungsrate ist also 1.413€.


    Bei allen drei Krediten können wir 5 mal die Tilgungsrate wechseln bis 10% und 5% jährliche Sondertilgung ist drinnen. Ich habe meine Verträge prüfen lassen und ich hätte gute Chancen vor der Laufzeit auszusteigen und könnte komplett tilgen, allerdings fehlt dazu das Kapital und ein neuer Vertrag macht bei 0,89% keinen Sinn.




    Das selbstbewohnte Eigentum ist kernsaniert und es fallen hier doch hoffentlich keine großen Sachen mehr an.

    Das vermietet MFH ist Altbau 1900, wurde aber 2018 teilsaniert. Hier fällt vor allem immer wieder mal was am Dach an. Heizung, Brauchwasserleitungen, Abwasser und Elektrik sind neu. Hier bilde ich auch Rücklagen auf einem Tagesgeldkonto für den Fall der Fälle. Die Zimmer des MFH werden einzeln an Studenten vermietet, was in Heidelberg eine deutlich höhere Miete einbringt. Aktuell sind die Mieten noch moderat, hier werde ich aber in Zukunft bei Neuvermietung höhere Mieten ansetzen. Arbeit habe ich wenig mit der Vermietung, für uns ist das "fast" ein Selbstläufer.


    Ich habe keine KLV sondern eine reine Risikolebensversicherung um den Kredit im Todesfall abzusichern.


    In den Häuser stehen jeweils zur Hälfte ich und meine Frau.


    Die Rente meiner Frau wird wirklich wenig. Allerdings will sie aktuell nicht arbeiten und Zuhause sein und sich um die Kinder kümmern. In ihrem Beruf, Biologin, ist es allerdings auch nicht mehr so leicht nach drei Kindern und langer Auszeit einen guten Beruf zu finden. Ich würde ihr dass allerdings gönnen und ermöglichen, aber aktuell sieht sie sich da nicht.

    Meine Rente wird auch sehr Mau sein, da ich mir in der Jugend einigen Unsinn erlaubt habe und erst 2020 nach Hauptschule, Kleinkriminaliät, Abendrealschule, Abendgymnasium, Studium, meinen ersten sozialversicherungspflichtigen Job angefangen habe. Also ich habe sehr spät angefangen in die gesetzlichen Rentenversicherung einzuzahlen.

    Aber jetzt geht es eben darum das beste aus der Situation zu machen :-).


    Bezüglich Altersvorsorge, wäre es eventuell Sinnvoll wenn meine Frau und ich in ETF getrennt investieren?

    Ansonsten wollten wir im Alter schon relativ früh die Immobilien an unsere Kinder überschreiben, natürlich mit Nießbrauch... und im Gegenzug geben unsere Kinder und monatlich eine "Rente".




  • Ansonsten wollten wir im Alter schon relativ früh die Immobilien an unsere Kinder überschreiben, natürlich mit Nießbrauch... und im Gegenzug geben unsere Kinder und monatlich eine "Rente".


    Wäre das die Idee meiner Eltern, würde ich ihnen aber einen gehörigen Vogel zeigen. Ungefragt ein Vermieterdasein aufgedrückt belommen, und dann wollen die Eltern auch noch einen Nießbrauch und ICH soll IHNEN eine Rente zahlen? Und noch dazu kann ich nicht guten Gewissens ablehnen, weil die Altersvorsorgestrategie meiner Eltern darauf beruht? Und ich muss zwei Immobilien zu dritt teilen? Streit unter den Geschwistern also auch noch vorprogrammiert.


    Ich meine es gar nicht böse, aber über den Teil würde ich nochmal nachdenken .


    Zum Thema Einstieg in ETFs bzw. allgemein den Einstieg in Finanzfragen empfehle ich übrigens die ersten Folgen von Saidis Podcast Geld ganz einfach.


    Viel Erfolg dir und deiner Familie !

  • Das vermietet MFH ist Altbau 1900, wurde aber 2018 teilsaniert. Hier fällt vor allem immer wieder mal was am Dach an. Heizung, Brauchwasserleitungen, Abwasser und Elektrik sind neu. Hier bilde ich auch Rücklagen auf einem Tagesgeldkonto für den Fall der Fälle.

    Hier wird die nächsten Jahre sicherlich auch noch eine Fassadendämmng fällig. Es wäre naiv, nicht mit einer solchen Pflicht zu rechnen. Ich würde mich als Vermieter auf jeden Fall mit dem Thema beschäftigen und die Augen nach Förderungen offenhalten. Als Vermieter kann es auch interessant sein, das komplett über eine Finanzierung zu regeln, da aktuell die Preise für Immobilienkredit- und Guthabenzinsen auf ähnlichem Niveau sind und man die Kreditzinsen absetzen kann

  • Wenn der Lebenslauf so ausschaut, dass das gute Einkommen erst seit ein paar Jahren erzielt wird, dann war meine Schätzung für die Rente wegen voller Erwerbsminderung ein gutes Stück zu positiv. Umso mehr würde ich zumindest die Befassung mit einer BUV empfehlen.


    Die Altersrente kann (mit heutigen Werten) später noch immer 1.300 Euro und mehr betragen, wenn das aktuelle Gehalt sich noch moderat steigert. Um den bisherigen Lebensstandard auch im Alter halten zu können, müssen da natürlich noch weitere Sparanstrengungen unternommen werden.

  • Wäre das die Idee meiner Eltern, würde ich ihnen aber einen gehörigen Vogel zeigen. Ungefragt ein Vermieterdasein aufgedrückt belommen, und dann wollen die Eltern auch noch einen Nießbrauch und ICH soll IHNEN eine Rente zahlen? Und noch dazu kann ich nicht guten Gewissens ablehnen, weil die Altersvorsorgestrategie meiner Eltern darauf beruht? Und ich muss zwei Immobilien zu dritt teilen? Streit unter den Geschwistern also auch noch vorprogrammiert.

    Ich fasse das auch nicht als "Böse" auf ;-).

    Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, sondern nur als Angebot gedacht gewesen. Denn das MFH in Heidelberg hat mein Vater 2017 gekauft und ich habe es in zwei Semestern wieder hergerichtet und nach dem Studium überschrieben bekommen, praktisch als Erbe. Ohne das wäre es auch nicht möglich gewesen eine zweite Immobilie zu erwerben und zu finanzieren.

    Und wenn meine Kinder das wollen, will ich Ihnen die Möglichkeit geben. Alternativ können wir natürlich immer noch eine Immobile später verkaufen wenn wir im Ruhestand sind. Allerdings fallen dann die Mieteinnahme weg, welche natürlich auch sehr lukrativ sind.


    Hier wird die nächsten Jahre sicherlich auch noch eine Fassadendämmng fällig. Es wäre naiv, nicht mit einer solchen Pflicht zu rechnen. Ich würde mich als Vermieter auf jeden Fall mit dem Thema beschäftigen und die Augen nach Förderungen offenhalten. Als Vermieter kann es auch interessant sein, das komplett über eine Finanzierung zu regeln, da aktuell die Preise für Immobilienkredit- und Guthabenzinsen auf ähnlichem Niveau sind und man die Kreditzinsen absetzen kann

    Das haben wir natürlich im Blick, wie auch eine neue Heizung in 20 bis 30 Jahren. Allerdings sehe ich das mit der Fassadämmung sehr kritisch, wenn der Gesetzgeber hier eine Pflicht einführt. Ein extrem großer Anteil in Heidelberg sind Altbauten, ganz abgesehen von ganz Deutschland, hier eine Pflicht der Fassadendämmung einzuführen, würde bei vielen Eigentümern großen Unmut auslösen. Ich habe das aber natürlich im Blick.

    Die Altersrente kann (mit heutigen Werten) später noch immer 1.300 Euro und mehr betragen, wenn das aktuelle Gehalt sich noch moderat steigert. Um den bisherigen Lebensstandard auch im Alter halten zu können, müssen da natürlich noch weitere Sparanstrengungen unternommen werden.

    Auf diese 1300€ / Monat bin ich ca. auch gekommen.

    Für den Lebensstandard benötigen wir aktuell nicht viel. Wir sind recht genügsam. Wir waren seit 10 Jahren nicht mehr im Urlaub und brauchen das auch nicht, kochen viel selbst, kaufen Kleidung oft Second Hand und Möbel und Einrichtungsgegenstände auf Kleinanzeigen.

    Gehaltssteigerungen sind noch drinnen, allerdings maximal bei TVÖD SUE S12 Stufe 6 Steuerklasse III erreiche in drei Jahren 5151€ Brutto bei 3544€ Netto plus Zuschläge wie Heimzulage, Schichtzulage, Sonntagszulage..... Die Zulagen machen schon immer ca. 350€ bis 500€ / Monat aus, je nach Dienstplan. Ich Arbeite in einem Kinder- und Jugendheim.

    Aktuell bin ich in S12 Stufe 2 und ab Oktober 2024 in Stufe 3. Ich verdiene jetzt ein Grundgehalt von 3593€ Brutto und komme mit allen Zulagen auf 4339€ Brutto und letztendlich eben auf die 3225€ Netto / Monat. Das Gehalt ist ok, und die Zulagen und auch das Gehalt ändert sich aber auch immer mal wieder nach oben, immer abhängig davon wie die Gewerkschaften die Tarife verhandeln.


    Bis zur Rente will ich allerdings nicht immer Vollzeit Arbeiten, mit 80% und einer 32h Woche komme ich im Schichtdienst gut klar und habe auch noch genügend Zeit für die Familie.


    Mit der BUV werde ich mich noch mal befassen. Allerdings BUV und ETF für meine Frau und mich, kann eine Herausforderung werden.

  • Bei allen drei Krediten können wir 5 mal die Tilgungsrate wechseln bis 10% und 5% jährliche Sondertilgung ist drinnen.

    Könnt ihr die Tilgungsrate denn auch absenken? Wir konnten das bei unserem Immobilienkredit mit Zins in ähnlicher Größenordnung wie bei euch, und sparen jetzt die Differenz zur bisherigen Rate parallel in Festgeld an, weil das deutlich mehr Zinsen gibt, als wir zahlen müssten. Bei 0,89% würde ich sicher nicht auch noch Sondertilgungen leisten.

  • Ich fasse das auch nicht als "Böse" auf ;-).

    Das ist natürlich nicht in Stein gemeißelt, sondern nur als Angebot gedacht gewesen. Denn das MFH in Heidelberg hat mein Vater 2017 gekauft und ich habe es in zwei Semestern wieder hergerichtet und nach dem Studium überschrieben bekommen, praktisch als Erbe. Ohne das wäre es auch nicht möglich gewesen eine zweite Immobilie zu erwerben und zu finanzieren.

    Und wenn meine Kinder das wollen, will ich Ihnen die Möglichkeit geben. Alternativ können wir natürlich immer noch eine Immobile später verkaufen wenn wir im Ruhestand sind. Allerdings fallen dann die Mieteinnahme weg, welche natürlich auch sehr lukrativ sind.

    Mal so aus der anderen Perspektive eines Kindes: Ich werde irgendwann wahrscheinlich auch vermietete Immobilien von meinen Eltern erben. Und ganz ehrlich, ich werde sie wahrscheinlich schnellstmöglich verkaufen. Ich wohne schon sehr lange nicht mehr in der Gegend und habe auch keine Lust, Vermieter zu sein und mich mit allem, was dazugehört, rumzuschlagen. Mir reicht schon die WEG-Versammlung meiner selbstbewohnten Immobilie einmal im Jahr. Dass Mieteinnahmen dann "wegfallen", kann man so auch nicht sagen, denn natürlich kann man den Verkaufserlös auch wieder gewinnbringend anlegen. Mietrenditen sind häufig gar nicht so lukrativ (im Vergleich zum Aktienmarkt), jedenfalls wenn man alle damit verbundenen Kosten und Zeitaufwand mit reinrechnet.


    Bei drei Kindern wird das bei euch auch nicht so ganz trivial, wer was bekommt und wie sich Rechte und Pflichten dann aufteilen. Geld oder ein Aktien-/ETF-Depot lassen sich leicht durch drei teilen, ein ganzes Haus nicht so einfach.

  • Vorab und ganz wichtig: Es ist Deine Familie, Dein Geld, es geht um Deine/Eure Absicherung und Alterssicherung, es sind Deine Immobilien - und es sind auch Deine Schulden/Kredite.


    Wie schon erwähnt (Nr. 19), bin ich (ganz persönlich !) ein großer Freund der (bzw. einer zumindest gewissen) Diversifikation. Vom Sparen über den Vermögensaufbau bis hin zur Altersvorsorge. Wie hier (an anderen Stellen im Forum) aber auch schon mehrfach erwähnt, kenne ich auch genug Leute, die mit dem Gegenteil davon - sprich Konzentration - gut und erfolgreich unterwegs sind. Gerade beim Thema "Immobilie(n) sind nicht wenige (notgedrungen oder freiwillig) mit "sozusagen 150%" oder mehr (via Krediten) bezogen auf ihre Gesamtvermögen in einer einzigen Assetklasse (Immobilie(n)) unterwegs.


    Aus meiner Sicht (!), stellt sich eine private Situation auch völlig anders da (und erfordert eine andere Vorgehensweise), ob ich beispielsweise Single bin oder Familienvater mit Frau und (bald) drei Kindern.


    Über die beiden folgenden Aspekte (hatte ich an anderer Stelle mal erwähnt) solltest Du zumindest mal nachdenken (aus meiner subjektiven Sicht kann man bei Dir nämlich (fast) noch von "jüngeren" Jahren sprechen - und auch objektiv gesehen dürftest Du noch immerhin über ein Vierteljahrhundert (!) bis zum Renteneintritt haben

    In jüngeren Jahren a) die Aneignung wenigstens eines finanziellen Grund- bzw. Basiswissens zu unterlassen, b) zu verkennen, daß Versichern (nur das Nötigste natürlich) vor Anlegen kommt,

    Auf einige Aspekte (Versicherungen) wurdest Du hier schon hingewiesen (Beispiel: BU). Ein anderer wäre der Check zum Thema PHV - sprich Privathaftpflichtversicherung, die wichtigste Versicherung überhaupt.


    In so einer privaten Situation (wie der Deinigen), würde ich (ganz persönlich) mir (vor einem Langfristthema wie der Altersvorsorge) immer Fragen stellen wie: Was passiert, wenn meine Frau oder ich sterbe, was passiert, wenn ich (oder der mitarbeitende Partner) berufsunfähig wird, was passiert in Fall einer Trennung bzw. Scheidung ? Zu letztgenanntem Aspekt gehört natürlich auch die Frage, wie ist es dann um die Alterssicherung Deiner Frau bestellt ?


    In Nr. 22 hast Du zu einigen von mir aufgeworfenen Fragen etwas geschrieben. Das bringt zumindest etwas mehr Licht ins Dunkel.


    Vor dem Hintergrund wird Deine Ausgangsfrage bzw. der Wunsch (Notwendigkeit) zum weiteren Handeln klarer

    Meine Rente wird auch sehr Mau sein, da ich mir in der Jugend einigen Unsinn erlaubt habe und erst 2020 ... meinen ersten sozialversicherungspflichtigen Job angefangen habe. Also ich habe sehr spät angefangen in die gesetzlichen Rentenversicherung einzuzahlen.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Nichtsdestotrotz würde ich (ganz persönlich !) jetzt nicht sozusagen den zweiten Schritt (konkrete Anlageinstrumente (wie z. B. ETFs) auswählen zwecks Umsetzung) vor dem ersten Schritt machen (wenigstens ein Grund- bzw. Basiswissen schaffen, Absicherungs- bzw. Versicherungscheck tätigen (soweit z. B. eine BU noch möglich und zu vertretbaren Kosten einkaufbar ist), weitere Strategie auswählen ggf. bestehende Struktur "feintunen").


    Aber jetzt geht es eben darum das beste aus der Situation zu machen :-).

    Sehe ich ebenso - und das gilt ja eigentlich immer. Das Beste (aus meiner Sicht) wird man aber aller Wahrscheinlichkeit aus der Situation machen, wenn man diese Situation (samt Erfordernissen und Bedürfnissen) zunächst mal sachlich und nüchtern analysiert - und danach strukturiert und bewußt loslegt, um möglichst zielgerichtet weiter zu machen,


    Das gilt übrigens auch für das Thema "Immobilien und adäquate Rücklagen". Siehe z. B. hier:

    Das vermietet MFH ist Altbau 1900, wurde aber 2018 teilsaniert. Hier fällt vor allem immer wieder mal was am Dach an. Heizung, Brauchwasserleitungen, Abwasser und Elektrik sind neu. Hier bilde ich auch Rücklagen auf einem Tagesgeldkonto für den Fall der Fälle.

    Hatte letztens zwei größere Instandhaltungen (von Sanierungen kann man vermutlich noch nicht einmal sprechen - beides war im oberen fünfstelligen Bereich sprich fast sechsstellig). Das sollte man zumindest auf dem Schirm haben. Keine Ahnung, was sich EU und deutscher Gesetzgeber in Sachen Wärmewende (im Bereich Gebäudesektor) noch so einfallen lassen.


    Nur am Rande

    Ansonsten wollten wir im Alter schon relativ früh die Immobilien an unsere Kinder überschreiben, natürlich mit Nießbrauch... und im Gegenzug geben unsere Kinder und monatlich eine "Rente".

    Das hat sich - nach meinen Erfahrungen und Beobachtungen - aus diversen Gründen als ein nicht selten sehr "anspruchsvoller" Ansatz erwiesen.


    Gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

  • Wenn TVÖD, dann müsste ja auch noch VBL dazukommen.

    Aktuell sollten das grob 20 Euro monatlicher Anspruch pro Jahr Beschäftigung sein, künftig etwas weniger wegen sinkendem Altersfaktor.

    Das wäre ja schonmal ein solides Fundament.

  • Könnt ihr die Tilgungsrate denn auch absenken? Wir konnten das bei unserem Immobilienkredit mit Zins in ähnlicher Größenordnung wie bei euch, und sparen jetzt die Differenz zur bisherigen Rate parallel in Festgeld an, weil das deutlich mehr Zinsen gibt, als wir zahlen müssten. Bei 0,89% würde ich sicher nicht auch noch Sondertilgungen leisten.

    Wir können nach oben und unten senken. Aktuell ist die Tilgungsrate bei den beiden größeren Krediten auch auf dem Minimum und der 70.000€ Kredit beim Maximum.

    Aktuell geht alles was Überschuss ist auf ein Tagesgeldkonto mit 4% Zinsen.


    Mal so aus der anderen Perspektive eines Kindes: Ich werde irgendwann wahrscheinlich auch vermietete Immobilien von meinen Eltern erben. Und ganz ehrlich, ich werde sie wahrscheinlich schnellstmöglich verkaufen. Ich wohne schon sehr lange nicht mehr in der Gegend und habe auch keine Lust, Vermieter zu sein und mich mit allem, was dazugehört, rumzuschlagen. Mir reicht schon die WEG-Versammlung meiner selbstbewohnten Immobilie einmal im Jahr. Dass Mieteinnahmen dann "wegfallen", kann man so auch nicht sagen, denn natürlich kann man den Verkaufserlös auch wieder gewinnbringend anlegen. Mietrenditen sind häufig gar nicht so lukrativ (im Vergleich zum Aktienmarkt), jedenfalls wenn man alle damit verbundenen Kosten und Zeitaufwand mit reinrechnet.

    Ich gebe dir Recht, ETFs oder Aktien lassen sich leicht aufteilen. Und klar, meine Kinder können eine Immobile auch verkaufen und natürlich ist es nicht sicher dass unsere Kinder hier in in der Nähe bleiben und Bock auf Eigentum haben. Ich verstehe auch den Aspekt mit einer Eigentumswohnung und der WEG-Versammlungen, darum war und bin ich ein Fan von Eigentumswohnungen. Allerdings kann eine Immobile mit den Mieteinnahmen auch eine große Hilfe sein eine weitere Immobile zu finanzieren und als Sicherheit angeben.


    Das mit der Mietrendite, kann ich schlecht beurteilen, sondern nur meine Situation darstellen. In Heidelberg bekommt man in der Regel aktuell locker 400€ bis 500€ Kaltmiete für ein Zimmer. Ich selber vermiete 7 Zimmer. Vorteil ist, da die Mieter als Studenten nicht ewig bleiben kann ich mich bei Neuvermietung immer an die Inflation anpassen. Letztendlich muss es einem aber auch liegen zu vermieten, wir machen das gerne. Manche machen das nicht gerne und die wohnen teils auch selbst zur Miete.

  • Könnt ihr die Tilgungsrate denn auch absenken? Wir konnten das bei unserem Immobilienkredit mit Zins in ähnlicher Größenordnung wie bei euch, und sparen jetzt die Differenz zur bisherigen Rate parallel in Festgeld an, weil das deutlich mehr Zinsen gibt, als wir zahlen müssten. Bei 0,89% würde ich sicher nicht auch noch Sondertilgungen leisten.

    Ein Ansatz, der aktuell häufig und gerne diskutiert wird. Sozusagen als ein "positives Zinsdifferenzgeschäft" (nicht nur via sog. "sicherer" Anlagen sondern sogar via "risikoreicher" Anlagen wie Aktien-ETFs).


    Der aber unstrittig einer sehr "besonderen" und sehr "außergewöhnlichen" Situation (und Konstellation) geschuldet ist. Im Normalfall liegen die Zinsen für Immobilienkredite nicht unter denen für sog. "sichere" Anlagen (schon gar nicht mit Hunderten von Basispunkten; habe Darlehen in meinem Bestand mit um die 0, 35% - zeitgleich waren fast 400 Basispunkte mehr mit einem Festgeld zu erzielen ...). Das ist eine fast bizarre Lage.


    Nichtsdestotrotz kann man das (in Einzelfällen sollte man das sogar) machen. Aus meiner Sicht setzt dies aber eine gewisse Solidität der Gesamtsituation voraus - angefangen von der Versicherungssituation und der Höhe des Einkommens über das sonstige (neben der oder den Immobilien) sog. freie Vermögen bis hin zu der zu erwartenden Rente sprich der schon bestehenden Ruhestandsplanung (denn Immobilienpreise können schwanken und auch zumindest temporär) nicht unerheblich sinken und die Kreditvergabepraxis von Banken kann sich auch erheblich verändern (nicht zuletzt aufgrund regulatorischer Vorgaben) - um nur zwei Beispiele zu nennen).


    Ob sich diese Vorgehensweise in dem hier vorliegenden Fall empfiehlt, dürfte von der Einschätzung abhängen, ob man das ganze Konstrukt (soweit en detail bekannt) eher als sehr solide einschätzt oder eher mit einer gewissen Fragilität behaftet sieht.

  • Vorab und ganz wichtig: Es ist Deine Familie, Dein Geld, es geht um Deine/Eure Absicherung und Alterssicherung, es sind Deine Immobilien - und es sind auch Deine Schulden/Kredite.

    Natürlich. Ich finde es im Leben allerdings auch essentiell sich auch mit anderen Meinungen zu beschäftigen, zu reflektieren und Schlüsse daraus zu ziehen.

    Wie schon erwähnt (Nr. 19), bin ich (ganz persönlich !) ein großer Freund der (bzw. einer zumindest gewissen) Diversifikation. Vom Sparen über den Vermögensaufbau bis hin zur Altersvorsorge. Wie hier (an anderen Stellen im Forum) aber auch schon mehrfach erwähnt, kenne ich auch genug Leute, die mit dem Gegenteil davon - sprich Konzentration - gut und erfolgreich unterwegs sind. Gerade beim Thema "Immobilie(n) sind nicht wenige (notgedrungen oder freiwillig) mit "sozusagen 150%" oder mehr (via Krediten) bezogen auf ihre Gesamtvermögen in einer einzigen Assetklasse (Immobilie(n)) unterwegs.

    Ich bin auch ein Fan von Diversifikation und natürlich redundanter Absicherung. Ich mache das auch im Alltag so. Allerdings bei Immobilen habe ich die Erfahrung gemacht, jetzt mit meinen zwei die ich habe und den Mieteinnahmen. Ich würde aktuell ohne Probleme eine weitere Immobile fast voll finanziert bekommen, ohne meine aktuellen Immobilien als Sicherheit anzugeben. Natürlich mit dem Konzept, MFH mit wenig Aufwand umbauen, eine große Wohnküche und dann 12 Zimmer vermieten. 12 Zimmer a 400€ kalt / Monat sind halt schon nicht wenig im Jahr. Das geht allerdings nur in Heidelberg und anderen Ballungszentren, durch den großen Andrang von Studenten und Fachkräften ist der Wohnungsmarkt leer gefegt. Studenten schlafen hier Anfang des Semesters in Sporthallen der Uni, aus Wohnungsmangel.

    Das ganze ist aber natürlich auch Zeitaufwendig und immer auch ein Risiko wenn am gekauften MFH dann doch ein dicker Schaden... kommt.

    Gute Gedanken und ebensolche Entscheidungen wünsche ich !


    Nur meine bescheidene persönliche Meinung.

    Vielen Dank, auch deine persönliche Meinung, welche mir schon hilft über gewisse Prozesse anders zu denken.


    Auf einige Aspekte (Versicherungen) wurdest Du hier schon hingewiesen (Beispiel: BU). Ein anderer wäre der Check zum Thema PHV - sprich Privathaftpflichtversicherung, die wichtigste Versicherung überhaupt.

    PHV habe ich natürlich abgeschlossen, dass war schon ein Muss, vor allem mit Kindern.

    Mit der BU muss ich mich noch mal auseinandersetzen und auch mit meiner Frau sprechen was sie sich im Alter und jetzt auch vorstellt.

    Wenn TVÖD, dann müsste ja auch noch VBL dazukommen.

    Aktuell sollten das grob 20 Euro monatlicher Anspruch pro Jahr Beschäftigung sein, künftig etwas weniger wegen sinkendem Altersfaktor.

    Das wäre ja schonmal ein solides Fundament.

    Die VBL bekomme ich leider nicht, da ich bei einer gGmbH angestellt bin und angelehnt an den TVÖD SUE bezahlt werde. Würde ich beim Jugendamt Arbeiten, wäre dass anders, allerdings tue ich mir das nicht an. Kinder- und Jugendheime sind in Deutschland übrigens nicht staatlich sondern immer in freier Trägerschaft, bei gGmbHs oder Vereinen und kirchlichen Trägern.

  • Vorteil ist, da die Mieter als Studenten nicht ewig bleiben kann ich mich bei Neuvermietung immer an die Inflation anpassen.

    Die - zumindest tendenziell - deutlich höherer Fluktuation in Teilmärkten des Immobilienbereichs (Stichwort hier wohl: Studenten-Zimmer) hat fraglos diesen o. g. Vorteil. Demgegenüber steht - bei nüchterner Betrachtung - aber auch ein Mehr an Beschäftigung und Arbeit (ständige Mieterwechsel) - es sei denn, man läßt dies erledigen (Makler); dann aber fällt ein Mehr an Kosten (Courtage) an (Stichwort: Bestellerprinzip, die Courtage trägt seitdem allein der Vermieter); wenn man denn überhaupt einen Makler findet, der für so eine geringe Courtage tätig wird (richtet sich ja nach der Monatsmiete; in meinem Fall macht das z. B. die Maklerfirma nur (den Bereich Apartments betreffend), weil ich ein langjähriger und beständiger Klient bin). Ebenso werden Wohnungen durch eine hohe Fluktuation nicht besser sprich die Abnutzung wird in der Regel auch entsprechend sein.

    Letztendlich muss es einem aber auch liegen zu vermieten,

    Es (also Vermietung) hat auf jeden Fall - selbst wenn man es sehr fair um nicht zu sagen eher sozial angeht - auch unternehmerische Anteile, wenn es sich halbwegs tragen und rechnen soll. Zudem müssen die Objekte auch in einem soliden Zustand gehalten werden.

    wir machen das gerne.

    Das glaube ich Dir auch gerne. War bei mir früher (z. B. in Deinem Alter (!) und auch noch 10 Jahre später) ebenso. In aller Regel ändert sich dies aber mit den Jahren (nach meiner Erfahrung spätestens mit 60+ oder 65+). Ausnahmen bestätigen nur diese Regel (kenne jemand (75+), der dies im Alter zu seinem Hobby gemacht hat ...).


    Bei mir ist beispielweise absehbar, wann dieser Teil meines Vermögens Richtung Hausverwaltung wandert. Den Aspekt sollte man - zumindest perspektivisch - mit auf dem Schirm haben.


    Nur meine bescheidene Meinung - basierend auf jahrzehntelanger Erfahrung als Vermieter.

  • Das geht allerdings nur in Heidelberg und anderen Ballungszentren,

    Diese Gegend (wunderschöne Ecke übrigens) kenne ich gut aus früheren (Sport- und Studien)Zeiten. Zudem hatte sich damals eine Kollegin in Heidelberg bei dem Projekt "Bahnstadt" engagiert. Für Immobilien jedenfalls ein ziemlich guter bis sehr guter Standort.


    Das wird - meines Erachtens - immer sehr einseitig und eher zu pauschal gesehen. "Den" sozusagen "Immobilienmarkt Deutschland" gibt es nicht - es gibt nur ganz unterschiedliche (diesbezüglich teilweise sogar disparate) Regionen sprich Teilmärkte. Und damit auch Gegenden mit einer das Angebot weit übersteigenden Nachfrage - wie aber auch gigantischen Leerstand (mit ca. 1,5 Millionen Wohnungen (?!) - in Gegenden, wo immer weniger oder auch kaum noch jemand wohnen will). Und: Auch Regionen bzw. Städte können sich signifikant (ver)ändern (hier im Ballungsgebiet wäre Rüsselsheim (am Main) so ein typisches Beispiel, wo früher das Werk von Opel (Automarke) der fast alles dominierende Faktor war ...). Das aber nur am Rande.

    Allerdings bei Immobilen habe ich die Erfahrung gemacht, jetzt mit meinen zwei die ich habe und den Mieteinnahmen. Ich würde aktuell ohne Probleme eine weitere Immobile fast voll finanziert bekommen, ohne meine aktuellen Immobilien als Sicherheit anzugeben.

    (nachträglich gefettet von mir)


    Keine Frage, glaube ich Dir gerne. Trotzdem würde ich immer das "aktuell" herausheben.


    Aus der Sicht des deutlich Älteren im Kontext mit dem Thema Immobilien: Habe Zeiten erlebt in denen Immobilien-Darlehen locker 11,5% Zinsen kosteten - aber auch solche, wo es diese Darlehen mit einer Null vor dem Komma gab. Habe Zeiten erlebt, in denen so gut wie keiner Immobilien kaufen wollte (war der einzige (!) Interessent im Zwangsversteigerungstermin). Aber auch Zeiten, in denen man dann (gleiche Stadt, gleiches Amtsgericht) mit mehreren Hundert Menschen im Saal saß. Habe Zeiten erlebt, in denen man Immobilien für das 10-12fache der JNK erwerben konnte - aber auch solche, in denen das 45fache bezahlt wurde (in der gleichen Region). Habe Zeiten erlebt, in denen das Darlehensgespräch 15 Minuten dauerte, ein Ausweis sowie Tagesgeldauszug und Bausparvertrag als Unterlagen ausreichten, um anschließend einen Darlehensvertrag auf anderthalb Seiten direkt zur Unterschrift vorgelegt zu bekommen - aber auch Zeiten, in denen man in die Kreditabteilung "einbestellt" wurde (das gelingt ansonsten nur mit Botschaftern ...), um mit mehreren Bankern mehrere Stunden zu diskutieren, Hunderte von Unterlagen wurde verlangt, um schließlich (nach Prüfung durch die bankinterne Rechtsabteilung) einen 70-seitigen Darlehensvertrag (samt "Europäischem Standardisiertem Merkblatt ESIS" etc. pp.) zwecks Unterschrift zugesandt zu bekommen. Um nur vier Beispiele zu nennen ...


    Eines meiner aufgeweckten aber etwas kecken Patenkinder würde jetzt sagen "Der Onkel erzählt vom Krieg" ... ;)


    Will (als alter Esel) aber nur sagen und Dir versuchen zu vermitteln: Rahmenbedingungen können sich (schleichend aber auch zügig) signifikant ändern. Aktuelles Beispiel: Ein Bekannter hatte sein (selbst genutztes) Haus erst im Herbst 2021 schätzen lassen. Gutachten war 1,24 Mio. € als Markpreis. Im Rahmen der (traurigen) Scheidung wurde nunmehr der Wert auf aktuell 0,89 Mio. € geschätzt. Binnen 31 Monaten ...).


    Gedankliche aber vor allen Dingen finanzielle Beweglichkeit (Stichwort: Kredite bzw. Schulden ...) sind daher stets eine wohl ziemlich empfehlenswerte Sache. Und (nomen est omen) Immobilien sind eben unbeweglich (sprich immobil).


    Mein (Rest)Spaß - wenn man in dem finanziellen Kontext überhaupt so eine Formulierung gebrauchen will - das Segment Immobilien und da Immobilienkredite betreffend, ist nach 2016 (Einführung der EU-Wohnimmobilienkreditrichtlinie) erst (wenigstens etwas) zurückgekehrt, nachdem ich den Banken glaubhaft vermittelt hatte (via Nachweisen), daß ich a) noch niemals Darlehen benötigt hätte und b) auch heute jedes Darlehen (sozusagen börsentäglich) - jedenfalls vom Wert her gesehen (ansonsten gilt ja pacta sunt servanda) - ablösen kann. Das entbindet die Banken natürlich nicht vollständig von der Regulatorik (sprich den Stichproben der BaFin) - aber es hat dennoch das ganze Procedere rund um die Immobilien-Darlehen wieder ungemein erleichtert. Solche Nachweise kann aber vermutlich nicht jeder führen ...


    Was ich Dir gerne vermitteln würde: Man sollte bestehende Rahmenbedingungen nicht einfach und automatisch in die Zukunft übertragen (schon gar nicht, wenn man als Normalbürger unterwegs ist und noch dazu mit nicht ganz unerheblichen Krediten hantiert). Gerade in dem Bereich "Immobilien" - und da bist Du nun mal ganz schwerpunktmäßig investiert - und auch bezüglich Deiner Altersvorsorge aufgestellt. Aus meiner Sicht sind Immobilien die vermutlich ohnehin zinssensibelste Assetklasse. Generell kann da immer ziemlich viel passieren, was außerhalb der eigenen Einflußmöglichkeiten liegt (wie Veränderungen der Zinslandschaft, Veränderungen der Makro- bzw. Mikrolage, Veränderungen im Mietrecht, Veränderungen bei den Kosten (siehe schon das Stichwort "Bestellerprinzip"), Veränderungen bei der Kreditvergabe (siehe die Regulatorik seit 2016 wegen der WIKR) etc. pp. - von weiteren möglichen gesetzgeberischen Veränderungen präziser Eingriffen bzw. Vorgaben ganz zu schweigen (siehe beispielsweise nur das aktuelle Energie-Gebäude-Gesetz auch "Heizungsgesetz" genannt...).


    Wenn ich Dich auch nur mit dem ein oder anderen Ansatz (vielleicht) zu weiteren eigenen Überlegungen (und/oder eigenständigen weiteren Recherchen) anregen konnte - hätte sich für mich die Mühe aus meiner Sicht schon gelohnt. :)


    Nur meine bescheidene Meinung - basierend auf längeren Erfahrungen.

  • Das glaube ich Dir auch gerne. War bei mir früher (z. B. in Deinem Alter (!) und auch noch 10 Jahre später) ebenso. In aller Regel ändert sich dies aber mit den Jahren (nach meiner Erfahrung spätestens mit 60+ oder 65+). Ausnahmen bestätigen nur diese Regel (kenne jemand (75+), der dies im Alter zu seinem Hobby gemacht hat ...).

    Aktuell fühle ich mich nicht wie 40, sondern eher wie 30. Aber ich geb dir recht, dass kann sich sicher auch mal ganz schnell ändern. Ich hoffe halt nur, dass unsere Kinder das ganze später weiter führen, zumindest wollen wir ihnen das ermöglichen, mit welchem Rahmenbedingungen, ist noch unklar. Ich bin auch nicht der Typ der an Materiellen Dingen hängt, die Immobilen sind für uns gerade Mittel zum Zweck. Ich habe halt in jungen Jahren viel Misst gebaut, und die Immobilien und die Vermietung gibt uns aktuell die Möglichkeit Vermögen aufzubauen.

    Der Eigentümer der beiden MFH neben meinem ist so ein Typ, der ist schon 85 und hängt immer noch an den Grundstücken, seine Kinder wohnen in Berlin, er in Stuttgart, verkaufen will er immer noch nicht. Sein Grundstück und meines zusammen sind 1000m2 Baugrund, ich bin gespannt wenn er oder seine Kinder verkaufen wie es dann da weiter geht.

    Diese Gegend (wunderschöne Ecke übrigens) kenne ich gut aus früheren (Sport- und Studien)Zeiten. Zudem hatte sich damals eine Kollegin in Heidelberg bei dem Projekt "Bahnstadt" engagiert. Für Immobilien jedenfalls ein ziemlich guter bis sehr guter Standort.

    Tja, die Bahnstadt, meiner Meinung nach ein nicht gerade gelungenes Konzept, vor allem für die Stadt und Bewohner. Die Kosten für die Parkanlagen sind hoch und wiederkehrend. Ansonsten ist der Stadtteil der heißeste im Sommer, da viel Beton und Stein verbaut.

    Das wird - meines Erachtens - immer sehr einseitig und eher zu pauschal gesehen. "Den" sozusagen "Immobilienmarkt Deutschland" gibt es nicht - es gibt nur ganz unterschiedliche (diesbezüglich teilweise sogar disparate) Regionen sprich Teilmärkte. Und damit auch Gegenden mit einer das Angebot weit übersteigenden Nachfrage - wie aber auch gigantischen Leerstand (mit ca. 1,5 Millionen Wohnungen (?!) - in Gegenden, wo immer weniger oder auch kaum noch jemand wohnen will). Und: Auch Regionen bzw. Städte können sich signifikant (ver)ändern (hier im Ballungsgebiet wäre Rüsselsheim (am Main) so ein typisches Beispiel, wo früher das Werk von Opel (Automarke) der fast alles dominierende Faktor war ...). Das aber nur am Rande

    Richtig, dass sehe ich auch hier im Umreis Heidelberg in Richtung Odenwald ( Eberbach, Erbach, Michelstadt) eine extreme Abwanderung der Fachkräfte und jungend Leute in Städte und Ballungsräume wie Heidelberg, Darmstadt, Frankfurt Main.

    Darum war bei uns auch ein Muss eine zweite Immobilie zum selber bewohnen nur im näheren Umkreis von Heidelberg mit S-Bahn und Bus für uns sehr wichtig, und wenn dann nur etwas mit Einliegerwohnung ( Redundanz). Denn die Vermietung an Feriengäste ist hier sehr lukrativ, insbesondere mit Sauna.


    Will (als alter Esel) aber nur sagen und Dir versuchen zu vermitteln: Rahmenbedingungen können sich (schleichend aber auch zügig) signifikant ändern. Aktuelles Beispiel: Ein Bekannter hatte sein (selbst genutztes) Haus erst im Herbst 2021 schätzen lassen. Gutachten war 1,24 Mio. € als Markpreis. Im Rahmen der (traurigen) Scheidung wurde nunmehr der Wert auf aktuell 0,89 Mio. € geschätzt. Binnen 31 Monaten ...).

    Der Markt hier in Heidelberg ist auch gerade wirklich verrückt, denn die Preise der Immobilien sinken gerade, doch gleichzeitig steigen die Mieten beständig an. Manche Verkäufer haben das noch nicht registriert und Immobilen stehen zu überteuerten Preisen schon "ewig" online. Zum Verkaufen ist es gerade wirklich kein guter Zeitpunkt und auch für Käufer ist es nicht ideal wenn wenig Eigenkapital vorhanden ist und die Immobile auch noch selbst bewohnt werden soll, denn die Zinsen sind wirklich gerade hoch, wenn man es mit den letzten 10 Jahren vergleicht. Eine Immobile mit Finanzierung rentiert sich letztendlich meiner Meinung nach nur dann wenn durch die Mieteinnahmen die Tilgung, der Zins und Rücklagen bezahlt werden können und noch Gewinn übrig bleibt. Ich habe aber auch den Eindruck, dass auch nur dann eine Bank das ganze finanziert.

    Was ich Dir gerne vermitteln würde: Man sollte bestehende Rahmenbedingungen nicht einfach und automatisch in die Zukunft übertragen (schon gar nicht, wenn man als Normalbürger unterwegs ist und noch dazu mit nicht ganz unerheblichen Krediten hantiert).

    Vielen Dank und ich stimme dir da natürlich zu.


    Wenn ich Dich auch nur mit dem ein oder anderen Ansatz (vielleicht) zu weiteren eigenen Überlegungen (und/oder eigenständigen weiteren Recherchen) anregen konnte - hätte sich für mich die Mühe aus meiner Sicht schon gelohnt. :)

    Überlegung habe ich natürlich, ich bin da auch nicht so verschlossen, denn letztendlich weiß ich sehr wohl dass ich nicht alles weiß und andere auf anderen Gebieten mehr wissen und Erfahrung haben. Mein Vater ist da ein typischen Beispiel und Nachkriegskind. Er hat gut verdient, ein Haus gebaut und dann aber das Geld bis zum 75 Geburtstag nur auf seinem Konto liegen gelassen, sich aber nie um Investitionen oder etc. gekümmert. Wir haben jetzt erst vor kurzem alles mit dem Erbe mit meinem beiden Brüder geregelt und bin froh darüber.

  • Ich würde neben Riester für die Frau mal Scalable Capital als Broker empfehlen, am besten dort mal mit kleinen Summen "experimentieren", ob es einem gefällt. Da lässt es sich auch gut für die Kinder anlegen.


    Langfristig bieten Aktien oder auch Aktienfonds als ETFs die meiste Rendite mit wenig Verwaltungsaufwand.

  • Das haben wir natürlich im Blick, wie auch eine neue Heizung in 20 bis 30 Jahren. Allerdings sehe ich das mit der Fassadämmung sehr kritisch, wenn der Gesetzgeber hier eine Pflicht einführt. Ein extrem großer Anteil in Heidelberg sind Altbauten, ganz abgesehen von ganz Deutschland, hier eine Pflicht der Fassadendämmung einzuführen, würde bei vielen Eigentümern großen Unmut auslösen. Ich habe das aber natürlich im Blick.

    Nicht nur in Heidelberg gibt es viele Altbauten. Auf der anderen Seite vertreten alle Parteien bis auf eine das Ziel einer Netto Null. Und die wird man nicht erreichen, wenn man die Altbauten nicht antastet. Und selbst wenn man alle saniert, wird es nicht nicht einfach, das Ziel zu erreichen. Deshalb mein Urteil, dass es naiv ist, auf politischen Unmut zu setzen.

  • Langfristig bieten Aktien oder auch Aktienfonds als ETFs die meiste Rendite mit wenig Verwaltungsaufwand.

    Volle Zustimmung. Das war und ist (bis zum heutigen Tag jedenfalls) unstrittig so. Einerseits.


    So wie nicht jeder der Typ für ein Eigenheim bzw. generell eine selbst genutzte Immobilie (kann ja auch eine ETW sein) und/oder der Typ für die Vermietung ist (sprich den Bereich Immobilien generell) - so dürfte auch nicht jeder der Typ für (schwerpunktmäßig oder sogar ausschließlich - von der (meist) zwingende Rücklage mal abgesehen) Aktien oder auch Aktienfonds bzw. Aktien-ETFs sein (schon allein von der emotional-subjektiven Risikotragfähigkeit her). Andererseits.


    Da ist wohl jeder Jeck anders - zumindest sind die Haltungen ziemlich unterschiedlich. Ein Blick auf die tatsächliche Aktien- bzw. Aktionärsquote hierzulande stellt diesbezüglich den Realitätsbezug her. Letzte mir in Erinnerung geblieben Zahlen aus 2021 und je nach Studie bzw. Statistik für Deutschland deutlich < 20% ... (gem. Wikipedia nur um die 17%).